Dienstag, 26. Mai 2009

Wal Glattwal Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie



Glattwal Wal Author D.Selzer-McKenzie Die Filmbilder hat der Author im Atlantic in Argentina gedreht Die Glattwale (Balaenidae) sind eine Familie aus der Ordnung der Wale (Cetacea) mit derzeit vier Arten. Sie leben in den nördlichen und südlichen Meeren und ernähren sich von Plankton. Aufgrund verschiedener Merkmale grenzen sie sich deutlich von den anderen Bartenwalen (Mysticeti) ab. Die etwa 15-20 Meter großen Tiere wurden von allen Walen durch die Bejagung am stärksten dezimiert. Glattwale sind eher plump gebaut. Ihnen fehlt eine Rückenfinne. Die Flipper sind recht kurz, jedoch kräftig ausgebildet. Wesentliche Unterschiede zu den nahe verwandten Furchenwalen finden sich beim Bau des Kopfes. Der Oberkiefer (Rostrum) ist stark gewölbt, der Kieferknochen ist sehr viel schmaler als der von Furchenwalen. Der Kopf ist proportional wesentlich größer als bei Furchenwalen; beim Grönlandwal kann der Kopf 40 % der Körperlänge ausmachen, also etwa 8 Meter bei zwanzig Metern Körperlänge. Kennzeichnend sind auch die langen, dünnen, schwarzen Barten, die bei den Nordkapern und dem Südkaper etwa 2,5 Meter und beim Grönlandwal etwa 4 Meter lang sind. Glattwalen fehlen die Furchen an der Kehle, die es den Furchenwalen erlauben, ihr Maul weit auszudehnen. Alle sieben Halswirbel sind miteinander verschmolzen. Des Weiteren kennzeichnet Glattwale eine extrem dicke Speckschicht, welche in der Dicke die anderer Wale deutlich übertrifft. Als Bewohner meist sehr kalter Meere bis hin zum Südpolarmeer bildete sich der dicke Blubber als Isolation gegen das kalte Wasser. Mütze eines Südkapers (Eubalaena australis). Erkennbar sind auch die Rostralauflagerung, Teile der Wucherungen um das Blasloch und einige andere Wucherungen. Nordkaper und Südkaper unterscheiden sich von anderen Walarten und auch vom verwandtschaftlich nahestehenden Grönlandwal durch die starke Besiedlung mit Seepocken im Kopfbereich; vor allem Ober- und Unterkiefer, sowie der Augenbereich sind davon betroffen. Zur Bezeichnung des Bewuchses an verschiedenen Orten sind einige Begriffe gebräuchlich: Auffällig ist, dass die „Mützen“ bei Bullen ausgeprägter sind als bei Weibchen. Warum dies so ist, ist unklar. Eventuell spielen die Mützen beim Balz- und Paarungsverhalten eine Rolle. Für Wissenschaftler hilfreich ist die Ausbildung der Mütze zur Identifizierung von Einzelindividuen. Durch die individuelle Ausbildung der Mützen konnte in der Zwischenzeit fast der gesamte Nord- und Südkaperbestand katalogisiert werden. Dies soll zur Erforschung des Alters, des Lebenszykluses und der Wanderrouten dienen. Glattwale gehören zu den größten Säugetieren; im Vergleich zu anderen Bartenwalen sind sie jedoch nur mittelgroß. Nordkaper und Südkaper sind etwa gleich groß und gleich schwer; sie werden meist etwa 15 Meter lang, maximal kann die Körperlänge 18 Meter erreichen. Ihr Gewicht liegt zwischen 50 und 56 Tonnen. Mit im Mittel 17 Metern wird der Grönlandwal noch größer. Die Länge äußerst großer Exemplare dieser Art kann 20 Meter überschreiten. Solche Exemplare, die jedoch nur mehr ganz selten festgestellt werden, wiegen dann an die 80 Tonnen. Normalerweise beträgt das Durchschnittsgewicht dieser Wale rund 65 Tonnen. Glattwale leben bevorzugt in kalten Meeren, auf ihren Wanderungen erreichen sie jedoch auch warme Meeresteile in den Subtropen. Fast alle Gewässer um die Arktis werden von Glattwalen bewohnt, ebenso wie Großteile des Nordatlantiks und des Nordpazifiks. Hier leben der Atlantische Nordkaper, der Pazifische Nordkaper und der Grönlandwal. Die drei genannten Walarten leben auch im Ochotskischen Meer und an vielen Küsten Ostasiens, etwa um ganz Japan. Sie fehlen jedoch fast vollständig an der Nordküste Russlands. Die