Freitag, 27. Januar 2012

Botswana Africa Reise Travel SelMcKenzie Selzer-McKenzie


Botswana Africa Reise Travel SelMcKenzie Selzer-McKenzie



 Botswana Africa Reise Travel SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Ein Reisebericht von D.Selzer-Mckenzie
Eine fliegende Seifenkiste bringt uns tief in den afrikanischen Busch, ins Herz des Okavango-Deltas. Chombo, unser Pilot, setzt die Cess¬na Caravan hüpfend auf die Graspiste auf, wo wir nach 500 Metern direkt vor einem Empfangskomitee aus einer Zebraherde und einem Jeep zum Stehen kommen. Darin unser Guide Master mit forschem Lederhut und Spurensucher Mopane. Sein Bü¬ro ist der Stuhl auf der Kühlerhaube. Während Alina (17) sich an den Ze¬bras gar nicht sattsehen kann, weiß Teresa (11) sofort: „Da will ich auch sitzen!" Wir sind im größten Binnen¬delta der Welt — ein Tierparadies, wo Elefanten Waldgebiete von der Grö¬ße Hessens niedertrampeln dürfen. Per Vierradantrieb geht es durch überflutete Grasflächen, die Flüssen gleichen, zum abgeschiedenen Kwa¬ra Camp an einer Lagune. Acht Stel¬zenzelte, kein Telefon, kein Computer oder Elektrizität. Stattdessen Solar-Energie und Batterieaggregate. An¬ders als im Zoo auch kein schützen¬der Zaun. Wir können es kaum fas¬sen, als beim Nachmittagstee zwei Dickhäuter urplötzlich durch unser Camp ziehen. Zum Greifen nah. Spä¬ter ist Pirschfahrt angesagt. Immer wieder springt Mopane von seinem „Hochsitz" und sucht nach Spuren. Eine Leopardin muss erst vor Kur¬zem das Gebiet durchstreift haben. Plötzlich zerschneidet der untrügliche Warnschrei verschreckter Kudus die . Stille. Instinkt und Entschlossenheit blitzen in Masters Augen auf. Er deu¬tet auf den Baum. Dort sitzt sie — die
Leopardin. Ehrfurcht. Alina greift be¬hutsam zur Kamera und filmt, wie sie majestätisch langsam den Baum¬stamm hinuntergleitet. Tagesge¬spräch am nächtlichen Lagerfeuer, „Busch-TV" genannt. Nur ein Kanal, aber unzählige Geschichten, scher¬zen die Einheimischen.
Jede Sekunde ist ein Abenteuer Wir lauschen Masters Erzählungen vom Schulweg, dem Löwen und wie er sein kleines Schwesterchen und die Beine in die Hand nahm. Mopane holt uns ins Hier und Jetzt zurück: Die Löwen nähern sich dem Camp! Sie haben die Fährte eines Wasser¬büffels aufgenommen. Schnell sprin¬gen wir in den Jeep. Jeder Moment dieser Sommerferien ist Abenteuer pur. Juli und August sind die besten Monate für eine Safari in Botsuana. Tagsüber nicht zu heiß, die Tiere gut zu beobachten und die Mücken er
träglich. Trotzdem kommt man nicht darum herum, Malariapillen zu schlucken. Darüber muss man sich im Vorfeld einer solchen Reise klar werden. Sonst ist Botsüana ein si¬cheres Land, es wird auch „die Schweiz des Kontinents" genannt. Politisch einwandfrei und zu 40 Pro¬zent unter Naturschutz. Leise pir¬schen wir uns im Dunklen mit dem Jeep an das Löwenrudel heran. Wir halten den Atem an. Ihr Jagdinstinkt ist entbrannt. Zurück im Camp, sin¬gen Hilda und die anderen botswani¬sche Lieder. Sie handeln von Gast
freundschaft und dem alltäglichen Leben. Müde von all dem Erlebten, schnappt sich jeder ein „Buschbaby',' die obligate Wärmflasche, und wird 'vom Guide mit Taschenlampe zum Zelt geleitet.
Momente, die für immer verbinden 6 Uhr morgens, stockfinster. „Knock knock' tönt Masters Stim-me durch unsere Zeltwand. Nach der Katzenwäsche rein in Skiunter¬wäsche, Flausch und Khakihosen. Bibbernd finden wir uns am Lager¬feuer auf Kaffee aus gusseisernem Kessel und eine Schale dampfen¬den Porridge. Unser Highlight an diesem frühen Morgen: Als sich die Flusspferde von unserem Zeltplatz endlich verdrücken, fahren wir mit zwei „Mocoros" — Einbaum-Booten — durchs dichte Schilf hinüber zur In-, sel in der Lagune. Bei unserer Tour greift Master nicht nur zur Ruder
stange, sondern auch zum Gewehr. Für alle Fälle. Jeden Tag entdecken wir Neues, aber auch uns als Fami¬lie. Das war der Grund, warum wir uns genau für diese Reise entschie¬den haben. Wo doch schon unsere Malariaprophylaxe für vier Personen so viel kostet wie ein Flug nach Mal¬lorca und Botsuana eines der teuer¬sten Reiseländer überhaupt ist. Wir wurden reich belohnt mit Men¬schen, die uns Einblicke in ihr Leben gewährten, mit Landschaften und Herden von Wildtieren, deren Leben sich seit Tausenden von Jahren nicht verändert hat. Wer weiß, wie oft un¬sere 17-jährige Tochter noch mitfah¬ren wird — und wie schön es ist, ein elfjähriges Mädchen zu beobachten, das die Welt mit seinen eigenen Au¬gen entdeckt. Erfahrungen und Erin¬nerungen, die uns als Familie unver¬gesslich bleiben

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