Sonntag, 30. Oktober 2011

Volatilität beim Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Volatilität beim Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Author D.Selzer-McKenzie

Volatilität
Wer Optionsscheine verstehen will, kommt nicht umhin, sich mit der Volatilität zu beschäftigen. Sie bestimmt größtenteils den Preis eines Optionsscheins und kann sich stets verändern.

Volatilität bezeichnet in der Options-scheinwelt die Schwankungsbreite der Kurse des Basiswerts innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Volatilität ist also kein Maß für die Richtung der Preisbewe¬gung. Je höher die Schwankungsbreite der Volatilität ist, umso höher muss auch der Optionspreis liegen. Dies liegt auf der Hand. Denn eine starke Schwankung des Basiswerts birgt die Wahrscheinlichkeit, dass genügend große Sprünge erreicht werden können, um den Kurs des Basis¬werts an den Basispreis zu bringen, ihn zu überschreiten (Call) oder auch ihn stärker „in the money" zu bringen.
Im Optionshandel unterscheidet man die historische, implizite und zukünftige Volatilität. Die historische Volatilität lässt sich aus den Daten der Vergangenheit errechnen. Die implizite Volatilität ist die gerade aktuell in den Optionspreisen enthaltene Volatilität. Der Optionsschein¬händler einer Bank bildet sich anhand der Rückrechnung aus den am Markt aktuell gehandelten Optionen ein Urteil über die implizite Volatilität. Der Einfluss dieser Größe auf die Preisbildung von Optionsscheinen ist erheblich. Die künftige Volatilität einer Option bleibt aber auch für den besten Optionsscheinhändler eine Unbekannte, da auch er über die Daten der Zukunft leider keine Erkenntnisse hat. Die Volatilität ist neben dem Kurs des Basiswertes der wichtigste Einflussfaktor für den Wert des Optionsscheins.
Solides Verhältnis der Volas
Das Vega ist die Kennzahl, die den Ein¬fluss von Schwankungen der impliziten Volatilität auf den Optionsscheinkurs angibt. Es gibt an, in welchem Maß sich der Kurs des Scheins verändert, wenn die implizite Volatilität um einen Prozentpunkt steigt oder fällt.

Ein Vega von 0,30 besagt: Wenn sich die Volatilität des Basiswerts um ein Prozent verändert, dann steigt oder fällt der Wert des Optionsrechts um 0,30 Währungsein¬heiten, bereinigt um das Bezugsverhältnis. Bei einem Optionsschein mit einem Preis von 0,50 Euro und einem Bezugsverhält¬nis von 1:10 bedeutet also ein Anstieg der impliziten Volatilität um ein Prozent einen Anstieg von drei Cent im Optionsschein auf 0,53 Euro Cent.
Das Vega hat immer einen positiven Wert und ist für Call- und Put-Optionsscheine identisch. Schnäppchenjäger aber sollten vorsichtig sein: Gerade bei stark gefallenen Märkten sind die impliziten Volatilitäten in Optionsscheinen hoch. Das liegt daran, dass Abwärtsbewegungen meist schnel¬ler und heftiger verlaufen als Aufwärts¬trends. Somit kann es vorkommen, dass zwar der Kurs des Basiswerts steigt, aber
Häufig am Markt zu sehen: Weit im und weit aus dem Geld liegende Optionsscheine haben höhere implizite Volatilitäten als solche am Geld — hier bei Basispreis 3.600 Punkten. Die grafische Umsetzung dieses Phänomens nennt man „Vola-Smile", da die Kurve aussieht wie ein Lächeln.

der Anstieg nicht reicht, um die Abnahme in der impliziten Volatilität zu kompensie¬ren. Dementsprechend sollten Anleger immer auf ein solides Verhältnis zwischen historischer und impliziter Volatilität ach¬ten. Weisen Optionsscheine mit ver¬gleichbarem Basiswert, vergleichbarer Laufzeit und vergleichbarem Basispreis unterschiedliche implizite Volatilitäten auf, sollte unter Berücksichtigung des Spreads und der Emittentenqualität der Options¬schein mit der niedrigsten impliziten Vola¬tilität gewählt werden.
Als anerkannter Volatilitätsgradmesser für den Deutschen Aktienindex gilt der VDAX. Er misst die implizite Volatilität von Optionen, die am Geld notieren und eine Restlaufzeit von 45 Tagen haben. Entscheidend für die Entwicklung des VDAX ist die Volatilitätserwartung der Marktteilnehmer.

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