südliche Hemisphäre wird vom Südkaper bewohnt, der alle südlichen Meere bis auf die Küsten der Antarktis bewohnt. Die Südküste Australiens, Teile der Küste Südamerikas und die Südküste Afrikas gehören zum von ihm bewohnten Areal. Trotz großer Verbreitung ist die Dichte des Bestandes in diesem Gebiet gering. Am häufigsten werden von Glattwalen verschiedene Arten der Ruderfußkrebse verzehrt, doch je nach Art scheint das Nahrungsspektrum zu variieren. Die beiden Nordkaperarten fressen neben Ruderfußkrebsen auch jungen Krill und die schwarmbildenden Larven vieler Arten von Zooplankton. Der Südkaper verzehrt neben seiner gewöhnlichen Nahrung auch Krill aller Entwicklungsstadien. Der Nahrungsbedarf beträgt für einen einzelnen adulten Glattwal etwa 1000 bis 2500 Kilogramm pro Tag. Zum Nahrungserwerb schwimmen Glattwale einfach mit geöffnetem Maul durch Schwärme von Zooplankton. Im Gegensatz dazu fressen Furchenwale „schluckweise“; sie ziehen das Wasser in ihr Maul und drücken es dann wieder heraus, wobei das Zooplankton an den Barten hängenbleibt. Die Tauchgänge zur Nahrungsaufnahme dauern meist ungefähr 8 bis 12 Minuten, seltener fangen Glattwale ihre Beute an der Oberfläche. Dies tun sie nur, wenn dort eine höhere Ausbeute zu erwarten ist. Die beiden Nordkaperarten halten gelegentlich mit einigen Mitgliedern ihrer Gruppe bei der Nahrungssuche Körperkontakt, der Grund hierfür ist noch nicht sicher festgestellt. Da beim langen Reproduktionszyklus der Glattwale meist zwei bis drei Jahre zwischen zwei Würfen liegen, sind oft weniger als ein Drittel aller Weibchen in einer Region empfängnisbereit. Dieses Drittel lockt die Bullen mittels akustischer Signale an. Die Paarung findet meist im Zeitraum Spätherbst bis Frühling der jeweiligen Hemisphäre statt. Wenn der Bulle ankommt, versucht das Weibchen die Begattung herauszuzögern, indem es wegschwimmt oder auf dem Rücken schwimmt und seine Flipper ausstreckt. Die Werbung der Bullen besteht darin, die Nebenbuhler wegzudrängen. Eventuell spielt auch die Mütze eine Rolle, hierzu ist jedoch nichts näheres bekannt[2]. Die Weibchen werden von verschiedenen Männchen befruchtet, diese führen wohl eine Spermakonkurrenz. Hierauf deutet auch hin, dass die Hoden von Glattwalen, speziell dem Südkaper, mit teils über 800 Kilogramm die schwersten weltweit sind. Auch haben sie unter den Bartenwalen die im Verhältnis zur Körpergröße größten Hoden. Nach einer Tragzeit von 10 bis 13 Monaten, maximal 17 Monaten, kalbt das Weibchen und bringt ein einzelnes, 4 bis 5 Meter langes Jungtier zur Welt. Selten entfernt sich das Kalb etwas vom Weibchen, so gut wie nie mehr als eine Körperlänge. Die schnellwachsenden Kälber werden nach etwa einem Jahr entwöhnt und sind dann meist bereits 8 bis 9 Meter lang. Die Geschlechtsreife tritt im Alter von etwa 9 Jahren ein, doch sehr frühreife Weibchen kalben manchmal im Alter von sechs Jahren. Glattwale können sehr alt werden, ein Weibchen wird seit mindestens 1935 regelmäßig gesichtet und ist wohl weit über 70 Jahre alt. Anhand der Jahresringe der knöchernen Ohrkapsel konnte das Alter des ältesten bekannt gewordenen Exemplars, eines Männchens der Grönlandwale, auf 211 Jahre zum Zeitpunkt seines Todes bestimmt werden. Damit wäre es älter geworden als viele der für ihr Alter bekannten Riesenschildkröten wie Harriet (176 Jahre) und Tu'i Malila (188 oder 192). Die genaue Bestimmung des Alters der Schildkröte Adwaita steht noch aus, falls das Alter von 256 Jahren nicht bestätigt wird, ist dieser Grönlandwal das wohl am ältesten gewordene bekannte Wirbeltier. Die Sterblichkeitsrate von Kälbern der Glattwale liegt wohl bei 17 % im ersten Lebensjahr, 3 % der Kälber sterben in den folgenden 3 Jahren. Danach liegt die Sterblichkeitsrate extrem niedrig.

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