Dienstag, 25. März 2014

Börsen-Trading-Strategien nach Gann Scientific Method von Selzer-McKenzie SelMcKenzie


Börsen-Trading-Strategien nach Gann Scientific Method von Selzer-McKenzie SelMcKenzie

Author D.Selzer-McKenzie


 
 
 
 
 
 
 



 

William Delbert Gann geb. 6. Juni 1878 in Lufkin, Texas; gestorben 14. Juni 1955), war vielleicht nicht der erste technische Marktanalyst, doch zweifelsohne einer der erfolgreicheren. Gann, der einen neuen Ansatz der Marktanalyse entwickelt und publiziert hatte, rühmte sich, er habe mehr als einmal rekordreife Erfolgsund Trefferquoten erzielt, TradingStrategien für Spekulanten entwickelt und könne Marktbewegungen bis hin zu genauen Kursniveaus prognostizieren.

   

William Delbert Gann erblickte am 6. Juni 1878 auf einer Baumwollfarm in Lufkin, Texas, das Licht der Welt. Schon früh zeigte sich seine mathematische Begabung. Nach der höheren Schule wandte er sich 1902 im Alter von 24 Jahren dem Trading zu. Wie er selbst sagte, waren seinen frühen TradingErfahrungen geprägt von „Hoffnung, Angst und Gier"  was sich, wie er später erkannte, nicht mit einer erfolgreichen TradingStrategie vereinbaren liess.

Nachdem er empfindliche Verluste erlitten hatte, bemerkte er allmählich, dass die Märkte sich nach mathematischen Gesetzen und bestimmten Zeitzyklen richteten. Besonders interessierte er sich für die Beziehung zwischen Kurs und Zeit, eine Verbindung, die er als „Quadrat" von Kurs und Zeit bezeichnete. Diese Zusammenhänge studierte er eingehend, reiste sogar nach England, Indien und Ägypten, um mathematische Theorien und die historische Entwicklung von Kursen zu untersuchen.

Bei der Entwicklung seiner Theorien war Gann zweifelsohne einer der fleissigsten technischen Analysten. Er fertigte Tausende von Charts an, die Tages, Wochen, Monats und JahresKurse für eine breite Palette an Aktien und Commodities zeigten. Bei seinen Recherchen zeigte er grossen Eifer und ging bei den Charts für manche Kurse sogar über mehrere hundert Jahre zurück. Zu einer Zeit, als die Marktanalyse grösstenteils den Fundamentalisten vorbehalten war, entwickelte Gann revolutionäre Theorien, die auf den mathematischen Naturgesetzen, Zeitzyklen und der unerschütterlichen Überzeugung beruhten, dass vergangene Marktbewegungen Hinweise gaben auf zukünftige Entwicklungen.

   

1908 zog Gann nach New York. Er eröffnete am Broadway ein Maklerbüro und begann, seine Theorien und Methoden an der Börse auszutesten. Bereits nach einem Jahr war klar, dass sein Erfolg nicht nur auf Glück beruhen konnte. In einem Artikel, der 1909 in The Ticker Digest erschien, hiess es, dass „... Mr. Gann eine bahnbrechende neue Vorstellung von den Prinzipien entwickelt hat, nach denen sich der Aktienmarkt bewegt." Die GannTheorie ist im Grunde das Studium der Beziehungen zwischen Formation, Preis und Zeit und der Auswirkungen dieser Beziehungen auf den Markt. In der GannTheorie werden Formation, Preis und Zeit als Schlüsselfaktoren für die Prognose zukünftiger Marktbewegungen betrachtet. Jedes einzelne Element hat dabei seine spezifischen Merkmale und auch eine bestimmte überlappende Eigenschaft.

 

Kernpunkt der GannTheorie ist die Suche nach den Wechselbeziehungen zwischen diesen drei Hauptindikatoren für Veränderungen bei Trend und Marktrichtung. Anders ausgedrückt: Manchmal hat eine Formation dominierenden Einfluss auf das Marktgeschehen, während ein andermal Preis oder Zeit die vorherrschenden Faktoren sind. Es ist die Balance dieser drei Elemente, insbesondere die Ausgewogenheit von Preis und Zeit, die die besten TradingGelegenheiten eröffnet und so zu mehr Markterfolg führt. Die GannTheorie hilft dem Trader, die optimalen Kombinationen von Formation, Preis und Zeit zu bestimmen, um so Gewinn bringende Trades zu initiieren. Während jedes Element für sich Auslöser für den Trade sein kann, erleidet ein Trader, der sich bei seinen Signalen zu sehr nach einem Element allein richtet, eine ganze Reihe von Verlusten, während der Trader, der geduldig auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Formation, Preis und Zeit wartet, sicherlich mehr Erfolg haben wird.

Zum Studium der Formationen gehört die korrekte Konstruktion von Tertiär, Sekundär und PrimärtrendSwing Charts und SchlusskursUmkehrFormationen. Das Studium des Preises beinhaltet die Analyse der GannAngles  GannWinkel oder Winkellinien  und der Percentage Retracements. Bei der Untersuchung der Zeit werden die zeitliche Gestaltung von Schwingungen und Zyklen sowie historische Daten berücksichtigt. Die Kombination dieser drei Zeitfaktoren hilft dem Trader, den richtigen Zeitpunkt zum Kauf oder Verkauf zu finden. In diesem Buch beschreibe ich Methoden, mit deren Hilfe der Trader leichter erkennen kann, wie man diese Elemente durch korrekte ChartKonstruktion ermittelt und wie sie beim Trading in Verbindung stehen.

Während über die GannTheorie als solche eine Fülle von Material zur Verfügung steht, erfährt man kaum etwas darüber, wie Gann seine Methoden in einem TradingSystem praktisch einsetzte. Ich habe an den Wert dieses Materials solange geglaubt, bis ich mich beim Setzen eines Stops einmal nach einem massgeblichen astrophysikalischen Gesetz gerichtet habe. Informationen über die Ursprünge von Beziehungen zwischen Zyklen und Preis und Zeit sind ausgesprochen interessant, doch wenn man sie nicht in einem TradingSystem praktisch umsetzen kann, sind sie meiner Ansicht nach im Grunde nutzlos. Recherchen, die ergeben, dass 1998 oder ein Jahr später oder früher der Boden eines 60JahresZyklus fällig ist, helfen nicht viel weiter, wenn man sich heute erfolgreich in Sojabohnen engagieren will. Deshalb muss man sich auf den Markt konzentrieren und auf die aktuellen Aussagen von Formation, Preis und Zeit.

Meine Absicht ist, Sie auf die Teilbereiche der GannTheorie hinzuweisen, die sich zum Aufbau eines Gewinn bringenden TradingSystems eignen. Meine Studien von Ganns Originalarbeiten zeigen, dass er vornehmlich Swing Charts, GannWinkelStudien und Zyklenmessungen von früheren Tops und Böden aus verwendet. Auf letztere will ich nicht zu detailliert eingehen, da sehr viel Hintergrundwissen notwendig ist, um damit arbeiten zu können. Im Rahmen des ZeitKonzeptes, das ja ein Schlüsselelement der GannAnalyse darstellt, werde ich an ein paar einfachen Beispielen zeigen, wie Gann Finanzastrologie auf die Märkte anwendete. Ausserdem hat Gann eine Reihe von Master Charts für Preis und Zeit entwickelt, die er zur Ermittlung aktueller und zukünftiger Unterstützungs und Widerstandspunkte verwendete.

In vielen seiner Schriften werden TradingRegeln anhand von hypothetischen Beispielen illustriert. Den einzigen handfesten Hinweis auf eine Empfehlung für einen tatsächlichen Trade fand ich in seinem Master Egg Course. Diese Information war für meine Studien von grundlegender Bedeutung, da mir klar wurde, was für die Entwicklung eines TradingSystems nach Gann wichtig war, und was nicht. Jeder Abschnitt zeigte deutlich, wie Gann Formation, Preis und Zeit zu einer TradingStrategie verschmolz. Im folgenden Textausschnitt* erklärt er seine Anwendung des Master Charts:

Beispiel: 3. Mai 1949, Hoch für Eier mit Laufzeit Oktober bei 5025. Der entsprechende Zeitfaktor ist 168, was 14 Jahren entspricht, und 169 ist das Quadrat von 13. Beachten Sie, dass mit einem Kurs von 5010 der 7/16Punkt des Kreises bei 5010 erreicht ist, was diesen Wert zu einem Widerstands und Verkaufsniveau auf Grundlage des Master Square Charts macht. Beachten Sie die Anmerkungen und Zeitangaben rechts auf diesem Master Chart.

Das folgende Beispiel bezieht sich auf seine Anwendung von Unterstützungs und Widerstandswinkellinien:

Gestern Abend habe ich Chicago benachrichtigt, dass Eier mit Laufzeit Oktober heute ein sicheres Verkaufsobjekt sind. Die Gründe dafür sind: Bei Betrachtung der Winkellinien auf dem Chart von Tageshoch und Tagestief kam es bei der 4 x 1Linie, die sich, ausgehend vom ersten Gipfel bei 4760 am 6. Dezember 1948, um 21/2 Punkte pro Tag bewegt, bei 5020 zu einer Überkreuzung. Die 45GradWinkellinie, die sich, ausgehend vom Tief am 16. März 1949, aufwärts bewegt, kreuzte bei 5020. Die 67 1/2 GradWinkellinie, die sich, ausgehend vom Tief bei 4785 vom 18. April, um 20 Punkte pro Tag aufwärts bewegt, kreuzte bei 5020, und die Winkellinie, die sich von 4735 vom 14. Februar aufwärts bewegt, kreuzte bei 5005, so dass insgesamt 4 wichtige Winkellinien auf diesen Höhepunkt hin laufen. Sicherlich ein starkes Widerstandsniveau, weil seit Ausgabe der Emission 6 Monate vergangen sind. Der Zeitraum vom ersten signifikanten Gipfel am 6. Dezember 1948 betrug knapp 5 Monate, und die von diesem Gipfel ausgehende Winkellinie wies eindeutig auf das Top hin.

Im nächsten Beispiel spricht Gann von der Bedeutung des Preismassstabs:

Nach Erhalt eines Briefes mit dem Inhalt, dass die Kontrakte für Eier am 1. Februar geändert wurden und 1 Punkt jetzt $1,44 entspricht, habe ich mit der Anpassung der Winkellinien an den Geldwert experimentiert, denn das ist sehr wichtig. Ich wollte ein Ergebnis, das bis zur Linie eines 11 1/4 Winkels greift, und durch Multiplikation von 144 x 8 erhielt ich 1152 oder $11,52 Gewinn für 8 Punkte. Das ergab eine 5 x 4Linie bzw. einen Winkel von ca. 39 Grad, der sich mit einer Veränderungsrate von 8 Punkten pro Tag aufwärts bewegt, anstatt einer 45GradWinkellinie, die um 10 Punkte pro Tag steigt.

Im folgenden Absatz werden Swing Chart und Angles erläutert:

Jahrelange Recherchen und Erfahrungen haben gezeigt, dass der erste Anstieg, der zu einer mehr als dreitägigen Reaktion führt, eine Winkellinie für ein zukünftiges signifikantes Top definiert. Diese Regel gilt für Wochen und Monatscharts gleichermassen. Kommt es zu einem zweiten und dritten Top und nach dem dritten Top zu einem grösseren Rückgang, weist eine Winkellinie von diesem Boden aus auf die Böden und Tops des nächsten Anstiegs hin. Sie werden feststellen, dass beim grössten Rückgang vom 24. Januar bis zum 8. Februar der Preis auf die vom Extremtief bei 4485 ausgehende Winkellinie gefallen ist, und dass die 2 x 1Linie vom dritten Top aus den zweiten und auch den letzten Boden bei 4560 anzeigte. Von diesem Tief bei 4560 geht die Winkellinie aus, die mit 8 Punkten pro Tag steigt. Sie weist auf ein bevorstehendes Tief am 2. März hin, dann auf ein Top bei 4850 am 30. März und eine anschliessende 2TagesReaktion, und schliesslich überkreuzt diese grüne Winkellinie am 3. Mai die Winkellinie, die vom ersten Top bei 5020 ausgeht  am 3. Mai 1949.

Im nächsten Absatz kombiniert Gann einen Percentage RetracementPunkt, den Swing Chart und die Winkellinien:

Am 3. Mai schloss der Markt auf der Hälfte der Tagesspanne. Der 4. Mai war ein Signaltag. Der Eröffnungskurs lag bei 50 Cent, das Hoch bei 5005; das Tagestief lag bei 4980, der Markt schloss bei 4985. Das war der erste Tag seit dem 18. April, an dem der Markt das Vortagestief durchstossen und darunter geschlossen hatte. Der Zeitraum von 4560 auf 5025 betrug 58 Börsentage. Angesichts der Tatsache, dass seit Ausgabe der Emission über 6 Monate verstrichen sind, ist mit einer grösseren Reaktion zu rechnen. Der 45GradWinkel vom letzten Tief bei 4795 ist im Hinblick auf Unterstützung und eine sekundäre Erholung am aussagekräftigsten. Der Rückgang sollte mindestens 5 Tage anhalten, mit maximal einem Erholungstag.

Anschliessend interpretiert er die aus dem Swing Chart bezogenen Daten:

Weitere Gründe für das Top am 3. Mai waren:

Erste Aufwärtsbewegung von 4485 auf 4760  Gesamtplus: 275 Punkte.

Erste Abwärtsbewegung um 215 Punkte.

Zweite Aufwärtsbewegung von 4560 auf 4850  Gesamtplus: 290 Punkte.

Zweite Abwärtsbewegung von 4850 auf 4775  Minus: 75 Punkte.

Dritte Aufwärtsbewegung von 4775 auf 5025  Gesamtplus: 250 Punkte. Das waren 25 Punkte weniger als beim ersten und 40 Punkte weniger als beim zweiten Anstieg.

In diesem Abschnitt befasst sich Gann mit der Bedeutung des Timings auf Grundlage des Swing Charts:

Das längste Zeitintervall vom 24. Januar bis zum 8. Februar betrug 11 Börsentage. Der letzte Anstieg vom 18. April erstreckte sich über 11 Börsentage. Gibt der Markt also über mehr als 11 Tage nach, ist das mehr als das längste Zeitintervall. Fällt er um mehr als 75 Punkte, ist das mehr als ein Ausgleich der letzten Kurseinbrüche oder Aufwärtskorrekturen und spricht für fallende Kurse.

In den folgenden vier Absätzen wird der Markt anhand des Master Charts interpretiert. Ausserdem werden die geometrischen Aspekte von Zeit und Preis erläutert:

Bei der Gegenüberstellung des Master Charts und der vorangegangenen Tops und Böden kann man erkennen, wie es die geometrischen Winkel auf anderen Charts bestätigt.

Beispiel: 5010 liegt 60 Cent um 180 Grad gegenüber, 4890 liegt auf einer 45GradWinkellinie von 1050, dem extremen Kurstief. 4950 liegt 45 Cent um 180 Grad gegenüber. Die von 30 Cent, also der Hälfte von 60, ausgehende 45GradWinkellinie kreuzt bei 48 Cent.

Darum bildete der Markt vom 13. bis 18. April 3 Böden in der Umgebung von 48 Cent. Der Master Chart zeigt dieselben Widerstandsniveaus, und durch gleichzeitige Berücksichtigung des Zeitraums erkennt man die grundlegenden mathematischen und geometrischen Gesetze für die Marktbewegungen.

Bei Überprüfung vergangener Entwicklungen und sorgfältiger Untersuchung aller signifikanten Tops und Böden wird ersichtlich, wie das Gesetz funktioniert.

