Montag, 4. April 2011

Rohstoffe Trading Commodities SelMcKenzie Selzer-McKenzie


Rohstoffe Trading Commodities SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie

Der Boom bei den Commodities hat erst begonnen. Längst heizt nicht nur die steigende Nachfrage aus den Schwellenländern die Preise kräftig an. Jetzt nimmt auch noch das Angebot rapide ab. Schuld daran sind
die steigenden Unwetterschäden, der wachsende Protektionismus und ein schwer zugänglicher Nachschub. Wie sich die Branchenprofis für die kommende Rally wappnen, lesen Sie jetzt. von Raja Korinek

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ls ob der letzte Volltank für ie wichtige Dienstreise nicht chon genug gekostet hätte,
flattern jetzt noch saftige Nachzahlun¬gen für die Heizkosten aus dem Vor¬jahr in das Postfach. Wobei es heuer munter weitergehen dürfte, nachdem die russische Gazprom unlängst ver¬kündet hatte, den Durchschnittspreis für Europa um 15 Prozent erhöhen zu wollen. Europa deckt rund 25 Prozent des Bedarfs mit Russlandimporten ab. Zu allem Überfluss muss man für das tägliche Frühstücksbaguette im¬mer tiefer in die Tasche greifen. Und damit wird auch eines sehr schnell klar: Rohstoffe sind längst nicht nur eine abstrakte „Ware", deren Handel sich auf einen kleinen Kreis von Exo¬ten begrenzt. Commodities, wie sie im englischen Fachjargon bekannterma¬ßen genannt werden, beeinflussen un¬ser tägliches Leben in jeder Hinsicht. Und sie kosten immer mehr. Grund genug, sich anzuschauen, wie sich die Top-Branchenprofis für die nächste Rally wappnen. Der Grundtenor ist dabei praktisch einhellig: Auch wenn

kurzfristige Prognosen nur schwer zu treffen sind und Anleger bereit sein müssen, größere Kursschwankungen in Kauf zu nehmen, ist der Preisauf¬schwung bei den Rohstoffen langfris¬tig voll im Gang. Das gilt derzeit, allen voran, für die Agrarrohstoffe. Denn auf Nahrungsmittel kann freilich niemand verzichten, im Gegensatz etwa zu einem neuen Eiskasten oder dem Zweitwagen für den Ehepartner. Wird im Nahrungsmittelbereich ein Engpass befürchtet, fängt auch ganz schnell das Hamstern an - oder führt sogar zu schweren Ausschreitungen. Genau das passierte bereits 2008, als die Agrarpreise schon einmal nach oben rauschten. Von Haiti bis Bang¬ladesch gingen wütende Demonstran¬ten gegen die rasante Verteuerung der Lebensmittel auf die Straße. Ähnli¬ches sah man jetzt in Nordafrika, wo erneut steigende Nahrungsmittelprei¬se heftige Revolten auslösten, bevor überhaupt ein Regimewechsel von der Bevölkerung eingefordert wurde. Denn: In den Schwellenländern müs¬sen die Menschen rund 80 Prozent

