Fischgerichte mit Fernsehkoch Selzer-McKenzie
YoutubeViedeo: https://youtu.be/RXp1uiUpzUw
Jakobsmuscheln mit karamellisiertem Chicoree und Beurre bl•
Was gibt es Besseres als Jakobsmuscheln? Der nussige
Geschmack, der bei gebratenen Mu¬scheln genauso vorhanden ist wie bei rohen,
schlägt für mich alles, was sonst noch aus dem Meer kommt. Aber frisch müssen
sie sein!
§ 107 Frische Jakobsmuscheln sind immer denen in Lake
vorzuziehen. Lieber nur eine qualitativ hochwertige Jakobsmuschel essen als
vier oder fünf aus der Lake.
Lassen Sie sich bei den frischen Jakobsmuscheln nicht von
dem anfänglich vielleicht etwas strengen Geruch verunsichern. Erst nachdem die
Muscheln ausgebrochen und gereinigt sind, kann man am Geruch deren Frische
beurteilen: Sie duften nach einer frischen Meeresbrise.
FÜR4 VORSPEISEN
gut loo g Schalotten • 3o g Butter + 2 o o g kalte Butter
· Zoo ml
trockener Weißwein • 35o ml Fischfond oder Geflügelbrühe • Salz • Pfer • evtl.
etwas Himbeeressig
· 4
frische Jakobsmuscheln in der Schale • 2 mittelgroße Chicoreestauden • 1 EL
Pflanzenöl • 4o g Butter
· 3 EL
Zucker • Salz • Pfeffer
5 Schalotten schälen, halbieren und der Länge nach in dünne Scheiben
schneiden. 3o g Butter in einem Topf erhitzen und darin die Schalotten farb¬los
anschwitzen.
3 Nach etwa 5 Minuten den Weißwein zugießen, zum Kochen
bringen und leise köchelnd fast voll-ständig einkochen.
5 Fischfond angießen und auf die Hälfte einko¬chen. Den Fond
durch ein feines Sieb passieren, da¬bei die Schalotten kräftig mit einer Kelle
oder einem Löffel ausdrücken. Die kalte Butter in Würfel schneiden und nach und
nach mit einem Pürierstab in den heißen Fond mixen. Die Sauce mit Salz, Pfef¬fer
und evtl. etwas Himbeeressig abschmecken. Die Sauce beiseite oder warm stellen,
sie sollte von nun an nicht mehr kochen.
5 Jakobsmuscheln mit einer dünnen Palette öff¬nen, dabei die
Palette vorsichtig an der flachen
Schalenhälfte entlang in die Muschel schieben und
das Muskelfleisch vorsichtig vom oberen Deckel lö-sen. Den
Deckel entfernen, dann das Muskelfleisch
mit der Palette von der gewölbten Schalenhälfte lö-sen. Das
Muskelfleisch (Nüsschen) vom grauen
Rand befreien, den orangefarbenen Rogen nach Geschmack
aufbewahren oder entfernen. Nüss-chen vorsichtig in kaltem Wasser abspülen, sie
kön¬nen sehr sandig sein. Die Nüsschen zwischen Kü-chenpapier trocken tupfen.
5 Chicoree waschen, Strunk mit einem kleinen. spitzen Messer
kegelförmig herausschneiden und die Stauden in etwa 1-2 Zentimeter breite Ringe
schneiden.
5 Kurz vor dem Servieren eine Pfanne mit I EL Pflanzenöl für
die Jakobsmuscheln erhitzen. Butter und Zucker in einer anderen Pfanne zum
Schmel¬zen bringen. Chicoreestreifen zufügen und durch-schwenken.
Jakobsmuscheln im heißen Öl von bei-den Seiten jeweils 3o-6o Sekunden stark
anbraten. mit Salz und Pfeffer würzen. Sie sollen eine schöne karamellisierte
Farbe bekommen und innen noch unbedingt glasig bleiben.
5 Chicoree ebenfalls mit Salz und Pfeffer würzen. die
Streifen sollen noch knackig bleiben.
Chicoree aufvier Teller verteilen, jeweils eine Mu¬schel
daraufsetzen.