Da die Fluktuation bei Eiern bei einem Minimum von 5 Punkten jetzt $7,20 entspricht, was 2 Kreise von 360 Grad ausmacht, ist die Hälfte davon 360, was einem Winkel, der um 21/2 Punkte pro Tag ansteigt, entsprechende Bedeutung verleiht. Die Fluktuationen funktionieren nun besser bei einem Kreis von 360 Grad. In ein paar Tagen werde ich Ihnen einen weiteren Master Chart schicken, der alle 15GradWinkellinien und die Widerstandsniveaus enthält, die Ihnen helfen werden, Widerstand und Wendepunkte zu bestimmen.

Endlich, nach Analyse von Swing Chart, Percentage Retracements, Unterstützungs und Widerstandswinkeln und Master Chart, gelangt er zu einem Schluss und führt den Trade durch.

Beispiel: Die Fluktuationsspanne und die Laufzeit der vorliegenden Option auf Eier mit Fälligkeit Oktober beträgt vom Tief bei 4485 bis zum Hoch bei 5025 540 Punkte. Durch Subtraktion von 540 ergibt sich ein Ausgleich bei 180. Das bedeutet, dass der Markt sich um 1 1/2 Kreise oder Zyklen vorwärts bewegt und am 3. Mai 1949 einen 180GradWinkel erreicht hat. Der Autor hat am 3. Mai 1949 Eier mit Fälligkeit Oktober bei 5015 verkauft.

Dieser Trade war nicht sonderlich erfolgreich, doch mir kam es mehr auf die Gedankengänge an, die zur Bestimmung des Einstiegsniveaus geführt hatten. Beim Studium von Ganns persönlichem Bericht erkannte ich die TradingMethoden, die er bei der Entscheidung für einen Trade für wichtig hielt. Wenn Gann sich ernsthaft dem Trading widmete, verwendete er eine Kombination aus Swing Charts, Percentage Retracements und Winkellinien zur Bestimmung der Unterstützung und Swing

Charts und wiederkehrende (zyklische) Daten fürs Timing. Später entwickelte er fürs Trading Master Charts von Preis und Zeit. Diese Technik geht über den Rahmen dieses einführenden Buchs hinaus, da sie nur Gewinn bringend umsetzen kann, wer die einfacheren Methoden bereits beherrscht. Ausserdem sind dafür spezifische Analysewerkzeuge erforderlich, die nur bei der LambertGann Publishing Company erhältlich sind, und es sind fundierte Kenntnisse von Zyklen und ihren Ursachen nötig. Man kann also sagen, dass Gann sich beim Trading auf eine Kombination aus Formation, Preis und Zeit stützte. Wie ich bereits festgestellt habe, sind dies die Kernstücke der GannAnalyse, die meines Erachtens für die Entwicklung eines TradingSystems von Bedeutung sind. Obwohl Gann noch viele andere Aspekte der Analyse von Preis und Zeit studiert und gemeistert hat, ist dieses Buch hauptsächlich Formation, Preis und Zeit gewidmet.

DIE GRUNDLAGEN DER GANNTHEORIE

Das Schwingungsgesetz

In einem Interview hat Gann einmal verraten, das Geheimnis seines TradingAnsatzes sei das Verständnis der Schwingungen einer Commodity. Das „Schwingungsgesetz", wie er es nannte, erklärt die Ursachen der periodischen Wiederkehr von Anstieg und Fall bei Commodities. Die folgenden Auszüge stammen aus einem Artikel von Gann, der dieses Thema ausführlich erläutert. Schon bald fiel mir auf, dass es bei Aktien und Commodities zu periodisch wiederkehrenden Auf und Abwärtsbewegungen kam. Daraus schloss ich, dass die Marktbewegungen den Naturgesetzen unterliegen mussten. Nach erschöpfenden Nachforschungen und Untersuchungen der bekannten Wissenschaften erkannte ich, dass das Schwingungsgesetz mir ermöglicht, exakt die Punkte zu bestimmen, auf die Aktien oder Commodities innerhalb eines bestimmten Zeitraums steigen oder fallen sollten. Mit Hilfe dieses Gesetzes kann man die Ursachen und Wirkungen bestimmen, lange bevor sich die Wall Street ihrer bewusst wird. Die meisten Spekulanten werden bestätigen, dass es die Konzentration auf die Auswirkungen und die Vernachlässigung der Ursachen ist, die zu Verlusten geführt hat.

Ich kann hier unmöglich eine adäquate Vorstellung vom Schwingungsgesetz vermitteln, wie ich es aufs Marktgeschehen anwende, doch auch der Laie wird das Grundprinzip begreifen, wenn ich sage, dass das Schwingungsgesetz die Grundlage der Telegrafie, des Telefons und des Phonographen ist. Ohne dieses Gesetz wären die oben genannten Erfindungen nicht möglich gewesen.

Befasst man sich mit der Geschichte der Märkte und der Fülle der entsprechenden statistischen Daten, wird bald klar, dass die Veränderungen und Variationen im Wert von Aktien bestimmten Gesetzmässigkeiten unterliegen, und dass es ein periodisches oder zyklisches Gesetz gibt, das all diesen Bewegungen zugrunde liegt. Genauere Betrachtung zeigt, dass sich an der Börse regelmässig Perioden mit extrem hohen Umsätzen und umsatzschwache Perioden abwechseln. Mr. Henry Hall hat in seinem jüngsten Buch den „Zyklen des Wohlstands und der Depression" viel Aufmerksamkeit gewidmet, die seiner Feststellung nach in regelmässigen Abständen wiederkehrten. Das von mir angewandte Gesetz dient nicht nur der Ermittlung dieser langfristigen Zyklen oder Schwingungen, sondern auch der Bestimmung der täglichen oder sogar stündlichen Bewegungen von Aktien. Durch Kenntnis der Schwingungsmerkmale jeder einzelnen Aktie kann ich genau bestimmen, an welchem Punkt sie Unterstützung findet und an welchem Punkt sie auf den grössten Widerstand trifft.

Alle, die näher mit den Märkten zu tun haben, haben dieses Phänomen von Ebbe und Flut, von Anstieg und Rückgang im Wert von Aktien festgestellt. Zu bestimmten Zeiten zeigt eine Aktie viel Umsatz und umfangreiche Transaktionen; zu anderen Zeiten stagniert die Aktie förmlich oder wird inaktiv bei ausgesprochen geringen Umsätzen. Meiner Erkenntnis nach werden diese Umstände vom Schwingungsgesetz gesteuert und beherrscht, wobei bestimmte Teilbereiche dieses Gesetzes bei der Aufwärtsbewegung einer Aktie greifen, während in Abwärtsrichtung völlig andere Regeln gelten.

Ich habe festgestellt, dass die Aktie selbst in harmonischer oder disharmonischer Beziehung steht zu der zugrunde liegenden Triebkraft. Hier wird das Geheimnis dieser ganzen Aktivität offenbar. Mit meiner Methode kann ich die Schwingungen einer jeden Aktie bestimmen und bei gleichzeitiger Berücksichtigung der zeitlichen Dimension in den meisten Fällen genau vorhersagen, wie sich die Aktie unter bestimmten Bedingungen verhalten wird.

Ich kann den Markttrend bestimmen, da ich die typischen Eigenschaften jeder einzelnen Aktie kenne, und die verschiedenen Aktien ihren korrekten Schwingungsraten zuord

nen. Aktien sind wie Elektronen, Atome und Moleküle, die zwangsläufig gemäss ihrer typischen Eigenschaften auf das

fundamentale Schwingungsgesetz reagieren. Die Wissen

schaft lehrt, „dass ein einmal ausgelöster Impuls, ungeachtet welcher Art, am Ende zu periodischer oder rhythmischer Bewegung führt," und auch, „dass die Eigenschaften der

Elemente mit steigendem Gewicht der Atome periodisch wiederkehren, so wie das Pendel immer wieder zurück schwingt, wie der Mond seine Umlaufbahn beibehält, wie der Jahreslauf die Rose zum Treiben bringt."

Meine ausführlichen Untersuchungen, Studien und praktischen Tests haben ergeben, dass nicht nur die verschiedenen Aktien schwingen, sondern dass sich auch die Triebkräfte, die die Aktien steuern, im Zustand der Schwingung befinden. Diese Schwingungskräfte sind nur an den Bewegungen zu erkennen, die sie bei den Aktien und deren Wert am Markt auslösen. Da alle grossen Schwingungen oder Bewegungen des Marktes zyklischer Natur sind, verhalten sie sich gemäss den Gesetzmässigkeiten des Periodensystems.

Wenn unsere Spekulationen nicht fehlschlagen sollen, müssen wir uns mit den Ursachen beschäftigen. Alles, was existiert, basiert auf genauer Proportion und perfekter Relation. In der Natur gibt es keine Zufälle, da alles auf mathematischen Prinzipien höchster Ordnung beruht. Faraday hat gesagt: „Es gibt nichts im Universum als mathematische Kraftpunkte."

Bestimmt durch das Schwingungsgesetz, bewegt sich jede Aktie am Markt in ihrer individuellen Aktivitätssphäre, was Intensität, Volumen und Richtung anbelangt. Alle wichtigen Eigenschaften ihrer Entwicklung werden durch die ihr eigene Schwingungsrate charakterisiert. Aktien sind wie Atome Energiezentren und unterliegen daher mathematischen Regeln. Aktien schaffen ihr eigenes Aktions und Kraftfeld, ziehen sich an oder stossen sich ab. Das erklärt an sich, warum bestimmte Aktien einmal den Markt anführen, ein andermal absolut „leblos" sind. Solche wissenschaftlichen Spekulationen sind bei der Betrachtung von Naturgesetzen unverzichtbar.

Nach jahrelangem geduldigen Lernen und Forschen habe ich zu meiner grössten Genugtuung nachgewiesen und auch anderen demonstriert, dass sich mit Schwingungen jede mögliche Phase und jeder mögliche Zustand des Marktes erklären lässt.

Das eben Gelesene vermittelt ein wenig tieferen Einblick in die Art der Forschungen, die W. D. Gann betrieb, um seine Analysemethode zu entwickeln. Der Artikel liefert theoretische Hintergründe, die den thematischen Rahmen dieses Buches sprengen. In diesem Buch nehme ich Ganns Grundlage für die Marktbewegungen und die Ansicht, dass die Märkte dem Schwingungsgesetz unterliegen, als gegeben hin. Ich will hier nicht erklären, wie die Existenz des Schwingungsgesetzes zu belegen ist, sondern lieber darüber schreiben, wie die von Gann angewandten Methoden zu TradingZwecken am Markt praktisch eingesetzt werden können. So gehe ich einfach von der Existenz der Zyklen und Schwingungen aus und verzichte an dieser Stelle auf einen Nachweis für ihr Vorhandensein bzw. das Vorhandensein ihrer Wirkungen auf die Kursbewegungen bei Aktien und Commodities.

Mathematik

Gann war ein ausgesprochen begabter Mathematiker. Er befasste sich mit Zahlen, Zahlentheorie und Zahlenreihen.

Da die Zeit vergeht, wenn die Erde sich um ihre Achse dreht, und weil die Zeit in Zahlen und Zahlenreihen gemessen wird und Kurse und ihre Auf und Abwärtsbewegungen in Zahlen ausgedrückt werden, ist Ganns brennendes Interesse an Zahlen, Zahlentheorie und Mathematik leicht nachzuvollziehen. Vergessen Sie dabei aber nicht, dass er keinen Personalcomputer, nicht einmal einen Taschen oder Tischrechner hatte lediglich einen Bleistift. Gann hat gesagt, dass seine TradingMethode auf den Gesetzen von Natur und Mathematik beruhe. Jahrelang hat er nicht einen einzigen Aspekt seines Ansatzes preisgegeben. Die Methode basierte auf den Gesetzen der Natur, die dahinterstehende Theorie aber auf Mathematik. Da Preis und Zeit in mathematische Form (Zahlen) gefasst werden, hatte Ganns System mit Zahlen und Zahlenreihen zu tun. Er verriet nur, dass er historische Studien bis weit in die Vergangenheit betrieben hatte und sogar nach Indien gereist war, um alte Aufzeichungen und Philosophien sowie die historischen Archive aus vorhinduistischer Zeit zu studieren. Wenn man sich mit Ganns Werk befasst, erkennt man, dass bestimmte Zahlen in seiner TradingMethode eine besondere Rolle spielen. Die Quadratzahlen waren für ihn ein wichtiges Thema, insbesondere: 16, 25, 36, 49, 64, 121 und 144. Er glaubte, dass sich die Märkte in Formationen bewegten, die stark beeinflusst wurden von den Kursbewegungen, welche wiederum von solchen auf Grundlage von Preis und Zeit ermittelten Quadratzahlen ausgelöst wurden. So liegt der Widerstand bei einem bestimmten Markt möglicherweise bei 64 Cent oder 64 Tage von einem Tief entfernt. Ebenso trifft der Markt beim Fallen möglicherweise bei 144 Dollar oder 144 Wochen vom Top entfernt auf eine Unterstützung. Diese Methode kombinierte er mit anderen seiner Entwicklungen, und sie wurde eines seiner wichtigsten analytischen Hilfsmittel.

Schlüsselzahlen

Der eine oder andere hat an diesem Punkt vielleicht seine Zweifel an Ganns Methoden, weil sie so undurchsichtig sind, doch ich bitte Sie, Ihre Skepsis ein wenig zurückzustellen. Die Gründe dafür, warum Gann bestimmte Zahlen für besonders wichtig hielt, waren unterschiedlich  manche religiöser oder spiritueller Natur, andere historisch oder psychologisch motiviert. Ob seine Überzeugungen rational oder durch Fakten zu belegen sind, ist dabei nebensächlich. Gann hat sie als Grundlage fürs Trading verwendet, und wenn man sie richtig in ein technisches TradingSystem integriert, dann funktionieren sie.

Gann hat Zahlen und Zyklen auf vielerlei und einzigartige Art und Weise untersucht. Ziel seiner Forschungen war oft, die besondere Bedeutung einer Zahl und ihre Relationen zum Marktgeschehen zu ermitteln. Im Rahmen seiner Recherchen studierte er unter anderem altägyptische Schriften sowie Material über Zyklen. Auch die Zyklen, auf die in der Bibel hingewiesen wird, untersuchte er eingehend. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass die Zahl Sieben im alten Ägypten als Symbol für irdisches und ewiges Leben galt. Als Zahl für Zeit und Rhythmus wird sie als Symbol für einen vollendeten Zyklus betrachtet. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse entwickelte Gann die SiebenTagesZyklusTheorie für kurzfristige Marktbewegungen.

Auch Dreieinhalb war für Gann eine wichtige Zahl, als Hälfte von Sieben und weil sie in der Bibel gleich mehrmals erwähnt wird: zum Beispiel in der Offenbarung, wo die Frau für dreieinhalb Jahre in die Wildnis geschickt wird. Die Vision des Daniel bezog sich auf 42 Monate (3 1/2 Jahre). Jesus wurde als Kind dreieinhalb Jahre in Ägypten versteckt. Sein öffentliches Wirken währte ebenfalls dreieinhalb Jahre. Diese Informationen verwendete Gann bei der Untersuchung und Erforschung des 3 1/2Tages, Wochen, Monats, und JahresZyklus und die daraus gewonnenen Erkenntnisse setzte er fürs Trading ein. Eine weitere für Gann wichtige Zahl war die Neun, die in den Neun Seligpreisungen im MatthäusEvangelium auftaucht. Auch glaubte er, dass die Neun der Anzahl von Stadien beim Aufstieg der Jünger in ein höheres Dasein entsprach. Die 12 war für Gann ebenfalls von besonderer Bedeutung, denn sie stand für Raum. Er entdeckte sie mehrfach  bei den zwölf Stämmen Israels, den 12 Aposteln und den 12 Häusern des Tierkreises.

