Sonntag, 26. Februar 2012

Fregattvogel Tiere Animals SelMcKenzie Selzer-McKenzie




Fregattvogel Tiere Animals SelMcKenzie Selzer-McKenzie




Author D.Selzer-McKenzie

Die Fregattvögel (Fregatidae, Fregata) sind eine in den Tropen und Subtropen verbreitete Familie und Gattung von Hochseevögeln aus der Ordnung der Ruderfüßer. Bekannt sind sie für den aufblasbaren roten Kehlsack der Männchen sowie ihre Fähigkeit, andere Vögel zu attackieren und ihnen die Beute abzujagen (Kleptoparasitismus). Von diesem Verhalten haben sie auch ihren Namen, mit dem die Benenner an Überfälle von Fregatten anknüpfen wollten. Die Gattung umfasst fünf Arten.



Anders als die meisten Vertreter der Ruderfüßer, die eher an eine schwimmende und tauchende Lebensweise angepasst sind, sind Fregattvögel sehr gute Flieger. Sie haben lange, schmale Flügel, das Flugbild ähnelt einem gestreckten „W“. Die Flügelspannweite liegt zwischen 175 und 244 cm, die Körperlänge beträgt zwischen 71 und 114 cm. Die Knochen sind sehr leicht gebaut und in extremen Maße pneumatisiert (d.h. durch Knochenbälkchen stabilisiert und luftgefüllt), so dass sie nur 5 % des Körpergewichts ausmachen – ein Rekord im Vogelreich. Mit einem Gewicht von 600 bis 1600 g sind sie im Verhältnis zur Körpergröße zudem leichter als jeder andere Vogel. Zum Gewicht trägt mit 15 bis 20 % die kräftige Brustmuskulatur erheblich bei. Die Knochen des Schultergürtels sind miteinander verwachsen, was ebenfalls ein unter Vögeln einmaliges Merkmal ist. Der Humerus (Oberarmknochen) ist relativ kurz, Ulna (Elle) und Radius (Speiche) dagegen stark verlängert. Durch all diese Merkmale sind Fregattvögel zu wendigen Flugmanövern imstande, die sie bei ihren Attacken auf andere Vögel nutzen. Schon bei geringen Windstärken müssen die Vögel nur noch gleiten und keine aktiven Flügelschläge mehr durchführen; sie können jedoch auch bei Windstille und in Stürmen manövrieren.



Fregattvögel haben einen schlanken Körper und einen kurzen Hals. Der Kopf ist kurz und gerundet. Der Schwanz ist tief gegabelt, was aber meistens nicht sichtbar ist, da die zwölf Schwanzfedern oft zusammengelegt werden, so dass die Gabel geschlossen ist. Bei den Flugmanövern dient der Schwanz als Ruder, so dass er sich bei jeder Richtungsänderung öffnet und schließt.



Die Beine sind stark verkürzt und machen es dem Vogel nahezu unmöglich, zu gehen oder zu schwimmen. Im Fluge sind sie meistens im Gefieder verborgen. Ihr Hauptzweck ist es, Halt beim Sitzen auf einem Ast zu bieten, wofür sie mit starken Krallen versehen sind. Wie bei allen Ruderfüßern sind alle vier Zehen mit Schwimmhäuten verbunden, doch sind diese stark rückgebildet. Fregattvögel haben eine Bürzeldrüse, die aber rückentwickelt ist; das Sekret zum Einölen des Gefieders wird in so geringen Mengen produziert, dass es kaum geeignet ist, das Gefieder wasserdicht zu halten. Stark reduziert sind auch die Knochen des Beckens, da sie weder zum Laufen noch zum Schwimmen benötigt werden. Wadenbein (Fibula) und Schienbein (Tibiotarsus) sind vollständig miteinander verwachsen.

Weiblicher Bindenfregattvogel (mit Markierung)



Der Schnabel ist schlank und kräftig. Er erreicht eine Länge von bis zu 15 cm und endet in einem spitzen Haken, der sowohl beim Festhalten schlüpfriger Beute hilfreich ist als auch beim Attackieren anderer Vögel, wobei er als Waffe genutzt wird.