Beurre blanc erwärmen, aber nicht mehr kochen lassen. Die
Sauce mit einem Pürierstab schaumig aufmixen und um die Muscheln verteilen. Sie
wer-den sicherlich nicht die ganze Sauce benötigen, den Rest können Sie im
Kühlschrank etwa 4 Tage auf-bewahren. Dabei setzt sich die Butter zwar oben ab.
bei erneutem Erwärmen und Aufmixen verbindet sich diese jedoch wieder zu einer
perfekten Beurre blanc
2
Gegrillter Hummer
Hummer— der König der Krustentiere! Teuer, aber auch jeden
Cent wert, wenn er richtig zube¬reitet wird! Ich liebe auch hier die
Grillvariante (derGesch mack von Freiheit und Abenteuer). Sie passt wunderbar
zu diesem edlen Meeresbewohner.
§ 108 Hummer darf in Deutschland nur durch Kochen getötet
werden. Dazu wird er kopfüber in einen großen Topf mit heftig sprudelndem
Salzwasser gegeben.
Die Garzeit richtet sich dabei nach der Verwendung: Wird er
sofort für Salat, Nudeln oder an¬dere Gerichte verarbeitet, bei denen er nicht
mehr erwärmt wird, rechnen Sie pro loo Gramm etwa i Minute. Wird der Hummer
hinterher nochmals gebraten, gegrillt oder sonst wie erwärmt, kochen Sie ihn
bitte nur 3o Sekunden pro ioo Gramm.
Ins Kochwasser können Sie einen Schuss Essig oder Kümmel,
Kräuter oder Gemüse geben. Das Ausbrechen des Hummers ist gar nicht so
kompliziert: Mit einem großen, scharfen Messer den Körper der Länge nach
halbieren und mit dem schweren Griff des Messers die Gelenke kna¬cken oder mit
einer schweren Schere den Panzer aufschneiden und das Fleisch ausbrechen.
Für die Tomaten-Basilikum-Sauce: 3 Zwiebeln Knoblauchzehen schälen und sehr fein hacken.
· 3
frische Knoblauchzehen • 1,5 kg aromatische Tomaten Chilischote waschen, Stiel, Kerne und innere Schei-
+ 6 Tomaten • i Lorbeerblatt • i Rosmarinzweig dewände entfernen und in sehr
feine Würfelchen
· 2
Thurnianzweige • 5 Basilikumzweige • 3 EL gutes schneiden.
Knoblauch, Chili und Öl verrühren.
Olivenöl • Salz • schwarzer Pfeffer aus der Mühle 5 Für den Hummer in einem großen Topf
mindes-
· 1 TL
Zucker tens 7 Liter Wasser zum
Kochen bringen. Estragon,
Für das Chili-Knoblauch-Öl: 2 frische Knoblauchzehen Meersalz und Tafelessig ins Wasser geben.
Sobald
· i rote
Chilischote • 15o ml sehr gutes Olivenöl das
Wasser sprudelnd kocht, einen Hummer mit
Für den gegrillten Hummer: 2 Hummer • 4 Estragon- dem Kopf voran in den Topf geben. Deckel
sofort
zweige • 2 TL Meersalz • 2 EL Tafelessig schließen und den Hummer je nach
Größe 2-3 Mi-
nuten kochen und herausnehmen. Warten, bis das
5 Für die Sauce Zwiebeln und Knoblauch schälen Wasser wieder
sprudelnd kocht, den zweiten Hum¬und in feine Streifen schneiden. 1,5 kg Tomaten
wa¬ mer kochen. Die Scheren und Gelenke vom Körper
schen und grob würfeln. Kräuter waschen. trennen und vorsichtig das Fleisch
auslösen.
11 Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln lj Den
Hummerschwanz mit dem Messer der Länge farblos anschwitzen. Dann Knoblauch und
i Minute nach halbieren. Die Hummerhälften und die Sche¬später Tomaten,
Gewürze, Kräuter (bis aufdas Basi- ren trocken tupfen, mit Öl bepinseln und mit
der likum) und Zucker zufügen. Bei niedriger Tempera¬ Fleischseite lassen, bis
die Sauce eine sämige oder der vorgeheizte Grillpfanne max. 3 Minuten
Konsistenz hat. grillen.