Weitere für Gann wichtige Zahlen leiten sich folgendermassen ab: Ein Jahr hat 365 Tage, denn das ist der Zeitraum, den die Sonne braucht, um erst eine und dann die andere Hemisphäre zu durchwandern und wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Die Sonnenwanderung hat die Jahreszeiten zur Folge, wirkt sich auf Feldfrüchte und Wetter aus und hat so einen massgeblichen Einfluss auf unser Leben. Daher hat der 30Tages oder Sonnenzyklus einen vorrangigen Stellenwert. Auch die Zahl Sieben hat, zusätzlich zu den bereits erwähnten Eigenschaften, aufgrund ihrer Verbindung mit dem Mondzyklus eine weitere Bedeutung.

Die Zahl 144 war für Gann ebenfalls bedeutsam  weil ein Tag 1440 Minuten hat (144 unter Vernachlässigung des Kommas) oder weil 144 40% eines Kreises ausmacht (360 x 0,40 = 144) oder weil sie das Quadrat von 12 ist. Zahlen, die in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen immer wieder auftauchen in der Mathematik, der Geometrie, der Physik , Zyklen und andere naturwissenschaftliche Phänomene hielt Gann für äusserst bedeutsam.

Nachdem er sich mit mathematischen Studien beschäftigt und Zahlenmuster untersucht hatte, wollte Gann die erworbenen Kenntnisse praktisch nutzen. Gewappnet mit seinem fundierten Wissen wandte er sich den Aktien und CommodityMärkten zu. Nachdem er zunächst mathematische Methoden auf die Märkte angewandt hatte, kam er zu dem Schluss, dass sie mathematischen Gesetzmässigkeiten unterliegen. Auf dieser Grundlage entwickelte er dann seine TradingTheorie. Diese Theorie besagt im Grunde, dass die Marktbewegungen von den Kräften von Formation, Preis und Zeit bestimmt werden.

FORMATION

Eine Formation ist in der GannTheorie definiert als Studie von Marktschwingungen. Anhand von Swing Charts  Schwingungscharts  werden Trendveränderungen bestimmt. Der Trend wendet sich zum Beispiel nach oben, wenn der Markt Swing Tops kreuzt, und nach unten, wenn der Markt Swing Bottoms kreuzt. Ausserdem kann der Trader aus Swing Charts auch Informationen über das Ausmass und die Dauer von Marktbewegungen beziehen. So verbinden sich Preis  das Ausmass  und Zeit  die Dauer  zu einem Muster, einer Formation. Durch Analyse der von den Swing Charts gebildeten Formationen kann der Trader auch noch Erkenntnisse über bestimmte Marktcharakteristika gewinnen. So verraten die Charts, ob ein Markt zur Bildung von Doppeltops und Doppelböden, Signaltops und Signalböden neigt oder die Tendenz zum Ausgleich vorangegangener Bewegungen zeigt.

PREIS

Zur Preisanalyse nach Gann gehören Kursziele auf Swing Charts, Angles und Percentage RetracementPunkte.

Kursziele auf Swing Charts

Nach Konstruktion eines Swing Charts ermittelt der Trader wichtige Informationen über Kurse, die zur Vorherbestimmung von zukünftigen Tops und Böden verwendet werden können. Diese Kurse können als Price Balance Points bezeichnet werden. Zeigt etwa der Swing Chart, dass der Markt vor Ausbildung eines Tops gerade einen Anstieg um 7 bis 10 Cent hinter sich gebracht hat, wird vom nächsten Boden aus der Anstieg über die folgenden 7 bis 10 Tage projiziert. Umgekehrt gilt, wenn der Markt nach einem Top gerade um 10 bis 12 Punkte nachgegeben hat, kann der Trader vom nächsten Top aus einen Einbruch von 10 bis 12 Cent vorhersagen. Entspricht eine Schwingung einer vorangegangenen, ist der Markt ausgeglichen.

Angles

Geometrische Winkel sind ein weiteres wichtiges Element der TradingMethode nach Gann. Märkte sind in Aufbau und Funktion geometrisch. Folglich ist beim Anfertigen von Charts nach den Regeln der Geometrie vorzugehen. Gann legte beim Zeichnen von Charts grössten Wert auf den korrekten Massstab für jeden Markt, um eine harmonische Beziehung zu gewährleisten. Er wählte daher einen Preismassstab im Einklang mit einer geometrischen Konstruktion oder Formel. Er stützte sich dabei hauptsächlich auf einen 45GradWinkel, der den Chart in wichtige Preis und Zeitzonen unterteilen sollte. Dieser Winkel wird gewöhnlich als „1x1"Linie bezeichnet, da er einer Zeiteinheit je Preiseinheit entspricht. Gann verwendete noch andere proportionale geometrische Winkellinien, um Preis und Zeit zu unterteilen. Sie werden als 1x2 und 2x1Linien bezeichnet 1 Preiseinheit je 2 Zeiteinheiten bzw. 2 Preiseinheiten je 1 Zeiteinheit. All diese Winkellinien sind von Bedeutung, da sie Unterstützung und Widerstand kennzeichnen. Auch über die zukünftige Richtung und Aktivität des Kurses sagen sie viel aus. Das alles ist notwendig, um bestimmen zu können, wohin sich der Markt bewegen wird und wie lange er dazu wohl braucht.

Percentage RetracementPunkte

Wie GannLinien dem Trader Preisniveaus aufzeigen, die sich mit der Zeit verschieben, zeigen Percentage RetracementPunkte Unterstützungs und Widerstandsniveaus, die unverändert bleiben, solange sich der Markt innerhalb einer bestimmten Preisspanne bewegt. Gann gilt offiziell als geistiger Vater der Percentage RetracementRegel, die besagt, dass sich die meisten Kursbewegungen um 50% korrigieren. Andere prozentuale Teilwerte sind 25% und 75%, wobei die 50%Marke am häufigsten vorkommt.

Gann war überzeugt, dass jeder erfolgreiches Trading betreiben konnte, wenn er nur Kursindikatoren wie Swing ChartBalance Points, Winkellinien und Percentage RetracementPunkte zur Ermittlung von Unterstützung und Widerstand einsetzte. Im Grunde ist es jedoch die Kombination der beiden Kursindikatoren, die dem Trader die besten Unterstützungsund Widerstandsniveaus für den praktischen Einsatz lieferten. So weisen etwa die aufwärts tendierende 1x1Linie nach einem signifikanten Boden und auch ein 50%Kursniveau jeweils auf eine starke Unterstützung hin, doch die Überkreuzung der beiden ist das aussagekräftigste Indiz für eine gute Unterstützung auf dem Chart.

ZEIT

Nach Gann ist die Zeit der Faktor, der den Markt am stärksten beeinflusst, da nach Ablauf einer bestimmten Frist eine Trendwende erfolgt. Zum Messen der Zeit verwendete Gann Swing Charts, zyklische Daten, Zyklen und die Quadratur des Preises.

Swing Chart Timing

Ein korrekt konstruierter Swing Chart sollte aussagekräftige Informationen über die Dauer der Kursschwingungen liefern. Diese Informationen setzt man dann ein, um die Dauer zukünftiger Aufwärtsbewegungen von einem aktuellen Boden aus bzw. die Dauer zukünftiger Abwärtsbewegungen von einem aktuellen Top aus zu projizieren. Die Grundannahme beim Swing Chart Timing ist, dass sich Marktformationen wiederholen. Deshalb ist es notwendig, Buch zu führen über vergangene Anstiegs und Einbruchsphasen. Bildet sich ein Schwingungsboden oder top, kann der Trader anhand der Informationen aus früheren Schwingungen die minimale und maximale Dauer der sich aktuell entwickelnden Schwingungen prognostizieren. Dabei geht man davon aus, dass Kursschwingungen zeitlich vorangegangenen Kursschwingungen entsprechen. Bei kräftigen Ausschlägen nach oben dauert der Anstieg jedoch meist länger als ein Kurssturz, und nachfolgende Aufwärtsbewegungen sind meist gleichen oder grösseren Ausmasses als vorangegangene. Umgekehrt gilt für deutliche Rückgänge, dass der Einbruch länger anhält als eine Erholung, und die folgenden Abwärtsbewegungen gleichen oder grösseren Ausmasses sind als die vorangegangenen.

Zyklische Daten

 

Zu Ganns TimingHilfen gehört ein Konzept, das er als „anniversary dates" bezeichnete. Dieser Begriff umschreibt Daten zu signifikanten Marktgipfeln und böden in der Vergangenheit. Die gesammelten Daten spiegeln im Grunde nichts anderes wider als die Saisonalität des Marktes, da sich diese Daten in der Zukunft oft zyklisch wiederholen. Eine Häufung solcher Daten deutet auf eine ausgeprägte Tendenz des Marktes hin, jedes Jahr zur selben Zeit einen signifikanten Gipfel oder Boden auszubilden. So hat Gann zur Prognose von Tops und Böden bei Weizen seiner eigenen Aussage nach die Kurse bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgt und dabei nicht nur die Kurse an sich, sondern auch die Daten der Tops und Böden berücksichtigt. Die Daten und die Zeitspannen zwischen diesen zyklischen Daten  von Top zu Top, von Top zu Boden, von Boden zu Boden und von Boden zu Top  waren bei seinen Überlegungen von fundamentaler Bedeutung. Aus diesen Recherchen bezog er wichtige Informationen für seine Analyse, und diese Daten waren der Schlüssel zu einem anderen seiner Marktansätze: den Zeitzyklen.

Zyklen

Wie bereits erwähnt, versuchte Gann, Analysewerkzeuge auf geometrischer Grundlage zu entwickeln. Bei der Betrachtung der zyklischen Daten entdeckte er eine Serie von EinJahresZyklen. Aus geometrischer Sicht betrachtet, entsprach ein EinJahresZyklus einem Kreis bzw. 360 Grad. Aufbauend auf die dem Markt eigenen geometrischen Beziehungen, hielt Gann auch die Unterteilung des Jahres in Quartale für relevante TimingIntervalle. Diese Vierteljahresabschnitte sind der 90TagesZyklus, der 180TagesZyklus und der 270TagesZyklus. Wer den EinJahresZyklus und seine Teilbereiche praktisch einsetzt, wird feststellen, dass mehrere dieser Zyklen (im Idealfall drei oder mehr) bei einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zusammenlaufen. Ein Datum, an dem eine Reihe von Zyklen zusammenlaufen, wird bei Gann als Time Cluster bezeichnet. Eine derartige Häufung dient als Hinweis auf signifikante Gipfel und Böden. Zeitzyklen sind ein wichtiger Teilbereich der GannAnalyse und sollten mit Kursindikatoren kombiniert werden, um zuverlässige Marktprognosen zu liefern.

DIE QUADRATUR VON KURSSPANNE UND ZEIT

Die Quadratur von Preis und Zeit war eine der wichtigsten und wertvollsten aller Entdeckungen Ganns. In seinem TradingSeminar sagt er: „Wenn Sie sich strikt an die Regeln halten und stets darauf achten, wann der Preis die Quadratur der Zeit ist, wann Preis und Zeit also zusammentreffen, dann sind Sie in der Lage, massgebliche Trendveränderungen mit grösserer Genauigkeit vorwegzunehmen."

Unter Quadratur von Preis und Zeit ist zu verstehen, dass eine bestimmte Zahl an Punkten nach oben oder unten einer gleichen Zahl von Zeitintervallen  Tagen, Wochen oder Monaten entspricht. Gann empfahl dem Trader die Quadratur von Kursspanne, Kurstiefs und Kurshochs.

Die Quadratur der Spanne

Zeichnet man GannAngles in eine Spanne ein, sind diese Linien für den Trader die graphische Darstellung der Quadratur der Spanne. Hat ein Markt beispielsweise eine Spanne von 100, und der Massstab ist 1 Punkt, wird ein GannAngle, der sich vom Boden der Spanne aus mit einer Veränderungsrate von 1 Punkt pro Zeitintervall aufwärts bewegt, nach 100 Zeitintervallen den Gipfel der Spanne erreichen. In dem Zeitintervall, in dem das passiert, ist mit einem Top, einem Boden oder einer Trendwende zu rechnen. Dieser Zyklus wiederholt sich, solange der Markt innerhalb dieser Spanne bleibt.

Die Quadratur eines Tiefs

Eine Quadratur eines Tiefs bedeutet, dass seit Ausbildung des Tiefs ein entsprechender Zeitraum verstrichen ist. Dazu kommt es, wenn eine von einem Boden aus aufwärts verlaufende Winkellinie das dem Tief entsprechende Zeitintervall erreicht. Ein Beispiel: Das Kurstief liegt bei 100, der Massstab ist 1. Unter diesen Umständen erreicht ein GannAngle in Aufwärtskonstruktion nach 100 Zeitintervallen sein Quadrat. An diesem Punkt ist ein Top, ein Tief oder eine Trendwende zu erwarten. Die Quadratur des Tiefs setzt sich fort, solange das Tief Bestand hat.

Eine graphische Darstellung der Quadratur eines Kurstiefs ist auf einem Chart zu sehen, das Gann ZeroAngle Chart nannte  NullWinkelChart. Auf diesem Chart beginnt eine Winkellinie in Aufwärtskonstruktion beim Preis 0 zum Zeitpunkt des Tiefs und steigt um eine Einheit je Zeitintervall. Wenn diese Winkellinie das ursprüngliche Kurstief erreicht, ist mit einem Top, einem Boden oder einer Trendwende zu rechnen.

Die Quadratur eines Hochs

Die Quadratur eines Hochs bedeutet, dass seit Ausbildung des Hochs ein entsprechender Zeitraum verstrichen ist. Dazu kommt es, wenn eine von einem Top aus abwärts verlaufende Winkellinie das dem Hoch entsprechende Zeitintervall erreicht. Ein Beispiel: Das Kurshoch liegt bei 500, der Massstab ist 5. Unter diesen Umständen erreicht ein GannAngle in Abwärtskonstruktion nach 100 Zeitintervallen sein Quadrat. An diesem Punkt ist ein Top, ein Tief oder eine Trendwende zu erwarten. Die Quadratur des Hochs setzt sich fort, solange das Hoch Bestand hat.

Eine graphische Darstellung der Quadratur eines Kurshochs ist auf dem ZeroAngle Chart zu sehen. Auf diesem Chart beginnt

eine Winkellinie in Aufwärtskonstruktion beim Preis 0 zum Zeitpunkt des Hochs und steigt um eine Einheit je Zeitintervall. Wenn diese Winkellinie das ursprüngliche Kurshoch erreicht, ist mit einem Top, einem Boden oder einer Trendwende zu rechnen.

Im Rahmen der Zeitanalyse nach der GannTheorie muss der Trader Marktschwingungen, zyklische Daten, Zyklen und die

Quadratur von Preis und Zeit untersuchen, um so leichter zukünftige Tops, Böden und Wendepunkte im Trend ermitteln zu können.

Für die dargestellten Zeitstudien muss der Trader Daten tatsächlicher Charts heranziehen. Einem grossen Teil dieser

Analyse liegen jedoch Ganns finanzastrologische Grundlagenforschung und seine persönlichen Master Charts zugrunde. Der nun folgende Teil stellt eine kurze Abhandlung dieser beiden komplexeren Techniken dar.

ANSPRUCHSVOLLERE PREIS UND ZEITTECHNIKEN

Naturzyklen und Finanzastrologie

Während sich dieses Buch mit konventionelleren Methoden der Zeitanalyse befasst, war für Gann das Studium der Zyklen der Natur ein weiteres wichtiges Hilfsmittel zum Analysieren der Zeit. Ein Naturzyklus ist ein Zyklus, auf den der Mensch keinen Einfluss hat. So kann man zum Beispiel durch die Analyse vergangener Kursbewegungen einen 28 Tage umfassenden Marktzyklus ermitteln, während in der Natur ein vierzehntägiger Zyklus vorkommt  der Mondzyklus. Der eine Zyklus unterliegt Veränderungen oder Abwandlungen, je mehr Daten zur Verfügung stehen, während der Mondzyklus nicht manipuliert werden kann. Da der Mondzyklus einem Naturgesetz folgt, ist seine Position bis in die ferne Zukunft vorhersehbar. Für Gann war die Einteilung der Zeit nach den natürlichen Zyklen des Mondes, der Sonne und der Planeten ein wichtiges Thema. So basierte sein 30TageZyklus auf dem Sonnenzyklus, und die Zyklen über 12 respektive 84 Jahre basierten jeweils auf den Zyklen von Jupiter und Uranus.