ihres Einkommens für Lebensmittel aufwenden, während es im Westen rund zehn Prozent sind. Dass sich der Preis von einem Laib Brot inzwi¬schen kräftig verteuert hat, ist aber kaum verwunderlich. Immerhin legte der Preis für Weizen - das wichtigste Getreide - im Vorjahr um mehr als 80 Prozent zu. Selbst bei vielen anderen Agrarrohstoffen gab es kräftige Preis-schübe. So legte der S&P GSCI Agri¬cultural Index 2010 um 72 Prozent zu. Der Index deckt insgesamt acht „Zu¬taten" ab, darunter auch Weichwaren wie Zucker und Kaffee.
AGRARROHSTOFFE IM AUFWIND Doch der kräftige Anstieg bei den Ag-rarpreisen erfolgt aus gutem Grund, Tendenz steigend. „Die Lage ist schließlich ernst", bringt es Ralf Ober¬bannscheidt, Fondsmanager des DWS Invest Global Agribusiness, unver¬blümt auf den Punkt. „Die weltweiten Lagerbestände sind auf einem 50-Jah¬res-Tief. Demgegenüber steht aber die steigende Nachfrage nach Lebensmit-teln, insbesondere aus den Emerging
Markets", so der DWS -Experte. Ganz zu schweigen von einer insgesamt wachsenden Weltbevölkerung. Laut der -UNO-Bevölkerungsprojektion wird die Zahl der Erdbürger bis 2050 die Marke von neun Milliarden knacken. Derzeit gibt es rund sie-ben Milliarden Menschen auf dem „Blauen Planeten". Der Großteil des Zuwachses findet noch dazu in den Schwellenländern statt, ausgerechnet in jenen Regionen, in denen die Er¬nährung zunehmend von pflanzlich basierten Lebensmitteln auf Fleisch umgestellt wird. Das Problem dabei: Für die Herstellung von einem Kilo Rindfleisch werden fast zehn Kilo Getreide benötigt. Es muss immer mehr davon angebaut werden, um den steigenden Bedürfnissen nach¬zukommen. Tatsächlich müsste laut den UNO-Experten die globale Le-bensmittelproduktion um 70 Prozent gegenüber dem Stand von 2005 bis 2007 erhöht werden, allein nur, um mit der steigenden Weltbevölkerung Schritt zu halten. Doch schon jetzt ist es schwierig genug, neues Ackerland zu gewinnen, geschweige denn, beste¬hendes zu erhalten.
Denn die zunehmende Urbanisierung, aber auch der überzogene Einsatz von Düngemitteln hinterlassen tiefe Spu¬ren im Ackerland. Während derzeit rund 5,5 Hektar Ackerland pro Kopf

zur Verfügung stehen, lag die Fläche vor rund sechzig Jahren noch bei zehn Hektar. Bis 2050 werden jedem Menschen nur noch drei Hektar zur Verfügung stehen. Zudem richten im¬mer öfter schwere Unwetter immense Ernteschäden an. Jüngstes Beispiel ist der Zyklon Yasi, der in Australien eine Spur der Verwüstung hinterließ. In Russland (einer der wichtigsten Wei¬zenexporteure), aber auch in Brasilien (weltweit größter Zuckerproduzent) haben Dürreschäden für Ertragsein¬bußen im Vorjahr gesorgt. Zu allem Überfluss wurden in China unlängst weite Flächen an Weizenfeldern durch eine extreme Hitzewelle zerstört. Mit einem Abebben der Kapriolen rech-

nen Experten dabei nicht. Tatsächlich scheinen die Wetterphänomene nur noch zuzunehmen
So verlockend die Aussichten für eine Direktanlage an den Agrarbörsen für manche Anleger sind, an einem Direktinvestment beteiligen sich Branchenfonds, wie beispielsweise der Pictet-Agriculture Fonds, dennoch nicht. „Wir wollen nicht von der exzes¬siven Spekulation auf Lebensmittel-rohstoffe profitieren. Dadurch werden oft die Grundnahrungsmittel breiter Bevölkerungsschichten drastisch ver-teuert", stellt Denis Schmidli, Pro-duktmanager des Pictet Agriculture Fonds, klar. Vielmehr wird auf Unter
nehmen gesetzt, die Effizienzen ent-lang der gesamten Wertschöpfungs-kette steigern. Und das ist offenbar auch dringend nötig. Der Ernteertrag muss schließlich beim Konsumenten erst einmal ankommen. „Allerdings gehen immer noch rund 70 Prozent auf dem Weg vom Acker bis hin zum Verbraucher verloren", zeigt Schmid¬li auf. Umso mehr ein Anreiz, in jene Unternehmen zu investieren, die an der Effizienzsteigerung arbeiten. Laut der UN-Welternährungsbehörde FAO wurde noch Mitte des vergangenen Jahrhunderts die Produktivität jähr¬lich im Schnitt um rund 2,3 Prozent gesteigert. Bis 2050 rechnet die Be¬hörde allerdings mit einem Rückgang auf 0,9 Prozent. Deshalb setzen Bran¬chenprofis auf Top-Favoriten wie etwa Saatgut- und Düngemittelproduzen¬ten (Monsanto, Syngenta, K+S, Po¬tash), Traktorenhersteller (Deere) und Logistik- und Transportunternehmen wie Cargill, Bunge und Archer Daniel Midlands.
KOSTBARES ERDÖL
Auch der Biotreibstoffboom wird oft für einen Teil des Anstiegs der Agrar¬preise verantwortlich gemacht. Ob¬wohl derzeit nur ein kleiner Prozent¬satz der Ernte in den Tanks landet, ist Kritikern das angesichts der ange¬spannten Lage freilich noch zu viel. Dabei rückt auch das Thema Energie ohnedies vermehrt ins Rampenlicht. Schließlich wird immer mehr davon benötigt, die Zahlen der Interna-tionalen Energiebehörde sprechen eine deutliche Sprache: 1973 lag der weltweite Verbrauch bei 6 Milliarden Tonnen Öläquivalent. InzwisChen hat sich die Zahl verdoppelt, der kräfti¬ge Konjunkturboom in den Schwel-lenländern muss genauso abgedeckt werden wie der hohe Verbrauch in den Industrienationen. Am meisten wird auf das Erdöl zugegriffen, das rund ein Drittel des gesamten Energiever¬brauchs ausmacht, gefolgt von Kohle mit knapp 27 Prozent sowie dem Erd¬gas mit 21 Prozent. Ohne Erdöl würde

