Sonntag, 12. Dezember 2010

Puma Berglöwe Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Puma Berglöwe Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video http://www.youtube.com/watch?v=S1iHaLvaXM0

Der Puma (Puma concolor (bis 1993 fälschlich Felis concolor)) ist eine Katzenart Nord- und Südamerikas. In seinen Heimatländern ist er unter zahlreichen weiteren Namen bekannt; für viele davon gibt es auch im Deutschen eine Entsprechung: Silberlöwe, Berglöwe oder Kuguar (von engl. cougar, frz. couguar). In den Vereinigten Staaten wird er auch „panther“ genannt; ein Name, der im Deutschen hauptsächlich für Leoparden und Jaguare mit Melanismus verwendet wird. Der Name Puma ist aus dem Quechua entlehnt.

Zwar wird der Puma taxonomisch nicht den Großkatzen, sondern den Kleinkatzen zugeordnet, gehört aber dennoch zu den größten Katzen: Seine Schulterhöhe beträgt rund 70 cm, die Kopf-Rumpf-Länge im Schnitt 130 cm bei Männchen; Weibchen sind mit 110 cm etwas kleiner. Hinzu kommt der Schwanz mit einer Länge zwischen 66 cm und 78 cm. Männchen können 100 kg und mehr wiegen, Weibchen in der Regel nicht mehr als 50 kg. Die um den Äquator herum beheimateten Pumas sind am kleinsten, je mehr sie in Richtung der Pole leben, umso größer werden sie.

Das Fell ist kurz, dicht und in der Farbe sehr variabel. Am häufigsten sind gelbliche oder silbergraue Pumas; das Kinn und die Brust sind bei diesen immer weißlich. Neugeborene Pumas sind beigefarben und kräftig gefleckt; die Fleckenzeichnung verblasst noch während des ersten Lebensjahrs. Es gibt keine Hinweise auf Melanismus wie bei Leoparden.
Pumas

Pumas haben fünf Zehen an den Vorderpfoten und vier an den Hinterbeinen. Sie können ihre Krallen einziehen. Sie sind sehr beweglich, kräftig und können bis zu vier Meter hoch und zehn Meter weit springen.

Die Tiere geben ein großes Spektrum unterschiedlicher Laute von sich, die sich zwischen den Geschlechtern unterscheiden. Anders als bei den eigentlichen Großkatzen sind jedoch keine Brülllaute darunter. Nordamerikanische Forscher wie Truman Everts beschreiben den Schrei des Pumas als menschenähnlich.

Pumas erreichen in der Wildnis ein Alter von 18 bis 20 Jahren. In Gefangenschaft können sie älter als 25 Jahre werden.
Verbreitung
Verbreitungsgebiet des Pumas

Pumas waren früher über den größten Teil Nord- und Südamerikas verbreitet. Kein anderes Säugetier des amerikanischen Doppelkontinents hatte ein vergleichbar weit ausgedehntes Verbreitungsgebiet. Es reichte vom Süden Kanadas über Mittelamerika bis ins südliche Patagonien. Heute ist der Bestand stark ausgedünnt und auf von Menschen schwach besiedelte Gebiete reduziert. In den USA überlebten Pumas die Ausrottungswellen nur in den Rocky Mountains, Cascade Range, Coast Range, in den Wüsten und Halbwüsten des Südwestens und in den Everglades-Sümpfen Floridas. Durch Schutzmaßnahmen hat sich das Verbreitungsgebiet wieder erweitert, inzwischen gibt es beispielsweise auch im Gebiet der Großen Seen wieder Pumas.[1][2] In manchen Regionen des US-amerikanischen Westens scheuen Pumas auch die Nähe von Städten nicht mehr.

Pumas sind in nahezu allen Habitaten zu finden: die Prärie, boreale, gemäßigte und tropische Wälder, Halbwüsten und Hochgebirge gehören allesamt zu den Lebensräumen dieser Katze.
Lebensweise
Ernährung

Pumas erbeuten Säugetiere nahezu aller Größen. In Nordamerika zählen Elche, Hirsche und Rentiere zu den Beutetieren des Pumas, aber auch Mäuse, Ratten, Erdhörnchen, Skunks, Waschbären, Biber und Opossums sowie Schafe und junge Rinder. Auch andere Raubtiere wie Kojoten und Rotluchse kann der Puma überwältigen. Neben Säugetieren frisst der Puma auch Vögel und in manchen Gegenden Fische. Er ist jedoch kein Aasfresser und meidet auch Reptilien.

Um ein größeres Beutetier zu erlegen, schleicht sich der Puma zunächst heran. Aus kurzer Distanz springt er dem Tier auf den Rücken und bricht ihm mit einem kräftigen Biss in den Hals das Genick.
Fortpflanzung
Puma-Kätzchen

Pumas sind Einzelgänger. Nur zur Paarungszeit, die meist, aber nicht ausschließlich, zwischen November und Juni liegt, kommen sie für maximal sechs Tage zusammen, ehe das Männchen das Weibchen einige Wochen vor der Geburt der Jungen wieder verlässt. Die Tragzeit beträgt etwa drei Monate. Ein Wurf hat zwischen einem und sechs, in der Regel aber zwei bis drei Junge. Das Geburtsgewicht liegt zwischen 230 und 450 Gramm, die Größe der Neugeborenen 20 bis 30 Zentimeter. Die Jungen nehmen nach etwa sechs bis sieben Wochen feste Nahrung auf und trennen sich etwa nach 20 Monaten von der Mutter.
Gefährdung und Bedeutung für den Menschen
Pumapfote

Pumas haben außer dem Menschen kaum Feinde zu fürchten. Lediglich Wölfe und Bären können gelegentlich junge oder kranke Pumas erbeuten. Obwohl sie unter Artenschutz stehen, werden Pumas von manchen Bauern gejagt, die um ihre Viehbestände fürchten. Der Gesamtbestand wird auf weniger als 50.000 erwachsene Tiere geschätzt. Die Art als Ganzes gilt laut der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als nicht gefährdet („Least Concern“).

