Freitag, 17. Juli 2009

Trailing Stop Loss

E
rweiterte Limitfunktionen sind beson¬ders in Zeiten turbulenter Märkte von
Bedeutung. Doch häufig schrecken Anleger vor den etwas komplexen Funktionsweisen zurück. Wir zeigen Ihnen, dass es im Grunde ganz einfach ist.
Der Direkthandel mit der Emittentin bie-tet Anlegern die Möglichkeit, neben klassi-schen Limitfunktionen auch die ZusätzeTrai¬ling-Stop-Loss oder One-Cancel-the-Other zu nutzen. Allerdings werden diese nicht von allen Brokern angeboten. Informieren Sie sich, ob Ihr Broker diese unterstützt.
Trailing-Stop-Loss
Hinter dem Zusatz Trailing-Stop-Loss ver-birgt sich letztlich nichts anderes als eine Stop-Loss-Order, bei der zusätzlich auch ein Differenzwert angegeben wird.
Dieser Differenzwert kann entweder in Form eines Prozentwertes oder als ein Absolutwert angegeben werden. Der Sinn

dahinter ist, dass in Erwartung steigender Kurse eines Wertpapiers das angegebene Stop-Loss-Limit entsprechend dem ange-gebenen Differenzwert automatisch nach-gezogen wird. Steigt also der Kurs des Basiswertes, so wird auch das Stop-Loss-Limit angehoben und Anleger können ge-gebenenfalls einen höheren Verkaufspreis erzielen als mit einem klassischen Stop-Loss.
Bei fallenden Kursen des Basiswertes verharrt das Stop-Loss-Limit allerdings auf seinem letzten angepassten Niveau. Eine Anpassung erfolgt demnach immer nur nach oben.
Ein Beispiel: Nehmen wir an, der aktuelle Geldkurs eines Wertpapiers liegt bei 40 Euro. Das Trailing-Stop-Loss wird bei 30 Euro platziert. Der Differenzwert wird im ersten Fall mit 10 Euro absolut, also in Form eines festen Geldbetrages, festge-legt.

Steigt nun der aktuelle Geldkurs des Wert-papiers von anfänglich 40 Euro auf 50 Euro, wird das Stop-Loss-Limit automa-tisch auf 10 Euro unterhalb des letzten Wertpapierkurses, also auf 40 Euro, ange-hoben. Diese Anpassung kann allerdings immer nur nach oben erfolgen. Sinkt der Kurs des Wertpapiers wieder, verharrt das Limit bei 40 Euro. Erreicht der Wertpapier-kurs das angepasste Stop-Loss oder sinkt sogar darunter, wird die Order bestens, d.h. zum nächstmöglichen Kurs, ausge-führt.
Eine zweite Möglichkeit, die dasTrailing¬Stop-Loss bietet, ist die Eingabe eines prozentualen Differenzwertes. Der aktuelle Geldkurs des Wertpapiers wird auch hier


bei 40 Euro angenommen. Das Trailing-Stop-Loss wird diesmal bei 36 Euro plat-ziert. An Stelle des absoluten Differenz-wertes geben wir einen prozentualen Wert in Höhe von 10% an.
Wenn der Geldkurs des Wertpapiers z.B. auf 45 Euro steigt, wird eine automati-sierte Anpassung des Trailing-Stop-Loss auf 40,50 Euro veranlasst. Das Stop-Loss¬Limit beträgt in diesem Beispiel also immer 90% des neuen Geldkurses. So¬bald der aktuelle Geldkurs das neue Limit von 40,50 Euro erreicht oder unterschrei¬tet, erfolgt die Ausführung der Order zum nächstmöglichen Kurs.
Das Trailing-Stop-Loss bietet somit die

Möglichkeit, steigende Kurse eines Wert¬papiers zu berücksichtigen und so ggf. einen höheren Verkaufspreis zu erzielen.
Wie funktioniert die erweiterte Limitfunktion One-Cancel-the-Other (OCO)?
Mit diesem Zusatz haben Anleger grund¬sätzlich die Möglichkeit, ein klassisches Verkaufslimit mit einem „Stop Loss' zu kombinieren. Zur Erinnerung: Ein klassi¬sches Verkaufslimit ermöglicht den Ver¬kauf zum Limit oder einem darüber lie-genden Geldkurs. Das Verkaufslimit liegt bei einer OCO-Order üblicherweise über dem aktuellen Marktniveau und ermög¬licht so eine Gewinnmitnahme im Falle steigender Wertpapierkurse. Gleichzeitig schützt das „Stop-Loss-Limit' Anleger vor unerwünschten Kursrückschlägen und

veranlasst die Ausführung der Order, so-bald ein bestimmter Kurs unterschritten wird.
Ein Beispiel:
Das beispielhafte Wertpapier notiert bei 40 Euro. Das Verkaufslimit wird bei 55 Euro und das klassische Stop-Loss¬Limit bei 30 Euro platziert. Erreicht oder unterschreitet der aktuelle Geldkurs das Stop-Loss-Limit von 30 Euro, wird die Order zum nächsten Kurs ausgeführt. Sollte der Geldkurs auf 55 Euro oder dar¬über steigen, so erfolgt der Verkauf zu mindestens 55 Euro.

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