Aktie China Eastern und Shanghai Air
Der bekannte Börsenexperte Selzer-McKenzie gibt die Empfehlung, die Aktien dieser beiden Gesellschaften zu verkaufen, obwohl es hier zu einer Fusion zur zweitgrössten Fluggesellschaft kommen wird. Die Aktien der Gesellschaften haben in letzter Zeit einen Höhenflug hingelegt, der nicht ganz eine vernünftige Grundlage hatte und deshalb werden die Aktien auf das Normalniveau herunterfallen, denn das seit Wo¬chen angestrebte Bündnis zwischen den Fluglinien China Eastern und Shanghai Airlines steht vor dem Abschluss. Die drittgrößte Gesellschaft des Landes teil¬te zu Wochenbeginn mit, dass sie für den Konkurrenten aus der Finanzmetro¬pole Schanghai umgerechnet 1,4 Milliar¬den Dollar geboten habe. Dabei soll der Zusammenschluss über einen Aktien-tausch erfolgen. Gleichzeitig verkünde¬te China Eastern, dass über die Ausgabe neuer Aktien umgerechnet 730 Millio¬nen Euro an frischem Kapital zufließen sollen.
Schließen sich die staatlich kontrol¬lierten Unternehmen, die seit Jahren hohe Verluste schreiben, tatsächlich zu¬sammen, würde daraus die — hinter Marktführer Air China — zweitgrößte Fluglinie der Volksrepublik entstehen. China Eastern und Shanghai Airlines be¬schäftigen auf Basis aktueller Geschäfts¬zahlen gemeinsam 50 000 Mitarbeiter und bündeln eine Flotte von 306 Airbus- und Boeing-Flugzeugen. Das neue Duo würde künftig vor allem auf dem Flugha¬fen-Drehkreuz in Schanghai, wo von bei¬den fast 50 Prozent aller Start- und Lan¬derechte (Slots) kontrolliert werden, eine dominante Marktposition errei¬chen, rechnen Fachleute von China In¬ternational Capital vor.
Der geplante Verbund, der von den Regierungsstellen in Peking favorisiert wird, soll die jahrelangen Verlustserien der beiden Fluglinien beenden und Spar¬potentiale im Bereich der Verwaltung so¬wie bei der Flotte und im Streckenange¬bot realisieren. Abstriche bei der Beleg¬schaft, die im Vergleich zu den Beschäf¬tigten von Air China doppelt so hoch ausfällt, sind nach Angaben von Liu Shaoyoung, dem Chef des Verwaltungs¬rates (Chairman) von China Eastern, je-doch vorerst nicht geplant.
Im Vorfeld der jetzt geplanten Trans¬aktion waren bereits mehrere Versuche gescheitert, China Eastern mit nationa¬len oder ausländischen Rivalen zu fusio-nieren. So blitzte Anfang 2008 Singa¬pore Airlines ab. Die profitable Flugli¬nie, die unter anderen mit der Deut¬schen Lufthansa in der Service-Allianz „Star Alliance" liiert ist, wollte damals zusammen mit der staatlichen Invest¬mentgesellschaft Temasek einen Anteil von 24 Prozent an China Eastern für rund 920 Millionen Dollar erwerben.
Doch der Vorstoß aus Singapur schei¬terte am Votum der Minderheitsaktionä¬re, die den Einstieg des Lufthansa-Part
Bis 2020 soll sich in China die Zahl der Passagiere auf 210 Millionen Fluggäste pro Jahr verdoppeln.
ners mit einer Stimmenmehrheit von 80 Prozent blockierten.
Danach standen Air China sowie Ca¬thay Pacific als künftige Partner von Chi¬na Eastern zur Debatte. Doch deren Ge¬bote scheiterten an den finanziellen Konditionen. Mit dem jetzt gewählten Partner Shanghai Airlines, der ebenfalls Mitglied der von Lufthansa geführten „Star Alliance" ist und mit seinen 120 Maschinen etwa 100 Routen im Inland bedient, sei man für das rasante Wachs¬tum im Reich der Mitte gut gerüstet, heißt es bei den Partnern. Danach dürf¬te China binnen weniger Jahre — hinter den Vereinigten Staaten — zum zweit¬größten Inlandsmarkt der Welt aufrü¬cken: Dort werde sich die Zahl der inlän¬dischen Passagiere bis 2020 auf 210 Mil¬lionen Fluggäste pro Jahr verdoppeln
Dienstag, 14. Juli 2009
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