Sonntag, 18. Juli 2010

Rohstoffe Edelmetall Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Rohstoffe Edelmetall Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=G6XNFEADms4

Im Rahmen seiner Rohstoffserie stellt der Börsenexpert Selzer-McKenzie die Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium vor. Anleger erfahren, welche Rolle die Edelmetalle in der Wirt¬schaft spielen, wo die wichtigsten Börsenplätze sind und welche Investments es gibt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Gold — ein Edelmetall, das in jüngster Zeit immer öfter als Schutz vor einer möglichen Geldentwertung genannt wird.
Wer an Edelmetalle denkt, dem fallen zu-nächst Silber und vor allem Gold ein. Ge-rade das gelblich glänzende Edelmetall ist bei Anlegern seit einiger Zeit ein heiß dis-kutiertes Thema, nicht nur weil es sich schon seit 2001 stetig verteuert hat. Das erfreut jene, die Goldmünzen im Tresor oder Goldketten und -armbänder im Schmuckkästchen liegen haben. Wieder andere kaufen das Edelmetall als Versi-cherung gegen eine vermeintlich drohende Geldentwertung — befürchten sie doch, dass milliardenschwere Hilfspakete wäh-rend der Finanzkrise und die aktuelle Schuldenkrise verschiedener Eurostaaten zu einer kritischen Ausweitung der Geld-menge geführt haben könnten. Gold gilt als sicherer Hafen vor Inflation, weswegen viele Währungen lange an den Goldpreis gebunden beziehungsweise mit Gold hin
terlegt waren. Hinzu kommt als Argument für einen stabilen oder gar weiter steigen-den Goldpreis, dass etliche Zentralbanken vom Goldverkäufer zum -käufer wurden, so beispielsweise Russland, China oder In-dien. Diese Staaten halten ihre Währungs-reserven nicht nur in Dollar, Euro und Yen, sondern eben auch in Gold.
Aber auch andere Edelmetalle wie Silber, Palladium und Platin sind in der Vergan-genheit deutlich im Preis gestiegen, was Anleger sicher begrüßen, aber beispiels-weise Heiratswillige zu einer ärgerlichen Mehrausgabe bei den Ringen zwingen kann. Die Preisrally bei den Edelmetallen stößt jedoch auch auf Skepsis. Zu oft wird nicht beachtet, dass auch der Wert von Gold, Silber und Co. Marktgesetzen ge-horcht. Einige Analysten warnen davor,
dass gerade bei Gold eine Spekulations-blase entstanden sein könnte. Grund seien die übertriebene Angst vor einer möglichen Geldentwertung und Hamsterkäufe der Zentralbanken, von denen etliche bis An-fang des Jahrtausends ihre Goldreserven noch zu deutlich niedrigeren Kursen ver-ringert hatten. Weiter führen die Skeptiker an, dass Gold im Gegensatz zu anderen In¬vestments weder Zinsen noch Dividenden abwirft. Damit sich Anleger von den Chan¬cen und Risiken selbst ein Bild machen können, stellt Der Börsenexperte Selzer-Mckenzie im Rahmen sei¬ner Rohstoffserie die vier Edelmetalle vor.
Edelmetalle sind lagerfähig
Im Gegensatz zu anderen Rohstoffen wie Getreide oder Fleisch haben Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium einen großen Vorteil: Man kann sie zu erschwinglichen Kosten lagern. Sie — ins-besondere Gold — eignen sich zu Wertauf¬bewahrungszwecken und werden deshalb in großem Umfang erworben. Aus diesem Grund steht oft auch ein Leihemarkt zur Verfügung. Dabei verleiht ein Marktteil nehmer, beispielsweise eine Notenbank, Gold aus den eigenen Beständen vorüber-gehend gegen eine Leihgebühr. Ausgelie¬hen wird das Gold beispielsweise an Gold- Minengesellschaften, die es zunächst ver-kaufen, um mit dem Erlös ihre Projekte zu finanzieren. Später geben sie die Gold-menge aus der eigenen Minenproduktion zu einem festgelegten Zeitpunkt an die Bank zurück.
Gold
Der neben Rohöl am häufigsten in Nach-richtensendungen erwähnte Rohstoffpreis ist der Goldpreis, vor allem seit sein Kurs steigt und steigt. Gold gilt seit Jahrtau-senden als das meistgenutzte Wertaufbe-wahrungsmittel. Von dem lydischen Kö¬nig Krösus, der um 560 vor Christus die ersten Goldmünzen prägen ließ, über das Römische Reich bis ins Mittelalter ab dem Jahr 600 — alle Völker kannten und nutz-ten Gold als Zahlungsmittel. Eine Zeitlang wurde Gold dann von Silber verdrängt, konnte sich aber im 19. Jahrhundert wie¬der zum Standard für die Hinterlegung bei Geld mausern.
