Dienstag, 18. Oktober 2011

Edelmetalle Marktgrundlagen Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie


Edelmetalle Marktgrundlagen Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Author D.Selzer-McKenzie
Gold & Silber
Der Handel mit Edelmetallbarren lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Mit „Mocatta and Goldsmid" wurde im Jahr 1684 in London das älteste ursprüngliche Mitglied des Marktes gegründet. Die Einführung des „London Silber Fixings" und des „London Gold Fixings" markiert in den Jahren 1897 bzw. 1919 den Beginn der Marktstruktur. Kooperationen zwischen den Marktteil¬nehmern haben einen Markt geschaffen, der noch heute existiert. Die fünf Mitglieder des „London Gold Fixings" dominierten den UK-Markt bis 1980, als der Goldpreis, getrieben von der Ölpreisinflation und massiven internationalen Spannungen, 850 US-Dollar pro Unze erreichte — Silber stieg bis auf 50 US-Dollar. Die hohe Aktivität und Profitabilität in diesem Markt richtete die Aufmerksamkeit internationaler Akteure auf Lon¬don. Die britische Metropole stieg schnell zum Zentrum des internationalen Gold- und Silberhandels auf, das sie bis heute ist. Die schnelle Zunahme der Zahl von verschiedenen Marktteilneh¬mern in den frühen 1980er-Jahren, zusammen mit der Einfüh¬rung des „Financial Services Act" im Jahr 1986, führte ein Jahr darauf zur Gründung der „London Bullion Market Association".

Platin & Palladium
London war auch für diese Metalle schon immer ein wichti-ges Zentrum. Der Handel wurde in den frühen Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts eingeführt, neben den schon länger etablierten Barrenmetallen.
1973 wurde die „London-Platin-Quotierung" eingeführt, der Vorläufer der Fixings. Dabei wurde zweimal täglich von eini-gen der wichtigsten Firmen, die in diesem Metall handelten, eine Indikation für den Spotmarktpreis von Platin gestellt.
Die führenden Händler aus London und Zürich trafen 1979 eine Vereinbarung, um die Herkunft und Spezifikationen für das Metall zu standardisieren, die sie als „Good Delivery"- Lieferung akzeptieren würden.
1989 wurden die London Platin- und Palladiumquotierungen ausgeweitet und zu vollwertigen Fixings ausgebaut.



Marktgrundlagen
Loco London
Gold & Silber: London Bullion Market Association (LBMA) Der London Bullion Market ist der wichtigste außerbörsliche Han¬delsplatz für Gold und Silber sowie einer der global bedeutenden Rohstoffhandelsplätze in London. Das „Loco-London-Konzept"' ist vermutlich das wichtigste Merkmal des „London Bullion Market", da es die Basis für den internationalen Handel und die Abrechnung in Gold und Silber darstellt. Der größte Teil des globalen Gold- und Silberhandels im Freiverkehr erfolgt durch das Clearing des London-Bullion-Market-Abwicklungssystems, das weltweit zwischen Parteien vermittelt. Dieses Konzept hat sich über die Zeit entwickelt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhun-derts wurde London zum Zentrum der Veredelung und des Verkaufs von Gold aus den Minen in Kalifornien, Südafrika und Australien.
Mit diesem Geschäft als Basis und unterstützt durch die stei-gende Akzeptanz der „London Good Delivery List" entwickel-ten Londoner Edelmetallhändler globale Kundenbeziehungen. Diese Kunden eröffneten Barrenkonten bei einzelnen Lon-doner Handelshäusern. Es wurde bald offensichtlich, dass diese „Loco-London-Konten", die eigentlich zum Settlement von Transaktionen zwischen Kunden und Händler dienten, auch dafür verwendet werden konnten, Transaktionen mit An¬deren Parteien abzuwickeln, indem Barren in London transfe¬riert wurden. Heutzutage erfolgen alle diese Transfers für Dritte
'Das „Loco London-Konzept" bezieht sich auf die Anforderungen des Londoner Goldmarktes.