es viele Produkte aus dem Alltag gar nicht geben, allen voran die Plastik¬erzeugnisse, Medikamente oder Dün¬gemittel (die Nachfrage ist im Vorjahr aufgrund der steigenden Agrarpreise massiv nach oben geschnellt und hat auch zu zahlreichen Mega-Fusio¬nen geführt). Rund 70 Prozent des Schwarzen Goldes landen allerdings im Transportsektor. Am meisten „tanken" täglich zwar immer noch die USA, laut BP World Statistical Review of World Energy 2010, nämlich rund 19 Millionen Fass (zu 159 Liter), von weltweit insgesamt 84 Millionen Fass. Doch im Land des Drachens gibt es eine rasche Aufholjagd: „Der Ölver¬brauch pro Kopf wächst in China mit einer rapiden Geschwindigkeit", zeigt Andrew Lees, Fondsmanager des In¬vesco Energy Fund, auf. Tatsächlich liegt der tägliche Verbrauch bei fast 9 Millionen Fass, Tendenz stark stei¬gend. An 4. Stelle liegt im Übrigen Indien, gleich hinter Japan. Auch hier stieg der Ölverbrauch, und zwar auf 3,1 Million Fass pro Tag.
Dabei mangelt es nicht an dem Schwar¬zen Gold: „Es ist zwar genügend Erdöl vorhanden. Allerdings wird das Auf¬suchen von neuen Reserven und de¬ren Förderung immer kostspieliger", erklärt Lees. Lange Zeit hatte sich die Suche nach Nachschub nicht gelohnt,

