Sonntag, 3. April 2011

Protective Put Optionsstrategie Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie


Protective Put Optionsstrategie Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie

Den meisten Anlegern ist bekannt, dass
sich Call und Put Optionsscheine hervorragend
eignen gehebelt auf steigende
bzw. fallende Aktienkurse zu spekulieren.
Doch es gibt auch noch andere Möglichkeiten,
um Put Optionsscheine sinnvoll
einzusetzen. Beispielsweise kann man sie
in Kombination mit dem Basiswert als
eine Art »Versicherung« bzw. »Absicherung«
gegen fallende Aktienkurse verwenden.
Diese Kombination bezeichnet man
als sogenannte Protective-Put-Strategie.
Dabei kauft der Anleger den Basiswert
und einen Put bezogen auf den gleichen
Basiswert. Die Laufzeit und den Basispreis
wählt der Anleger selbst, je nachdem,
wie viel Risiko er bei seiner Investition
eingehen will. Fällt der Aktienkurs
unter den Basiswert des Puts, so kann der
Anleger den Optionsschein ausüben und
den inneren Wert realisieren, um damit
die Verluste aus dem Aktieninvestment
auszugleichen.
Das Ziel eines Protective Puts ist es also,
den Verlust, den man mit dem Kursverfall
des Basiswerts erleidet, durch den Gewinn
des gekauften Puts zu kompensieren.
Beispiel:
Ein Anleger besitzt 1.000 Aktien des
Unternehmens A. Der Kurs der A-Aktie
notiert bei EUR 10,20. Aus der Zeitung
erfährt der Anleger von der unmittelbar
bevorstehenden Veröffentlichung der
Unternehmenszahlen. Aus dem Zeitungsbericht
geht ebenfalls hervor, dass Analysten,
die das Unternehmen bewerten, sich
nicht einig sind, ob diese Zahlen positive
oder negative Auswirkungen auf die Aktienkursentwicklung
haben werden. Der
Anleger ist verunsichert, denn sollte der
Markt die veröffentlichten Unternehmenszahlen
negativ auffassen, würden die
Aktien des Unternehmens fallen und der
Anleger würde einen Verlust erleiden. Da
der Anleger aber langfristig von einer
positiven Kursentwicklung ausgeht,
möchte er seine Unternehmensanteile
nicht verkaufen, sondern sich gegen etwaige
Kursrückgänge der Aktie absichern.
So kauft der Anleger 1.000 Put Optionsscheine
mit einem Bezugsverhältnis von
1:1 bezogen auf die A-Aktie. Der Basispreis
des Puts liegt bei EUR 10,00 und
die Restlaufzeit beträgt drei Wochen. Der
Preis des Optionsscheins liegt zum Kaufzeitpunkt
bei EUR 0,15. Daraus ergibt
sich ein Gesamtpreis der Investition von
EUR 150 (1.000 x 0,15).
Folgende Szenarien können sich am
Ende der Laufzeit ergeben:
Szenario A:
Die Unternehmenszahlen der A-Aktie
fallen positiv aus. Die A-Aktie steigt um
7,8 Prozent und notiert am Ende der Laufzeit
des Optionsscheins bei EUR 11,00.
Der Put Optionsschein verfällt wertlos.
Der Anleger erzielt einen Gewinn von
EUR 650 (((EUR 11,00 — EUR 10,20) x
1.000) — (EUR 0,15 x 1.000)), wenn er die
Aktien nun verkaufen würde. Ohne den
gekauften Put läge sein Gewinn bei EUR
800 ((EUR 11,00 — EUR 10,20) x 1.000).
Im Szenario A wäre es für den Anleger
also von Vorteil gewesen, den Put nicht
zu kaufen. Denn durch den Kauf des Put
Optionsscheins zur Absicherung wurde
der Gewinn des Anlegers um EUR 150
geschmälert.
Szenario B:
Die Unternehmenszahlen der A-Aktie
fallen negativ aus. Die A-Aktie fällt um
16,6 Prozent und notiert am Ende der
Laufzeit des Optionsscheins bei EUR 8,50.
Der Put Optionsschein liegt im Geld und
besitzt einen inneren Wert in Höhe von
EUR 1,50. Dieser Wert wird dem Anleger
am Ende der Laufzeit ausbezahlt. Der aus
dem Optionsschein-Investment resultierende
Gewinn liegt bei EUR 1.350 ((EUR
1,50 — EUR 0,15) x 1.000). Mit der Aktienposition
hingegen erleidet der Anleger
einen Verlust von EUR 1.700 ((EUR 10,20
— EUR 8,50) x 1.000). Durch die Kombination
von Aktieninvestment und Kauf des
Put liegt der Gesamtverlust allerdings nur
noch bei EUR 350.
Im Szenario B hat sich der Kauf des Puts,
also die Umsetzung der Protective-Put-
Strategie, ausgezahlt. Denn der vom Anleger
erlittene Verlust liegt um EUR 1.350
niedriger.
Szenario C:
Die A-Aktie reagiert nicht auf die veröffentlichten
Unternehmenszahlen und
notiert nach wie vor bei EUR 10,20. Der
Put Optionsschein liegt am Ende der Laufzeit
aus dem Geld und verfällt wertlos.
Auch mit der Aktie erzielt der Anleger
keinen Gewinn. Der Anleger erleidet
durch die Anwendung der Protective-Put-
Strategie einen Verlust in Höhe von EUR
150. Dieser Verlust entspricht genau den
Anschaffungskosten des Put Optionsscheins.
Das aufgezeigte Beispiel sowie das dazugehörige
Diagramm veranschaulichen,
dass es in einem bestimmten Marktumfeld
sinnvoll sein kann die Protective-Put-
Strategie anzuwenden, um sich gegen
fallende Aktienkurse abzusichern.
Der im Diagramm abgebildete Break-
Even-Punkt, das heißt der Punkt, bei dei
der Anleger weder einen Verlust erleide
noch einen Gewinn erzielt, lässt sich na(
folgender Formel berechnen:
Kurs des Basiswerts (EUR 10,20) + Preis
des Put Optionsscheins (EUR 0,15) = Brea
Even-Punkt der Strategie (EUR 10,35).
Zu beachten ist, dass in dem genannten
Beispiel der Anleger nur für drei Woche]
und somit nur bis zum Ende der Laufzeit
des Put Optionsscheins gegen fallende
Aktienkurse versichert ist. Eine Absicherung
für beispielsweise drei Monate wär
wesentlich teurer. Um bei dem obigen
Beispiel zu bleiben, läge der Preis eines
entsprechenden Puts mit dreimonatiger
Laufzeit bei rund EUR 0,67. Das heißt,
eine Versicherung ist tendenziell umso
teurer, je länger die Restlaufzeit und je
höher der Basispreis des Puts ist.
Für Anleger, die die Protective-Put-Strategie
umsetzen möchten, bietet die Com
merzbank eine Vielzahl von Put Optionsscheinen
an. Hier haben Investoren die
Möglichkeit, aus einer breiten Palette vo
unterschiedlichen Basiswerten, Laufzeit(
und Basispreisen zu wählen.

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