So wird man Porsche-Chef
Author D. Selzer-McKenzie
Ich möchte hiermit mal ein paar Kommentare abgeben, auch wenn alte Geschichten heute niemand mehr interesieren, denn schliesslich habe ich auch einmal auf der Kandidatenliste zum Porsche-Chef gestanden.
Zunächst kann ich mich nur wundern, was so in dieser lausigen deutschen Presse alles steht, dass der derzeit noch amtierende Chef Wiedeking Porsche zu Ruhm und Glanz nach seinem angeblichen Darniederliegen 1992 gebracht hätte. Das ist geradezu zum Schieflachen. Hätte man die Putzfrau zur Vositzenden gemacht, stände Porsche heute genauso gut da. Nicht die Geschäftsführung, die Constructeure und kleinen Arbeiten sind es gewesen, die Porsche zu dem gemacht ist, was Porsche heute und schon immer ist: ein solides, edles und zukunftsträchtiges Unternehmen.
Der Grössenwahn eines amtierenden Porschechefs und seiner Bücklinge im Vorstand hat dazu geführt, dass es jetzt Probleme gibt. Man muss sich doch einmal ernsthaft fragen, wieso ein grössenwahnsinniger Vorstand dazu kommt, so einfach mal einen der grössten Autohersteller in Wolfsburg kaufen zu wollen. Wozu braucht Porsche VW, aber natürlich müsste man genauso fragen, wozu braucht VW Porsche. Ich kann es Ihnen sagen, weil diese Nieten von Managern den Globalplayer spielen wollen, anstatt sich auf ihre eigenen Aufgaben im Unternehmen zu kümmern. Wiedeking und seine Bücklinge haben Porsche heruntergewirtschaftet und man sollte den gesamten Vorstand, besonders Wiedeking und seinen ahnungslosen und ebenfalls grössenwahnsinnigen Finanzvositzenden, abfindungslos vor die Türe setzen. So kommt es auch, nur, die Herren sollen in Einzelfällen mit 85 Millionen Euro Abfindung hinauskomplementiert werden. Und auch ein von der Presse erfundener neuer Porschechef M., der nicht Porschechef werden wird, gehörte genauso gefeuert oder, über seine technischen Qualitäten soll es ja keine Zweifel geben, wieder ab in die Produktion. Und auch der Arbeitsnehmervertreter im Vorstand bei Porsche, der m.E. nur zum Kaffetrinken dabei war, der jetzt so lauthals in die Öffentlichkeit geht, der sollte auch besser ausgewechselt werden und sich wieder am Band betätigen, damit die Wertarbeit bei Porsche so weitergeht wie bisher.
Und ich will Ihnen auch sagen, wie es 1991/1992 wirklich war, denn ich finde es schon zum Kapuutlachen, wenn hier die ahnungslose deutsche Presse davon spricht, Wiedeking hätte Porsche zu dem gemacht, was es jetzt ist. 1990/1991 wurde ein neuer Chef gesucht, neben 4 weiteren ernsthaften Kandidaten habe auch ich auf der Kandidatenliste gestanden, aber es war nun so, keiner von uns wurde genommen, man hatte sich für B. entschieden. Nicht, wie es damals hiess, die anderen Herren hätten abgelehnt, so ist das nicht, man wurde eben nicht genommen. Und dann funktionierte das nicht, nach knapp 2 Jahren musste ein neuer Porsche-Chef her und das Bewerbungsspiel begann von Neuem, ich und wir wurden wieder nicht genommen, knapp daneben ist eben auch daneben, Wiedeking hat das Rennen gemacht.
Und was war denn 1992? Porsche hatte lediglich die gleichen Probleme wie Volkswagen und andere Autohersteller in rezessiven Zeiten, die VW-Aktie stand noch schlechter da als die von Porsche. Porsche hat zu keinem Zeitpunkt vor einer Pleite gestanden, sondern eben nur mal weniger verkauft als sonst. Aber da wurde alles, auch wiedermal von der ahnungslosen deutschen Presse, in Schwarzmalerei hochgeredet, anstatt in die Zukunft zu schauen. Ich habe damals öffentlich dem Wirtschaftsminister Rexroth gesagt, ob er sich nicht schämt, dem wiedervereinigten deutschem Volk das Märchen vom angeblichen Wirtschaftswachstum von 2% im kommenden Halbjahr zu erzählen, wo doch jeder sehen muss, dass es jetzt trotz Wiedervereinigung erst mal die 7 mageren Jahre geben wird. Und dank des grossen Kanzlers Kohl waren es dann ja gottseidank statt 7 magere Jahre nur 3 magere Jahre.
Und dass die Produktions- und Verkaufszahlen bei Porsche, +übrigens wesentlich schneller als bei VW, wieder nach oben gingen, ist einzig und allein dem damaligen Wirtschaftsaufschwung aber insbesondere den Constructeuren und kleinen Arbeitern dank ihrer Wertarbeit bei Porsche zu verdanken. Wenn die Putzfrau Vorstand gewesen wäre, wäre es genauso gekommen.
Und dann dieser Grössenwahn von Wiedeking und seinem Finanzvorstand, was die an der Börse getrieben haben. Da liegen noch eine ganze Reihe Leichen im Keller, die erst später geborgen werden sollen. Porsche war zeitweise kein Autobauer, sondern eine Hedgeheuschrecke, und ob dazu der Vorstand eingestellt wurde, wage ich zu bezweifeln. Als raus mit diesen Leuten, fristlos und abfindungslos vor die Türe mit denen. Porsche ist ein grundsolides kraftvolles Unternehmen, eigentlich eine Perle der deutschen Wirtschaft und kann und wird auch mindestens die nächsten 50 Jahre eigenständig und alleine bestehen. Wofür braucht Porsche VW und wofür braucht VW Porsche? Man kann hoffen, der neue Vorsitzende, man sollte nicht nur den Vorsitzenden, sondern den gesamten Vorstand feuern und neu besetzen, sollte sich nur noch um das kümmern, was seine Aufgabe ist, nämlich Autos zu konstruieren und zu bauen, mehr nicht.
Dr. D. Selzer-McKenzie
Dienstag, 21. Juli 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.