Hummer wenden und weitere 2 Minuten auf
Die Tomaten in sprudelnd kochendem Salzwas¬ der Schale
grillen.
ser blanchieren (-+ S. 13), häuten und entkernen. !jr Basilikumblättchen von den Stielen
zupfen und
Die Tomatenfilets in Würfel (»Concasse«) schnei¬ grob
hacken. Sauce erwärmen, Tomaten-Concasse
den. Die Kerne in die Tomatensauce geben. und Basilikum unterheben. Hummerhälften auf
1f Nach etwa 4o Minuten die Sauce durch ein feines Teller
verteilen, mit Chili-Knoblauch-Öl beträufeln
Sieb streichen und evtl. nochmals etwas einkochen. und dazu die Tomaten-Basilikum-Sauce
servieren.
3
Pulpo auf Tomaten-Feigen-Kompott
Der Pulpo, auch Oktopus genannt, gehört zu den achtarmigen
Kraken. Im Handel wird er übli-cherweise nur gereinigt angeboten—und auch nur
in diesem Zustand empfehle ich ihn zu kau¬fen. Sein zartes Fleisch erinnert in
der Konsistenz, sofern er richtig gekocht wurde, an Hühn¬chenfleisch. Ist der
Pulpo zu kurz gekocht, schmeckt er gummiartig.
§109 § 109 Um
Pulpo weich zu kochen, benötigt er Zeit. Er gart beim Auskühlen im Kochsud
nach! Auf leichten Druck mit den Fingern sollte das Fleisch
noch Widerstand aufweisen. Kann man ihn leicht zerdrücken, ist er zu lange
gekocht.
Viele Köche fügen ihm während des Kochens einen Weinkorken
zu —was die Kochzeit angeb¬lich verringern soll. Erwiesen ist dies bestimmt
nicht, weich wird er auch ohne, und trotzdem folge auch ich diesem Brauch ...
Das Kochen des Pulpos ist etwas zeitaufwendig, danach ist er
jedoch einfach in der Zuberei¬tung. Er kann durchaus schon 1-3 Tage im Voraus
zubereitet werden. Sobald er abgekühlt ist, wird er im Kochfond gut abgedeckt
im Kühlschrank aufbewahrt.
Für das Tomaten-Feigen-Kompott verwende ich grüne Feigen,
die im Aroma etwas blumiger und parfümierter sind als ihre blauen Verwandten.
Sofern sich die Haut gut abziehen lässt, schäle ich die Feigen, ansonsten
wasche ich sie nur gründlich.
Für den Pulpo: 1 Pulpo, etwa Boo g • 1/2 Fenchelknolle
· i kleine
Zwiebel • 5 Knoblauchzehen • 3 EL Olivenöl
· 1 EL
Fenchelsamen • 200 ml Weißwein • i Lorbeerblatt
· ITL
Pfefferkörner
Für das Tomaten-Feigen-Kompott: 6 Strauchtomaten
· 6 grüne
Feigen • i EL grobes Meersalz • 3 EL Pinien-kerne • i Zwiebel • 4 EL Olivenöl •
1 EL alter Balsamico
· Salz •
Pfeffer
· Pulpo
unter fließendem kaltem Wasser gründ¬lich abwaschen und zum Abtropfen auf ein
Sieb ge¬ben. Fenchel waschen, Zwiebel schälen und beides in Scheiben schneiden.
Knoblauchzehen schälen und leicht andrücken.
· EL
Olivenöl in einem Topf erhitzen. Fenchel, Zwiebel und Fenchelsamen darin
farblos anschwit¬zen. Pulpo und Knoblauch zufügen und weitere 5 Minuten
anschwitzen.
"i Weißwein zugießen und zum Kochen bringen. So viel
Wasser zugießen, dass der Pulpo gerade mit Wasser bedeckt ist. Lorbeer und
Pfeffer zufügen und erneut alles zum Kochen bringen. Den Pulpo 45-6o Minuten
leise köcheln lassen und im Koch¬fond auskühlen lassen.
