Mini Future Zertifikate Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=qXxAuc_JF84
Flexibel agieren lautet derzeit das Motto an den Börsen. Mit MINI Future Zertifikaten können Anleger auf steigende und fallende Kurse an den Börsen setzen.
Auf diese Börsenregel ist meist Verlass: Steigen die Aktien, fällt die Volatilität. Grund: Die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten verläuft meist in ruhigen Bahnen. Abwärts geht es dagegen an den Märkten wie auch im Leben schnel¬ler Und das führt zu einem Anstieg der Kursschwankungsintensität oder Volatili¬tät. Optionsscheine, mit denen Investoren Kursänderungen hebeln können, verlieren dann an Attraktivität. Denn die höhere im¬plizite Volatilität führt zu einer Verteuerung ihrer Preise. Der Grund: Bei einem War¬rant ist die maximale Höhe des Verlus¬tes auf den Optionspreis begrenzt. Die¬ser ist verloren, wenn bei einem Call (Put) der Aktienkurs am Laufzeitende unter (über) dem Basispreis notiert. Dagegen steht ein unbegrenztes Gewinnpotential, dessen Höhe in Phasen stärkerer Kurs¬schwankungen von Marktteilnehmern als größer eingestuft wird. Sie sind daher be¬reit, einen höheren Preis zu zahlen. Fällt die Volatilität danach wieder auf ein Nor¬malmaß zurück, wirkt sich das negativ auf die Preise der Optionsscheine aus.
Zu Beginn der Baisse im Jahr 2001, als die Volatilität enorm anstieg und die
Scheine teuer wurden, emittierte unser Zertifikateteam die ersten Turbo Zertifika¬te. Innerhalb kurzer Zeit entwickelten sich die Turbo Zertifikate zu einer ernsthaften Konkurrenz für Optionsscheine. Die Anle¬ger nahmen den Vorteil einer transparen¬ten Kursbildung und der von der Volatili-tät unabhängigen Preisbildung gern an. Verändert sich der Kurs des Basisobjekts um einen gewissen Betrag, vollziehen die
neuen Hebelzertifikate diese Kursände¬rung basierend auf dem vereinbarten Be¬zugsverhältnis nach.
Transparente Preisbildung. 2002 folgte eine Weiterentwicklung des Turbos: Das MINI Future Zertifikat. Diese ermöglichen dem Anleger, ohne Laufzeitbegrenzung gehebelt an der Wertentwicklung von Ak¬tien, Indizes, Rohstoffen und Währungen zu partizipieren. MINI Future Zertifika¬te kombinieren die Einfachheit von Open End Indexzertifikaten mit der Hebelwir¬kung von Turbo Zertifikaten. Der Preis eines MINI Future Zertifikats entspricht immer dem inneren Wert zuzüglich der marktüblichen Geld-Brief-Spanne. Der in-nere Wert eines MINI Futures Long Zer¬tifikat, mit dem Anleger auf steigende Kurse setzen können, errechnet sich aus dem Preis des Basisobjekts minus dem Finanzierungslevel, einem eingebauten Kredit, der für Hebelwirkung sorgt. Beim MINI Future Short Zertifikat, das von fal¬lenden Kursen profitiert, entspricht der in¬nere Wert dem Finanzierungslevel minus
marktüblichen Geld-Brief-Spanne ergibt sich dann der Kaufpreis für MINI Future Zertifikate.
Das bei Warrants übliche Aufgeld entfällt bei den MINIs. Das Bezugsverhält¬nis gibt den Zusammenhang zwischen dem Index und dem Zertifikat an. Steigt beispielsweise der Dax um einen Punkt, so legt ein Dax MINI Long bei einem Be¬zugsverhältnis von 100 : 1 um 0,01 Euro (reziproker Wert) zu. Damit vollziehen sie genau wie die von Profis verwendeten Futures Kursveränderungen exakt nach. Dieser direkte Zusammenhang besteht bei herkömmlichen Calls und Puts nicht. Für Privatanleger schwer nachvollziehba¬re Faktoren wie Volatilität oder der tägliche Zeitwertverlust bis zur Fälligkeit beeinflus¬sen die Preisbildung bei Optionsschei¬nen. Kein Aufgeld bedeutet zudem kein Zeitwertverlust. Der Abbau von Aufgeld, der bei Optionsscheinen bis zum Laufzei¬tende erfolgt und den Ertrag schmälert, entfällt bei MINI Future Zertifikaten.
MINI Futures sind zwar günstiger und laufzeitlos ausgestaltet, bergen aber die Gefahr des vorzeitigen Stop Loss. Die Stop Loss Marke sorgt dafür, dass MINI Future Zertifikate niemals negativ werden
können. Die Differenz zwischen Stop Loss Marke und Finanzierungslevel ist der Stop Loss Puffer Sobald der Basiswert im Han-delsverlauf des jeweiligen Kassamark¬tes die Stop-Loss-Marke erreicht bezie¬hungsweise beim MINI Future Short über¬schreitet oder beim MINI-Future Long unterschreitet, wird der MINI Future aus- gestoppt. Die unterliegende Position im Basiswert wird dann glattgestellt. Je nach Liquidität des Basiswerts und der Größe der Position kann dieser Vorgang bis zu drei Stunden in Anspruch nehmen. Der MINI wird dann zur Stop Loss Liquidie¬rung des Basiswerts abgerechnet (Rest¬wert). Zu diesem Restwert kann der Anle¬ger die Papiere am Tag der Ausstoppung und am nächsten Börsentag verkaufen. Andernfalls wird der Restwert dem Anle¬ger innerhalb von 5 Bankarbeitstagen au¬tomatisch überwiesen.
Geringer Kapitaleinsatz gleich hohe Hebelkraft. Mit geringem Kapitaleinsatz können Investoren auf einen Basiswert setzen, der teurer ist. Die Bank finanziert den über den Kapitaleinsatz hinausge¬henden Teil des Basiswerts. Das bedeu¬tet: In MINI Future Zertifikate sind Kredite eingebaut, die als Finanzierungslevel be¬zeichnet werden. Die Abrechnung der Fi
nanzierungskosten erfolgt über den Kapi¬taleinsatz. ABN AMRO belastet die Finan¬zierungskosten bei MINI Long Zertifikaten täglich, in dem sie den Finanzierungslevel leicht erhöht. Die Bank schreibt aber auch Erträge aus Basiswerten wie Dividenden an dem Tag gut, an dem sie anfallen. Bei MINI Short Zertifikaten läuft alles spiegel¬verkehrt zu MINI Long Zertifikaten. Die Bank verkauft hier den Basiswert und zahlt auf den daraus resultierenden Bar-geldbestand und den Kapitaleinsatz Zin¬sen. Die Finanzierungskosten definieren sich durch die Zinsgutschrift abzüglich der Zinsmarge der ABN AMRO und even-tuell anfallender Dividenden, die Inhaber des Zertifikats als Leerverkäufer des Ba¬siswerts zahlen müssen.
Kein Hebel ohne Kredit. Ein Beispiel zeigt, dass nicht nur an der Börse Hebel¬geschäfte getätigt werden. Wer ein Haus mit einem hohen Kreditanteil kauft, ge¬winnt prozentual kräftig an Eigenkapital hinzu, wenn der Hauspreis steigt. Eine Verdoppelung des Eigenkapitals ist da¬durch leicht möglich. Der Unterschied: Bei MINI Future Zertifikaten ist der Kredit über einen Finanzierungslevel eingebaut und dadurch nicht sofort sichtbar
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Freitag, 22. Januar 2010
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