die Preise waren einfach zu tief, vor allem in den 1990er-Jahren. Jetzt sind die leicht zugänglichen Vorräte insbesondere in den OECD-Ländern zunehmend aufgebraucht. Die Abhän-gigkeit von den Mitgliedsländern des Ölkartells Opec — insgesamt nehmen daran 13 Länder teil — wächst. Im-merhin sitzt das Kartell auf rund 75 Prozent der Weltreserven, die BP auf insgesamt 1,3 Milliarden Fass schätzt. Umso nervöser reagieren Marktteil-nehmer auf Nachrichten, etwa aus Ägypten. Weil im Februar die Sperre des Suez-Kanals befürchtet wurde, schoss insbesondere die Notierung der europäischen Marke Brent nach oben und übersprang erstmals seit 2008 wieder die Marke von 100 Dollar je Fass. Insgesamt wandern rund fünf Prozent der weltweiten Fördermenge durch das nordafrikanische Nadelöhr, vor allem nach Europa.
ÖLSERVICEUNTERNEHMEN GEFRAGT
Verständlich, dass sich angesichts des hohen Ölpreises auch die Auftrags-bücher von Ölförderunternehmen im Westen wieder füllen. Das stimmt Branchenprofis optimistisch. »Wir fa¬vorisieren den Ölservicesektor. Welt¬weit sehen wir eine Zunahme bei den Bohrungen nach Öl und Gas", fügt In-vesco-Experte Lees noch hinzu. Mes
sen lässt sich die gestiegene Nachfrage an dem sogenannten Rig-Count, also die Zahl der Bohrinseln rund um den Globus. Vor zwei Jahren schrumpfte deren Zahl dramatisch auf 2000 Stück. Doch im Dezember 2010 sprudelte wieder Ölin 3227 Rigs. Das geht aus den regelmäßigen Zählungen des US¬Ölserviceunternehmens Baker Hughes hervor. Kein Wunder, dass die Branche von Übernahmen geprägt ist, zumal das Geschäft gerade für sehr kleine Mitspieler ohnedies sehr kostspielig werden könnte. Denn das Desaster im Golf von Mexiko aus dem Vorjahr wird die Kosten für das Bohren verteuern, sind Marktexperten überzeugt, allen voran könnten die Aufwendungen für strengere Sicherheitsanforderungen nach oben schnellen. Derzeit versucht sich das US-Ölserviceunternehmen Ensco mit dem Kauf von Pride Inter¬national um 7,3 Milliarden Dollar Zu¬gang zu den lukrativen Reserven vor den Küsten Brasiliens zu verschaffen. Allerdings werden die jüngst entdeck¬ten Vorkommen auf rund 3000 Meter unter dem Meeresspiegel vermutet. Und das macht den Deal eben so reiz¬voll: Pride liefert notwendige Tiefsee-bohrausrüstung an Konzerne wie die brasilianische Petrobras, bohrt aber auch in Westafrika. Schon im Vorjahr

langte die globale Nummer 1 unter den Ölbohrern, die US-amerikanische Schlumberger, beim Konkurrenten Smith International zu. Und die US- amerikanische Noble Corporation besitzt die zweitgrößte Flotte an Off-shore-Bohrtürmen und seit dem Vor¬jahr auch den kleineren norwegischen Konkurrenten Frontier Drilling.
Doch die Übernahmeschlachten be-grenzen sich nicht nur auf den Ölser-vicesektor. Zahlreiche Rohstoffkon-zerne wollen derzeit ihre Reserven lieber anhand einer Übernahme er-weitern, als sich auf kostspielige Such-aktionen nach neuen Vorkommen zu begeben, die zumeist immer schwerer zu erreichen sind, deren Aufsuchen immer teurer und oft auch gefährli¬cher wird. Derzeit streckt das ener¬giehungrige Reich der Mitte, das zwar an 2. Stelle beim Ölverbrauch liegt, dennoch im Vorjahr zum grö߬ten Energieverbraucher avanciert ist, seine Fühler verstärkt nach Kanada aus. Dort hat nämlich zuletzt Chinas größter Energieriese PetroChina den kanadischen Erdgasförderer Cutbank Stake um fast 6 Milliarden Dollar von Encana abgekauft. Allerdings reicht die chinesische Shoppingtour von Lateinamerika bis Afrika, wo ganze