auf Rechnung von Kunden durch das „London Bullion Clearing System". Ein Guthaben auf einem „Loco-London-Konto" bei einem LBMA-Mitglied stellt einen Bestand an Gold oder Silber dar, vergleichbar einem Guthaben in US-Dollar bei einer New Yorker Bank oder in Yen bei einer Tokioter Bank.
Der Londoner Platin- und Palladiummarkt (LPPM)
Der LPPM ist ein Handelsverband, der als Koordinator für Aktivitäten fungiert, die im Auftrag seiner Mitglieder und anderer Teilnehmer im Londoner Markt durchgeführt werden. Er ist das wichtigste Bindeglied zwischen dem Markt und staat¬lichen Institutionen wie Steuerbehörden und Zoll. Der Verband stellt die fortlaufende Weiterentwicklung und Funktionsfähigkeit des Marktes für Platin und Palladium sicher, damit alle Teilneh¬mer reibungslos agieren können. Eine weitere Hauptfunktion des LPPM ist seine Mitwirkung bei der Verbreitung von Verede¬lungsstandards in Form der „LPPM Good Delivery List".
Barrenkonten
Allokierte Konten (Form der „db Physical PM ETC"-Lagerung) Diese Konten werden eröffnet, wenn ein Kunde Edelmetalle phy¬sisch im Bestand hält und eine detaillierte Liste an Gewichten und Reinheitsnachweisen benötigt. Der Kunde behält das volle Eigentumsrecht an den Edelmetallen in dem Konto, während der Händler diese im Auftrag des Kunden treuhänderisch verwahrt.
Nichtallokierte Konten
Diese repräsentieren den direktesten und daher beliebtes-ten Weg, Gold, Silber, Platin und Palladium zu handeln, abzuwickeln und zu halten. Sie sind der Eckpfeiler des „Loco-London-Mechanismus" für Gold- und Silberbarren und des „Loco-Londo-Mechanismus" für Platin und Palla¬dium. Die Einheiten für diese Konten sind eine Feinunze für Gold bzw. eine Feinunze für Silber, Platin und Palladium —basierend auf einem 995-feinen LGD-Goldbarren, 999-feinen LGD-Silberbarren oder einer 999,5-GD-Platin- oder Palladium-tafel bzw. -barren.
Gütemaß
Feinheit ist eine Einheit des Anteils an Gold oder Silber in einem Barren oder bei Platin und Palladium in einer Tafel bzw. einem Barren und wird in Anteilen des Feinmetalls pro 1.000 Anteile ausgedrückt. Daher definiert es den Reinheitsgrad eines Gold- oder Silberbarrens bzw. einer Platin- oder Palladi¬umtafel bzw. -barrens.
Assaying ist der Prozess, mit dem der Feinheitsgrad bestimmt wird. Die Reinheit von Silber-, Platin- und Palladiumgegenstän¬den wird oft in der Form von Feinheit quotiert — ein Sterling¬silber zum Beispiel ist 925-fein. Andererseits wird die Fein¬heit von Goldschmuck normalerweise in Karat ausgedrückt



(Anteil an Feingold pro 24 Teile). 18-karätiger Schmuck ist daher in der Goldmarktterminologie 750-fein.
in einer Bandbreite von 900 bis 1.050 Unzen produziert werden. Die Barren wiegen üblicherweise etwa 1.000 Unzen.



