Dienstag, 14. September 2010

Laufkäfer Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Laufkäfer Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video
http://www.youtube.com/watch?v=NIWdlt8HSJo

Die Laufkäfer (Carabidae) stellen eine sehr artenreiche Familie der Käfer dar. In Mitteleuropa werden etwa 85 verschiedene Gattungen mit fast 750 Arten der Laufkäfer unterschieden, weltweit sind über 40.000 Laufkäferarten bekannt. Ob die in dieser Gruppe enthaltenen Sandlaufkäfer (Cicindelinae), die Bombardierkäfer (Brachininae) und die Grundkäfer (Omophroninae) als eigene Familien auszugliedern sind, wird von den Systematikern unterschiedlich gesehen.

Laufkäfer unterscheiden sich in Größe und Aussehen teilweise beträchtlich. Die mitteleuropäischen Vertreter dieser Gruppe können Körpergrößen von zwei bis zu 70 Millimetern - beim Riesenlaufkäfer (Procerus gigas) - erreichen. Allen Laufkäfern gemeinsam sind die fünfgliedrigen Fußglieder an allen drei Beinpaaren sowie die unter einem speziell ausgebildeten Seitenrand der Stirn eingelenkten Antennen mit elf Gliedern. Außerdem sind die Brustplatten der drei Thoraxsegmente fest miteinander verwachsen, von außen ist meist nur eine feine Linie zu sehen.
Die meisten Laufkäferarten sind nachtaktiv und räuberisch, das heißt, sie jagen auf dem Boden lebende Insekten und andere Gliederfüßer - die großen Carabus-Arten oft auch Schnecken und Regenwürmer. Tagsüber findet man Laufkäfer vor allem unter Steinen, Pflanzenresten oder unter der Rinde morscher Bäume. Es wurde aber durchaus eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume besiedelt. So jagen etwa die großen Puppenräuber (Calosoma spec.) im Geäst der Bäume nach Raupen, die Rindenläufer (Dromius spec.) leben unter der Rinde verschiedener Bäume und jagen dort. Auch Pflanzenfresser gibt es unter den Laufkäfern, so etwa die auf Getreidekörner spezialisierten Arten der Kanalläufer (Amara spec.). Zu den unterirdisch lebenden Arten gehören die ursprünglich in Tierbauten vorkommenden Dunkelkäfer (Pristonychus spec.) und die grabenden Kopfkäfer (Broscus spec.), Fingerkäfer (Clivina spec.) und Handkäfer (Dyschirius spec.). Viele Laufkäfer gelten als Nützlinge.
Viele Arten der Laufkäfer sind auf ganz spezielle Lebensräume und Lebensbedingungen angewiesen. Diese extrem angepassten Arten sind aufgrund der zunehmenden Zerstörung natürlicher Ökosysteme und Biotope in ihrem Vorkommen teilweise soweit reduziert worden, dass sie heute als stark gefährdet gelten und entsprechend auf der Roten Liste aufgeführt sind. Besonders betroffen sind dabei die großen Arten, die zudem für den Wanderer am auffälligsten sind. Da vom Laien nicht erwartet werden kann, dass er alle Arten auseinanderhalten kann, wurden diese auffällig großen Arten alle unter die Bestimmungen der Bundesartenschutzverordnung gestellt. Dies betrifft alle Arten der Echten Laufkäfer (Carabus spec.), die Puppenräuber (Calosoma spec.) sowie die Schaufelläufer (Cychrus). Auch die Sandlaufkäfer (Cicindellidae), die eine eigene Familie bilden, sind aus den angeführten Gründen vollständig geschützt. Arten wie Mecodema punctellum von Stephens Island und Aplothorax burchelli von St. Helena sind vermutlich ausgestorben.

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