Währenddessen Feigen waschen und mit einem kleinen Messer,
sofern möglich, die Haut abziehen. Feigen vierteln, nebeneinander auf ein Blech
setzen und mit dem Meersalz bestreuen.
sl Tomaten blanchieren (-4 S. 13), vierteln und ent¬kernen,
auf ein leicht geöltes Blech setzen und im auf t4o °C vorgeheizten Backofen 25
Minuten leicht antrocknen.
Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl bei mittlerer Temperatur
gleichmäßig goldbraun rösten. "I Zwiebel schälen und sehr fein würfeln. 4
EL Oli¬venöl erhitzen. Zwiebeln darin farblos anschwit¬zen. Tomaten und Feigen
zufügen, salzen und pfef¬fern und ro-15 Minuten leise kochen lassen. *; Kurz
vor dem Servieren den Pulpo aus dem Koch¬sud heben, abtropfen lassen und mit
einem Messer die Arme vom Körper trennen. In beliebig große Stücke schneiden
und gut trocken tupfen. lj 2 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und den Pulpo
bei starker Hitze braten, bis er Farbe an¬nimmt. Mit Salz, Pfeffer und
Balsamico würzen.
Pinienkerne unter das Kompott heben und auf Teller
verteilen. Pulpostücke daraufsetzen und so¬fort servieren.
4
Gefüllte Calamaretti
Calamaretti, so heißen die kleinen Tintenfische, die in den
Mittelmeerländern so überaus be¬liebt sind. Machen Sie es den Italienern,
Spaniern, Griechen einfach nach, scheuen Sie die Ar¬beit des Säuberns und
Füllens nicht! — Das Ergebnis wird Sie belohnen und begeistern.
§ 11 0 Calamaretti werden ungefüllt nur sehr kurz und heiß
gebraten; gefüllt am besten ebenfalls bei hoher Temperatur im Backofen garen.
So bleiben sie zart, saftig und voller Meeresgeschmack.
i6 Calamaretti • i6 Zahnstocher zum Verschließen Für die
Füllung: 2 Scheiben Toastbrot • 6 EL Olivenöl
· 1/2
mittelgroße Fenchelknolle • 2 EL frischer Zitronensaft
· ifrische
Knoblauchzehe • z o g Pinienkerne
· to g
Rosinen • 2 Thymianzweige • Salz • schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Außerdem: 4frische Knoblauchzehen • 12 kleine Tomaten
· 4
Thymianzweige • Salz • Pfeffer • 4 EL sehr gutes Olivenöl
'J Calamaretti putzen, indem man den Kopf mit den Tentakeln
aus dem Körperbeutel (auch Tube genannt) zieht. Mit einem Messer die Tentakel
knapp über dem Auge so abschneiden, dass die Tentakel noch miteinander
verbunden bleiben. Kauwerkzeuge in der Mitte der Tentakel herausdrü¬cken. Vom
Körperbeutel die Haut abziehen und das transparente Fischbein aus der Tube
herausziehen. Tentakel und Körperbeutel sorgfältig waschen und trocken tupfen.
'I Für die Füllung vom Toastbrot die Rinde ab-schneiden und
die Scheiben in sehr feine Würfel¬chen schneiden. 4 EL Olivenöl in einer Pfanne
erhit¬zen und darin die Brotwürfelchen von allen Seiten bei mittlerer
Temperatur goldbraun rösten. Die Brotwürfel aufeinen Teller geben und abkühlen
las-sen.
1J Fenchel putzen, waschen, in sehr feine Würfel-chen
schneiden und mit dem Zitronensaft beträu¬feln. Knoblauch schälen und fein
hacken. Pinien-kerne in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten, aus der Pfanne
nehmen und fein hacken. Rosinen ebenfalls hacken. Thymian waschen, die
Blättchen von den Stielen zupfen und hacken.
