Mittwoch, 10. Februar 2010

Dacia Santero Stepway Autotest SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Dacia Santero Stepway Autotest
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=7-9nhsidwxw

Dem Author Selzer-Mckenzie wurde der neue Dacia zur Verfügung geswtellt und hier seine Testeindrücke:
Dacia ist eine Erfolgs-geschichte. Die zu Be-ginn verlachte Renault-Billigmarke aus Rumä-nien verkauft sich im-mer besser. Doch die Ansprüche steigen. So bietet man jetzt einen Möchtegern-Offroader
der nächste Streich der wacke-
ren Rumänen. Das auf dem
Nissan Qashqai basierende
SUV wird Dacia in neue Sphä¬ren heben. Doch hier und jetzt soll es um den Sandero Stepway gehen. Er ist eine um Aufmerksamkeit heischende Variante des Schrägheckmodells Sandero, das sich im vergangenen Jahr in Deutschland mehr als 50 000 Mal verkauft hat (Rang 21 in der Zulassungsstatistik).
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Dacia betritt mit dem Stepway Neu-land. Statt wie bisher ausschließlich auf den Preis zu setzen (bei annehmbarer Qua¬lität, das muss gesagt sein), soll der preis-bewusste Dacia-Kunde jetzt mehr Geld fürs schicke Äußere ausgeben. Denn Leichtmetallfelgen, eine Dachreling, Front- und Heckschürzen im SUV-Look, eine verchromte Auspuffblende, Nebel¬scheinwerfer, Metalliclack und eine Höher¬legung um 20 Millimeter haben nur be¬dingten Nutzwert. Zugegeben, er sieht ker¬nig aus, der „Schrittweg", aber es bleibt bei einfachem Frontantrieb. Zwei Moto¬ren stehen zur Wahl, ein 1,6-Liter-Benzi

