Kupfer und Gold Trading Selzer-McKenzie SelMcKenzie
Video: http://youtu.be/aRNk9_ivUWM
Author D.Selzer-McKenzie
Kupfer, Gold, Silber und Zinn waren die ersten Metalle,
welche die Menschheit in ihrer Entwicklung kennengelernt hat. Da Kupfer leicht
zu verarbeiten ist, wurde es bereits von den ältesten bekannten Kulturen vor
über 10.000 Jahren verwendet. So zählt Kupfer zu den am längsten und bis heute
am stärksten vom Menschen genutzten Metallen. Es ist korrosionsbeständig,
biostatisch, unbeschränkt recyclebar und hat eine hervorragende Leitfähigkeit
für Elektrizität. Damit ist Kupfer vielseitig einsetzbar, wobei der weit
überwiegende Teil der Nachfrage auf Elektro- und Sanitärinstallationen (Bau)
sowie auf die Elektro-
industrie entfällt.
»Kupfer ist ein elementarer Bestandteil unseres Alltags.
Beim Duschen stellen Kupferrohre sicher, dass Wasser fließen kann, im Auto
begleitet es uns zur Arbeit, im Büro macht es Computertechnik überhaupt erst
möglich und zu Hause sorgen Kupferdrähte dafür, dass abends das Licht leuchten
kann. Kupfer ist das drittwichtigste Metall für die industrielle Fertigung und
aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken«, so beschreibt es das Deutsche
Kupferinstitut.
Im Folgenden geben unsere Rohstoffanalysten einen kleinen
Überblick über die aktuellen Tendenzen am internationalen Kupfermarkt. Nutzen
Sie die Anregungen unserer Experten, gewinnen Sie neue Perspektiven und
entdecken Sie Investitionsmöglichkeiten, um an der Entwicklung des roten
Metalls zu partizipieren.
KUPFER
FUNDAMENTALDATEN,.
Die jüngsten Konjunkturdaten deuten weiter auf eine Erholung
der globalen Wirtschaft hin. Dies dürfte sich in einer steigenden Nachfrage
nach Metallen im Allgemeinen und nach Kupfer im Speziellen bemerkbar machen.
Hierzu sollte auch das Wiederanziehen der Wirtschaftsaktivitäten in China nach
dem Neujahrsfest beitragen. Daneben könnten stark steigende Kosten zu
Produktionskürzungen oder Projektverzögerungen führen, sodass gerade bei Kupfer
die Angebotslage angespannter bleibt, als es derzeit den Anschein hat.
Die sich in den letzten Monaten auf globaler Ebene
kontinuierlich verbessernden Konjunkturdaten haben sich bislang nicht in den
Metallpreisen widergespiegelt. Im Gegenteil, seit Anfang Februarg eht es für
die Metall-
Prozent verloren
und
blieb damit
auch
hinter
anderen zyklischen Rohstoffen
ti zurück.
Brent-Öl verlor in diesem Zeit-
raum zum
Beispiel »nur« 5,4 Prozent.
Die
Aktienmärkte, gemessen am S&P
500,
zeigten sich in dieser Zeit mit
einem Plus
von 0,3 Prozent stabil und
entwickelten sich damit ebenfalls besser als die
Metallpreise im Allgemeinen und Kupfer im Spez ellen (Grafik 1).
Die unterdurchschnittliche Entwicklung von Kupi mag
angesichts der besseren Konjunkturdaten ül raschen. Denn die Nachfrage nach
Kupfer und d< dessen Preis hängen normalerweise stark von de Konjunktur ab.
Zieht man jedoch China als wicht. ten Marktteilnehmer in die Überlegungen mit
ein relativiert sich die Preisschwäche. Denn aufgrun( chinesischen
Neujahrsfests waren Mitte Februar Märkte im Reich der Mitte für eine Woche
geschl sen. Dies machte sich in teilweise deutlich gerine ren Handelsvolumina
auch an den Börsenplätzen außerhalb Chinas bemerkbar. Schon im Vorfeld c
Feierlichkeiten wurden die V schaftsaktivitäten stark redu;
Ebenso dauerte es einige Ta( bis die Aktivitäten wieder dih Ausgangsniveaus
erreicht he
Die Zurückhaltung seitens d, chinesischen Händler macht
sich unter anderem in der Importstatistik für Jan und
Februar bemerkbar. So lagen die Einfuhren Kupfer im Februar deutlich unter dem
Niveau de Vormonats und des Vorjahres (Grafik 2). Die Stat war allerdings durch
das chinesische Neujahrsfe stark verzerrt. Für ein klareres und besser vergle
preise sogar bergab.
bares Bild der Lage empfehlen wir, den Durchschnitt des
ersten Quartals zu betrachten. Wir gehen davon aus, dass saisonbedingt ab März
die Nachfrage in China wieder anziehen wird, was sich auch in höheren
Importaktivitäten niederschlagen sollte.
