Montag, 31. Januar 2011

Matis Indianer Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie


Matis Indianer Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie

Die Matis sind ein indigenes Volk Brasiliens, das ungefähr 300 Mitglieder umfasst, die in zwei getrennten Dörfern leben. Sie leben von der Jagd und von der Pflanzenproduktion.


In den Jahren 1975-1976 wurden die Matis erstmals von der brasilianischen Organisation zum Schutz der indigenen Bevölkerung FUNAI kontaktiert. Doch erst 1978 gelang es Angestellten der FUNAI, die damals fünf Dörfer der Matis zu besichtigen. Der Kontakt mit Angestellten der FUNAI und den als Übersetzer fungierenden Marubo, sowie das Eindringen von Holzfällern in das Gebiet der Matis hatten verheerende Folgen für die Matis. Mangels natürlicher Abwehrkräfte und ohne Medikamente gegen „westliche“ Krankheiten, verringerte sich ihre Bevölkerungszahl von schätzungsweise mehreren hundert Ende der 1970er Jahre auf nicht mehr als 87 Personen im Jahre 1983. Im Jahre 1985 gab es nur noch sieben Matis, die älter als 40 Jahre waren. Die Matis sagen, dass zeitweise nicht genügend Leute zur Verfügung standen, die gesund genug waren, um die Toten zu beerdigen. Drei der ehemals fünf Dörfer sind heute verlassen und werden nur gelegentlich besucht, um die Obstbäume abzuernten.
Sprache [Bearbeiten]

Die Sprache Matís (ISO-Code: mpq) gehört zur Familie der Pano-Sprachen.[1]
Kultur [Bearbeiten]

Die Matis leben in erster Linie von der Jagd und den Früchten des Waldes und der Steppe. Sie betreiben nebenbei etwas Gartenbau in Brandrodung. Für die Jagd benutzen sie vier Meter lange Blasrohre und in Curare eingetauchte Pfeile. Damit können sie bis zu einer Entfernung von 30 Metern genau treffen. Sie fangen auch Tiere in Gruben und Fallen. Sie jagen Halsbandpekaris, Weißbartpekaris, Tapire, Faultiere, Klammeraffen, Wollaffen, Springaffen, Tamarine, Alligatoren, Aras und diverse Hühnervögel. Außer der Jagd betreiben die Matis auch Fischfang. Dazu benutzen sie eine Pflanze namens Huaca, die sie mit Lehm vermengen und vergären. Durch Einbringen des so entstandenen Produkts in ein Gewässer, wie zum Beispiel ein See, verringert sich der Sauerstoffgehalt des Wassers und die Fische treiben an die Wasseroberfläche, wo die Matis sie einsammeln. Die Matis kennen viele Geheimnisse der Pflanzen des Dschungels einschließlich ihres medizinischen Gebrauchs.

Gartenbau wird auf durch Brandrodung geschaffenen wandernden Anbauflächen betrieben. Diese Anbauflächen werden nicht auf Dauer angelegt, sondern jedes angelegte Feld wird nur einmal bepflanzt. Jedes Feld wird mit verschiedenen Pflanzen bestellt, die sich über mehrere Jahre nach allen Seiten der kultivierten Fläche ausbreiten. Die wichtigsten Produkte dieser Pflanzungen sind Maniok, Bananen, Pfirsichpalmen und Mais. Die wichtigsten Früchte, die gesammelt werden sind: die Früchte der Oenocarpus bataua, die Früchte der Buriti-Palme, Puna, Kakao und Cupuaçu.

Mit ihren Gesichtsdekorationen und Tätowierungen wollen sie sich das Aussehen eines Jaguars geben, weshalb sie auch die Jaguarmenschen genannt werden.

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