Casino Deauville Roulette SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Eines der berühmtesten Casinos des alten Kontinents besticht durch nostalgischen Charme und die Extravaganz der Belle Èpoque.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts interessierte sich kein Mensch für das kleine, verschlafene Örtchen Dosville im französischen Département Calvados hoch oben auf dem Mont-Canisy. Nur knapp einhundert Menschen lebten dort und ernährten sich mehr schlecht als recht von Landwirtschaft und Viehzucht. Dann aber entdeckte 1858 Duc Charles de Morny, ein Bruder von Napoleon III, das malerische Fleckchen Erde mit Blick auf die Mündung des Touques in den Ärmelkanal. Er hatte die Vision, aus der Sumpflandschaft ein Luxusresort für die reiche Pariser Klientel zu schaffen. Innerhalb von vier Jahren erschuf er nach eigener Einschätzung „ein Königreich der Eleganz“, welches schon damals durch eine Eisenbahnlinie direkt von Paris aus zu erreichen war. Die herrliche Lage, wunderschöne Villen und die noch heute weltbekannte Pferderennbahn zogen begüterte Gäste und den Adel magisch an. Die Attraktivität stieg mit der Errichtung des ersten Casinos 1911 noch einmal radikal an. Selbst Napoleon III ließ es sich nicht nehmen, das Reich seines Bruders mit seiner Anwesenheit zu beehren.
Spielstätte für Reiche und schöne
Aus „Dosville“ wurde so das mondäne Seebad Deauville, das bis heute nichts von seiner Anziehungskraft auf die Schönen und Reichen verloren hat. 1895 wurde das legendäre Casino zerstört und erst 1911 vom berühmten Architekten Georges Wybo ganz im Stile der Belle Èpoque des 18. Jahrhunderts und seines Gründers de Morny wieder aufgebaut.
Als Vorbild diente unter anderem auch das Opernhaus des Schlosses von Versailles. Die Ähnlichkeit ist unverkennbar. So erinnert die Fassade auch mehr an einen prunkvollen Palast. Das Innere wird geprägt durch Marmor, fast zwanzig Meter hohe Säulen, edelste Materialien und den vorwiegenden Farben Gold und Purpur, ein wahrhaft königliches Ambiente.
Schillerndes Casino
Immer noch genießt das Casino Barriére Deauville den Ruf, eines der bedeutendsten und schillerndsten Casinos Europas zu sein. Einmal im Leben muss man an einem der exklusiv gestalteten Tische sein Glück bei Roulette, Black Jack, Stud Poker oder Craps versucht haben. Besondere Attraktion: Holdem-Poker-Tische im neuen Poker-Room mit einer fantastischen Aussicht auf das Meer. Auf Freunde von Slot- und Videogames warten mehr als 350 Automaten, an denen mit Einsätzen von 1 Cent bis 20 Euro gespielt werden kann. Anders als mittlerweile in vielen anderen Casinos Europas legt man in den altehrwürdigen Hallen nach wie vor großen Wert auf Stil und angemessene Kleidung, Jacke und Krawatte sind Pflicht. Aber wer würde es auch wagen, diesen Tempel der Spiele in Shorts und Shirt zu betreten? Deauville hat nicht das größte Casino Europas – sogar in Frankreich liegt es nur an Position 3 – aber es besticht durch die Mischung aus Eleganz, Prunk und Nostalgie, die auch die zahlreichen prominenten Gäste anlockt.
Traumhafte Promenade
Dazu kommt die zauberhafte Umgebung mit den beiden einmalig schönen Häfen. Nirgends kann man schöner lustwandeln, als auf der 643 Meter langen, „Planches“ genannten Promenade. Es gibt auch nur wenige Orte, wo man mehr Luxuswagen wie Ferraris, Bentleys, Aston Martins oder Oldtimer auf den Straßen bewundern kann. Waren es in den frühen Zeiten vorwiegend Adelige, Künstler wie Claude Monet, Eugene Bodin, Coco Chanel oder Arthur Rubinstein, die gerne an die Côte Fleurie – Blumenküste– verweilten, so trifft man heute vorwiegend auf Prominenz aus dem Showbereich. Nicht nur während des berühmten Festivals von Deauville American Cinema sieht man bekannte Gesichter aus der Film- und Fernsehwelt in den Cafes oder an den historischen Badehäusern vorbeischlendern. Stars wie Michael Douglas, Sean Connery, Liz Taylor oder John Travolta wurde die Ehre zuteil, dass die Umkleiden, die sie besucht hatten, mit ihrem Namen versehen wurden. Nutzen auch Sie einmal die Gelegenheit, eines der schönsten Seebäder Frankreichs und sein einzigartiges Schmuckstück, das Casino Barriére anzuschauen.
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