Fregattvögel zeigen einen sehr auffälligen Geschlechtsdimorphismus. Zunächst sind Weibchen im Schnitt 25 % größer und schwerer als Männchen. Der viel deutlichere Unterschied besteht aber in der Färbung. Nur die Männchen haben einen stark vergrößerten Kehlsack, der zur Brutzeit leuchtend rot gefärbt ist und durch ballonartiges Aufblasen nochmals erheblich anwachsen kann. Das Gefieder ist bei adulten Männchen fast ausschließlich schwarz gefärbt, nur der männliche Weißbauch-Fregattvogel hat einen weißen Unterbauch. Weibchen haben eine weiße Brust, beim Weißbauch-Fregattvogel umfasst die weiße Färbung somit die gesamte Unterseite. Auch die Füße der Geschlechter sind unterschiedlich gefärbt: braun oder schwarz bei Männchen, weiß oder rot bei Weibchen.

Junge Fregattvögel haben einen weißen Kopf; hier: Bindenfregattvogel



Abweichend vom oben beschriebenen Schema gibt es beim Adlerfregattvogel eine helle und eine dunkle Morphe der Weibchen; die dunkle Morphe zeigt ein braunes Brustband, aber kein Weiß.



Bei eben flüggen Fregattvögeln sind der Kopf und große Teile der Unterseite weiß. Nach vier bis sechs Jahren sind die Vögel ausgefärbt. Das ständig wechselnde Aussehen junger und immaturer Fregattvögel trägt erheblich zu den Schwierigkeiten bei, Fregattvogelarten sicher zu bestimmen.

Verbreitung und Lebensraum [Bearbeiten]



Fregattvögel sind in Küstennähe und auf dem offenen Meer zu finden, so gut wie niemals aber im Landesinneren. Bevorzugte Brutgebiete sind kleine ozeanische Inseln, nur wenige Kolonien existieren auch an Küsten des Festlands. Ein ideales Bruthabitat sind Mangrovenwälder, die Bäume zum Brüten in unmittelbarer Küstennähe bieten. Auch andere Bäume und Gebüsche werden genutzt, nur bei vollkommenem Fehlen von Vegetation wird auch auf dem Boden gebrütet.



Zwei Arten sind Inselendemiten: Der Adlerfregattvogel brütet ausschließlich auf Ascension, der Weißbauch-Fregattvogel auf der Weihnachtsinsel. Die anderen Arten haben weit größere Verbreitungsgebiete. So brüten Binden- und Arialfregattvogel auf etlichen tropischen Inseln des Pazifischen und Indischen Ozeans, außerdem sind beide Arten auf den Atlantikinseln Trindade und Martim Vaz zu finden. Der Prachtfregattvogel brütet an beiden Küsten in den tropischen Breiten des amerikanischen Doppelkontinents; eine weitere Population auf den Kapverdischen Inseln ist nahezu ausgestorben.

Verbreitung der Fregattvögel



Außerhalb der Brutzeit findet man Fregattvögel über allen tropischen Ozeanen. Extrem selten verfliegen sich Fregattvögel in gemäßigte Zonen; allerdings wurden bereits an den Küsten Schottlands, Irlands und Dänemarks diese seltenen Irrgäste gesichtet.

Lebensweise [Bearbeiten]

Aktivität [Bearbeiten]

Prachtfregattvögel beim Trinken in einer Oase



Als perfekte Flieger verbringen Fregattvögel die meiste Zeit ihres Lebens in der Luft. Sie sind ausschließlich tagaktiv. In den Ruhephasen sitzen sie oft mit ausgebreiteten Flügeln auf Bäumen oder Schiffsmasten, die Unterseite der Flügel nach oben gerichtet. Diese Pose, oft irreführend als „Sonnenbaden“ bezeichnet, wurde unterschiedlich gedeutet. Die beiden meistverbreiteten Theorien sind zum einen, dass durch diese Haltung Wärme durch Konvektion an die Umgebung abgegeben wird, die Pose also dem Temperaturhaushalt dient, und zum anderen, dass sich verbogene Schwungfedern wieder in eine ideale Position begeben[1].



Fregattvögel sind gesellig. Sie brüten in Kolonien, und außerhalb der Brutzeit sieht man sie in Gruppen fliegen oder ruhen. Oft findet man sie mit Tölpeln oder Kormoranen vergesellschaftet.

Ernährung [Bearbeiten]



Bekannt wurden Fregattvögel für ihre Überfälle auf andere Vögel, um ihnen die Beute abzujagen. Dies ist jedoch nicht ihre einzige Ernährungsweise. Tatsächlich wird der Großteil der Nahrung selbst erjagt. Dabei ist stets typisch, dass – etwas ungewöhnlich für einen Seevogel – Berührung mit dem Wasser nach Möglichkeit vermieden wird. Drei wichtige Ernährungsweisen sind zu unterscheiden: die Jagd auf Meerestiere, das Plündern von Vogelnestern und der Kleptoparasitismus.