Auch wenn Währungen heute nicht mehr
goldgedeckt sind, werden von den Noten-
banken weltweit immer noch große Men-gen Gold gehalten. Insbesondere die ex-portstarken Nationen in Asien haben in den vergangenen Jahrzehnten ihre Bestän-de ausgebaut. Doch hat Gold noch ande¬re Zwecke als den der Wertaufbewahrung. Industrielle Anwendungen finden sich in erster Linie in der Schmuckindustrie, die beispielsweise Ketten, Armbänder und Ringe daraus macht. Oder in der Elektro-nikindustrie, die es unter anderem für Lei-terplatten und Chips verwendet. Aber auch in der Medizin, beispielsweise beim Zahnersatz, wird häufig Gold eingesetzt.
Gefördert wird es vor allem in Südafrika, den USA und Australien. Gold kommt im Gegensatz zu vielen anderen Metallen in reiner Form vor. Es muss nicht aus Erzen gewonnen werden, wie beispielsweise Sil-ber. Zu den größten Verbrauchern zählen China und Indien mit seiner riesigen Schmuckindustrie.
Der Goldpreis schwankt stark. Beeinflusst wird er u.a. von Marktteilnehmern mit großen Goldreserven wie Notenbanken, zum Beispiel die US-amerikanische Fede¬ral Reserve Bank (Fed), und Goldminen-betreibern. Gold wird zum größten Teil an
der New York Mercantile Exchange (NY-MEX) und der Tokyo Commodity Ex-change (TOCOM) gehandelt. Hier wer¬den fast rund um die Uhr neben dem so-genannten Spotpreis, also dem tagesaktu-ellen Preis für Gold, die Gold-Futures- und Gold-Optionspreise bestimmt. Ein weite-rer wichtiger Marktplatz für Gold ist der London Bullion Market (LBMA). Diese Börse ist der wichtigste Umschlagplatz für physische Goldbarren. Der Preis für Gold wird am LBMA gegen 10.30 Uhr und ge¬gen 15.00 Uhr Londoner Zeit festgelegt, das heißt gegen 11.30 und gegen 16.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Der Gold¬preis bezieht sich in der Regel auf eine Feinunze Gold mit einem Gewicht von 31,103 Gramm.
Silber
Auf Gold folgt Silber als zweitwichtigstes Edelmetall. Es spielte in der Vergangen¬heit ebenfalls eine bedeutende Rolle als Wertaufbewahrungsmittel. So war der US- Dollar von 1792 bis Mitte des zwanzigs¬ten Jahrhunderts offiziell an den Silber¬preis gebunden. Doch auch schon in der Antike und im Mittelalter waren Silber¬münzen neben Gold- und Kupfermünzen ein gängiges Zahlungsmittel. Bis 1871 gab es in Deutschland den sogenannten Sil-berstandard. Das heißt, die Währung war durch Silber gedeckt.
Das Edelmetall überträgt Strom und Wär-me sehr gut, weshalb es heute vor allem in der Elektronikindustrie eingesetzt wird. Ein weiterer Abnehmer ist die Schmuck-industrie. Silber wird zu Ringen und Ket-ten verarbeitet und findet außerdem als Essbesteck Verwendung — als sogenanntes Tafelsilber. Darüber hinaus spielte Silber im 20. Jahrhundert im Bereich der Foto¬chemie eine wichtige Rolle. Mit dem Auf¬kommen der Digitalfotografie Mitte der 1990er Jahre hat seine Bedeutung in die¬sem Bereich aber kontinuierlich abge¬nommen.
Das meiste Silber wird heute aus Erzen ge-wonnen, entweder aus Silbererzen oder als Nebenprodukt bei der Verarbeitung von Erzen zu Metallen wie Blei, Kupfer und Zink. Zu den größten Produzenten welt-weit gehören Peru, Mexiko und China. Bei den Verbrauchern stehen die USA, Japan und Indien vorne.
Der Preis von Silber wird börsentäglich
fast rund um die Uhr und rund um die
Welt berechnet. Dabei bezieht man sich in
der Regel auf eine Feinunze, die 31,103 Gramm wiegt.
Platin