Daneben sollten auch die zahlreich bewilligten
Infrastrukturprojekte in den kommenden Monaten zusätzliche Nachfrage nach
Metallen und Kupfer im Speziellen generieren. So werden Autobahnen, Häfen und
Flughäfen sowie U- und S-Bahnen in den großen Städten des Landes gebaut.
Außerdem wird das laufende
Wohnungsbauprogramm vorangetrieben. Darüber hinaus gibt die
zuletzt wieder gesunkene Inflationsrate der chinesischen
Regierung und Zentralbank theoretisch Spielraum für
weitere fiskalpolitische Maßnahmen. Viel Beachtung hat zwar
der offizielle Regierungswechsel in China gefunden - im März haben der neue
Staatspräsident XI Jinping und der neue Premierminister Li Keqiang die
Amtsgeschäfte übernommen -, die Auswirkungen auf die Wirtschaftsaktivitäten
sollten aber begrenzt sein. Denn die neue Regierung dürfte spätestens seit dem
Parteikongress im Oktober in die Entscheidungen mit einbezogen worden sein.
Sah es in den letzten Monaten zunächst so aus, dass sich
trotz der erwarteten Nachfragebelebung die Angebots-Nachfrage-Situation am
globalen Kupfermarkt in diesem Jahr entspannen könnte, gab es in den
vergangenen Wochen gegenteilige Meldungen. So stehen immer mehr
Minenproduzenten deutlich steigenden Produktionskosten gegenüber. Ende Januar
gab zum Beispiel Antofagasta, ein chilenischer Kupferproduzent mit einer Jahresproduktion
von rund 700.000 Tonnen, bekannt, dass die Produktionskosten in diesem Jahr
wahrscheinlich um 36 Prozent steigen werden. Der Grund hierfür sind in erster
Linie höhere Stromkosten, nachdem in der größten Mine des Unternehmens ein
Tarifvertrag mit dem Stromversorger ausgelaufen ist. Schon im Dezember
berichtete Antofagasta überraschend, die Erschließung der »Antucoya«-Kupfermine
vorübergehend auszusetzen, da die angestrebten Kosten von 1,7 Milliarden
US-Dollar wohl deutlich überschritten
werden. Ebenfalls im Januar gab der weltweit größte
Kupferproduzent, Codelco, aufgrund von höheren Energiekosten und niedrigeren
Metallgehalten in den Erzen für das letzte Jahr Kostensteigerungen um 30
Prozent bekannt. Die steigenden Kosten könnten zu Produktionskürzungen führen,
sodass die Angebotsausweitung nicht so stark ausfallen könnte wie von vielen
Marktteilnehmern erwartet (Grafik 3).
Eine enorme Mehrbelastung für die Minenproduzenten bedeuten
auch merkliche Lohnsteigerungen. Jüngst machte BHP Billiton,
das weltweit größte Minenunternehmen,
seinen Arbeitern in der »Escondida«-Mine in Chile umfassende
Zugeständnisse. Um Streiks vor dem Auslaufen des aktuellen Tarifvertrags Mitte
des Jahres
zu vermeiden, hat das Unternehmen frühzeitig - - mit seinen
Arbeitern einen neuen Lohnabschluss ausgehandelt. Neben einer Lohnerhöhung um 5
Prozent erhalten die Arbeiter eine Bonuszahlung von umgerechnet fast 50.000
US-Dollar. Dies ist eine bis dahin beispiellose Aktion und könnte auch
andernorts Begehrlichkeiten wecken. Nach einem kurzzeitigen Streik, der
Androhung weiterer Arbeitsniederlegungen und mehrmonatigen Verhandlungen hat
sich schlussendlich auch Southern Copper, der größte Kupferproduzent in Peru
und Mexiko, mit
»Die zahlreich bewilligten Infrastrukturprojekte in China
sollten in den kommenden Monaten zusätzliche Nachfrage nach Metallen und Kupfer
im Speziellen generieren.«
seinen Arbeitern auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt.