Jagd auf Meerestiere [Bearbeiten]

Fregattvögel ergreifen ihre Beute fast ohne Berührung mit dem Wasser; hier eine junge Seeschwalbe, die von einem anderen Fregattvogel fallengelassen wurde



Bei allen Fregattvögeln machen Fliegende Fische die Hauptbeute aus, da sie in der Luft erbeutet werden können. Gleiches gilt für die Kalmare der Familie Ommastrephidae, die auch als „Fliegende Kalmare“ bezeichnet werden. Ansonsten suchen Fregattvögel nach Fischen oder Kopffüßern, die so oberflächennah schwimmen, dass es nicht nötig ist, mehr als den Schnabel oder den Kopf einzutauchen. Selten kommt es dennoch vor, dass ein Fregattvogel bei der Verfolgung seiner Beute doch zur Gänze ins Wasser eintaucht – anders als manchmal behauptet kann er danach problemlos abheben und seinen Flug fortsetzen.



Bei der Jagd folgen Fregattvögel oft Thunfischschwärmen oder Delfinschulen. Viele Fische versuchen, vor diesen Räubern zu fliehen, indem sie weite Sprünge über der Wasseroberfläche vollführen. So stellen sie eine leichte Beute für die über dem Meeresspiegel wartenden Fregattvögel dar[2].



Neben Fischen und Kopffüßern stellen auch Quallen, Krebstiere und junge Meeresschildkröten Beutetiere der Fregattvögel dar. Die letzteren beiden werden auch auf dem Strand erbeutet. All diese Beute wird sofort an Ort und Stelle verspeist, und die Jagd wird unmittelbar fortgesetzt.

Plündern von Vogelnestern [Bearbeiten]

Bindenfregattvogel im Jugendkleid mit erbeuteter junger Rußseeschwalbe



Auch Eier und Jungvögel anderer Seevögel werden meistens aus der Luft erbeutet. Nur selten landet ein Fregattvogel, um sie zu fressen. Zu den bevorzugten Opfern dieser Jagd gehören Tölpel, Seeschwalben, Sturmschwalben und Sturmvögel. Sehr selten werden sogar Nester anderer Fregattvögel überfallen.



Auf der Weihnachtsinsel wurde detailliert untersucht, welche Auswirkungen das bruträuberische Verhalten der Fregattvögel auf die dort lebenden Kolonien der Rußseeschwalbe hat. Diese verlieren in jedem Jahr Millionen von Eiern und Jungen durch die Attacken von Fregattvögeln. In den Jahren 1967 und 1983 gingen die Angriffe sogar so weit, dass keine einzige Brut der Seeschwalben erfolgreich war.

Kleptoparasitismus [Bearbeiten]



Neben Raubmöwen sind Fregattvögel die bekanntesten Beispiele im Vogelreich für Kleptoparasitismus. Ihre Angriffe auf andere Vögel brachten ihnen ihren Namen ein, da sie mit den Überfällen der Fregatten von Piraten verglichen wurden. Im Englischen tragen sie neben dem Namen frigatebird auch die Bezeichnung man-o'-war Bird. (Ein Man o' war war ein Kriegsschiff unter Segeln, zum Beispiel eine Galeone oder ein Linienschiff.)



Am häufigsten werden Tölpel von Fregattvögeln attackiert. Daneben hat man Angriffe auf Seeschwalben, Sturmschwalben, Sturmvögel, Tropikvögel, Kormorane, Pelikane, Möwen und sogar Fischadler beobachtet. Um andere Vögel zu überfallen, brauchen sich Fregattvögel nicht weit von der Kolonie zu entfernen. Zwar folgen sie manchmal Seevögeln auf das Meer und attackieren sie im Moment des Auftauchens, oft aber werden sie beim Rückflug abgefangen oder sogar am Nest während der Fütterung der Jungen.



Mit ihren wendigen Flugmanövern sind die Fregattvögel dem Opfer stets überlegen. Sie stoßen auf den Vogel hinab und schnappen nach seinem Schwanz und seinen Flügeln. Oft bringen diese Aktionen den Vogel aus dem Gleichgewicht, und er lässt seine Beute fallen. Die Fregattvögel stürzen sich hiernach sofort auf die Beute und brechen den Angriff ab. Lässt ein attackierter Vogel nicht von seiner Beute ab, wird er mit Schnabelhieben attackiert, was manchmal zu schweren Verletzungen führen kann.