Der Puma ist eine scheue Katze, die menschliche Nähe für gewöhnlich meidet und vor Menschen meistens flieht, trotzdem kommt es gelegentlich zu Angriffen. In den Vereinigten Staaten soll es jährlich etwa vier solcher Vorfälle geben, die aber nur selten tödlich verlaufen. Opfer der Attacken sind meistens Kinder. Nur in Ausnahmefällen greift er Erwachsene an.

Bei den indigenen Völkern Amerikas stand der Puma in hohem Ansehen. Sie schrieben ihm Eigenschaften wie Führungskraft, Kraft, Findigkeit, Treue, Engagement und Mut zu.

Die weißen Kolonisten in Nordamerika bekämpften den Puma. Sie wollten nicht nur ihr Vieh vor ihm schützen, sondern jagten ihn auch, weil er eine beliebte Trophäe darstellte.

Das Irokesisch sprechende, nordamerikanische Volk der Erie trug seinen Namen, der als Kurzform von Erielhonan, auf Deutsch Langer Schwanz, gedeutet wird, was sich wohl den Puma bezieht. Sie waren bei den Franzosen daher auch als Nation du Chat, Volk der Katze, bekannt.
Systematik

Der nächste Verwandte des Pumas ist der Jaguarundi, der in jüngeren Systematiken ebenfalls in derselben Gattung, nämlich Pumas (Puma), geführt wird. Eine relativ enge Verwandtschaft besteht auch zum Gepard, der früher in einer separaten Unterfamilie innerhalb der Katzen geführt wurde, eine Einteilung, die nach phylogenetischen Gesichtspunkten nicht aufrechtzuerhalten ist.

Neuere Genuntersuchungen legen nahe, dass der Puma mit dem ausgestorbenen nordamerikanischen Geparden Miracinonyx relativ nah verwandt ist. Dieser gehörte allerdings nicht zur Unterfamilie Acinonychinae, der die heutigen Geparden zugeordnet werden.
Unterarten
Puma

Traditionell wurden 24 bis 32 Unterarten des Pumas unterschieden. Zwei im östlichen Nordamerika beheimatete Unterarten galten als ausgestorben. Als besonders bedroht galt der Florida-Panther (P. c. coryi), der in den Everglades-Sümpfen die Ausrottungswellen überlebt hat (siehe unten).

Neuere molekulargenetische Untersuchungen (M. Culver u. a.) legen allerdings den Schluss nahe, dass es in Wirklichkeit nur sechs Unterarten gibt und die Unterscheidung von mehr Unterarten einer wissenschaftlichen Grundlage entbehrt. Alle Pumas Nordamerikas unterscheiden sich genetisch kaum voneinander und stellen eine weitgehend homogene Population dar. Die Populationen Mittel- und Südamerikas zeigen eine größere Variabilität. Diese Befunde werden darauf zurückgeführt, dass die Vorfahren der Nordamerikanischen Pumas erst vor rund 10.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit aus Südamerika einwanderten. Da um dieselbe Zeit in Amerika etliche Großtierarten ausstarben, wird vermutet, dass den Puma in Nordamerika dasselbe Schicksal ereilte, er sich allerdings in Südamerika halten konnte und von dort aus wieder etwas nach Norden vorstieß. Mit dieser Studie geht auch eine Neubewertung der ausgestorbenen und bedrohten Unterarten einher.[3]
Florida-Panther
Florida-Panther

Obwohl der Florida-Panther nach den neuesten Untersuchungen nicht als eigene Unterart gilt, werden große Anstrengungen unternommen, diese Population zu erhalten. Sie galt kurzzeitig sogar als ausgestorben, wurde jedoch 1972 wiederentdeckt. Untersuchungen ergaben, dass nur noch weniger als 30 Tiere dieser eher kleinen, intensiv rot gefärbten Pumas lebten. Sie wiesen zudem Erscheinungen auf, die auf Inzucht schließen lassen (Cow-lips, Knickschwanz). Daher wurden 1995 acht weibliche Pumas aus Texas eingeführt, um die Population der Florida-Panther zu stützen.[4] Diese zeugten mindestens 25 Nachkommen mit männlichen Florida-Panthern. Auch genetische Untersuchungen bestätigten später den Erfolg der Aussetzungen. Die aus Texas eingeführten Pumas wurden danach wieder aus der Population entfernt.[5]

Dank genetischer Untersuchungen wurde festgestellt, dass bereits vor den offiziellen Puma-Aussetzungen 1995 ein Teil der Florida-Panther mit südamerikanischen Pumas hybridisierte. Wie diese Pumas nach Florida kamen, konnte nicht geklärt werden. Es dürfte sich entweder um entlaufene oder illegal ausgesetzte Tiere gehandelt haben, da eine natürliche Zuwanderung kaum möglich ist.[6]

Heute leben in Florida wieder zwischen 50 und 70 Pumas. 1995 waren es noch zwischen 30 und 50. Dies gilt als Erfolg des Umsiedlungsprogramms. Viele der Tiere tragen zu Forschungszwecken ein Senderhalsband.

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