Auto Modellautos Spielautos als Wertanlage von
Selzer-McKenzie SelMcKenzie
Video: http://youtu.be/tJ9-IT1b_v0
Author D.Selzer-McKenzie
Das Sammeln von Modellautos fasziniert Jung und Alt seit
über 120 Jahren. Heutzutage geben Sammler teilweise ein Vermögen das beliebte
Spielzeug aus.
Für kleine Jungs sind sie das Größte, und auch erwachsene
Män¬ner können sich für sie begeistern: Die Leidenschaft für Match-box-Autos
kann ein ganzes Leben anhalten und sogar mit der Zeit noch wachsen. Das meist
beim männlichen Bevölkerungs¬teil so beliebte Spielzeug wurde von den zwei
ehemaligen Schul¬freunden Leslie Smith und Rodney Smith in England auf den
Markt gebracht und gilt bis heute als eines der beliebtesten Spielzeuge
überhaupt. Ganze Generationen wuchsen mit ihnen auf, das Angebot erstreckt sich
über verschiedenste Größen und Auflagen. Bis heute sind rund drei Milliarden
Stück und 12.000 verschiedene Matchbox-Modelle vom Fließband gelaufen.
Matchbox-Autos sind aber viel mehr als nur Spielzeug — einzelne Editionen und
seltene Exemplare können zum beliebten Sammel¬objekt werden. Und dies nicht
ohne Grund, denn bei Versteige¬rungen haben einzelne bereits Rekordpreise
erzielt. So wie zum Beispiel das teuerste Modellauto der Welt, ein Lamborghini
im Miniformat, der Anfang 2012 versteigert wurde. Der Anfangs¬preis der Auktion
lag bereits bei stolzen 3,5 Millionen Euro. Gebaut wurde es von dem deutschen Modellbauer
Robert Gül-pen. In der Szene ist dieser schon lange für seine luxuriösen,
detaillierten und extravaganten Miniaturautos bekannt und beliebt. Der Nachbau
des Lamborghini Aventador im Maßstab 1:8 besteht wie auch sein Vorbild aus
Karbon. Besonders auffällig sind die für den Bau des Motorraums verwendeten
Edelsteine.
Insgesamt wurden bei diesem Modell bis zu 1.400 Edelsteine
verarbeitet, die es angeblich auf einen rea-len Wert von zwei Millionen Euro
bringen. Des Weite¬ren verwendete der Erbauer des kleinen Edel-Lambor-ghini
Gold und Platin. Ein deutsches Auktionshaus schätzt den Wert mittlerweile auf
bis zu 10,5 Millionen Euro. Damit ist er rund 35-mal so teuer wie das
Origi¬nal. Selbstverständlich verfügt der Aventador auch über Rücklichter und
Frontscheinwerfer aus Diaman¬ten und Edelsteinen.
Das erste Miniaturmodell der Matchbox-Mutter-firma Lesney
war eine „Aveling Barford"-Dieselwalze. Diese konnte man noch ohne
Verpackung kaufen. Die Idee, die kleinen Autos in einer Kiste zu verpacken,
folgte erst einige Jahre später. Aufgrund der strengen Institutsregeln durfte
die älteste Tochter des Lesney-Ingenieurs Jack Odell nämlich nur Spielzeug mit
in den Schulunterricht nehmen, das in eine Streichholz¬schachtel passt. Odell
fertigte daraufhin eine Mini-Straßenwalze aus Messing, die in ebendiese
Streich¬holzschachtel passte. Die Begeisterung, die dieses
auslöste, brachte ihn auf die Idee, seiner Firma eine eigene
Produktionslinie für das Minispielzeug in der Box vorzuschlagen. Die
Matchbox-Autos waren gebo¬ren und damit die Legende.
Odell selbst wurde schließlich selbst Partner der Fir-ma.