5 Fenchelwürfelchen im restlichen Olivenöl an-schwitzen,
Knoblauch und Thymian zufügen und kurz durchschwenken. Alle Zutaten für die
Füllung in einer Schüssel mischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Füllung
vorsichtig und nicht zu stramm in die Calamaretti-Tuben füllen; am besten
eignet sich hierfür ein Spritzbeutel ohne Tülle. Die Tuben mit jeweils einem
Zahnstocher schließen.
5 Die Knoblauchzehen schälen und leicht andrü¬cken. Tomaten
waschen und halbieren. Thymian waschen und trocken schleudern. Die gefüllten
Ca-lamaretti-Tuben mit den Tentakeln, Tomaten, Knoblauchzehen und
Thymianzweigen in eine Auf¬laufform geben oder nach Belieben die Zutaten auf
vier Portionsförmchen verteilen. Alles mit Salz und Pfeffer würzen und das Öl
darüberträufeln. Das Ganze in den auf I9ci °C vorgeheizten Backofen ge-ben und
maximal 15 Minuten backen. Dazu passt frisch aufgebackenes Weißbrot.
5
Saibling auf Gurken-Radieschen-Gemüse
Saiblinge gibt es sowohl im Süß- als auch im Salzwasser. Sie
gehören zu den Salmoniden (lachs¬artigen Fischen). Dieser Fisch stellt sehr
hohe Ansprüche an die Wasserqualität, was ihn für uns zu einem hervorragenden
Speisefisch werden lässt. Sehr beliebt ist auch Saiblingskaviar. Aber Achtung:
Die Qualitäten sind sehr unterschiedlich, oft ist er zu sehr gefärbt und
gesalzen. Also vor dem Kauf lieber probieren.
Für das temperaturempfindliche Fleisch des Fisches bietet
sich ein ganz wunderbares Verfah¬ren an:
S 111 Eine sehr schonende Methode ist das
Niedrigtemperaturgar , bei dem das Gar-gut über eine längere Zeit bei sehr
niedriger Temperatur gegart wird. Bei Fisch z. B. flockt das enthaltene Eiweiß
nicht aus, dadurch bleibt er saftig und behält seine schöne Farbe.
1 Saibling ä so o-6o o g oder 2 Saiblinge ä 25 0-3 g
· 2 EL
Butter • Salz • weißer Pfeffer aus der Mühle
· i
kleiner Kohlrabi • 6 Radieschen • i Stück Bio-Gurke, etwa 200 g • 1/z Bund
Schnittlauch • 3 EL Weißweinessig
· 2 EL
sehr gutes Olivenöl • 1 Prise Zucker • 15 o g Voll-milchjoghurt, natur • 4 EL
Forellen- oder Saiblingskaviar
· einige
Blättchen Kerbel und Dill
Saibling filetieren und die Gräten ziehen, Haut nicht
entfernen. Die Saiblingsfilets waschen, tro-cken tupfen und jeweils quer
halbieren, sodass vier etwa gleich schwere Portionen entstehen.
Saiblingsfilets auf der Fleischseite mit Salz und Pfeffer
würzen. Ein Backblech mit 1/2 EL Butter ein¬fetten, darauf die Saiblinge mit
der Hautseite nach oben setzen. Die Filets mit leicht gebutterter Alufo-lie
abdecken und in den auf5o °C vorgeheizten Ofen geben. Beim Garen verändert der
Saibling seine Farbe kaum. Nach ca. 3o Minuten, wenn sich die Haut leicht vom
Fischfilet ziehen lässt, ist der Saib-ling fertig.
1J Kohlrabi schälen und in etwa 2-3 mm große Würfelchen
schneiden. Radieschenblätter entfer¬nen, Radieschen und Bio-Gurke waschen,
Gurke vierteln und die Kerne entfernen. Beides wie den Kohlrabi in feine
Würfelchen schneiden. Schnitt¬lauch waschen, trocken schleudern und in feine
Röllchen schneiden.
4,1 Die Kohlrabiwürfelchen in i EL Butter farblos
an-schwitzen. Mit Weißweinessig ablöschen, 4 EL Wasser und Olivenöl zufügen und
einmal aufko-chen. Radieschen- und Gurkenwürfelchen zufii-gen, kurz mit
anschwitzen, Schnittlauchröllchen zufügen und das Gemüse mit Salz, Pfeffer und
et¬was Zucker abschmecken.