Das Studium der Naturzyklen, ihres Ursprungs und ihres Einflusses auf die Märkte brachte Gann zur Entwicklung eines TradingSystems auf Grundlage der Finanzastrologie. Finanzastrologie ist das Studium der Auswirkungen planetarer Phänomene auf die Commodity und Aktienmärkte. Der Finanzastrologe glaubt, dass Baisse und Hausse von planetaren Einflüssen ausgelöst werden.

Gann wird oft zitiert mit der Feststellung, an seinen Prognosemethoden sei absolut nichts Geheimnisvolles. Er hat auch behauptet, dass er tatsächlich in der Lage sei, mit geometrischen und algebraischen Mitteln und der Zyklentheorie den Eintritt bestimmter Ereignisse vorherzusagen, wenn ihm nur die entsprechenden Daten zur Verfügung stünden. Das nun ist die Sprache der Astrologen. Dazu muss man wissen, dass Gann den Begriff Zyklus so verwendete wie die alten Griechen: Für sie bedeutete Zyklus nichts anderes als Kreis, ein weiterer Begriff aus der Astrologie. Astrologen verwenden Mathematik, Geometrie und Algebra, um die astronomischen Orte von Planeten und Mond zu beschreiben und die Einflüsse von in der Vergangenheit aufgetretenen Konstellationen zu anderen Planeten, zur Sonne oder zur Erde zu untersuchen, und auf der Grundlage dieser Berechnungen stellen sie dann ihre Prognosen für die Zukunft.

Gann hat über viele Jahre die Entwicklung der Kurse ein Jahr im Voraus prognostiziert (seine Jahresprognosen) und diese Vorhersagen offensichtlich mit Hilfe der Finanzastrologie erstellt. Sie enthielten nicht nur genaue Preise, sondern er gab auch Tageszeit, Tag und Monat an.

Das Grundprinzip der Finanzastrologie besagt, dass die Umlaufbahnen, Einflussbereiche und Konstellationen von Planeten und die Sonne und der Mond Auswirkungen auf das Denken und Handeln der Menschen und auf Ereignisse haben, und insbesondere, dass die planetaren Wirkungen die Zyklen und Kurse von Aktien und Commodities beeinflussen. Das ist die Quintessenz der Finanzastrologie. Ungeachtet Ihrer persönlichen Ansichten zum Thema bleibt es eine Tatsache, dass Gann ein echter Experte auf dem Gebiet der Finanzastrologie war, sich ihr vollkommen verschrieben hatte und sie einsetzte, um seine TradingErfolge zu steigern.

Er achtete jedoch streng darauf, dass nichts über seinen Einsatz finanzastrologischer Methoden an die Öffentlichkeit drang, denn er war sich der schlechten Presse wohl bewusst, die eine solche Verlautbarung nach sich ziehen würde  und auch der möglichen Folgen für sein Ansehen und seine Makler und Beraterkarriere.

Gann hat mit seinen finanzastrologischen Forschungen zweifelsohne Neuland erobert. Die meisten Astrologen kommen über den Einsatz der astronomischen Koordinaten oder Zeitintervalle allein nicht hinaus. Ihm gelang es, diese Koordinaten in Kurse umzusetzen und so eine Methode zur Generierung von Unterstützungs und Widerstandsniveaus zu entwickeln. Das war eine Weiterentwicklung der Finanzastrologie, die verständlich macht, wie er  so wird berichtet  auf einen achtel Punkt genaue Prognosen für Hochs und Tiefs bei Aktienkursen machen konnte. Vielleicht können Sie im Ansatz erkennen, wie es ihm gelingen konnte, langfristige Vorhersagen und Prognosen von einer Minute auf die andere gleichermassen zu meistern.

Schliesslich spielt das Studium der Astrologie  nicht notwendigerweise auch der Glaube an sie  eine bedeutende Rolle in der Entwicklung von Ganns Prognosetechnik. Der folgende Text* ist ein Auszug aus einem Schreiben mit Seltenheitswert. Darin geht es weniger um den Versuch zu erklären, wie er Astrologie einsetzte, sondern vielmehr um die detaillierte Darstellung, wie er die astrologische Analyse zu Kurs und Zeitanalyse abwandelte und daraus ein TradingSystem entwickelte. Gann verwendete hier statt seiner üblichen verschleiernden Formulierungen, bei denen er astrologische Begriffe durch börsianische Termini ersetzte, Bezeichnungen, wie sie sonst nur in der Astrologie vorkommen.

Im ersten Absatz erklärt Gann, wie man über die Koordinaten der Planeten Unterstützung und Widerstand definiert:

...67 (Cent) plus 90 ergibt 157 oder 7. Grad im Sternzeichen Jungfrau. Plus 135 ergibt 202 oder 22. Grad im Sternzeichen Waage. Plus 120 ergibt 127 oder 7. Grad im Sternzeichen Löwe. Plus 180 ergibt 247 oder 7. Grad im Sternzeichen Schütze. Plus 225 ergibt 292 oder 22. Grad im Sternzeichen Steinbock. Plus 240 ergibt 307 oder 7. Grad im Sternzeichen Wassermann. Plus 270 ergibt 337 oder 7. Grad im Sternzeichen Fische. Plus 315 ergibt 382 oder 22. Grad im Sternzeichen Widder. Plus 360 ergibt 427 oder 7.Grad im Sternzeichen Zwilling. Plus 2711/4 ergibt 4381/4. Das Hoch bei Bohnen mit Laufzeit Mai lag bei 4363/4. Das nächste extreme Tief nach diesem Hoch lag bei 2011/2. Man beachte, dass 67 plus 125 202 ergibt, und dass die Hälfte von 405 2021/2 ist, und 180 plus 221/2 2021/2 ergibt. Dies sind die mathematischen Gründe, warum Sojabohnen mit Laufzeit Mai bei 2011/2 einen Boden bilden können.

Alle oben genannten Kursniveaus können in Zeitintervallen von Tagen, Wochen und Monaten gemessen werden, und wenn die Zeitintervalle mit diesen Kursen zusammenfallen, ist das ein massgeblicher Hinweis auf eine Trendwende, insbesondere, wenn es von den von den Hochs und Tiefs aus konstruierten geometrischen Winkeln bestätigt wird.

Hier bestimmte Gann Unterstützungs und Widerstandsniveaus auf Grundlage der astronomischen Koordinaten der Position der Sonne. Im nächsten Textausschnitt verwendet Gann die astronomischen Koordinaten der grossen Planeten zur Entwicklung von Unterstützungs und Widerstandsniveaus.

Aktive Winkel und Grade

Mit lebendigen oder aktiven Winkeln sind Kurse und Zeitintervalle gemeint, wie sie in Konjunktion, Quadrat, Trigon und Opposition zu diesen Planeten auftreten.

Die heliozentrischen und geozentrischen Durchschnitte der sechs grossen Planeten sind die bedeutsamsten Punkte für Zeit und Preiswiderstand. Auch der geozentrische und heliozentrische Durchschnitt der fünf grossen Planeten  unter Auslassung von Mars  ist von grosser Wichtigkeit und sollte berücksichtigt werden.

Ausserdem sollte man die Durchschnitte von acht Planeten berechnen, die die Sonne umkreisen, da dies zur ersten wichtigen ungeraden Quadratzahl führt. Das Quadrat von „1" ist eins, und „1" ist die Sonne. 8 plus „1" ergibt 9, das Quadrat von 3 und damit die erste wichtige ungerade Quadratzahl, die für Zeit und Preis von Bedeutung ist.

Beispiele für lebendige, aktive Winkel: Zum Zeitpunkt dieses Schreibens, am 18. Januar 1954, ist der Saturn geozentrisch im Skorpion auf Grad 8 bis 9. Addiert man das Quadrat oder 90 Grad, ergibt das den 8. bis 9. Grad im Wassermann und entspricht einem Preis von 308309 für Bohnen mit Laufzeit Mai.

Der Planet Jupiter steht im Zwilling auf Grad 21, also 81 Grade  das Quadrat von 9  von „0". Rechnet man vom Jupiter 135 Grad ab, ergibt das 306 oder den 6. Grad im Wassermann. Daher sind Sojabohnen so oft zwischen 306 und 3111/4 auf einen Widerstand gestossen. Die Kurswiderstandsniveaus sind bei diesen Koordinaten und Kursen stark, und die geometrischen Winkel bilden sich auf Tages, Wochen und Monatsbasis heraus, doch die Kraft der Aspekte von Saturn und Jupiter, Grundlage für die Zeitangaben zu diesen Kurswiderstandsniveaus, stehen einem weiteren Anstieg bei Sojabohnen entgegen.

Beispiel: 2. Dezember 1953, Sojabohnen mit Laufzeit Mai auf einem Hoch bei 3111/4. Das entspricht dem 18. Grad 45' im Sternzeichen Fische, fast das Quadrat oder 90 Grad zu Jupiter, 135 Grad zu Saturn und 180 Grad zu den Durchschnitten und 120 Grad zu Uranus.

Ein Preis von 300 entspricht dem 30. Grad im Sternzeichen Jungfrau. 302 entspricht dem 30. Grad im Sternzeichen Waage. 304 entspricht dem 30. Grad im Sternzeichen Skorpion. Am 18. Januar 1954 befindet sich der Saturn geozentrisch auf dem 8. Grad 30 Stunden im Sternzeichen Skorpion und der 15. Grad im Skorpion entspricht einem Kurs von 303. Wenn also Sojabohnen auf 302 fallen, liegen sie unter dem Körper oder der Länge von Saturn und tendieren nach unten. Bei gleichzeitiger Berücksichtigung des Umlaufes der Erde um die Sonne in 3651/4 Tagen entspricht ein Preis von 3081/2 90 Grad oder dem Quadrat zu Saturn. Solange der Preis unter 3081/2 bleibt, liegt er innerhalb des Quadrats und in Abwärtsposition. Doch mit der 24. Umdrehung, wenn der Preis unter 304 fällt, liegt er im Bärenzeichen des Skorpions, ein eindeutiges Signal für fallende Preise.

Untersuchen und analysieren Sie nun alle Commodities auf die Art, wie wir Bohnen mit Laufzeit Mai analysiert haben. Denken Sie daran, dass der Markt bei Berührung dieser Widerstandspunkte etwas Zeit braucht, um Tops oder Böden auszubilden und sich auf eine Trendwende vorzubereiten. Raten Sie nicht, sondern warten Sie, bis Sie ein eindeutiges Signal zum Kauf oder Verkauf gegen diese Widerstandsniveaus erhalten und platzieren Sie eine StopLoss Order. Wer über all die oben dargestellten Informationen verfügte, wäre sicherlich bei Sojabohnen mit Laufzeit Mai am 2. Dezember 1953 short gegangen und hätte seine ShortPositionen am 17. Dezember zu 296 glattgestellt, als der Preis auf dem Monatschart der Hochs und Tiefs von 44 bis auf den 45GradWinkel gefallen war.

Dem geübten Astrologen und dem erfahrenen Trader zeigen diese Textauszüge ein wichtiges Bindeglied auf zwischen Formation, Preis und Zeit. Ausserdem verdeutlichen sie, dass die Finanzastrologie zwar ein nützliches Hilfsmittel fürs Trading sein kann, der Trader dabei aber nicht auf die konventionelle Charttechnik verzichten, sondern beide Aspekte gemeinsam anwenden sollte. So ist astrologisches Wissen erforderlich, um die Positionen der Planeten zu interpretieren und umzurechnen, doch die Kenntnis technischer Analysemethoden ist zum Erstellen von Charts, zur Interpretation von Tops und Böden, zur Ermittlung von Unterstützung und Widerstand und zur Platzierung von Stop Orders immer noch unerlässlich. Wer Schwierigkeiten hat, diese Fülle von Informationen zu erfassen, sollte sich vor Augen halten, dass das eigentliche Thema eines jeden dieser Textausschnitte Formation, Preis und Zeit ist.

Die Master Charts

Research und Trading waren für Gann ungeheuer zeitaufwendig, insbesondere, da er alle Charts mit der Hand zeichnen musste. Dabei wuchs in ihm der Gedanke, seine Analyse durch die Entwicklung eines universalen, zeitlosen Charts für Formation, Preis und Zeit zu vereinfachen. Auf diese Weise erfand er die Master Charts.

Über die Jahre entwickelte Gann eine ganze Reihe von Master Charts, darunter seine Quadraturen („Square of Nine", „Square of Four") und den „Master 360 Degree Chart". In diese Charts flossen die nützlichsten Aspekte seiner Preis und Zeittechni ken ein. Sie ermöglichten ihm die schnelle und einfache Erstellung von Marktprognosen. Master Charts lassen sich am besten als permanente Charts in Form von Kreisen, Quadraten und Spiralen beschreiben, die die den Naturgesetzen entsprechenden Winkel und dauerhafte Widerstandspunkte für Preis, Zeit oder Volumen darstellen. Es wird behauptet, dass Gann zum Ende seiner Laufbahn hin ausschliesslich diese Master Charts fürs Trading eingesetzt haben soll, doch in den Beispielen seines Master Egg Course zeigt sich, wie er seine Master Charts in Kombination mit seinen konventionellen Balkencharts verwendet.

Es ist zu beachten, dass diese Charts wohl Ganns Lebenswerk repräsentieren und daher erst verwendet werden sollten, wenn man die konventionelleren Analysemethoden Ganns beherrscht. Fundierte Kenntnisse über GannAnalyse sind nötig, um Master Chips erfolgreich anwenden zu können. Daher habe ich mich entschlossen, die Master Charts, die ausserdem nur als Bestandteil von Ganns TradingSeminaren erhältlich sind, aus dem Themenbereich dieses Buches auszuklammern.

DIE GANNTHEORIE UND IHRE PRAKTISCHE ANWENDUNG BEIM TRADING

Die GannTheorie beruht auf dem Prinzip, dass Preis und Zeit in der Balance sein müssen. Märkte unterliegen stetigen Veränderungen und Bewegungen, oft von grosser Volatilität. Die GannTheorie besagt, dass diese Bewegungen in einer bestimmten Ordnung ablaufen. Setzt man bei der Analyse dieser Bewegungen die richtigen Werkzeuge ein, kann ihre zukünftige Richtung genau vorhergesagt werden.

Um zukünftige Kurse und Bewegungen zu prognostizieren, ist die Ermittlung der Balance Points notwendig. Gann hat eine Reihe von Methoden entwickelt, wie man diese Balance Points bestimmen kann. Bei der ersten werden die auf Swing Charts entstehenden Formationen zur Definition der Balance Points herangezogen. Die zweite Methode stützt sich auf Winkellinien und die Quadratur von Preis und Zeit, um die Balance Points ausfindig zu machen. Die dritte Methode beruht auf Zeit.

Der perfekte Markt müsste immer ausgeglichen sein, doch das ist potenziell uninteressant, denn zu grösseren Bewegungen kommt es, wenn der Preis der Zeit oder die Zeit dem Preis voraus ist. Bei korrekter Anwendung der verschiedenen Hilfsmittel der GannAnalyse können Sie leichter bestimmen, wann genau diese grösseren Bewegungen wohl auftreten.

Die theoretische Seite ist damit geklärt. Wie sieht nun die praktische Anwendung beim Trading aus?