Seit 1953 liefen die Produktionsbänder für die Dampfwalze und andere
Frühmodelle zunächst in einer Halle, die zu einem ehemaligen Londoner Pub
gehörte. So wurde aus dem Jungen aus der Londoner Vorstadt, der mit 13 Jahren
von der Schule geworfen wurde und sich jahrelang mit Gelegenheitsjobs
durch¬schlug, der größte „Autoproduzent" des Landes. Einer von Odells
erfolgreichsten Entwürfen war der Nach¬bau der Krönungskutsche von Queen
Elizabeth II. Zur Inspiration für seine Entwicklungen unternahm Odell
ausgedehnte Reisen, die ihn unter anderem an die Produktionsstandorte vieler
bekannter Automarken führte.
Obwohl in den vergangenen Jahren das Interesse von Kindern
an Matchbox-Autos stark nachgelassen hat und damit auch die frühere
Allgegenwärtigkeit der Spielzeugautos, lassen sich Sammler davon jedoch nicht
beirren. Sie blättern nach wie vor in Katalogen und suchen nach den Modellen,
die vor etlichen Jahr-zennten erscnie-nen sind. i-ur diese besonders nostal-gische
Zielgruppe hat die Firma Matchbox die Yester-year-Reihe auf den Markt gebracht.
Diese präsentiert historische Modelle der kleinen Autos. Gerade das historische
Moment ist es auch, was viele Sammler so an den Matchbox-Produkten
interessiert. Der britisch-amerikanische Sammler Lionell Spencer erinnert sich:
„Die Produktion von ein¬zelnen Spielzeugmodel¬len hat sich oftmals an der
Produktionsstärke der echten Automodel¬le orientiert. Das macht die Sache
oftmals für Sammler so spannend. Denn Autos, die zur Fußnote in der
Automo¬bilgeschichte wurden, weil von ihnen einfach nicht viele produziert
wurden, haben sich manchmal Jahrzehnte später für die Besit¬zer zu wahren
Goldbringern entwickelt. Ähnlich ist es bei den Matchbox-Modellen. Manche von
ihnen wur¬den in sehr kleiner Stückzahl produziert und sind heu¬te plötzlich
ein Vermögen wert."
Den Wert der kleinen Flitzer können interessierte Sammler am
besten ermitteln, indem sie Sammler-kataloge bestellen und die
unterschiedlichen Modelle vergleichen. Kataloge sind sowohl direkt beim
Her-steller als auch über zahlreiche Sammler- und Tausch-börsen im Internet
erhältlich. Aber auch die Preise auf Auktionen im Internet oder in privaten Sammlerkrei¬sen
können einen relevanten Anhaltspunkt bieten. Autos, die noch original verpackt
sind und keine Gebrauchsspuren an der Verpackung oder am Auto selbst haben,
erzielen selbstverständlich den höchsten Preis-
daher: „Lassen Sie
Ihre Kinder nie mit den Autos spielen, sind sie nämlich erst einmal beschädigt,
verlieren sie an Wert. Meine Erfahrung hat außerdem gezeigt, dass sie sehr
anfällig auf künstliches Licht reagieren. Vermeiden Sie daher zu lange
Beleuchtung aus zu kurzer Distanz."
Die bekanntesten und heute bei vielen Sammlern beliebten
Hersteller der Miniautos waren Märklin, Les-ney Matchbox, Dinky, Corgi, Schuco
oder Siku, um nur die bedeutendsten erwähnt zu haben. Sie wurden in
unterschiedlichsten Maßstäben angefertigt. Der am weitesten verbreitete Maßstab
lehnt sich aller¬dings an Modelleisen¬bahnen an. Heutzutage ist das Verhältnis
1:87 am häufigsten zu finden.
In Deutschland liegt eines der Zentren für
Mini-aturautosammler in Frank¬furt am Main. Einer der bekanntesten Modellauto-
clubs in Deutschland befindet sich hier. Seit 1983
organisiert der Modellautoclub Deutschland regel-
mäßige Treffen zum Austausch, Kauf und Verkauf. Der
langjährige Sammler Egon Bentz sieht in der aktuell
abnehmenden allgemeinen Begeisterung für sein
Hobby jedenfalls auch etwas Positives. Bentz: „Viele
verkaufen derzeit die geerbten Sammlungen, weil sie sich nicht dafür
interessieren. Jetzt bieten sich durch die Masse an Angeboten große Chancen,
darunter auch Diamanten zu finden."
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