'J Das warme Gemüse auf vier Teller verteilen. Da-rauf die
lauwarmen Saiblingsfilets mit der Haut¬seite nach oben setzen. Die Haut nun
vorsichtig ab¬ziehen.
¶ Joghurt mit 2 EL Wasser verrühren, mit Salz, Pfef-fer und
Zucker würzen und mit dem Forellenkaviar um das Gemüse und den Fisch verteilen.
Die Teller mit Kerbel- und Dillblättchen garnieren.
6
Gebeizter Lachs mit Sternanis und Lorbeer
Ein Gericht, das sich Tage im Voraus zubereiten lässt und
eine herrliche Vorspeise darstellt.
§113 Unter versteht man das Marinieren eines
Lebensmittels. Es wird ge-
schmacklich verändert und in der Regel durch Wasserentzug
länger haltbar gemacht.
Man unterscheidet noch zwischen »trockenem« und »nassem«
Beizen. Die trockene Beize be¬steht hauptsächlich aus Salz und verschiedenen
Gewürzen, die nasse Beize z. B. aus Butter¬milch, ohne Salz, aber ebenfalls mit
Gewürzen. Gebeizt wird meistens rohes Fleisch oder Fisch. Bei Letzterem eignen
sich wegen ihres hohen Fettgehaltes besonders Lachs und Thunfisch. Noch ein
Wort zu Sesamöl:
§114 muss sehr
sparsam verwendet werden. Zu viel des sehr aromatischen und
geschmacklich dominanten Öls vernichtet alle anderen Aromen
und wirkt auch appetit¬hemmend.
Richtig eingesetzt ist es aber ein Genuss. Kaufen Sie immer
nur eine kleine Einheit des Öls, da es sehr schnell ranzig wird.
Für den gebeizten Lachs: 1 topfrische Lachsseite, etwa 700 g
• 5 ,g Pfefferkörner • zo g Sternanis • 15 Lorbeer¬blätter • 100 g grobes Salz
• 120 9 Zucker
Für den roh marinierten Spitzkohl:1 Meiner Spitzkohl, etwa
50o g • z Stückfrischer Ingwer, etwa zog • i rote Zwiebel • evtl. i rote
Chilischote • 3 EL Weißweinessig
· 3 EL
Sojasauce • i TL Sesamöl • 3 EL sehr gutes Olivenöl
· i Prise
Zucker
§ Lachsseite
schuppen und entgräten, dann kalt abspülen und trocken tupfen. Die geschuppte
Hautseite mit einem scharfen Messer oder einer Ra-sierklinge leicht einritzen.
Pfeffer, Sternanis und Lorbeer im Mörser oder in einem
Universal-Zerkleinerer zerkleinern, dann mit dem Salz und dem Zucker mischen.
Eine passende Form mit einem Drittel der Ge-würzmischung
bestreuen, daraufden Lachs mit der Hautseite nach unten legen. Die Fleischseite
mit der restlichen Gewürzmischung bestreuen.
· Den
Lachs mit einem Holzbrett oder einem ande-ren passenden Gegenstand beschweren
und im Kühlschrank etwa 4o Stunden marinieren. Wäh¬rend dieser Zeit einmal
wenden.
Die Gewürzmischung vorsichtig mit einem Mes¬ser abschaben
und die Lachsseite nach Belieben in dünne oder dicke Scheiben schneiden.
Für den marinierten Spitzkohl die äußeren Blät¬ter und den
Strunk des Kohlkopfes entfernen, die restlichen Blätter einzeln lösen. Die
Blätter wa¬schen, trocken schleudern und nach Belieben in Streifen oder
Quadrate schneiden.
Ingwer und rote Zwiebel schälen. Ingwer fein rei-ben,
Zwiebel in möglichst feine Würfelchen schnei-den. Chilischote waschen, Stiel,
Kerne und innere Scheidewände entfernen und das Fruchtfleisch in ganz feine
Würfelchen schneiden. Alle Zutaten für den marinierten Spitzkohl mischen, dabei
Chili nach und nach zufügen und die Menge vom eigenen Schärfeempfinden abhängig
machen. Spitzkohl evtl. mit etwas Weißweinessig, Salz und einer Prise Zucker
abschmecken.