Der erste Schritt ist hier das Erstellen von Charts, die die Konzepte der Formations, Preis und Zeitanalyse angemessen wiedergeben. Der zweite Schritt ist das Erstellen von Swing Charts oder TrendindikatorCharts, die dem Trader die Möglichkeit geben, Ausmass und Dauer von Auf oder Abwärtsbewegungen zu analysieren. Der dritte Schritt ist dann die Umsetzung der Erkenntnisse aus dem Swing Chart in Prognosen von Kurs und Zeitzielen. Doch dieser Chart dient nicht nur prognostischen Zwecken, sondern auch der Bestimmung des Markttrends.

Ist die Formation anhand eines Swing Charts analysiert, macht der Trader den vierten Schritt: die Erstellung der Gann Angle Charts. Unter Verwendung der mit Hilfe des Swing Charts ermittelten Tops und Böden zeichnet der Trader geometrische Winkellinien im korrekten Massstab  von Böden aus aufwärts, und von Tops aus abwärts. Diese konstant steigenden oder fallenden Winkellinien verwendet der Trader als Unterstützung und Widerstand und versucht, damit die zukünftige Richtung und das Preispotenzial des Marktes zu prognostizieren.

Auch Percentage RetracementNiveaus können auf Grundlage der aus den Swing Charts gewonnenen Erkenntnisse ermittelt werden. Je ein zusammengehöriger Gipfel und Boden auf dem Swing Chart ergeben eine Spanne. Innerhalb dieser Spanne liegen die Percentage RetracementNiveaus, das stärkste davon bei 50%. Der fünfte Schritt besteht in der Einzeichnung des Percentage RetracementNiveaus innerhalb jeder Spanne. Nun kann der Trader beurteilen, wie stark oder schwach der Markt ist, indem er den aktuellen Kurs mit den RetracementNiveaus vergleicht. So wird bei einem starken Markt Trading oberhalb der 50%Linie stattfinden, bei einem schwachen Markt darunter. Im sechsten Schritt werden dann Zeitstudien auf den Markt angewandt. Trader sollten anhand von historischen Charts nach zyklischen Daten und Zyklen suchen, die Hinweise geben auf die Daten zukünftiger Tops und Böden. Der Swing Chart wird zur Prognose der Daten zukünftiger Tops und Böden verwendet, basierend auf der Dauer vorangegangener Anstiegs und Einbruchsphasen. Gann Angle Charts werden verwendet, um vorherzusagen, wann Preis und Zeit am Markt zusammenfallen. Der Percentage Retracement Chart dagegen weist auf die grösseren zeitlichen Unterteilungen. der aktuellen Spanne hin, wobei der Wert von 50% in zeitlicher Hinsicht hier von besonderer Bedeutung ist.

Im siebten Schritt werden die aus Formations, Preis und ZeitCharts gewonnenen Informationen zur Entwicklung einer TradingStrategie kombiniert. Das ist wohl der wichtigste Schritt, da sich zeigt, wie die drei Charts in Verbindung stehen. So sagt der Swing Chart dem Trader, wann der Trend umschwingt. Dreht er nach oben, prognostiziert der Trader anhand der vorangegangenen Anstiegsphasen, wie lang dieser Anstieg in räumlicher und zeitlicher Hinsicht aller Erwartung nach sein wird. Die vom Boden des Swing Charts aus konstruierten GannWinkel zeigen dem Trader die Unterstützung, die sich im Aufwärtstrend mit konstanter Steigung bewegt. Zusätzlich erkennt der Trader aus dem Gann Angle Chart, wieviel Zeit bis zum Erreichen des Swing ChartZieles bei der jeweiligen Veränderungsrate des GannWinkels vergehen wird. Das Preisniveau von 50% fungiert als Unterstützung, wenn der Markt darüber liegt, und als Widerstand, wenn er darunter liegt. Der aussagekräftigste Punkt auf dem Chart ist der Schnittpunkt der GannWinkellinie in Aufwärtskonstruktion mit der 50%Linie. Zum Schluss kommen dann Zeitindikatoren zum Einsatz, die dem Trader bestätigen, dass das Ziel in Aufwärtsrichtung erreichbar ist, weil die zyklischen Daten und Zyklen dokumentieren, dass es in der Vergangenheit ähnliche Marktbewegungen gegeben hat.

Durch die Kombination von Formation, Preis und Zeit entwickelt der Trader eine TradingStrategie. Diese TradingStrategie beruht auf dem Prinzip, dass Preis und Zeit an bestimmten Punkten auf dem Chart zusammenfallen. Diese Informationen werden mit den drei verschiedenen Analysemethoden aus dem Chart ermittelt. Wer diese drei analytischen Werkzeuge nicht richtig einsetzen kann, muss auf viele wertvolle Hinweise verzichten. Und eben das ist das Wesen der GannTheorie, die besagt, dass mit Hilfe der richtigen Hilfsmittel die Ordnung sichtbar gemacht werden kann, der der Markt unterliegt.

Charts die Grundlagen

In diesem Buch wird oft auf Charts hingewiesen, und der Leser wird bald merken, dass manche Charts wichtiger sind als andere. Es ist meine Absicht, Ihnen so viele Charts wie im Rahmen dieses Buches möglich vorzustellen, denn nicht alle Charts sind für jeden Trader gleich gut verständlich. Solche Präferenzen sind meist psychologisch motiviertjeder Mensch denkt bekanntlich anders. Diese Charts ergeben sich aus den vom Marktgeschehen generierten Daten und werden nicht von Oszillatoren oder Averages gebildet, die die auf dem Markt stattfindenden Kursbewegungen manchmal bis zur Unkenntlichkeit glätten. Wie schon gesagt, liegt unser Hauptaugenmerk auf Preis, Zeit und Formation. Bei der Erstellung und Interpretation eines jeden Charts werden Bezüge hergestellt, die diese drei Kernpunkte betonen. Manche Trader konzentrieren sich hier auf die in den Swing Charts enthaltenen Informationen, andere kommen mit Angle Charts besser zurecht, während ein kleiner Prozentsatz seine Erkenntnisse aus einer Kombination dieser beiden Charttypen bezieht. Diese Art der Analyse mag Ihnen schwer verständlich erscheinen, doch diese Charttypen sind nun einmal für die technische Analyse unabdingbar.

Charts sind das Handwerkszeug des TerminmarktAnalysten. Wie sich der Arzt bei der Ausführung komplizierter medizinischer Eingriffe bestimmter Instrumente bedient, wie sich der Jurist auf Gesetzbücher und Präzedenzfälle stützt und der Architekt auf der Grundlage von Form und Strukturprinzipien herrliche Bauwerke entwirft, braucht auch der Chartist das notwendige Rüstzeug für korrekte Analyse, Prognose und Trading auf den FuturesMärkten

CHARTS IM GANNFORMAT

Die Charts, die in der technischen Analyse hauptsächlich Verwendung finden, sollten die folgenden Daten enthalten: Eröffnungskurs, Hoch, Tief und Schlusskurs. Die Charts können als einfache Balken dargestellt werden oder nach gannschem Muster, mit einer vertikalen Linie für die Spanne, mit einem Haken auf der linken Seite für das Hoch, einem Haken auf der linken Seite für das Tief, einem Punkt links von der Spanne für den Eröffnungskurs und einem Strich links von der Spanne für den Schlusskurs (Abbildung 3.1). Beide Charts enthalten dieselben Daten, doch da beim Anfertigen eines Charts viel von der persönlichen Wahrnehmung abhängt, bevorzugt der Chartist eben die eine oder die andere Variante.

 

 

Massstab

Der Massstab ist bei der charttechnischen Darstellung von Preis und Zeit von grosser Bedeutung, da die Kursbewegung je Zeiteinheit eine heikle Angelegenheit ist. Preis und Zeit oder Charts im GannFormat müssen im Massstab von 1:1 gezeichnet werden bzw. mit gleicher Anzahl von Gitterkästchen nach oben und nach rechts. Gann arbeitete beispielsweise lieber mit einem 8er oder 12er Gitternetz als mit Chartpapier mit Zolleinteilung (Abbildung 3.2). Dadurch wird der Markt sozusagen quadratisch dargestellt, eine Voraussetzung für das Einzeichnen von GannAngles von Tops und Böden aus. Zieht man auf so einem Chart eine diagonale Linie von einer Ecke in die andere, wird das Quadrat exakt halbiert und man erhält einen echten 45GradWinkel.

Wenn Sie weder über die Software Ganntrader 2 verfügen noch Ihre Charts mit der Hand zeichnen wollen, müssen Sie wohl mit Charts eines anderen ChartProgramms arbeiten, die bei der GannAnalyse oft Probleme verursachen, da sie auf das rechteckige Bildschirmformat ausgerichtet sind. Wer Programme wie Omega SuperCharts (Abbildung 3.3) oder Omega TradeStation verwendet, muss den Massstab der Charts auf seinem Bildschirm an den dem zu analysierenden Markt entsprechenden Preis und Zeitmassstab anpassen. So sollte ein Chart für Sojabohnen im Massstab 1 Cent pro Tag gezeichnet werden, ein Chart für Treasury Bonds im Massstab 4/32 pro Tag. Von Tops oder Böden ausgehende GannWinkel auf einem quadratischen Chart ergeben zwar 45GradWinkel, doch wenn man einfach einen 45GradWinkel von einem Top oder Boden auf ein Chart im falschen Massstab zeichnet, sitzen die Winkel woanders als auf einem Chart im korrekten Massstab. Mit anderen Worten, der Markt wird sich kaum nach den auf oder abwärts konstruierten Winkellinien richten. In diesem Fall kann der Trader zukünftige Preisbewegungen oder Unterstützung und Widerstand nicht mehr zuverlässig prognostizieren.

 

Chart im GannFormat im korrekten Massstab. Die Winkellinien haben eine mathematische Beziehung zum Markt.

Grösse

Auf kleinen Charts erscheinen die Formationen weniger deutlich, da alle massgeblichen Unterstützungs oder Widerstands

punkte auf engem Raum zusammengedrängt werden. Zwar können viele Chartprogramme identifizierbare Punkte auf dem Chart fokussieren, doch das erfordert meist viele Arbeitsschritte. Das ist einer der Gründe, warum man einen Markt gemäss der Preis und Zeitanalyse nach Gann am besten auf dem Papier charttechnisch darstellt  nicht mit dem Computer. Es erfordert zwar Zeit, die Märkte täglich, wöchentlich oder monatlich von Hand zu aktualisieren, doch die Vorteile, die es hat, dem Chart durch Fortschreiben von Unterstützung und Widerstand in die Zukunft prognostischen Wert zu verleihen, überwiegen bei weitem den Zeitaufwand, den das manuelle Aktualisieren erfordert.

Ein grosser Chart ist daher ein absolutes Muss. Alle wichtigen Winkel müssen auf dem Chart erkennbar sein, nicht nur die nahe gelegenen. Winkellinien, die von früheren Tops oder Böden ausgehen, haben nämlich oft Auswirkungen auf aktuelle Marktentwicklungen. Auch können die Unterstützungs und Widerstandsniveaus verzerrt werden, wenn nur nahe gelegene Winkellinien berücksichtigt werden. Häufungen von Unterstützungs und WiderstandsWinkellinien sind für den Analysten so nicht zu erkennen. Fehlen massgebliche Winkellinien, könnte der Analyst Punkte auf dem Chart als schwache Unterstützung oder schwachen Widerstand deuten, die in Wirklichkeit starke Punkte sind.

KORREKTE CHARTKONSTRUKTION

Beim Erstellen langfristiger Charts sollte sich der Analyst der verschiedenen Formatvarianten von Charts bewusst sein. Gann legte besonderen Wert auf die korrekte Konstruktion von langfristigen Charts. So empfahl er beispielsweise die Kombination von Kontrakten mit gleichen Liefermonaten statt der sehr beliebten kontinuierlichen Marktcharts für nahe gelegene Liefermonate. Als der Chart für Sojabohnen mit Fälligkeit November 1995 auslief, hätte der Analyst danach auf demselben langfristigen Chart mit der Darstellung der Sojabohnen mit Laufzeit November 1996 beginnen sollen, und entsprechend für alle zukünftigen Kontrakte. Die andere Variante wäre die Kombination zeitnaher Charts wie Sojabohnen mit Laufzeit November und Sojabohnen mit Laufzeit Januar und Sojabohnen mit Laufzeit März, und so weiter.

Der Grund für das Erstellen langfristiger Charts ist die Aufrechterhaltung der mathematischen Beziehungen der Tops und Böden von Kontrakten mit gleichen Liefermonaten. Ausserdem wird dabei die Vermischung von auf die alte bzw. die neue Ernte bezogenen Kontrakten vermieden, die auf dem Chart oft zu grossen Gaps führt. Obwohl es auch auf kontinuierlichen Charts für Kontrakte des gleichen Monats zu grossen Lücken kommen kann, setzt in der Nähe der kontraktspezifischen Bezugspunkte auf diesen Märkten Trading ein, etwa beim 50%Niveau der gesamten Handelsspanne. Signifikante Tops und Böden, die sich vielleicht bei Kontrakten mit späteren Liefermonaten nicht zeigten, wären bei Kontrakten mit nahen Liefermonaten womöglich erkennbar gewesen. Indem man Kontrakte mit gleichem Liefermonat auf Marktcharts kombiniert, statt solche mit nahen Liefermonaten, sind vergangene Tops und Böden, die für einen spezifischen Kontrakt typisch sind, leichter zu vergleichen. Dasselbe gilt für Zyklen und Schwingungen beim Trading.

An diesem Punkt gehe ich mit Ganns ChartingStil nicht ganz konform. Meinen Erkenntnissen nach ist diese Art der charttechnischen Darstellung zwar für langfristige Marktbeobachtungen geeignet, doch nicht unbedingt für kurzfristiges Trading. Der Grund dafür ist, dass sich das TradingPublikum grösstenteils auf das Kursverhalten des nächstfälligen Kontrakts konzentriert. Hinzu kommt, dass zu Ganns TradingZei ten Daten Mangelware waren und ein Kontrakt meist nur über drei bis sechs Monate gehandelt wurde. Heute ist ein Trader in der Lage, für die meisten Kontrakte Charts im GannFormat für über zwei Jahre aufzustellen, noch bevor der analysierte Kontrakt zum umsatzstärksten Markt wird. Werden diese Daten mit Daten aus früheren Zeitintervallen kombiniert, gehen möglicherweise wichtige Informationen verloren. Wer sich näher damit befasst, wird feststellen, dass das Erstellen von Monats, Wochen und Tagescharts für einen Kontrakt vom ersten TradingTag an viel verraten kann über ZyklusTiming sowie Primärtrend und signifikante Unterstützungs und Widerstandsniveaus. Meinen Studien nach ist es dringend empfehlenswert, einen Kontrakt für ein bestimmtes Jahr vom ersten TradingTag an charttechnisch zu verfolgen, wenn Daten für mindestens zwölf Monate zur Verfügung stehen. So kann die Erstellung von Monats, Wochen und Tagescharts für Sojabohnen mit Laufzeit November 1997 vom ersten TradingTag im Februar 1995 an in Bezug auf Preis und Zeit präzisere und aussagekräftigere Daten liefern, als die Kombination des Charts für Sojabohnen mit Laufzeit November 1997 mit dem Chart für Sojabohnen mit Laufzeit November 1996 vom November 1996.

Ich rate nicht zum völligen Verzicht auf die Kombination von Kontrakten des gleichen Monats im Stile Ganns. Das sollte der Trader auch weiterhin machen, um historische Tops und Böden und aussagekräftige zyklische und saisonbedingte Daten zu ermitteln. Um genauere Informationen fürs Trading zu bekommen, sollte der Chartist aber unbedingt alle Informationen über Preis und Zeit einbeziehen, die er über den nächstfälligen Kontrakt bekommt. Diese Schlussfolgerung wird bestätigt durch Analyse und Trading des SojabohnenKontraktes mit Laufzeit November 1998, während der SojabohnenKontrakt mit Laufzeit November 1997 der meistgehandelte ist.

