Frank Bulkman Gold Experte im Interview SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Das Interview führte D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=vAq4fr2yICU
Frage: Gold steigt seit Jahren. Was treibt den Goldpreis so kräftig an?
Antwort: Dramatische Geldmen¬genausweitungen wegen der internationa¬len Schuldenkrise sorgen für Aufweichun¬gen der Währungen und damit für eine zu¬nehmende Kapitalflucht in die Edelmetalle Gold und Silber. Grundsätzlich ist in diesem Zusammenhang auch eine Langfristzyklik ausschlaggebend. Wir haben in unseren Publikationen in diesem Zusammenhang immer wieder auf einen 30-160-Jahres¬Inflations- und Geldmengenzyklus hinge¬wiesen. Gemäß dieser Zyklik war für das vergangene Jahrzehnt eine gewaltige Goldpreis-Kursexplosion absehbar.
Frage: Was ist Ihr langfristiges Kursziel für Gold? Und wann wird das Edelmetall dieses Kurs¬ziel erreichen?
Antwort: Ich halte einen An
stieg des Goldpreises auf 5.000 US-
Dollar für möglich und durchaus wahr-
scheinlich. Hyperinflationäre Geldmen¬genausweitungen werden dafür sorgen. Sehr wahrscheinlich dürfte dieses Kurs¬ziel auch noch bis (längstens) Ende 2012 gesehen werden.
Frage: Wie, also basierend auf welchen Modellen und Annahmen, haben Sie dieses lang¬fristige Kursziel für Gold bestimmt?
Antwort: Analysen von Geld m eng ena usweitu ng en lassen Rück schlüsse zu, dass sich in diesem Zyklu der Goldpreis — gleich wie im letzten Infla¬tionszyklus — wiederum verzwanzigfacher könnte. (In den 70er Jahren ist der Gold¬preis von 42,50 US-Dollar auf 850 US- Dollar explodiert.) Diesmal hat die Gold¬hausse mit einem Doppeltief in den Jahrer 1999/2001 bei 250 US-Dollar begonnen.
Frage: Die Noten¬banken sprechen derzeit viel von Refla¬tionierung und meinen damit eine ex¬pansive Geldpolitik. Welche Gefahren resultieren aus dieser Geldpolitik?
Antwort: Reflationierung be¬deutet „Monetization of Debt". Dies läuft auf Inflationierung zur Entschärfung der weltweiten Schuldenkrise hinaus. Die Gefahr und das Endstadium dieser Ent¬wicklung ist absolut absehbar. Dies führt letztlich zu einer totalen Zerrüttung des Weltwährungssystems. Somit wird im Endstadium eine Neuordnung des Welt¬finanzsystems (Währungsreform) abseh¬bar und unvermeidbar.
Frage: Unter Volks-wirten wird derzeit gestritten, ob die inflationären oder deflationären Ge-fahren überwiegen. In welcher Phase befinden wir uns Ihrer Meinung nach?
Antwort: Die meisten Volks¬wirte sind dabei eher nur einseitig orien¬tiert. Etliche meinen, dass die Entschul¬dung lediglich durch eine Deflation wahr¬scheinlich ist. Doch die Mehrzahl geht — zumindest zurzeit — doch schon von Inflations- bzw. Hyperinflationsgefahren aus. Wir meinen, dass sich in der ersten
Etappe der Systemkrise klar gezeigt hat, dass die notwendige Anpassung der Geldmenge an die Schuldenmenge so¬wohl durch inflationäre als auch durch deflationäre Maßnahmen erfolgt. Die vorerst als Subprime-Krise bezeichnete Systemkrise hat mit einem deflationären Schock begonnen und da¬mit dafür gesorgt, dass bei einer Pleitewelle ein erheb¬licher Teil der weltweiten Schulden durch Pleiten ab-geschrieben wurde. Im Gefolge waren Bankenpleiten, Börsencrash, Rohstoff¬und Edelmetall-Kursstürze bezeichnend, natürlich auch weltweite Konjunktur¬einbrüche und eine drastische Zunah¬me der Arbeitslosigkeit. Ein totaler Zu-sammenbruch der Börsen und der Welt¬konjunktur wurde letztlich durch eine dramatische hyperinflationäre Geldmen¬genausweitung verhindert.
Der Umstand, dass die hyperinflatio-näre Geldmengenausweitung in einem deflationären Umfeld erfolgt ist, hat da¬für gesorgt, dass die Geldmengenflut keine Hyperinflation ausgelöst hat. Diese Liquiditätsspritze hat auch wieder für eine relativ rasche Erholung der Konjunktur so¬wie der Aktien-, Rohstoff- und Edelmetall-
Frage: Wie steht es am Ende mit dem Vertrauen der Inves¬toren in die Papierwährungen?