In Klarsichtfolie verpackt oder in Pflanzenöl ein-gelegt und
im Kühlschrank aufbewahrt, ist der Lachs mindestens eine Woche 11,i. ltbar.
Dazu passt Teriyakisauce
7
Sardellen-Crostini
Crostini, diese herrlichen kleinen Snacks oder Vorspeisen,
Haupt- oder Zwischengerichte, wer¬den aus dünn aufgeschnittenem Brot hergestellt.
Unerlässlich dabei: ein Hauch Knoblauch. Be-legtwerden können sie mit allem,
was Ihnen einfällt. Wenn Sie diese kleinen Fische —wie im Re¬zept
beschrieben—verwenden, sollten Sie Folgendes unbedingt beachten:
§116 Fisch muss generell sehr frisch sein; dies gilt vor
allem für sehr kleine Fische wie Rotbarben, Sardinen und Sardellen, da sie
besonders schnell verderben.
Die Frische erkennt man an klaren, leicht hervorstehenden
Augen, roten Kiemen, glänzender Haut, festem, elastischem Fleisch und eng anliegenden
Schuppen. Frischer Fisch riecht nicht nach Fisch, sondern duftet angenehm nach
Meer bzw. Quellwasser.
Eingelegte Sardellen gibt es in unterschiedlichen Qualitäten
zu kaufen: Am besten sind die flei¬schigen, milderen Exemplare in Öl. Sie sind
besser geeignet als die salzigen, kleineren Sardel¬len in Lake, die
geschmacklich immer etwas fischiger und aufdringlichersind. Sollten Sie jedoch
nur Sardellen in Lake bekommen, empfehle ich, daraus eine Paste zu bereiten:
Dafür die Sar¬dellen unter fließendem kaltem Wasser abspülen, trocken tupfen,
fein hacken und mit Oli¬venöl, gehackten schwarzen oder grünen Oliven, etwas
fein abgeriebener Zitronenschale und frisch gemahlenem Pfeffer zu einer festen
Paste verrühren. Auch Kräuter wie Petersilie, Basili-kum oder Thymian machen
sich in dieser Paste sehr gut.
16-2o topfrische Sardellen oder Meine Sardinen • 16¬2 o sehr
dünne Scheiben Baguettebrot (evtl. halbiert, dann entsprechend weniger) • 2-3
frische Knoblauchzehen • 5¬6 EL gutes Olivenöl • Salz • Pfeffer • einige
Zitronen¬spalten zum Servieren
Die Köpfe der Sardellen abtrennen und mit dem Finger die
Bauchhöhle öffnen. Die Innereien he-rausnehmen und die einzelnen Sardellen an
der Mittelgräte entlang zwischen Daumen und Zeige-finger leicht pressen.
Dadurch löst sich das Sardel-lenfleisch von der Gräte und diese kann einfach
mit den Fingern vom Kopf in Richtung Schwanzende herausgezogen werden. Die
Sardellen innen und außen vorsichtig mit kaltem Wasser abspülen, auf-klappen
und zwischen zwei Lagen Küchenpapier trocken tupfen.
'` Baguettebrotscheiben der Größe der Fische ent-sprechend
zurechtschneiden. Knoblauchzehen schälen, halbieren und die Oberfläche der
Brote da-mit leicht bestreichen. Die Sardellen mit der Fleischseite nach unten
auf die Brote setzen und fest andrücken.
Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und die
Sardellenbrote mit der Brotseite nach unten in die Pfanne setzen. Bei mittlerer
Temperatur die Brote von unten knusprig rösten, dann ganz kurz wen¬den, damit
die Sardellen auch von der Hautseite et¬was Hitze bekommen und gleichmäßig
garen. Die Brote nochmals wenden und zum Entfetten auf Kü-chenpapier setzen.
Die Brote mit Salz und Pfeffer würzen und möglichst sofort mit Zitronenspalten
servieren.
