Papua-Weichschildkröte
Author D. Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=OkUT633KpJI#
Die Filmbilder hat der Author Selzer-McKenzie selbst in New Guinea gedreht
Die Papua-Weichschildkröte (Carettochelys insculpta) kommt in Neuguinea und im Norden von Australien vor allem in größeren Flüssen wie dem Fly River vor und geht auch in das Brackwasser der Flussmündungen. Sie ist die einzige rezente Art der Familie Carettochelyidae.
Ausgewachsene Tiere von Carettochelys insculpta können eine Panzerlänge von bis zu 50 cm erreichen. Der Panzer hat noch alle Platten, aber keine Hornschilde mehr. Stattdessen ist er auf der Oberseite mit einer lederartigen, dicken Haut überzogen. Die Oberseite des Panzers und der Beine sowie der Kopf sind dunkeloliv, der Bauchpanzer und die Unterseiten der Beine und des Halses sind gelblichrosa gefärbt. Die flossenartigen Gliedmaßen haben nur zwei freie Krallen. Die Iris der Augen ist rosa, der Kopf läuft in einem stumpfen Rüssel aus.
Die Papua-Weichschildkröte ist eine gute Schwimmerin, hält sich vor allem am Gewässergrund auf und kommt nur kurz zum Atmen an die Wasseroberfläche. Sie kann sehr lange unter Wasser bleiben und nimmt Sauerstoff wahrscheinlich auch durch die gut durchblutete Mundhöhle oder durch die Analsäcke auf. Ihre Nahrung besteht vor allem aus Fischen, Weich- und Krebstieren. Weniger wichtig ist pflanzliche Nahrung.
Die Familie der Weichschildkröten (Trionychidae) zeichnet sich durch einen weichen, lederartigen Panzer aus. Die Seiten und der hintere Teil des Rückenpanzers sind biegsam. Der Hals ist außerordentlich lang, der verlängerte Kopf läuft in einen Rüssel aus. Die Zehen der ruderartig abgeflachten Beine haben jeweils drei freie Krallen und sind durch Schwimmhäute miteinander verbunden.Sie kommen in Binnenseen Afrikas, Süd- und Ostasiens sowie Nordamerikas vor.
Weichschildkröten sind sehr beweglich und auch ziemlich bissig, da sie aufgrund ihres langen Halses auch rückwärts über ihren Rückenpanzer schnappen können. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus tierischer Kost, gelegentlich nehmen sie auch pflanzliche Stoffe zu sich. Alle Arten legen kugelrunde Eier. Sie leben im Süßwasser, mitunter auch im Brackwasser oder sogar im Meerwasser. Die Trionychidae erschienen im Oberjura zusammen mit den Meeresschildkröten. Es handelte sich um eine frühe Gruppe der Halsberger-Schildkröten, deren Erfolg sich daran ermessen lässt, dass heute noch sechs (und/oder sieben) Gattungen und 23 Arten in den Binnengewässern Nordamerikas, Afrikas und Asiens existieren.
Das Fehlen der Keratinschicht des Panzers (vergleiche Schildkröten) darf aber nicht zu der Annahme verleiten, man hätte es hier mit phylogenetisch älteren Schildkröten-Arten zu tun. Während ihrer Entwicklung haben diese Spezies die Keratinschicht wieder verloren.
Einige Weichschildkröten sind extrem selten und stehen kurz vor der Ausrottung. Von Cantors Riesen-Weichschildkröte (Pelochelys cantorii) wurden erst vor kurzem am Mekong in Kambodscha nur noch drei ausgewachsene und zwölf frisch geschlüpfte Jungtiere gefunden.[1] Auch von der Yangtze-Riesenweichschildkröte existierten bis zum Fund eines vierten Tieres in Vietnam nur zwei bekannte Exemplare in Zoos in China und eins im Hoan-Kiem-See von Hanoi.
Freitag, 24. Juli 2009
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