Tausendfüssler
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=IdLmQGiqxvs
Die Tausendfüßer (Myriapoda), auch Tausendfüßler genannt, bilden eine Überklasse von Gliederfüßern (Arthropoda) und werden zu den Tracheentieren (Tracheata) gerechnet. Zu den Tausendfüßern gehören eine Reihe entwicklungsgeschichtlich sehr alter Arten. Wie die Insekten (Insecta) sind sie Tracheen-Atmer. Insgesamt enthält diese Gruppe über 13.500 Arten, wobei die Mehrheit (etwa 10.000) den Doppelfüßern zugeordnet wird, etwa 3.000 Arten stellen die Hundertfüßer dar.
Wie der Name andeutet, haben einige Tausendfüßer-Arten eine große Anzahl von Beinen - die meisten, 750 Beine, wurden bei der Art Illacme plenipes gezählt.[1] Einige Tausendfüßer, wie beispielsweise der Saftkugler (Glomeris marginata), besitzen die Fähigkeit, sich bei Gefahr einzurollen und ein stark riechendes, zum Teil blausäurehaltiges Sekret abzugeben.
Die meisten Tausendfüßer ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenteilen, Früchten und Algen, die auf Pflanzen, auf Baumrinde und im Boden wachsen. Die meisten Arten haben daher eine hohe bodenbiologische Bedeutung. Manchmal fressen sie auch tote Tiere. Einige Tausendfüßer leben räuberisch und erbeuten hauptsächlich Insekten.
Die Tausendfüßer tragen ein Paar Antennen am Kopf, ihr Rumpf besteht aus Segmenten, die ersten drei Segmente weisen jeweils ein Laufbeinpaar auf, alle weiteren bei den Doppelfüßern jeweils zwei Laufbeinpaare, bei allen anderen Gruppen nur je ein Laufbeinpaar. An den letzten Segmenten befinden sich keine Beine. Eine weitere Körpergliederung existiert nicht.
Die angesprochenen Merkmale können jedoch als ursprüngliche Merkmale (Plesiomorphien) angesehen werden; die tatsächlich verbindenden Merkmale der vier Klassen sind offensichtlich nur der Verlust der Punktaugen auf der Kopfoberseite (Medianaugen) sowie die Auflösung der Facettenaugen in mehrere seitliche Einzelaugen, wobei diese jedoch einen sehr übereinstimmenden Aufbau haben. Bei ihnen fehlt ein zentraler Kristallkegel, die Linse wird durch mehrere Epidermiszellen abgeschieden, und es besteht eine mehrschichtige Netzhaut. Selten tragen sie auch kleine Hautkämme.
Aufgrund dieser sehr dürftigen Begründung der Tausendfüßer als natürliche Gruppe (Monophylum) wurden verschiedene alternative Stammbäume der Tracheentiere vorgeschlagen, bei denen die Tausendfüßer als nicht natürliche Gruppe (Paraphylum) betrachtet und entsprechend aufgelöst wurden. Gemeinsam ist diesen alternativen Hypothesen, dass sie die Tausendfüßer in die Taxa Hundertfüßer und Progoneata auflösen und jede dieser beiden Taxa als Schwestergruppe der Sechsfüßer (Hexapoda) ansiedeln. Die Zusammenfassung der Hundertfüßer und der Sechsfüßer als eine Gruppe wurde allerdings mittlerweile wieder verworfen und soll nicht weiter verfolgt werden.
Die alternativen Theorien sollen in der Folge kurz vorgestellt und diskutiert werden:
Diese Hypothese spiegelt die klassische Systematik der Tracheentiere wider, wie sie auch oben dargestellt ist. Die Myriapoda stellen eine natürliche Gruppe dar und sind zugleich die Schwestergruppe der Sechsfüßer. Als Begründung für die Myriapoda dienen die fehlenden Medianaugen sowie die aufgelösten Facettenaugen
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