Wenn Sie sich in Sojabohnen mit Fälligkeit November 1998 engagieren, wieso sollte Sie dann interessieren, wie sich der entsprechende Kontrakt mit Laufzeit November 1997 entwickelt? Alle Informationen, die Sie fürs Trading benötigen, sind doch im Chart für Sojabohnen mit Laufzeit November 1998 enthalten. Gann hatte nicht Unrecht, wenn er die Kombination der gleichen Kontrakte empfahl, denn zu seiner Zeit haben sich die Kontraktjahre nicht wie heute überschnitten. Verfolgen Sie auch weiterhin kontinuierliche Charts zum gleichen Kontrakttyp, um signifikante Tops, Böden und Zyklen ausfindig zu machen. Um TradingGelegenheiten zu erkennen, sollten Sie sich aber auf die Entwicklungen beim nächstfälligen Kontrakt vom ersten TradingTag an konzentrieren.

Die kontinuierliche Methode ist für Märkte, bei denen es keine „alte" und „neue" Ernte gibt, nicht besonders empfehlenswert  für die Devisenmärkte etwa oder für Aktienindizes oder Treasury Bonds. Bei einem Finanzkontrakt hat der Rollover von einem Monat auf den nächsten geringere Auswirkungen auf die Chartformation als bei Sojabohnen aus der alten oder der neuen Ernte. Das soll nicht heissen, dass man für Finanzkontrakte grundsätzlich keine Charts für die gleichen Fälligkeitsmonate verfolgen sollte. Man kann auf diese Weise immer noch kontrakttypische signifikante Tops und Böden identifizieren. Für TradingZwecke jedoch sind die langfristigen Charts zum nächstfälligen Kontrakt besonders zu empfehlen.

Ein weiteres Problem bei langfristigen Charts von Kontrakt zu Kontrakt ist der Rollover, der solche Charts am First Notice Day  dem Tag der ersten Kursstellung  oder am Last Trading Day dem letzten Handelstag des Kontraktes  oder zu jedem beliebigen Zeitpunkt dazwischen betreffen kann. Oft kommt es während des Liefermonats zu besonders hohen Umsätzen am Markt. Diese Aktivitäten führen zu hoher Volatilität, die einen Markt steil nach oben oder unten drücken kann. Die dadurch entstehenden Spitzen können das ChartBild verzerren.

Gann hatte zwar die besten Absichten, als er Rollover mit Kontrakten des gleichen Liefermonats empfahl, doch die Zeiten haben sich geändert. Seine Methode war nicht falsch, denn aus einem Chart des von ihm propagierten Typs kann man viele wertvolle Informationen beziehen, aber sein Stil entspricht nicht dem Trading, wie es heute auf den Märkten stattfindet. Gann hat Trader stets zum Forschen und Experimentieren ermutigt und seine Methoden angepasst, um auf die Eigenheiten spezifischer Kontrakte oder auf das Marktgeschehen einzugehen. Um sich den heute herrschenden Bedingungen anzupassen, muss ein Trader bei seiner Analyse flexibel sein. Ein Chartist sollte daher unbedingt alle Daten, deren er habhaft werden kann, zu einem Kontrakt verwenden. Angesichts der aktuellen Marktsituation sollte ein Trader vom ersten Handelstag an zusätzlich zu den kontinuierlichen GannCharts Monats, Wochen und Tagescharts zu dem meistgehandelten Kontrakt erstellen.

Erfordernisse der charttechnischen Darstellung von Preis und Zeit

Die charttechnische Darstellung von Preis und Zeit verlangt vom Analysten das Erstellen von Marktcharts für alle Handelstage des Kontraktes. Für Feiertage oder Wochenenden ist folglich kein Raum vorhanden, denn jeder Tag hat einen bestimmten Punktwert. Lässt man Platz für Tage, an denen kein Trading stattfindet, kann der zukünftige Wert eines Winkels (Abbildung 3.5) verzerrt werden. Nehmen wir an, heute sei der 5. Januar. Auf einem nicht richtig aufgeteilten Chart wird ein GannWinkel, ausgehend von einem Boden kurz vor Thanksgiving, auch Werte für Feiertage wie Thanksgiving, Weihnachten oder Neujahr berücksichtigen. Ist das Gitternetz auf den Massstab von 2 Cent pro Tag eingerichtet, wird die Winkellinie am 5. Januar also um immerhin 6 Cent abgewichen sein. Eine solche Abweichung kann dazu führen, dass ein Trader unbewusst dann kauft, wenn der Markt 6 Cent zu hoch liegt. Die wichtigste Regel, die es hier zu beachten gilt, ist, den Markt nur für die Tage charttechnisch darzustellen, an denen er fürs Trading geöffnet ist, und die Tage auszulassen, an denen der fragliche Börsenplatz vom Trading ausgeschlossen ist. Ist ein Kontrakt noch jung, können Eröffnungskurs, Hoch und Schlusskurs identisch sein. An solchen Tagen trägt man für den entsprechenden Tag nur den Schlusskurs ein.

Zeitintervalle

Zu Ganns Zeiten wurde an vielen Märkten sechs Tage die Woche gehandelt, während die Märkte heutzutage nur an fünf Wochentagen geöffnet sind. Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren an immer mehr Märkten auch über Nacht Trading möglich war, während sich eine Börsensitzung früher ausschliesslich tagsüber abspielte. Der Chartist sollte daher auf keinen Fall die Daten eines 24StundenTages mit denen einer reinen Tagessitzung mischen. Stellt man einen Börsentag und nächtliches Trading charttechnisch dar, werden auf dem Chart Eröffnungskurs, Hoch, Tief und Schlusskurs in erster Linie auf Grundlage der Spannen im reinen Tagesgeschäft zu falsch konstruierten Spannen, Percentage RetracementPunkten, Swing Charts und Gann Angles führen. Erstellt ein ehrgeiziger Chartist einen Chart für den 24StundenTag und einen für die reine Tagessitzung, muss er auf den Unterschied zwischen den beiden Charts hinweisen. Die Tagesspanne mag identisch sein mit der Spanne über 24 Stunden, doch die beiden Zeitintervalle dürfen keinesfalls verquickt werden.

Methoden zum Erstellen eines Intraday Charts

Vor einem ähnlichen Problem stehen wir beim Anfertigen von lntraday Charts. Der Chartist muss kenntlich machen, ob es sich dabei um einen Chart einer vollständigen Börsensitzung oder den eines reinen Börsentages handelt. Die fehlerhafte Konstruktion von lntraday Charts zu Bewegungen innerhalb einer Börsensitzung bzw. eines Börsentages führt zu falschen Werten bei Spannen, Percentage RetracementPunkten,

 

Swing Charts und Gann Angles. Entscheidet sich der Chartist ausschliesslich für die Darstellung der kompletten Börsensitzung, muss er die Daten am Übergang von der Nacht zur Tagsitzung korrekt verknüpfen. Zeitabschnitte, in denen auf umsatzschwachen Märkten während der Börsennacht bei geöffnetem Markt keine Notierung zu verzeichnen war, sollten auf dem Chart nicht erscheinen. Das entspricht dann der Regel, dass jedes Kästchen einen Punktwert hat, wenn der Markt offiziell geöffnet ist. An Tagen, an denen die TradingSitzung früh schliesst, etwa vor Feiertagen an den Finanzplätzen, muss der Chartist den Chart beiseite legen, wenn das Trading für den jeweiligen Tag eingestellt wird, und erst beim nächsten Balken weiterführen, wenn wieder Trading stattfindet. Der Grundgedanke ist hier, das Entstehen von Löchern in einem Intraday Chart zu vermeiden. Ausnahmen gelten für den Fall, dass Daten fehlerhaft und deshalb nicht verwendbar sind oder  bei Computercharts  zum entsprechenden Zeitpunkt offline.

CHARTPROGRAMME

Wie bereits erwähnt, gilt: Je grösser ein Chart, desto besser. Eine Software wie Ganntrader von SelMcKenzie (gratis im Internet zum Download) kann ausgesprochen grosse Charts im GannFormat produzieren. Dieses Programm kann CSI (Commodity Systems, Inc.)Daten einlesen und problemlos Charts erstellen, deren Inhalt beliebig mit GannMethoden bearbeitet werden kann. Wer als Chartist mit diesem Programm arbeitet, kann sowohl Charts erstellen, die zum Zeitpunkt des Ausdrucks bereits mit allen Details versehen sind, als auch „nackte" Charts im GannFormat. Charts, die bereits nach allen Regeln der AnalyseTechnik bearbeitet wurden, eignen sich gut zur Beobachtung des Marktes, doch ab einem gewissen Punkt müssen die Charts jedes Mal neu erstellt werden, wenn sich ein Balken verändert. Bei solchen Charts kann viel Raum für Aktualisierung vorgesehen werden. Bei der Verwendung von GannCharts mit Programmen wie SuperCharts oder TradeStation kann der Chartist die Winkellinien auf einem Chart für die spätere Verwendung speichern. Diese ChartProgramme können auch die Winkel im Hinblick auf zukünftiges Marktgeschehen aktualisieren. Auf einem grossen Chart kann der Chartist alle massgeblichen Informationen erkennen und GannWinkel, Percentage RetracementPunkte, Tops und Böden in die Zukunft fortschreiben. Das ist einer der grossen Vorteile einer Software wie Ganntrader 2, mit der der Chartist all seine wichtigen Analysewerkzeuge auf zukünftige Entwicklungen anwenden und so das bevorstehende Marktgeschehen prognostizieren kann.

An dieser Stelle soll der Chartist darauf hingewiesen werden, dass die erwähnten Programme zum Erstellen von Charts im GannFormat und die gannschen Analysewerkzeuge die Informationen nach Anweisung auf den Charts platzieren. So hat Ganntrader von SelMcKenzie eine Funktion, mit der Winkellinien auf Charts ermittelt werden können, sobald der erforderliche Gipfel oder Boden identifiziert ist. Darüber hinaus ermöglicht die Software die automatische Generierung von Swing Charts und GannWinkeln, doch müssen diese Punkte ab einem gewissen Stadium gefiltert werden, damit die gewonnenen Daten für die aktuelle Marktsituation aussagekräftig sind.

Ausserdem können die Programme SuperCharts und TradeStation auf Charts an jedem beliebigen Punkt, den der Anwender vorgibt, mit dem Zeichnen von GannWinkeln beginnen. Diese Punkte werden nicht vom Programm festgelegt. Um die Programme und ihre Möglichkeiten voll auszuschöpfen, sind fundierte Kenntnisse der GannTheorie erforderlich.

Solche Programme liefern dem Analysten Momentaufnahmen des Marktes unter Anwendung von Ganns Methoden, doch sie ersetzen nicht das Studium der GannTheorie anhand von manuell erstellten Charts. Trotzdem empfehle ich jedem, der sich ernsthaft mit Gann befassen will, sich diese Programme anzuschaffen.

CHARTTYPEN

Jahres und Vierteljahrescharts eignen sich vor allem zum Aufzeigen signifikanter langfristiger Tops, Böden und Percentage RetracementPunkte zum Zwecke langfristiger Prognosen. Als Grundlage fürs Trading sind sie nicht zu empfehlen, denn Trendveränderungen bilden sich zu langsam heraus. Da dieses Buch hauptsächlich der Entwicklung von TradingMethoden und Strategien gewidmet ist, liegt mein Schwerpunkt hier auf Monats, Wochen und Tagescharts im Hinblick auf die Entwicklung eines TradingSystems.

Monatscharts

Den Monatschart  sollten Sie auf jeden Fall verfolgen, wenn sich Ihr Datenmaterial über mindestens fünf Jahre erstreckt. Der Monatschart enthält den Eröffnungskurs, das Hoch, das Tief und den Schlusskurs jedes Monats eines Jahres. Anhand dieses Charts kann der Trader signifikante Gipfel, Böden und Percentage RetracementPunkte ausmachen. Ausserdem kann er die Daten von Gipfeln und Böden festhalten, um so zyklischen und saisonbedingten Marktbewegungen auf die Spur zu kommen. Ein Trader, der mit diesem Chart arbeitet, kann problemlos Ausmass und Dauer der Marktschwingungen von Gipfel zu Boden, Boden zu Gipfel, Gipfel zu Gipfel und Boden zu Boden bestimmen. Schliesslich kann er noch feststellen, wo und wie massgebliche Bewegungen anfangen und aufhören.

 

Wochencharts

Den Wochenchart  sollten Sie auf jeden Fall verfolgen, wenn sich Ihr Datenmaterial über mindestens zwei Jahre erstreckt. Der Wochenchart enthält den Eröffnungskurs, das Hoch, das Tief und den Schlusskurs auf Wochenbasis. Anhand dieses Charts kann der Trader signifikante Gipfel, Böden und Percentage RetracementPunkte ausmachen. Ausserdem kann er die Daten von Gipfeln und Böden festhalten, um so zyklischen und saisonbedingten Marktbewegungen auf die Spur zu kommen. Ein Trader, der mit diesem Chart arbeitet, kann problemlos Ausmass und Dauer der Marktschwingungen von Gipfel zu Boden, Boden zu Gipfel, Gipfel zu Gipfel und Boden zu Boden bestimmen. Schliesslich kann er noch feststellen, wo und wie massgebliche Bewegungen anfangen und aufhören.

Tagescharts

Den Tageschart sollten Sie auf jeden Fall verfolgen, wenn sich Ihr Datenmaterial über mindestens ein Jahr erstreckt. Der Tageschart enthält den Eröffnungskurs, das Hoch, das Tief und den Schlusskurs. Anhand dieses Charts kann der Trader signifikante Gipfel, Böden und Percentage RetracementPunkte ausfindig machen. Ausserdem kann er die Daten von Gipfeln und Böden festhalten, um so zyklischen und saisonbedingten Marktbewegungen auf die Spur zu kommen. Ein Trader, der mit diesem Chart arbeitet, kann zuverlässig Ausmass und Dauer der Marktschwingungen von Gipfel zu Boden, Boden zu Gipfel, Gipfel zu Gipfel und Boden zu Boden bestimmen. Schliesslich kann er noch feststellen, wo und wie massgebliche Bewegungen anfangen und aufhören.

Trendindikator oder Swing Charts

Wenn der Analyst festgestellt hat, wie das TradingMuster eines Marktes aussieht, muss er anhand von Charts nützliche Informationen generieren. Der erste Chart, den er erstellt, ist der Trendindikator oder Swing Chart . Alle anderen Charts werden dann auf Grundlage der Informationen erstellt, die aus diesem Chart bezogen werden. Der Swing Chart, der dem Auf und Ab des Marktes folgt, kann für jedes beliebige Zeitintervall erstellt werden  auf Monats, Wochenoder Tages oder IntradayBasis. Das ist möglich, weil alle Märkte Schwingungen unterliegen und alle Märkte Trends zeigen. Der Swing Chart ist notwendig, weil er dem Trader bei korrekter Konstruktion wertvolle Informationen zu Preis und Zeit liefert, die für die Prognose zukünftiger Kursentwicklungen, zyklischer Tops und Böden und zum Aufbau mechanischer TradingSysteme von Nutzen sind.

Schwingungen können hier sowohl vom Kurs als auch von der Zeit ausgelöst werden. Die beliebtesten Formen des Swing Charts sind der Swing Chart über ein Zeitintervall oder kurzfristiger Swing Chart, der Swing Chart über zwei Zeitintervalle oder mittelfristiger Swing Chart und der Swing Chart über drei Zeitintervalle oder langfristiger Swing Chart. Manche Analysten bezeichnen den Tageschart als TertiärtrendChart, den Wochenchart als SekundärtrendChart und den Monatschart als PrimärtrendChart. Wie auch immer, all diese Charts weisen Schwingungen auf, und alle Schwingungen können verfolgt und auf dem Chart festgehalten werden, ungeachtet des charttechnisch dargestellten Zeitraums.

