Sonntag, 11. April 2010

Kapuzineraffen Affen Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Kapuzineraffen Affen
Author D.Selzer-McKenzie
Video
http://www.youtube.com/watch?v=_rU9ZDJERBg

Die Filmbilder wurden in Brazil gedreht
Die Kapuzineraffen (Cebus) sind eine Primatengattung aus der Gruppe der Neuweltaffen. Es sind waldbewohnende, allesfressende Tiere, die in Gruppen leben. Die Gattung wird in neun Arten unterteilt.
Kapuzineraffen sind mittelgroße Primaten. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 31 bis 56 Zentimeter, der Schwanz wird 30 bis 56 Zentimeter lang. Die Weibchen sind mit etwa 2 bis 3 Kilogramm deutlich leichter als die Männchen, die 3 bis 4 Kilogramm auf die Waage bringen. Der Rumpf ist schlank, die Vorder- und Hintergliedmaßen sind annähernd gleich lang. Die Finger sind kurz und der Daumen ist opponierbar, wodurch diese Primaten manuell sehr geschickt sind. Der Schwanz ist greiffähig, aber kein voll ausgebildeter Greifschwanz mit unbehaarten Hautfeld, wie er bei den Klammerschwanzaffen vorkommt.
Die Färbung des Fells ist variabel, meist ist der Rumpf in Braun- oder Schwarztönen gehalten. Häufig sind die Arme, die Beine und der Schwanz dunkler, manchmal hebt sich auch die Färbung des Schulterbereichs oder der Brust vom übrigen Körper ab. Bei der gehaubten Artengruppe bilden die Haare auf der Oberseite des Kopfes einen auffälligen Schopf, bei den anderen nicht, häufig ist aber auch hier die Kopfoberseite kontrastierend gefärbt. Ihren Namen verdanken sie dieser Färbung, das den Kutten des Ordens der Kapuziner ähneln soll.
Kapuzineraffen leben auf dem amerikanischen Kontinent, ihr Verbreitungsgebiet reicht von Mittelamerika (Honduras) über das Amazonasbecken bis in das südöstliche Brasilien und das nördliche Argentinien. Ihr Lebensraum sind Wälder, wobei sie flexibler als andere Neuweltaffen sind und mit vielen Waldtypen zurechtkommen. So sind sie in Regenwäldern ebenso wie in trockenen Laubwäldern, in Mangroven- und Gebirgswäldern zu finden.
Wie die meisten Neuweltaffen sind sie tagaktive Baumbewohner. Im Geäst bewegen sie sich meist auf allen Vieren fort, bei der Nahrungsaufnahme hängen sie manchmal nur an ihrem Schwanz. Gelegentlich kommen sie auch auf den Boden.
Sie leben in Gruppen aus etwa 8 bis 30 Tieren. Diese Gruppen setzen sich aus mehreren Männchen und Weibchen und dem gemeinsamen Nachwuchs zusammen. Beide Geschlechter etablieren eine Rangordnung, die unter anderem im Zugang zu Nahrungsressourcen und bei der Fortpflanzung zum Tragen kommt. Ein dominantes Männchen führt die Gruppe, dem dominanten Weibchen sind alle anderen Männchen untergeordnet. Die gegenseitige Fellpflege sowie eine Vielzahl von Lauten dienen der Kommunikation und der Stärkung der Gruppenzusammengehörigkeit. Sie sind territoriale Tiere, das Kerngebiet des Reviers wird mit Urin markiert und gegen Eindringlinge verteidigt, an den Außenzonen können sich Gebiete jedoch überlappen.
Zu den natürlichen Feinden zählen große Greifvögel, Katzen und Schlangen.
Die Nahrung der Kapuzineraffen ist vielfältig. Den Hauptbestandteil machen Früchte aus, in der Trockenzeit spielen Samen eine wichtige Rolle. Neben anderen Pflanzenbestandteilen wie Knospen fressen sie auch Insekten, Spinnen und andere Kleintiere, manchmal auch Vogeleier und kleine Wirbeltiere. Bei ihnen ist auch Werkzeuggebrauch bekannt: sie verwenden Steine, um Wurzeln auszugraben oder um Nüsse zu knacken. [1]