Feinunze
Feinunzen, im Englischen Troyounces, sind die traditionelle Gewichtseinheit für Edelmetalle. Die Bezeichnung leitet sich vom Namen der französischen Stadt Troyes ab, wo diese Einheit zum ersten Mal im Mittelalter verwendet wurde. Im Goldmarkt meinen alle Bezüge zu Unzen eigentlich Feinunzen.
Einheit für die Lieferung von Loco-London-Gold
Ein London-Good-Delivery-Goldbarren muss eine Mindestfein¬heit von 995,0 und einen Goldgehalt zwischen 350 und 450 Feinunzen aufweisen, wobei das Barrengewicht mit einem Vielfachen von 0,025 einer Unze ausgedrückt wird. Dies ist die kleinste Maßeinheit, die im Markt verwendet wird. Barren wiegen üblicherweise etwa 400 Unzen oder 12,5 Kilogramm. Sowohl Gold- als auch Silber-Good-Delivery-Barren müssen den Spezifikationen für Good Delivery entsprechen, die von der LBMA festgelegt werden.
Einheit für die Lieferung von Loco-London-Silber
Ein London-Good-Delivery-Silberbarren muss eine Mindestfein
heit von 999,0 und ein Gewicht zwischen 750 und 1.100 Unzen
aufweisen, obwohl es empfohlen wird, dass Barren idealerweise

Einheit für die Lieferung von Loco-London 2
Platin und Palladium
Good-Delivery-Platin- oder Palladiumtafeln bzw. -barren müssen eine Mindestfeinheit von 999,5 und ein Gewicht zwischen 1 Kilo¬gramm (32,151 Feinunzen)und 6 Kilogramm (192,904 Feinunzen) haben. Das Gewicht einer Tafel oder eines Barrens in Gramm muss mit einer Nachkommastelle ausgedrückt werden, in Fein¬unzen mit drei Nachkommastellen. Sowohl Platin- als auch Palladium-Good-Delivery-Tafeln oder -barren müssen mit den Good-Delivery-Spezifikationen des LPPM übereinstimmen.
Das Goldfixing
Das Goldfixing hat fünf Teilnehmer — jeder ist Market-Maker¬Mitglied der LBMA. Das Fixing wird zweimal pro Londoner Geschäftstag per Telefon durchgeführt, um 10:30 Uhr und um 15:00 Uhr. Kunden platzieren Orders in den Handelsräumen der Fixingmitglieder, die dann den Nettobedarf ihrem Reprä¬sentanten beim Fixing mitteilen. Der Goldpreis wird nach oben und unten angepasst, bis sich Kauf- und Verkaufsorders ent¬sprechen. Zu diesem Zeitpunkt wird der Goldpreis als „fixed" bezeichnet und alle Orders werden auf Basis dieses Preises ausgeführt. Durch diesen transparenten Prozess werden Kun
2Bitte beachten: Die Produkte basieren nur auf dem Loco London.

den über Preisänderungen und die Höhe der Nachfrage auf dem Laufenden gehalten. Während des Fixings können sie ihren Bedarf, abhängig von den vorhandenen Informationen, annullieren, erhöhen oder verringern. Der Vorsitz über das Fixing rotiert jährlich unter den Mitgliedern.
Das Silberfixing
Drei Market-Maker-Mitglieder der LBMA nehmen an der Silberfixing-Versammlung um 12:00 Uhr an jedem Arbeitstag unter Vorsitz von The Bank of Nova Scotia — ScotiaMocatta teil. Weitere Mitglieder des Silberfixings sind die Deutsche Bank AG London und HSBC Bank USA NA London Branch. Der Pro¬zess folgt einem ähnlichen Muster wie beim Gold und schließt mit einem Fixingpreis, bei dem sich Kauf- und Verkaufsorders entsprechen.
Das Fixing bei Platin und Palladium
Das Fixing bei Platin und Palladium wird momentan von vier vollwertigen Mitgliedern des LPPM telefonisch um 9:45 Uhr und um 14:00 Uhr an jedem Arbeitstag unter Vorsitz der Stan¬dard Bank durchgeführt. Die weiteren LPPM Fixing-Mitglieder sind Engelhard Metals, Goldman Sachs International und HSBC Bank USA NA London Branch. Auch hier verläuft der Prozess ähnlich wie beim Gold und schließt mit einem Fixingpreis, bei dem sich Kauf- und Verkaufsorders entsprechen.

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