Formationscharts

Nachdem der Trader den Markt näher untersucht und die drei Swing Charts erstellt hat, muss er sich mit den typischen Eigenheiten des Marktes vertraut machen. Solche Charakteristika sind etwa die Tendenz zur Bildung von Double oder Triple Tops bzw. Bottoms, die Neigung zu Signaltops (SchlusskursUmkehrTops) oder Signalböden (SchlusskursUmkehrBöden) und die Möglichkeit zum Pyramidieren. Zusätzlich zu Unterstützung und Widerstand (Preisinformationen), die im Swing Chart enthalten sind, stehen dem Trader auch Zeitinformationen zur Verfügung. Dazu gehören etwa zyklische Daten, die Länge der Schwingungen in Auf bzw. Abwärtsrichtung und die saisonbedingten Eigenheiten der Märkte. Wichtig ist, alle Informationen zu Formation, Preis und Zeit zu berücksichtigen, die der Markt hergibt. Darum muss ein korrekt konstruierter Swing Chart jederzeit zur Verfügung stehen.

Ausser den Informationen des Swing Charts zu Formation, Preis und Zeit als solche muss der Leser auch wissen, dass diese Informationen vom Autor als „horizontale und vertikale" Informationen bezeichnet werden (Abbildung 3.10). Die horizontalen Informationen sind Tops und Böden, denn Linien, die von solchen Tops oder Böden aus in die Zukunft fortgeschrieben werden, verlaufen stets horizontal. Diese Linien sind theoretisch unendlich. Die Zeit dagegen wird auf dem Chart stets durch eine vertikale Linie dargestellt, die angibt, wann es in Zukunft zu wichtigen Tops und Böden kommen wird. Die Punkte, an denen sich diese Linien überkreuzen, sind wichtige Unterstützungs, Widerstands und TimingBereiche bis in ferne Zukunft.

GannAngleCharts

Innerhalb der horizontalen und vertikalen Zonen bewegt sich der Markt auch diagonal. Diese diagonalen Linien oder Winkel stehen für Preis und Zeit und bilden Muster, mit deren Hilfe man die Stärke und Richtung des Marktes interpretieren kann. Weil in diese Winkellinien die Dimensionen von Preis und Zeit einfliessen, haben sie einen prognostischen Wert, der es dem Trader ermöglicht, zukünftige Kursbewegungen vorherzusagen.

     

Die Winkel werden von Gipfeln und Böden ausgehend in den Chart eingezeichnet. Jeder Winkel von einem Gipfel oder Boden aus trägt die charakteristischen Merkmale des jeweiligen Gipfels oder Bodens. So wird ein Winkel, der von einem angfristigen DreiTagesBoden ausgeht, stärker sein als ein Winkel, der von einem mittelfristigen Boden ausgeht, und die Winkellinie eines Monatscharts wird zuverlässiger sein als die eines Wochen oder Tagescharts  ein weiterer Grund, aus dem es so wichtig ist, signifikante Gipfel und Böden auf den Swing Charts korrekt zu identifizieren. Lässt man nur ein Swing Top oder einen Swing Bottom aus oder vergisst, ihn zu aktualisieren, kann das in der Zukunft Probleme bereiten. Das kommt daher, weil hier Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf dem Winkel gleichzeitig dargestellt sind: Sie werden von der Vergangenheit aus gezeichnet; wir wissen, wo sie gegenwärtig liegen und können sie in die Zukunft projizieren. Das steht in Einklang mit Ganns Aussage in seinem Master Egg Course, aus dem bereits zitiert wurde:

Jahrelange Recherchen und Erfahrungen haben gezeigt, dass der erste Anstieg, der zu einer mehr als dreitägigen Reaktion führt, eine Winkellinie für ein zukünftiges signifikantes Top definiert. Diese Regel gilt für Wochen und Monatscharts gleichermassen. Kommt es zu einem zweiten und dritten Top und nach dem dritten Top zu einem grösseren Rückgang, weist eine Winkellinie von diesem Boden aus auf die Böden und Tops des nächsten Anstiegs hin.

Um einen WinkelChart korrekt zu erstellen, muss der Chartist den richtigen Massstab für den jeweiligen Markt kennen. Stimmt der Massstab nicht, werden die Daten zu Preis und Zeit fehlerhaft und aufschlussreiche Informationen gehen verloren. Schliesslich muss man noch feststellen, wo sich zwei oder mehr unabhängig voneinander festgelegte Unterstützungs und Widerstandspunkte schneiden, da diese Kursniveaus die stärksten Unterstützungs und Widerstandsbereiche auf dem Chart darstellen. Diese Unterstützungs und Widerstandspunkte können aus demselben Chart stammen, etwa aus dem PrimärtrendindikatorTageschart mit Winkellinien, oder sie können aus verschiedenen Zeiträumen kombiniert werden, etwa die Unterstützungslinien der Monats und Tagescharts.

Percentage Retracement Charts

Der letzte Chart, der in diesem Kapitel untersucht und konstruiert werden soll, ist der Percentage Retracement Chart (Abbildung 3.12). Dieser Chart wird ebenfalls auf Grundlage eines Swing Charts konstruiert. Aus den Tops und Böden eines Swing Charts lassen sich Spannen bilden. Innerhalb dieser Spannen befinden sich Percentage RetracementPunkte, etwa 33%, 50% und 67%. Diese Punkte stellen an sich schon massgebliche Unterstützungs und Widerstandspunkte dar. Kombiniert man diese Percentage RetracementPunkte mit zurückliegenden Tops, Böden und Winkellinien, ergeben sich äusserst effektive Punkte, die einen Markt zum Kippen bringen oder eine Trendwende auslösen können.

Die Spanne zwischen einem Top und einem Boden bildet auch massgebliche TimingPunkte, etwa am Ende der Spanne, oder die Percentage RetracementPunkte innerhalb der Spanne. Die Kombination von signifikanten Preis und Zeitpunkten ist ein brauchbares Werkzeug zur Prognose und problemlosen Identifikation von Unterstützungs und Widerstandspunkten.

ZUSAMMENFASSUNG

Daten zu Preis und Zeit kommen in zwei Formen vor: (1) als tabellarische Daten und (2) als visuelle Daten. Erstere sind Datenrohmaterial, wie es in Computerdateien enthalten ist, also Auflistungen von Datum, Eröffnungskurs, Hoch, Tief, Schlusskurs, Volumen und offene Positionen. Jedem, der einen Computer besitzt, ist diese Art von Daten vertraut. Unter visuellen Daten versteht man die graphische Darstellung dieser tabellarischen Daten. Die drei Hauptelemente tabellarischer wie graphischer Daten sind Preis, Zeit und Umsatz. Die Hauptthemen dieses Buches sind Preis und Zeit und deren Kombination, die Formation. Umsatz und offene Positionen, die für Formation, Trend und Trading von entscheidender Bedeutung sein können, werden in diesem Buch nicht behandelt.

Der Preis kann auf verschiedene Art und Weise dargestellt werden: Dollar/Pound, Dollar/Bushel oder Dollar/Unze, um nur ein paar zu nennen. Bei der Analyse von Preis und Zeit ist der für ein Chart verwendete Preismassstab von grundlegender Bedeutung, denn der Trader muss den Chart im Griff haben. Der Einsatz der korrekten Preiseinheit pro Kästchen hilft dem Chartisten, diese Aufgabe zu meistern. Durch Studieren der Marktbewegungen anhand eines Charts kann er sehr genau bestimmen, welchen Preismassstab er verwenden muss. Ein fehlerhafter Preismassstab führt zu falschen Unterstützungsund Widerstandspunkten für einen Trade und zwangsläufig zu TimingFehlern bei der Suche nach einem Zusammenfallen von Preis und Zeit. Es kann nicht oft genug betont werden, wie wichtig der richtige Massstab für einen Chart ist.

Ein weiterer wichtiger Faktor für das Erstellen eines Charts ist die Zeit. Der Chartist muss sicherstellen, dass er den Markt in so vielen Zeitintervallen wie möglich verfolgen kann. Diese Zeitintervalle sollten von langfristig (Jahre) bis kurzfristig (fünf Minuten) reichen. Das Anfertigen von Charts für verschiedene Zeiträume kann dem Trader helfen, das Wesen des zu analysierenden Marktes besser zu verstehen. Das wiederum trägt dazu bei, dass er Trendwenden mit grosser Zuverlässigkeit bestimmen kann.

Ein korrekt konstruierter Chart besteht aus Preis und Zeitfaktoren, die in Kombination leicht zu identifizierende Muster ergeben, auf die man sich beim Trading stützen kann. Ausserdem kann man die erfolgreiche Entwicklung von TradingSystemen und Money ManagementMethoden leichter umsetzen, wenn man mit konsequent gestalteten Charts arbeitet. In einem gut geführten Geschäft muss die Buchhaltung stimmen  sonst geht es baden. Für den Trader sind Charts die Bücher, die er anlegen und gewissenhaft führen muss, wenn er Erfolg haben will. Stellen Sie sicher, dass Sie mit brauchbaren Charts arbeiten. Man muss die Vergangenheit unter die Lupe nehmen, um Schlüsse ziehen zu können für die Zukunft, und Charts sind die Unterlagen über vergangenes Marktgeschehen. Wie die Märkte Zeit brauchen, um sich zu entwickeln, braucht auch der Chartist Zeit, die notwendigen Charts zu erstellen, um die Entwicklung eines Bullen oder Bärenmarktes zu verfolgen. Um seine Technik zu verbessern und seine Analyse von Formation, Preis und Zeit zu verfeinern, muss der Trader stets auf erstklassige Charts zurückgreifen können.

Aus einem einfachen Balkenchart kann der Trader einen Swing Chart entwickeln, der Trend, Tops und Böden aufzeigt. Der Swing Chart seinerseits bringt Formationen hervor, die dem Trader dazu dienen, Beginn und Ende eines Trends auszumachen. Der Swing Chart ermöglicht es dem Trader ausserdem, die signifikanten TimingPunkte des aktuellen Kontraktes zu finden, die er sich beim zukünftigen Trading zunutze machen kann. Und er enthält die horizontalen Unterstützungs und Widerstandspunkte eines Marktes. Angle Charts, die auf der Grundlage von Swing Charts entwickelt werden, zeigen die diagonalen Marktbewegungen und verdeutlichen die typischen Eigenschaften der Böden oder Tops, von denen aus der jeweilige Winkel gezeichnet wurde. Mit anderen Worten, je signifikanter der Ausgangsgipfel oder boden, desto effektiver die zugehörige Winkellinie. Jedes Schwingungspaar bildet eine Spanne, innerhalb der die Percentage RetracementPunkte liegen. Die horizontalen und diagonalen Punkte bilden in Kombination äusserst effektive Punkte, die einen Markt zum Kippen bringen oder eine Trendwende auslösen können. Diese Punkte kann man mit unterschiedlichen Analysewerkzeugen ermitteln oder durch die Kombination verschiedener Zeiträume. Aus der Kombination von Zeiträumen kann der Trader ausserdem Rückschlüsse ziehen auf wichtige zyklische Daten. Und schliesslich kann man  basierend auf der Kombination von Formation, Preis und Zeit  ein TradingSystem entwickeln.

 

Charts von Tertiärtrend_Indikatoren

Bei der Betrachtung charttechnischer Darstellungen des CommodityMarktes wird der Trader unweigerlich die kleinen Fluktuationen dieses Marktes bemerken. Diese kleinen Fluktuationen stellen in ihrer Gemeinsamkeit den Tertiärtrend dar. Obwohl kurzfristiger Natur, liefern diese Trends dem Trader doch nützliche Informationen, mit deren Hilfe er bestimmen kann, welche Richtung der Tertiärtrend hat und wann sie sich ändern wird.

Die Faszination, die vom Tertiärtrend ausgeht, macht ihn zu einem recht beliebten Indikator, denn viele Trader erhoffen sich aus der Nutzung kurzfristiger Marktschwingungen satte Gewinne. Unglücklicherweise geht für viele, die mit dem Trading auf Grundlage des Tertiärtrends die „schnelle Mark" machen wollen, der Schuss nach hinten los. Das liegt an den zahlreichen irreführenden Signalen und an den horrenden TradingKosten. Dieser Chart ist zwar notwendig, um die Bedeutung des Tertiärtrends für den Sekundär und Primärtrend zu erfassen, doch es ist davon abzuraten, sich bei der Trendanalyse ausschliesslich darauf zu stützen.

Trader mit ausgeprägter Zockermentalität geraten schnell in eine mit den kurzfristigen Schwingungen verbundene emotionale Zwickmühle aus der Gier, auch ja die „ganze Bewegung" mitzunehmen, und der Angst, den „Big Move" zu verpassen. Ein Trader, der nur auf der Grundlage von kurzfristigen Marktbewegungen agiert, wird bald Zweifel an seinen TradingFähigkeiten entwickeln und früher oder später sein System komplett oder zumindest teilweise revidieren, wenn er zuviel Verlust gemacht bzw. zu viele Bewegungen verpasst hat. Dieser Verlust an Selbstvertrauen kann Folgen haben für seine Zukunft an der Börse: Auch wenn er noch so ausgeklügelte Systeme entwickelt, ganz tief drin wird stets der Zweifel an ihm nagen.

Der Hinweis auf die Fallstricke des Tradings ausschliesslich auf Grundlage des Tertiärtrends soll den Trader keinesfalls vom Einsatz des Tertiärtrends als Indikator für zukünftige Marktbewegungen abhalten. Es soll vielmehr deutlich gemacht werden, welchen Anteil der Tertiärtrend an der Entwicklung erfolgreicher TradingWerkzeuge hat. Zu beachten ist dabei, dass der Tertiärtrend in erster Linie der Erschliessung von Informationen über den mittel und langfristigen Trend dienen sollte. Für alle, die nicht aufgrund ihrer beruflichen Situation dazu gezwungen sind, auf lntraday oder DaytoDayBasis mit dem kurzfristigen Trend zu traden, ist das die beste Lösung. Es ist erwiesen, dass man mit den langfristigeren Marktschwingungen auf lange Sicht mehr Gewinn machen kann. Wer sich das Risiko erlauben kann, wer geringe TradingKosten, unmittelbar Zugang zum Markt und die zur Entwicklung eines optimierten TradingSystems nötige Zeit hat, kann jedoch auch auf Grundlage des Tertiärtrends guten Erfolg erzielen.

Das Trading auf Grundlage des Tertiärtrends ist ein FullTimeJob. Der Trader muss jederzeit einen korrekt konstruierten, aktuellen Chart parat haben. Schliesslich kann es jederzeit zu einer signifikanten Bewegung kommen, und dann muss der Trader bereit sein. Wer dabei erfolgreich sein will, muss seine Risiken im Griff haben und sich mit einer ganzen Reihe von Verlusten abfinden können, die dann von den deutlichen Gewinnen der wenigen erfolgreichen Trades mehr als wettgemacht werden. Wen es belastet, dass die Zahl der verlustbringenden Trades immer grösser sein wird als die der gewinnbringenden, wem die nötige geistige Flexibilität abgeht oder wer mit plötzlichen Trendwenden nicht umgehen kann, sollte sich nicht nach dem Tertiärtrend richten.