Minen aufgekauft werden und im Ge-genzug dafür notwendige Infrastruk¬tur geliefert wird. Auch die anderen Rohstoffsektoren werden derzeit von den Übernahmewellen überrollt. Im-merhin ging Anfang Februar die teu¬erste Übernahme im Kohlesektor über die Bühne, als Alpha Natural Resour¬ces bei Massey Energy um insgesamt 8,5 Milliarden Dollar zulangte. Dabei wird das braune Erdgut sowohl von der Stahlbranche, als auch vom Ener¬giesektor stark nachgefragt.
INDUSTRIEMETALLE PROFITIEREN VOM SCHWELLENLÄNDERBOOM
Und selbst im Minensektor ver-schwinden aus den genannten Grün¬den immer mehr Unternehmen vom Kurszettel. Laut Evy Hambro, Fonds-manager des Black Rock World Mining Fonds, wurde im Vorjahr sogar ein neuer Rekord aufgestellt. „Insgesamt 186 Deals wurden im Wert von 134 Milliarden Dollar abgewickelt, allen voran aus dem Kohle-, dem Eisenerz- und dem Goldsektor", hält Hambro fest. Derzeit bemüht sich der austra-lisch-britische Bergbaugigant Rio Tin¬to um den Kauf des australischen Mit-bewerbers Riversdale, der sich primär auf Afrika konzentriert. Der Kaufpreis
dürfte vermutlich bei 3,9 Milliarden Dollar liegen. Noch im Vorjahr hatte Kanadas drittgrößter Goldproduzent Kinross Gold bei Red Back um rund 7 Milliarden Dollar zugelangt, einer der Top 5-Produzenten in Ghana. Der Mitbewerber Goldcorp kaufte Andean Resources, das großteils Vorkommen im südlichen Argentinien besitzt. Gold wird bekanntermaßen als Kri¬senschutz gehortet (siehe FONDS exklusiv, Ausgabe 4, 2010). Industrie¬metalle sind vor allen in den Emerging Markets heiß begehrt, um die zuneh¬mende Industrialisierung voranzu¬treiben. Für Petra Kühl, Fondsmana¬gerin des Allianz RCM Rohstofffonds, ist der Wachstumstrend in diesen Regionen voll intakt, die Nachfrage dürfte entsprechend langfristig an-halten, „selbst wenn die Preise kurz¬fristig korrigieren können", so Kühl, und fügt noch hinzu: „Die Konjunktur in den OECD-Ländern zieht auch all¬mählich wieder an. Damit steigt die
Nachfrage nach Industriemetallen weiter." Allein in den USA haben die jüngsten Konjunkturzahlen gezeigt, dass die Investitionstätigkeit zuge¬nommen hat. Das trifft vor allem auf die Automobil- und Maschinenbauer zu. „Noch dazu waren die Lager zuvor relativ leer", hebt die Allianz-Expertin hervor. Viele Minenprojekte wurden während der Krise zudem auf Eis ge¬legt, neue Vorkommen können nicht über Nacht erschlossen werden. „Der Bau einer neuen Mine braucht eine lange Vorlaufzeit, in der Regel vier bis acht Jahre", hält Kühl noch fest.
Einige Risiken sollten Anleger den-noch beherzigen: Vor allem die Indus-triemetalle sind stark vom Konjunk-turboom abhängig. Die Agrar- und Erdölpreise werden hingegen zuneh¬mend auch von Wetterkapriolen und wachsenden geopolitischen Spannun¬gen beeinflusst. „Für das Gesamtjahr 2011 erwarten wir einen durchschnitt-
lichen Ölpreis von 90 Dollar je Fass der Marke Brent", ortet John Coyle, Fondsmanager des Schroders Energy Fund, derzeit spekulative Aufschläge auf den Ölpreis aufgrund der Unru¬hen in Nordafrika. Zudem könnte der staatliche Einfluss auf dem Roh-stoffsektor wachsen. Schon im Vor-jahr schrillten die Alarmglocken bei Anlegern, als Australien über die Ein-führung einer Minensteuer laut nach-dachte. In Kanada meldete sich die Regierung bei der versuchten Über-nahme vom Düngemittelhersteller Potash durch den australischen BHP Billiton zu Wort. Und in China soll ein eigenes Ministerium eingerichtet werden, das sich Übernahmen durch ausländische Konzerne genau unter die Lupe nimmt, wenn es etwa um Rohstoffkonzerne geht. Wer sich für eine Direktanlage etwa über einen ETF entscheidet, muss beachten, dass diese Fonds nicht die Waren selbst kaufen. Gehandelt wird an den Ter¬minmärkten, wo anhand von soge¬nannten Future-Kontrakten auf künf-tige Preise gewettet wird. Diese Kon¬trakte werden laufend erneuert, deren Preis liegt meist über dem aktuellen Kassakurs, da sie auch Lagerhaltungs¬und Transportkosten enthalten. Steigt der Kassakurs zumindest nicht um diese Differenz an, können mit der Zeit erhebliche Verluste mit einem ETF-Investment entstehen.

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