Sonntag, 12. Dezember 2010

Kalmare Animals Tiere Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Kalmare Animals Tiere Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video http://www.youtube.com/watch?v=Ohbqw9f-UVk

Die Kalmare (Teuthida) stellen mit über 250 Arten[1] die größte Gruppe innerhalb der heutigen Kopffüßer dar. Gemeinsam mit den Echten Tintenfischen (Sepiida), den Zwergtintenfischen (Sepiolida) und dem Posthörnchen (Spirula spirula), das allein eine eigene Gruppe Spirulida darstellt, bilden sie die Gruppe der Zehnarmigen Tintenfische (Decabrachia).

Kalmare sind an das Leben im freien Wasser (Pelagial) der Meere angepasst. Der Mantel ist in der Regel keilförmig und wird durch einen flachen Gladius aus Horn, der die Funktion eines Endoskeletts hat, in Form gehalten. Der Schnabel ist ebenfalls aus Horn. Die Form gleicht einem Papageienschnabel, ein Beispiel für ein analoges Organ. Um den Mund herum befinden sich zehn Fangarme, davon sind acht eher kurz und vollständig mit Saugnäpfen besetzt. Zwei Fangarme sind schlanker, stark verlängert und weisen an den Enden eine Verbreiterung auf, die mit Saugnäpfen besetzt ist. Damit sind Kalmare in der Lage, ihre Beute (Fische, Krebse und andere Weichtiere) zu fangen. Diese Arme werden auch als Tentakel bezeichnet. Die kürzeren Arme werden benutzt, um die Beute zum Mund zu führen, wo sie vor allem mit dem Schnabel und der Radula zerkleinert wird.

Die Fortbewegung der Kalmare erfolgt über einen Sipho, aus dem sie Wasser aus der Mantelhöhle pressen. Auf diese Weise können sie sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen und einige Arten schaffen es, sich mit solcher Kraft aus dem Wasser zu katapultieren, dass sie mehrere Meter durch die Luft schießen (Fliegende Kalmare)[2]. Durch Muskulatur am Sipho können sie die Richtung des Wasserstrahls ändern und so sehr schnell manövrieren. Besonders die kleineren Arten schwimmen in großen Schwärmen.

Kalmare paaren sich meist in großen Schwärmen, die bei einigen Arten beträchtliche Ausmaße annehmen können. Nach der Paarung, bei der das Männchen dem Weibchen eine Spermatophore zur Befruchtung der Eier in den Mantel schiebt, werden die Eier in langen gallertigen Schläuchen an Steinen und Pflanzen abgelegt.

Viele Kalmare sind zu Farbwechseln fähig und besonders die Arten der Tiefsee verfügen über verschiedene Leuchtorgane, die sie als Ablenkung ihrer Feinde und zur Anlockung von Beute nutzen können. Die Augen sind im Verhältnis zum Körper deutlich größer als bei anderen Gruppen. Nach dem Aufbau ihrer Augen werden die Kalmare in zwei Gruppen geteilt. Die Schließaugenkalmare (Myopsida) mit den Loligo-Arten besitzen Lider, mit denen sie die Augen verschließen können, während die Nacktaugenkalmare (Oegopsida) mit der überwiegenden Mehrzahl der Tiere ihre Augen nicht verschließen können.

Der mit 10 Metern Länge und 495 kg Gewicht größte je gefangene Kalmar wurde am 22. Februar 2007 von neuseeländischen Fischern in der Antarktis geborgen.
Kalmare und Menschen [Bearbeiten]
Bedrohung durch Kalmare [Bearbeiten]

Kalmare sind entgegen der Darstellung in vielen Filmen für den Menschen nicht gefährlich. Es ist nur ein tödlicher Unfall mit den scheuen Tieren dokumentiert. Kalmare in Oberflächennähe sind nicht groß, die großen Arten leben in der Tiefsee. Es ist mit Architeuthis ein für die beteiligten Menschen glimpflich ausgegangener Unfall aus dem Jahre 1873 vor der Küste Neufundlands bekannt. Zwei Fischer hielten einen an der Oberfläche treibenden Riesenkalmar für ein Wrack und ruderten mit einem kleinen Boot hinaus, um es zu untersuchen. Als sie versuchten, ihr Boot mit Enterhaken an das vermeintliche Wrack heranzuziehen, wehrte sich der Kalmar und biss ein Stück aus der Bordwand des Ruderbootes. Die Fischer schlugen dem Tier einen ca. 6 Meter langen Fangarm ab und entfernten sich. In der Literatur wird vermutet, dass der Kalmar sterbend an die Oberfläche getrieben wurde und ihn die Enterhaken letztmalig mobilisierten.
Kalmare zum menschlichen Verzehr

Ein tödlicher Unfall ereignete sich während des Zweiten Weltkrieges. Der deutsche Hilfskreuzer Thor versenkte den britischen Truppentransporter "Britannia“. Nach dem Untergang klammerten sich elf Überlebende an ein Rettungsfloß, von denen einer nach übereinstimmenden Berichten der übrigen von einem großen Kopffüßer in die Tiefe gezogen worden sei.[3]
Menschliche Ernährung [Bearbeiten]

Vor allem in europäischen und nordafrikanischen Mittelmeerregionen sind Kalmare Teil der menschlichen Ernährung und werden zu diesem Zweck gefangen und vermarktet.

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