ner (64 kW/87 PS) und ein 1,5-Liter-Die¬sel (50 kW/68 PS). Als Selbstzünder kostet der Stepway 11 290 Euro, für den Benzi¬ner werden 9990 Euro verlangt. Gegen Aufpreis gibt es ein CD-Radio (460 Euro), elektrische Fensterheber vorn nebst Zen-tralverriegelung mit Fernbedienung (300 Euro) oder im Paket das Radio mit einer Klimaanlage (850 Euro). Das war's, mehr geht nicht. Beim normalen Sandero begin¬nen die Preise schon bei 6990 Euro (für das Basismodell mit 1,4-Liter-Benziner mit 53 kW/75 PS). Dann hat man freilich noch nicht einmal eine Servolenkung.
Darauf muss man im Stepway nicht ver¬zichten, wenn auch trotz höchstmöglichen monetären Einsatzes so manches Detail vermisst wird, was man in unseren heute so hochgerüsteten Autos kennen- und schätzen gelernt hat. Mit der manuellen Außenspiegelverstellung kann man ja noch leben, aber dass die elektrischen Fensterheber keine Automatik haben, son¬dern man den Finger auf dem Schalter ha¬ben muss (unpraktischerweise in der Mit-telkonsole, das spart Dacia aber Kosten), nervt jedes Mal aufs Neue bei der Einfahrt ins Parkhaus. Dass die Kinder hinten kur¬beln müssen, ist als erzieherische Maßnah¬me vielleicht gar nicht so falsch.
Den Lütten auf der Bank fällt aber so¬fort auf, dass es im Sandero keine Armleh¬ne in der Mitte gibt, und der Gurt für ei¬nen dritten Passagier in der zweiten Reihe aus der Decke kommt. Nicht kritisieren kann man das Raumangebot: Vorn wie hinten ist für die Fahrzeugklasse (Kleinwa¬gen, der stattliche Stepway ist fünf Zenti¬meter länger als ein VW Polo) ordentlich Platz, auch die Kopffreiheit geht völlig in Ordnung. Vorn blickt man auf eine biede¬re Plastiklandschaft, aber es tut nicht weh, versprochen. Japanische Autos vor zehn bis 15 Jahren waren innen auch nicht schö¬ner. Die vorderen Sitze sind passabel, das Bedienen der Heizung/Lüftung ist etwas umständlich, weil auch diese Schalter zu tief in der Mittelkonsole plaziert sind.
Leider ist das Lenkrad nicht höhenver¬stellbar und verdeckt zum Teil die Sicht auf die Instrumente, gegen die es sonst nichts zu sagen gibt. Dass über den Füll¬stand des Tanks und die Wassertempera¬tur digital-elektrisch informiert wird, ist Mode. Gewöhnen muss man sich daran, dass die Wischer nicht automatisch lau¬fen, wenn man Wasser auf die Scheibe spritzt. Und wenn das Wischwasser leer ist, ist es leer. Eine Warnung gibt es nicht — hatten wir ja früher auch nicht im Opel Kadett. Fast schon als positiv vermerken
wir das Fehlen einer Warnung für Gurt-muffel. Das akustische Gemeckere nervt sonst immer beim Rangieren.
Der Kofferraum (beleuchtet!) hat mit ei¬nem Volumen von 330 Liter eine angemes¬sene Größe (Polo 280 Liter), er lässt sich durch Umlegen der Rückbanldehne (asym-metrisch geteilt) erweitern, allerdings er-gibt sich kein ebener Laderaumboden, die Lehnen ragen doch recht steil in die Höhe, die Sitzfläche kann nicht senkrecht ge¬stellt werden. Ein Reserverad hängt unter dem Fahrzeugheck.
ABS und zwei Airbags gibt es auch so¬wie Isofix-Halterungen für Kindersitze auf der Rückbank. Was fehlt, sind nicht nur Seitenairbags, auch ESP ist nicht zu ha¬ben. Das ist bei jedem Dacia so. Man könn¬te nun argumentieren, man brauche es nicht. DerDacia-Diesel war eines der mü¬desten Autos, das wir in den vergangenen Jahren gefahren haben. Man muss sich schon mächtig anstrengen, um den Step¬ way so schnell werden zu lassen, damit eine Kurve zur Gefahr wird. Und im Übri¬gen ist der Dacia kreuzbrav und übersteu¬ert sehr beherrschbar. Die starke Seiten¬neigung in schnellen Kurven kommt als Vorwarnung dazu. Weil die Lenkung sehr schwammig ist, macht zügiges Fahren oh¬nehin keinerlei Spaß, der Dacia reduziert das Autofahren aufs Wesentliche - das Fortkommen. Im Übrigen sind die Brem¬sen ohne Tadel, das Pedal tritt sich zwar et¬was gefühllos, aber der Sandero steht in angemessener Kürze und lässt auch meh¬rere Vollbremsungen über sich ergehen, ohne mit der Bremskraft nachzulassen.
zahlniveau senken würde, ist nicht vorhan¬den. Es ist vielleicht besser so, weil das Schalten in der teigigen Box nicht unbe-dingt ein Vergnügen ist. Wenigstens tritt sich das Kupplungspedal leicht. Elastizität darf man ebenfalls nicht erwarten, vor al¬lem nicht im 5. Gang. Mehr als 20 Sekunden dauert es, bis von 50 auf 100 km/h beschleunigt ist. Doch einen Vorteil hat der schlappe Motor: Er kann sehr spar¬sam mit dem teuren Treibstoff umgehen. Schonend während kalter Tage im Rhein¬Main-Gebiet bewegt, kamen wir auf einen Schnitt von 5,3 Liter Diesel auf 100 Kilo¬meter. Gibt man dem Auto auf der Auto¬bahn im Rahmen der Möglichkeiten die Sporen und fährt längere Strecken Tempo 140 (bei knapp 3400 Umdrehungen in der Minute), kann der Dieselbeclgrf4uflis zu acht Liter steigen. Im Schnitt 6,8 Liter sind annehmbar. Eine kleine Überraschung er¬lebten wir beim ersten Tanken: Nach gut 700 gefahrenen Kilometern wurden wir
von der Warnleuchte an die Säule ge-schickt. Dort liefen dann 56,57 Liter in den 50-Liter-Tank (Werksangabe). Dar¬über kann man ja noch schmunzeln, ärger-licher ist der weit vorauseilende Wegstre¬ckenzähler, der einen um 0,2 Liter besse¬ren Kraftstoffbedarf vorgaukelt.
Was vom Dacia wieder einmal haften bleibt, ist die Erkenntnis, dass er aufs bes¬te das mobile Grundbedürfnis erfüllt. Doch der Mensch strebt schon immer nach Höherem, nach Verbesserungen. Bes¬ter Beweis: Rund die Hälfte der deutschen Sandero-Kunden ordert den Stepway. Des¬sen Einstandspreis ist immer noch güns¬tig, und Dacias erweisen sich zudem als sehr wertstabil. Das mag überraschen,
Dacia Santero Stepway Autotest SelMcKenzie Selzer-McKenzie

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