Mehrere Untersuchungen über das kleptoparasitische Verhalten wurden durchgeführt. Hieraus ergibt sich, dass etwa 5 % der Nahrung durch Überfälle auf andere Vögel erbeutet wird, Fregattvögel also 95 % ihrer Nahrung durch eigenständige Jagd gewinnen. Trotzdem ist der Kleptoparasitismus die bekannteste Ernährungsweise der Fregattvögel, da er ausgesprochen spektakulär ist. Zudem ist Kleptoparasitismus in manchen Regionen bedeutender als in anderen[3]. In den meisten Fällen sind es vor allem die größeren und schwereren Weibchen, die solche Angriffe durchführen, während Männchen selten bis gar nicht Kleptoparasitismus betreiben. So wurden auf Isla Isabel (vor der Küste von Nayarit) Überfälle von Fregattvögeln auf Blaufußtölpel beobachtet und dabei festgestellt, dass 1553 Angriffe von Weibchen und nur 8 von Männchen durchgeführt wurden[4]. Zahlreiche andere Studien kamen zu vergleichbaren Ergebnissen, jedoch nicht alle. So sind es auf den Galapagosinseln gerade die Männchen, die besonders oft anderen Vögeln die Beute abjagen[5].

Fortpflanzung [Bearbeiten]

Bindenfregattvogelnest, inmitten einer Kolonie von Rotfußtölpeln und Rußseeschwalben



Fregattvögel sind Koloniebrüter. Die Brutkolonien können aus einigen tausend Tieren bestehen. Innerhalb der Kolonien finden sich jeweils sieben bis dreißig Paare zu besonders eng beieinander brütenden Gruppen zusammen. Oft sind die Kolonien mit anderen Seevögeln vergesellschaftet. Diese Nachbarschaft bringt nur den Fregattvögeln Nutzen: Sie suchen die Nähe der Arten, die sie auf dem Meer und auf der Rückkehr zum Nest überfallen. Als tropische Vögel sind Fregattvögel in der Regel an keine bestimmte Brutzeit gebunden. So gibt es auf Galapagos zu jeder Zeit des Jahres brütende Fregattvögel. Regional kann es aber feste Zeiten geben. So beginnen die Fregattvögel auf Little Cayman mit der Brut einen Monat nach den Rotfußtölpeln, die so als potenzielle Opfer verfügbar sind.



Die Balz ist spektakulär. Männliche Fregattvögel finden sich an den Küsten in kleinen Gruppen zusammen und werben gemeinsam. Dabei legen sie den Kopf in den Nacken und blähen ihren scharlachroten Kehlsack auf. Zugleich breiten sie die Flügel aus und präsentieren deren silbrigweiße Unterseiten. Ist ein Weibchen in der Nähe, beginnt das Männchen mit zitternden Kopfbewegungen und stößt trommelnde und schnarrende Geräusche aus. Dies und die weithin sichtbare rote Farbe lockt das Weibchen an, das sich für einen Partner entscheidet.

Männlicher Bindenfregattvogel mit aufgeblähtem Kehlsack



Das Nest wird bevorzugt in hohen Bäumen errichtet, bei deren Fehlen auch in Sträuchern, und an vegetationslosen Küsten selbst auf dem Boden. Entsprechend ist die Suche nach Nistmaterial unterschiedlich aufwändig. Auf eher kahlen Inseln müssen die Vögel dafür weite Strecken fliegen und mitunter ihre Insel verlassen. Oft versuchen die Fregattvögel einer Kolonie, sich gegenseitig Nistmaterial zu stehlen. Für gewöhnlich geht das Männchen auf die Suche nach Nistmaterial, während das Weibchen die Brutstätte gegen Nesträuber verteidigt. Zweige, Gräser und Algen dienen als Nistmaterial. Ist nichts verfügbar, wird auf den Bau eines Nestes verzichtet und stattdessen eine Kuhle in den Boden gekratzt; dies ist auf Ascension die Regel. Während des Nestbaus findet die Begattung statt. Die Umgebung des Nistplatzes wird nun zum Revier, das gegen Eindringlinge verteidigt wird. Dabei stoßen die ansonsten eher schweigsamen Fregattvögel schreiende Laute aus, die kilometerweit zu hören sind. Zu Kämpfen kommt es allerdings so gut wie nie.