Antwort: Da bei dieser Strate¬gie letztlich aber die Inflationstendenzen klar überwiegen, wird das Vertrauen brei¬ter Bevölkerungskreise in Papierwährun¬gen in nächster Zeit laufend schwinden.
börsen gesorgt. Doch die Krise ist noch (lange) nicht ausgestanden. Die Schul¬den- und Geldmenge klafft immer noch weit auseinander. Ein zweiter Deflations¬schock mit einer unmittelbar danach ein¬setzenden dramatischen Geldmengen¬ausweitung zeichnet sich unserer Meinung
nach schon i
immer licher ab. Dafür sprechen deutlicher ein zweiter die seit Juli 2009 wieder Deflationsschock ab." feststellbaren stark rück
läufigen (US-)Geldmengen-Zuwachsraten. Mit dieser „Doppelstrate¬gie" — Inflationsschock mit anschließender hyperinflationärer Geldmengenauswei¬tung — kann eine totale Hyperinflation wie Weimar 1922 oder jüngst in Zimbabwe vermieden werden. Aber auch eine Defla¬tions-/Depressionskrise mit einem totalen Niedergang der Weltwirtschaft kann damit verhindert werden.
Frage: Wie können Regierungen das Vertrauen in Wäh-rungen wieder aufbauen?
Antwort: Nachhaltig kaum noch. Lediglich bei — vorübergehenden und abwechselnden — Teilerholungen von Währungen können kurzzeitig (falsche) Eindrücke vermittelt werden, dass Wäh¬rungen sich auch wieder nachhaltig er¬holen könnten. Dabei handelt es sich aber bloß um kurzfristige „Kursverzerrungen".
noch einen „Deflationsschock" erwarten, wird es zwischendurch auch sinnvoll sein, physische Bestände, Zertifikate und ETFs vorübergehend „abzusichern".
Richtiges Timing und Flexibilität werden in den nächsten zwei Jahren von alles entscheidender Bedeutung sein.
Aus heutiger Sicht könnte es entwede noch im Januar oder sodann ab März April noch zu einem markanten Kursein bruch kommen. Ab der zweiten Jahres hälfte erwarten wir eine gewaltige Haus se. Doch auch diese Hausse wird nich bis Ende 2010 durchgehend anhalten.
Frage: Anleger können auf Gold oder auf Goldminen setzen. Was bietet Investoren mehr Gewinnpotenzial?
Antwort: Wir empfehlen — zwecks Risikostreuung — beides. Grund¬sätzlich muss aber angemerkt werden, dass die Goldminen sehr viel volatiler re¬agieren. Der Goldpreis hat sich seit 2001 mit einem Anstieg von 250 US-Dollar auf (bislang) 1.225 US-Dollar knapp verfünf¬facht. Der NYSE (AMEX) HUI Goldbugs Index (führender Index ungehedgter Goldminenwerte) hat sich mit einem An¬stieg von 35 auf bislang 519 knapp ver¬fünfzehnfacht!.
Frage: Wie sehen Sie die aktuelle Situation bei Gold? Lohnt derzeit der Golderwerb für An¬leger, die auf Sicht von sechs bis zwölf Monate agieren?
Antwort: Goldanlagen und Spekulation sollten in den nächsten 24 bis 36 Monaten als ganz vordringlich an¬gesehen werden. Schließlich erwarten wir — innerhalb dieser Zeitspanne — noch den allergrößten Anstieg des Goldpreises. Al¬lerdings darf keinesfalls davon ausgegan¬gen werden, dass diese Anstiege kontinu¬ierlich erfolgen werden. Ganz im Gegen¬teil: Die von uns erwarteten Kursexzesse werden unter allergrößten Schwankungen stattfinden. In den nächsten Wochen be-steht sogar die Gefahr, dass der Gold¬preis noch deutlich zurückkommt. (Dies ändert aber nichts an meiner 5000-Dol¬lar-Prognose bis 2012)! Nachdem wir
noch einen „Deflationsschock" erwarten, wird es zwischendurch auch sinnvoll sein, physische Bestände, Zertifikate und ETFs vorübergehend „abzusichern".
Richtiges Timing und Flexibilität werden in den nächsten zwei Jahren von alles entscheidender Bedeutung sein.
Aus heutiger Sicht könnte es entwede noch im Januar oder sodann ab März April noch zu einem markanten Kursein bruch kommen. Ab der zweiten Jahres hälfte erwarten wir eine gewaltige Haus se. Doch auch diese Hausse wird nich bis Ende 2010 durchgehend anhalten
Mister Bulkman, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.,
Frank Bulkman Gold Experte im Trading Interview SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Donnerstag, 28. Januar 2010
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