Dabei wurden ebenfalls merkliche Lohnsteigerungen für die nächsten Jahre
ausgehandelt. Dies, gepaart mit zum Beispiel höheren Energiekosten und
niedrigeren Metallgehalten in den Erzen, dürfte in den nächsten Jahren zu
steigenden Kupferpreisen führen.
Mit Problemen anderer Art sieht sich derzeit das weltweit
zweitgrößte Minenunternehmen, Rio Tinto, konfrontiert. So möchte die
mongolische Regierung mehr Kontrolle über die sich derzeit im Bau befindliche
Kupfermine »Oyu Tolgoi«
(siehe Kasten) erhalten, nachdem die Kosten eigenen Angaben
zufolge auch dort explodieren. Der Minenbetreiber Rio Tinto, dem 66 Prozent des
Projekts gehören, hat bereits mit einem vorübergehenden
Baustopp gegen die Pläne der Regierung gedroht. Zudem soll
die Produktion erst gestartet werden, wenn die Unstimmigkeiten mit der
Regierung beigelegt sind. Damit könnte sich die Inbetriebnahme der Mine — die
kommerzielle Produktionsaufnahme war für das erste Halbjahr 2013 geplant —
verzögern. Auch dies könnte dazu beitragen, dass der Angebots-
überschuss am globalen Kupfermarkt in diesem Jahr nicht so
hoch ausfällt wie erwartet. Denn ein nicht unerheblicher Teil der
prognostizierten Angebotsausweitung beruht auf der Inbetriebnahme der »Oyu
Tolgoi«-Mine. Dadurch könnte sich auch China gezwungen sehen, das benötigte
Kupfer anderweitig am Weltmarkt zu beziehen.
Sollte der Konflikt eskalieren, könnte es im schlimmsten
Fall auch in der Mongolei gemäß »afrikanischem Vorbild« zur Enteignung kommen.
Gemäß eigenen Angaben hat Rio Tinto bislang 6,6 Milliarden US-
Dollar in die Erschließung der
Mine investiert, knapp 1 Milliarde
US-Dollar mehr als ursprünglich
geplant. »Oyu Tolgoi« könnte
zugleich für lange Zeit das letzte
nennenswerte Kupfervorkommen
sein, das erschlossen wird. Denn
Aussagen von BHP Billiton zufolge sind die bekannten,
qualitativ hochwertigen Vorkommen nahezu erschlossen. Einhergehend mit den
sinkenden Metallgehalten in den Erzen schätzt das Unternehmen, dass im
Durchschnitt der nächsten Jahre jährlich 1 Million Tonnen neues Kupferangebot
an den Markt gebracht werden muss, um mit der Nachfrage Schritt zu halten.
»Aussagen von BHP Billiton zufolge sind die bekannten,
qualitativ hochwertigen Vorkommen nahezu erschlossen.«
Das Kupfer-Gold-Projekt »Oyu Tolgoi«
»Oyu Tolgoi« ist seit vielen Jahren das erste nennenswerte
Kupfervorkommen, das entwickelt wird. Es liegt in der Si.idGobi-Region der
Mongolei in der Nähe der chinesischen Grenze und ist das weltweit größte
unerschlossene Kupfer-GoldVorkommen. Daten per Mitte November zufolge umfasst
das Vorkommen rund 18,6 Millionen Tonnen Kupferreserven und
nochmals ebenso viele Kupferressourcen. Darüber hinaus
liegen in »Oyu Tolgoi« gut 650 Tonnen Goldreserven und knapp 780 Tonnen
Goldressourcen. Angaben des Minenbetreibers zufolge sollen während des
Minenlebens durchschnittlich 425.000 Tonnen Kupfer und 460.000 Unzen Gold pro
Jahr produziert werden.
FAZIT:
Unseres Erachtens stellen die aktuell niedrigen Kupferpreise
von 7.600 US-Dollar je Tonne attraktive Kaufgelegenheiten dar. Sollte sich die
Stimmung der Marktteilnehmer wieder aufhellen, dürfte sich dies in merklich
steigenden Kupferpreisen bemerkbar machen. Zum Jahresende erwarten wir einen
Kupferpreis von 8.550 US-Dollar je Tonne.
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