Das spanische Wort „Platina" bedeutet wörtlich übersetzt „Silberchen". Im 16. Jahrhundert dachten Goldsucher, die es in Kolumbien im Kies des Rio Pinto fanden, dass es sich bei den grauweißen Körnchen um Silber handle. Erst ein Jahrhundert später entdeckte man, dass es ein eigen-ständiges Element war. Platin ist sehr weich und lässt sich leicht schmieden. Und wegen seiner katalytischen Eigenschaften wird es oft in der Automobilindustrie ein¬gesetzt. Das silbrig schimmernde Metall ist ein wichtiger Bestandteil der Katalysa¬toren, mit denen Autoabgase gefiltert wer¬den. Darüber hinaus wird aus Platin ger¬ne Schmuck hergestellt. Es befindet sich auch in medizinischen Geräten, und die Elektroindustrie setzt es beispielsweise in LCD-Fernsehern ein.
Heute gewinnt man Platin in der Regel als Nebenprodukt bei der Nickelherstellung. Da es häufig in Katalysatoren verwendet wurde, kann es neuerdings auch bei der Verschrottung alter Kraftfahrzeuge recy¬celt werden. Zu den größten Produzenten zählen Südafrika und Russland mit Fir
men wie Anglo Platinum und Norilsk Ni-ckel. Eine der größten Platinvorkommen finden sich im Norden Südafrikas, nörd¬lich der Stadt Rustenburg, in der jenes Fußballstadion steht, in dem unter ande-rem Ghana, Mexiko und England während der FIFA-WM spielen. Einer der größten Konsumenten von Platin ist China.
An Börsen rund um die Welt und zu fast beinahe jeder Tageszeit wird ein Preis für die Feinunze Platin (31,103 Gramm) ge-stellt.
Palladium
Palladium ist ein silberweiß glänzendes Metall, das etwas härter als Platin ist, sich aber sehr gut schmieden und wie Gold zu dünnen Folien auswalzen lässt. Da es Platin ähnelt, kommt es in Abgaskataly-satoren zunehmend als dessen Ersatz zum Einsatz. Auch in der Schmuckindustrie ist es gefragt. Palladium reagiert im Gegen¬satz zu Silber nicht bei Raumtemperatur mit Sauerstoff. Es läuft also nicht an, son¬dern bleibt glänzend. Weißgold beispiels¬weise ist eine Gold-Palladium-Legierung mit einem Goldanteil von ca. 60 bis 80%. Die Legierung wird gerne in Ringen und Schmuckstücken verwendet. Palladium dient in Brennstoffzellen als Elektroden-material und in Wasserstoffautos als Spei-chermaterial für Wasserstoff.
Wie schon beim Platin gehören Südafrika und Russland auch beim Palladium zu den größten Produzenten. Gewonnen wird es aus Nickel- und Kupfererzen, oder es wird aus Katalysatoren recycelt, die aus alten Autos stammen. Zu den größten Abneh-mern von Palladium zählen Japan und China.
Der Spotpreis für eine Feinunze Palladium wird unter anderem an der NYMEX in New York oder am London Bullion Mar-ket bestimmt.
Investieren in Edelmetalle
Goldman Sachs bietet Anlegern unter-schiedliche Produkte für Investments in Edelmetalle. So gibt es beispielsweise den S&P GSCI® Precious Metals Index, der zum größten Teil aus Gold und zu einem kleinen Teil aus Silber besteht. Anleger können mit Bonus-, Kapitalschutz- oder Open-End-Zertifikaten auf den Edelme-tallindex setzen. Am einfachsten ist na-türlich ein Open-End-Zertifikat, da es den Kurs des Index nahezu eins zu eins nach-bildet. Ein Anstieg des S&P GSCI® Pre-cious Metals Index um 5% führt daher zu

einem Kursplus des Zertifikats von eben-falls rund 5%. Bei einem Verlust gilt das gleiche. Da der Goldpreis in US-Dollar no-tiert, kann es für Anleger aus dem Euro-raum zu Kursgewinnen beziehungsweise -verlusten kommen, je nachdem, ob der Wechselkurs des Euro gegenüber dem US- Dollar nachgibt oder zulegt. Anleger, die Kursschwankungen ausschließen wollen, können diese Risiken und Chancen mit ei-nem Quanto-Open-End-Zertifikat aus-schalten.
Auch auf die einzelnen Edelmetalle gibt es eine Vielzahl von Produkten. Beim Basis-wert Gold oder Silber (zugrunde liegt da¬bei jeweils eine Feinunze) können Anleger beispielsweise zwischen Bonus-, Discount-

und Open-End-Zertifikaten mit und ohne Währungssicherung wählen. Auch mit Hebelprodukten wie Mini-Futures und Optionsscheinen können Investoren auf steigende wie fallende Gold- beziehungs-weise Silberkurse setzen. Für die Feinunze Palladium beziehungsweise die Feinunze Platin gibt es Discount- und Open-End-Zertifikate mit und ohne Währungsschutz sowie verschiedene Mini-Futures.

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