Nestjunger Bindenfregattvogel beim Betteln



Nur ein Ei wird gelegt. Zwar wurden auf Hawaii zweimal Gelege aus jeweils zwei Eiern beobachtet, doch dies sind extrem seltene Ausnahmen. Beide Partner brüten und lösen alle ein bis vier Tage einander ab. Währenddessen begibt sich der andere Partner auf Nahrungssuche. Das Junge schlüpft nach 40 bis 55 Tagen. Es ist zunächst nackt, entwickelt aber bereits in den ersten Tagen ein Dunenkleid. Nach wenigen Tagen lernt es, seinen Schnabel in den Schnabel oder den Kehlsack des Elternvogels zu stecken, was diesen dazu veranlasst, Futter hervorzuwürgen. Während des ersten Monats wird das Junge stets von einem Elternteil bewacht, danach immer öfter allein gelassen. Das Wachstum geht extrem langsam vonstatten. So dauert es viereinhalb bis sieben Monate, bis das Junge flugfähig ist. Auch hiernach sorgen die Elternvögel für das Junge, und zwar für neun bis zwölf, ausnahmsweise sogar achtzehn weitere Monate. Eine ähnlich lang währende Brutfürsorge gibt es bei Vögeln ansonsten nur noch beim Graufußtölpel. Es kommt vor, dass es den Eltern nicht gelingt, in einer derart langen Zeit genug Nahrung für sich selbst und ein fast ausgewachsenes Junges zu beschaffen, so dass es selbst nach mehreren Monaten noch eine hohe Sterblichkeit der Jungen gibt. Beim Prachtfregattvogel wird dies noch dadurch erschwert, dass sich das Männchen in den letzten Monaten nicht mehr an der Fürsorge für das Junge beteiligt. Es wird geschätzt, dass nur 25 % der Bruten erfolgreich sind.



Die aufwändige Brut kann für gewöhnlich nur alle zwei Jahre stattfinden. Oft sind die Abstände noch größer. Auf Barbuda wurde allerdings festgestellt, dass dort die Männchen jährlich und die Weibchen zweijährlich brüten[6]. Auch bei anderen Arten scheint dies so zu sein, jedoch nicht überall. Fregattvögel suchen für jede Brut neue Partner.



Die geschätzte durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 25 Jahre. Ein beringter Bindenfregattvogel wurde wenigstens 34 Jahre alt.

Feinde, Todesursachen und Parasiten [Bearbeiten]



Abgesehen vom Menschen haben Fregattvögel nur wenige natürliche Feinde. Es ist anzunehmen, dass sie gelegentlich räuberischen Meeresfischen wie Haien zum Opfer fallen, was aber nur sehr selten beobachtet wurde. Besonders gefährdet sind Jungvögel, die oft durch Verhungern sterben, manchmal auch durch ältere Artgenossen oder durch die wenigen Fressfeinde. Zu letzteren gehört zum Beispiel die Sumpfohreule auf Galapagos, die allein gelassene junge Fregattvögel erbeutet.



Als Ektoparasiten werden oft Lausfliegen und Federmilben festgestellt. Auf Hawaii wurde festgestellt, dass dort die Hälfte der Jungvögel, ein Drittel der adulten Männchen und ein Fünftel der Weibchen von Haemoproteus iwa, einem einzelligen Endoparasiten aus der Familie der Plasmodien befallen sind. Allerdings konnte nicht festgestellt werden, dass dieser Parasit seinem Wirt in irgendeiner Weise schadet[7].

Stammesgeschichte [Bearbeiten]



Fregattvögel sind eine sehr alte Vogelgruppe. Dies wurde 1977 deutlich, als in Wyoming das nahezu vollständige Skelett eines Fregattvogels aus dem Eozän gefunden wurde. Die Art wurde Limnofregata azygosternon genannt[8]. Eine weitere, größere und langschnäbligere Art derselben Epoche wurde erst kürzlich nachgewiesen und als Limnofregata hasegawai benannt[9]. Außer diesen sehr alten Fossilien sind nur sehr junge Überreste der rezenten Arten aus dem Pleistozän bekannt, so dass eine sehr große Lücke ohne Fossilbelege klafft.



Die Limnofregata-Fregattvögel des Eozäns waren von heutigen Fregattvögeln offenbar recht verschieden. Sie hatten längere Zehen, die einen Ruderfuß bildeten, der mutmaßlich für eine schwimmende und tauchende Lebensweise geeigneter war als für die dauerfliegende heutiger Fregattvögel. Auch dass der heute so bezeichnende Sexualdimorphismus schon bestanden hat, wird als unwahrscheinlich angesehen[

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