8
Red Snapper mit Bananen und Curry-Zwiebeln
Der Red Snapper ist ein richtiger Modefisch geworden.
Eigentlich kommt er aus dem Golf von Mexiko, er ist also ein Exot und verträgt
deswegen natürlich auch eine »exotische« Zubereitung sehr gut. Probieren Sie
dieses Rezept auch mal mit Lachs oder Thunfisch.
§ 121 Fischfilets werden auf der Hautseite gebraten und mit
heißem Bratfett mehrmals übergossen. Dadurch wird die Hautseite am Pfannenboden
schön kross, aber auch die Fleischseite gart durch das heiße Fett. Das nennt
man »arrosieren« (befeuchten).
Für den Bananensalat:1 Stückfrischer Ingwer, 15-20 g
· evtl. 1
kleine rote Chilischote • Saft von 1 Limette • Salz
· Pfeffer
• 6 EL aromatisches Erdnussöl • i Bund Minze
· 4
Frühlingszwiebeln • 2 reife Bananen Für die Curry-Zwiebeln: 2 mittelgroße
Zwiebeln
· i EL
Olivenöl • z EL frischer Limettensaft • i TL Curry-pulver • i EL Zucker • Salz
Für den Red Snapper: i Red Snapper von etwa 1,3 kg,
ausgenommen und geschuppt • 2 EL Pflanzenöl • Salz
· Pfeffer
1.f Für den Bananensalat eine Vinaigrette zuberei-ten: Dafür
den Ingwer schälen und in möglichst feine Würfelchen schneiden. Chilischote
waschen, halbieren, Kerne und innere Scheidewände entfer-nen und das
Fruchtfleisch ebenfalls möglichst fein würfeln.
1" Limettensaft mit Salz und Pfeffer würzen, Ingwer und
einen Teil der gewürfelten Chilischote zufügen. Das Erdnussöl einrühren und die
Vinaigrette auf ihre Schärfe hin prüfen — da das Schärfeempfinden sehr
individuell ist, können genaue Rezeptangaben nicht gemacht werden.
Dementsprechend die Vin-ingrette abschmecken.
' Minze waschen, trocken schleudern, Blättchen abzupfen und
fein hacken. Frühlingszwiebeln put-zen, waschen und in feine Ringe schneiden.
Alle Zutaten für die Vinaigrette mischen und die Vinai-grette beiseite stellen.
"f Für die Curry-Zwiebeln die Zwiebeln schälen und in
etwa L Zentimeter breite Spalten schneiden. Oli-venöl in einem Topf erhitzen.
Darin die Zwiebeln farblos anschwitzen. Limettensaft, Currypulver und Zucker
zufügen, evtl. 2-3 EL Wasser zugießen und die Zwiebeln bei geschlossenem Topf
bissfest ga-ren. Deckel entfernen und die Flüssigkeit bei star¬ker Temperatur
fast vollständig einkochen lassen. Zwiebeln mit Salz abschmecken und warm
stellen. gi Den Red Snapper innen und außen gründlich waschen und trocken
tupfen. Die beiden Filets von der Mittelgräte lösen, die Filetränder sauber
ab-schneiden und die Gräten mit einer Pinzette oder Zange entfernen. Die Filets
in etwa vier gleich schwere Portionen schneiden. Pflanzenöl in einer Pfanne
erhitzen. Die Filets von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen und auf der
Hautseite etwa 4 Minuten bei mittlerer Temperatur braten. Wäh-renddessen die
Fleischseite des Snappers mehr-mals mit heißem Öl aus der Pfanne arrosieren.
Erst wenn die Hautseite der Filets knusprig ist, die Filets wenden und noch
kurz (je nachdem, wie weit der Fisch gar ist) auf der Fleischseite fertig
braten.
II Währenddessen Bananen schälen und in dünne Scheiben
schneiden. Bananen mit der Vinaigrette anmachen, nochmals abschmecken und auf
vier Teller verteilen.
IJ Jeweils eine Portion Fisch und Curry-Zwiebeln
daraufverteilen und sofort servieren.
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