Alle zwei Jahre bringt das Weibchen nach 150- bis 180-tägiger Tragzeit ein Jungtier zur Welt. Dieses klammert sich zunächst an den Bauch der Mutter, später an ihren Rücken. Kapuzineraffenväter beteiligen sich selten an der Aufzucht der Jungen, dafür manchmal andere weibliche Gruppenmitglieder. Nach einigen Monaten bis über einem Jahr werden sie entwöhnt, mit vier bis fünf Jahren tritt die Geschlechtsreife ein. In Gefangenschaft gehaltene Exemplare können über 50 Jahre alt werden, in freier Natur dürfte die Lebenserwartung 15 bis 25 Jahre betragen.
Kapuzineraffen zählen zu den intelligentesten Neuweltaffen und werden oft in Labors gehalten. Vielfach werden sie auch als Heimtiere gehalten, auch in Zoos und Tiershows findet man sie des Öfteren. Sie waren häufig Begleiter von Drehorgelspielern und treten bis heute in diversen Darbietungen auf. Eine artgerechte Haltung ist dabei in den seltensten Fällen gewährleistet. In den USA gibt es Projekte, bei denen Kapuzineraffen als Hilfen für körperlich behinderte Menschen ausgebildet werden.[2]
In der freien Wildbahn gehören Kapuzineraffen aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und ihrem weiten Verbreitungsgebiet meist nicht zu den gefährdeten Arten. Manchmal werden sie bejagt, entweder wegen ihres Fleisches oder weil sie Plantagen plündern und als Plage gesehen werden. In manchen Regionen sind sie durch die Zerstörung ihres Lebensraumes selten geworden. Besonders die Arten im dichtbesiedelten Nordosten und Osten Brasiliens sind von der Zerstörung des Lebensraumes betroffen und darum gefährdet.
Die systematische Zugehörigkeit der Kapuzineraffen ist umstritten. In der hier verwendeten Systematik[3] bilden sie zusammen mit den Totenkopfaffen die Familie der Kapuzinerartigen (Cebidae). Manchmal werden auch noch die Krallenaffen in diese Gruppe gerechnet.[4]
Anhand der Kopfbehaarung lassen sich die Kapuzineraffen in zwei Artengruppen, die gehaubten (mit Haarschopf) und die ungehaubten einteilen. Insgesamt werden neun Arten unterschieden:
• Ungehaubte Kapuziner (capucinus-Gruppe)
o Der Weißschulterkapuziner (Cebus capucinus) ist eine der bekanntesten Arten und lebt vorwiegend in Mittelamerika.
o Der Weißstirnkapuziner (Cebus albifrons) bewohnt das nördliche Südamerika.
o Der Braune Kapuziner (Cebus olivaceus) lebt im nordöstlichen Südamerika.
o Der Kaapori-Kapuziner (Cebus kaapori) galt früher als Unterart des Braunen Kapuziners. Er bewohnt ein kleines Gebiet in Brasilien und gilt als bedroht.
• Gehaubte Kapuziner (apella-Gruppe)
o Der Gehaubte Kapuziner (Cebus apella) ist der Namensgeber dieser Gruppe und lebt im nördlichen Südamerika.
o Der Rückenstreifen-Kapuziner (Cebus libidinosus) aus dem mittleren Südamerika ist an eher trockene Lebensräume angepasst.
o Der Gelbbrust-Kapuziner (Cebus xanthosternos) aus dem östlichen Brasilien ist gefährdet.
o Der Schwarze Kapuziner (Cebus nigritus) hat ein dunkles Fell und lebt im südöstlichen Südamerika.
o Der Goldkapuziner (Cebus flavius) wurde nach über 200 Jahren 2006 wiederentdeckt. Er bewohnt ein kleines Gebiet in Nordostbrasilien.

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