Angesichts der erwähnten Nachteile des Tertiärtrends als ausschliesslicher Indikator für zukünftige Marktbewegungen drängt sich unweigerlich die Frage auf: „Wozu soll der TertiärtrendindikatorChart überhaupt gut sein?" Ist der Chart korrekt konstruiert, hat der Trader damit eine graphische Darstellung jedes kurzfristigen Tops und Bodens einschliesslich des jeweiligen Auftrittszeitpunkts vor sich. Auch kann er feststellen, wann kurzfristige Trendwenden stattgefunden haben, und welches Ausmass die Schwingungen von Kurs und Zeit haben.

DEFINITION

Nachdem der kurzfristige Swing Chart zur Ermittlung der kurzfristigen Gipfel und Böden jedes beliebigen Zeitraums verwendet werden kann, werden wir jedes TradingIntervall einfach als Balken bezeichnen, um Missverständnisse im Hinblick darauf zu vermeiden, ob ausschliesslich von Monats, Wochen oder Tages oder IntradayCharts die Rede ist.

Der kurzfristige Swing Chart oder EinBalkenChart verfolgt die Bewegung des Marktes über einen Balken. Von einem Preistief aus führt, sobald der Markt ein höheres Hoch als der vorangegangene Balken erreicht, eine Tertiärtrendlinie vom letzten Tief zum neuen Hoch. Dadurch wird das vorangegangene Tief zu einem kurzfristigen Boden (Abbildung 4.1). Von einem Preishoch aus führt, sobald der Markt ein tieferes Tief erreicht als der vorangegangene Balken, eine Tertiärtrendlinie vom letzten Hoch zu dem neuen Tief. Dadurch wird das vorangegangene Hoch zu einem kurzfristigen Top. Die Kombination einer von einem Boden ausgehenden Tertiärtrendlinie mit der von einem Top ausgehenden ergibt eine kurzfristige Schwingung. Das ist ein wichtiger Punkt, denn im Zusammenhang mit der Platzierung von Stops wird dem Trader an anderer Stelle empfohlen, Stops unter die Böden von kurzfristigen Schwingungen zu setzen und nicht unter Tiefs, bzw. über kurzfristige Schwingungsgipfel und nicht über Hochs. Sie müssen unterscheiden lernen zwischen einem Tief und dem Boden einer kurzfristigen Schwingung und einem Hoch und dem Top einer kurzfristigen Schwingung.

Hat sich die erste kurzfristige Schwingung herausgebildet, kann der Trader mit einer kurzfristigen Trendwende rechnen.

    

Beginnt der kurzfristige Swing Chart mit dem ersten TradingMonat, der ersten TradingWoche oder dem ersten TradingTag, und die Tertiärtrendlinie steuert ein neues Hoch an, heisst das nicht, dass der Tertiärtrend nach oben gedreht hat. Umgekehrt gilt, wenn die erste Bewegung nach unten geht, heisst das nicht, dass der Tertiärtrend nach unten dreht. Der Tertiärtrend dreht nur dann nach oben, wenn er ein kurzfristiges Top kreuzt. Analog dreht er nur dann nach unten, wenn er einen kurzfristigen Boden kreuzt. Tendiert der Tertiärtrend aufwärts und der Markt verzeichnet eine kurzfristige Schwingung nach unten, die den vorangegangenen kurzfristigen Boden nicht durchstösst, so ist das eine Korrektur. Tendiert der Tertiärtrend abwärts und der Markt verzeichnet eine kurzfristige Schwingung nach oben, die das vorangegangene kurzfristige Top nicht überschreitet, ist das ebenfalls eine Korrektur. Auf dem Markt gibt es zwei Arten von Auf oder Abwärtsbewegungen. Der kurzfristige Swing Chart zeigt diese Arten von Bewegun gen auf, indem er Trendbewegungen und Korrekturbewegungen in die eine oder andere Richtung identifiziert.

Um es noch einmal zusammenzufassen: Beim Einsatz des kurzfristigen Swing Charts verfolgt der Analyst lediglich die Auf bzw. Abwärtsbewegungen des Marktes über einen Balken. Der Schnittpunkt einer etablierten Abwärtstrendlinie und einer neuen Aufwärtstrendlinie bildet einen kurzfristigen Schwingungsboden. Der Schnittpunkt einer etablierten Aufwärtstrendlinie und einer neuen Abwärtstrendlinie bildet einen kurzfristigen Schwingungsgipfel. Aus der Kombination von kurzfristigen Schwingungsgipfeln und böden ergibt sich der TertiärtrendindikatorChart . Bei der Kreuzung eines kurzfristigen Schwingungsgipfels dreht der Tertiärtrend nach oben. Beim Durchstossen eines kurzfristigen Schwingungsbodens dreht er nach unten. Der Markt setzt sich zusammen aus Aufwärtstrends, Abwärtstrends und Korrekturphasen.

 

KONSTRUKTION

Um einen TertiärtrendindikatorChart korrekt zu konstruieren, braucht man: einen Balkenchart, Daten zu Preis und Zeit, einen roten Stift, einen grünen Stift, einen schwarzen Stift und ein Lineal. Der schwarze Stift wird zur Aktualisierung des Charts verwendet, der grüne Stift zum Verfolgen der Aufwärtsbewegung der Trendlinie und der rote Stift zum Verfolgen der Abwärtsbewegung der Trendlinie. Da eine unsauber gezeichnete Linie fehlinterpretiert werden kann, verwendet man ein Lineal, damit die Linien gerade werden. Das Datenmaterial zu Preis und Zeit dient zum korrekten Eintrag der Hochs und Tiefs. Verlässt man sich dabei auf visuelle Eindrücke, wird die ldenti fikation möglicherweise ungenau, was das Endergebnis beeinträchtigen kann.

Am besten beginnt man mit dem Erstellen eines TertiärtrendindikatorCharts beim ersten TradingBalken des Kontrakts. Dann hat der Analyst bereits alle kurzfristigen Schwingungen des Kontrakts festgehalten und aus den dargestellten Bewegungen wertvolle Informationen über Preis und Zeit bezogen, wenn der analysierte Kontrakt zum umsatzstärksten Markt wird. Dieser Chart ist eine Art „Fingerabdruck" des Marktes, denn jeder Markt entwickelt auf dem Gesamtchart charakteristische Muster, an denen man ihn eindeutig identifizieren kann. Deshalb ist die Verfolgung und Aktualisierung exakter Daten zu jeder Zeit so enorm wichtig.

Tertiärtrend und Monats, Wochen und Tageschart von einem Kurstief aus

Auf einem Monats, Wochen oder Tageschart sollte der Indikator vom ersten TradingMonat, der ersten Woche bzw. vom ersten Tag an dargestellt werden. Dann folgt man einfach den Marktbewegungen für jeden Monat, jede Woche bzw. jeden Tag. Erreicht der Markt von einem Kurstief aus ein höheres Hoch, zeichnet man mit grüner Farbe die Tertiärtrendlinie vom Tief des vorigen Balkens zum Hoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem Tief des letzten Balkens ein kurzfristiger Boden. In jedem Monat, in jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein höheres Hoch verzeichnet, wird die Tertiärtrendlinie zum nächsten höheren Kurs weitergeführt. Die Tertiärtrendlinie muss von Hoch zu Hoch fortgeschrieben werden, bis der Markt ein tieferes Tief erreicht. An diesem Punkt ziehen Sie die Tertiärtrendlinie dann in roter Farbe vom Hoch des vorigen Balkens zum Tief des aktuellen Balkens. So wird aus dem Hoch des vorigen Balkens ein kurzfristiges Top. In jedem Monat, in jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein tieferes Tief verzeichnet, wird die Tertiärtrendlinie zum nächsten tieferen Kurs weitergeführt. Zeichnen Sie die Tertiärtrendlinie weiter von Tief zu Tief, bis der Markt ein höheres Hoch erreicht.

 

 

Tertiärtrend und Monats, Wochen und Tageschart von einem Kurshoch aus

Auf einem Monats, Wochen oder Tageschart sollte der Indikator vom ersten TradingMonat, der ersten Woche bzw. vom ersten TradingTag an dargestellt werden. Dann folgt man einfach den Marktbewegungen für jeden Monat, jede Woche bzw. jeden Tag. Erreicht der Markt von einem Kurshoch aus ein tieferes Tief, zeichnet man mit roter Farbe die Tertiärtrendlinie vom Hoch des vorigen Balkens zum Tief des aktuellen Balkens. So wird aus dem Hoch des letzten Balkens ein kurzfristiger Gipfel. In jedem Monat, jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein tieferes Tief verzeichnet, wird die Tertiärtrendlinie zum nächsten tieferen Kurs weitergeführt. Die Tertiärtrendlinie muss von Tief zu Tief fortgeschrieben werden, bis der Markt ein höheres Hoch erreicht. An diesem Punkt ziehen Sie die Tertiärtrendlinie dann in grüner Farbe vom Tief des vorigen Balkens zum Hoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem Tief des vorigen Balkens ein kurzfristiger Boden. In jedem Monat, jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein höheres Hoch verzeichnet, wird die Tertiärtrendlinie zum nächsten höheren Kurs weitergeführt. Zeichnen Sie die Tertiärtrendlinie weiter von Hoch zu Hoch, bis der Markt ein tieferes Tief erreicht.

Die Frage, wie man beim Aufbau eines Tertiärtrendindikatorcharts vorzugehen hat, ist damit wohl erschöpfend beantwortet. Führen Sie das für Monats, Wochen und Tagescharts durch, bis der Chart die aktuellen Marktgegebenheiten enthält. Hat sich eine kurzfristige Schwingung herausgebildet, schreiben Sie über die kurzfristigen Tops den jeweiligen Kurs und das Datum ihres Auftretens. Ebenso verfahren Sie mit den kurzfristigen Böden, nur hier schreiben Sie Kurs und Datum des Auftretens unter die Böden.

Der Inside Bar

Ein wichtiger Umstand bei der Verfolgung kurzfristiger Marktschwingungen ist, ob die auftretenden Ausschläge innerhalb oder ausserhalb der vorangegangenen Spanne liegen. Da die Chartformation für alle Beobachtungszeiträume greift (auf Monats, Wochen und Tagesbasis), sprechen wir hier von einem Inside Bar . Dieses Phänomen tritt auf, wenn das Hoch niedriger liegt als das vorangegangene, und das Tief höher als das vorangegangene. Bei der charttechnischen Darstellung der kurzfristigen Marktschwingungen ignoriert der Analyst das Auftreten eines Inside Bars und achtet nur auf die Handelsspanne des nächsten Balkens. Da der Inside Bar unberücksichtigt bleibt, muss der Analyst sich nach dem vorangegangenen Balken richten, um festzustellen, ob die Tertiärtrendlinie nach oben oder nach unten geführt werden muss. Diesen Balken bezeichnet man als letzten aktiven Balken  last active bar. Hat die Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars aufwärts tendiert und der aktuelle Anstieg übersteigt das Hoch des letzten aktiven Balkens, muss die Tertiärtrendlinie nach oben geführt werden. Hat die Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars aufwärts tendiert und der Markt fällt unter das Tief des letzten aktiven Balkens, muss die Tertiärtrendlinie nach unten geführt werden. Hat die Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars abwärts tendiert und der Einbruch unterschreitet das Tief des letzten aktiven Balkens, muss die Tertiärtrendlinie nach unten geführt werden. Hat die Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars abwärts tendiert, und der Markt gerät über das Hoch des letzten aktiven Balkens, muss die Tertiärtrendlinie nach oben geführt werden. Kurz, der Trader ignoriert Inside Bars und stützt sich auf den letzten aktiven Balken, um die Richtung zu bestimmen, in die die Tertiärtrendlinie führt.

 

Der Outside Bar

Ein ausserhalb der vorangegangenen Spanne liegendes Zeitintervall (Outside Bar, siehe Abbildung 4.8) tritt auf, wenn das Hoch des aktuellen Zeitintervalls höher liegt als das des vorangegangenen Zeitintervalls und das Tief des aktuellen Zeitintervalls tiefer liegt als das Tief des vorangegangenen Zeitintervalls. Im Gegensatz zum Inside Bar ist die Reihenfolge des Auftretens von Hoch und Tiefpunkten an einem Tag mit Bewegungen ausserhalb der vorangegangenen Spanne entscheidend und sollte festgehalten werden. Tendiert die Tertiärtrendlinie aufwärts und der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein Hoch, wird die Tertiärtrendlinie erst zu diesem Hoch weitergeführt und dann hinunter zum Tief desselben Balkens .

 

Tendiert die Tertiärtrendlinie aufwärts und der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein Tief, wird die Tertiärtrendlinie erst zu diesem Tief weitergeführt, dann hinauf zum Hoch (Abbildung 4.10).Tendiert die Tertiärtrendlinie abwärts und der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein Hoch, wird die Tertiärtrendlinie erst zu diesem Hoch weitergeführt, dann zum Tief. Tendiert die Tertiärtrendlinie abwärts und der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein Tief, wird die Tertiärtrendlinie erst zu diesem Tief weitergeführt, dann zum Hoch. Ganz wichtig ist dabei, dass die Reihenfolge von Hoch und Tief an einem Tag mit Bewegungen ausserhalb der vorangegangenen Spanne korrekt festgehalten wird, denn entweder wird der Markt den Trend beibehalten, oder der Trader muss seinen Stop versetzen. Kann bei der Überprüfung des Tertiärtrendindikators anhand vergangener Daten die Reihenfolge nicht zweifelsfrei bestimmt werden, ist davon auszugehen, dass der Kurs, der der Eröffnung am nächsten liegt, zuerst auftrat, und der Kurs, der dem Schluss am nächsten liegt, zuletzt.

          

 

 

STOP ORDERS

Stop Orders werden zwar an anderer Stelle anhand von Beispielen noch ausführlicher diskutiert, doch als Grundregel gilt, dass sie unter kurzfristige Böden bzw. über kurzfristige Gipfel zu platzieren sind, denn wenn so ein Stop erreicht wird, ändert sich der kurzfristige Trend. Stops, die unter Tiefs oder über Hochs liegen, werden dagegen oft erreicht und tragen den Trader einfach aus dem Markt. Ein weiterer einleuchtender Grund, warum dieser beliebte Typ von Stops möglichst vermieden werden sollte, ist, dass der Trader seinen Stop dabei einfach innerhalb der normalen Schwingung des Marktes setzt. Bei Verwendung von kurzfristigen Swing Charts sollte man nicht einmal daran denken, einen Stop bei einem bestimmten Dollarbetrag zu platzieren, denn der wird beim ganz normalen Trading sicherlich erreicht.

Die festgelegten StopPunkte werden vom Markt vorgegeben. Ein Trader, der bereits einen kurzfristigen Swing Chart konstruiert und studiert hat, kann leichter beurteilen, ob der Markt, auf dem er sich engagieren will, Kursschwingungen aufweist, die er sich beim Trading erlauben kann. Kann der Trader sich den so ermittelten Stop nicht leisten, hat er zuwenig Kapital, um sich auf dem entsprechenden Markt zu engagieren, und muss einen anderen wählen, für den er auch mit seinen begrenzten Mitteln finanziell ausreichend ausgestattet ist.

Das Preisniveau, bei dem auf dem jeweiligen Markt Trading stattfindet, bestimmt oft das Ausmass der Schwingungen und so letztendlich die Entfernung der Stops. So weisen Märkte in der Umgebung von Hochs ausladendere Schwingungen auf als in der Umgebung von Kurstiefs. Stops sollten eine, zwei oder drei Preiseinheiten oberhalb bzw. unterhalb von kurzfristigen Schwingungstops oder böden platziert werden. Welche Platzierung angezeigt ist, hängt ab von der Position des Marktes hinsichtlich des Preisniveaus und von der Volatilität des aktuellen Marktgeschehens. Findet auf dem fraglichen Markt Trading zu historisch tiefen Kursen statt, sollte ein Stop näher am kurzfristigen Top oder Boden liegen, als wenn der Markt ein historisches Höchstniveau verzeichnet. Verwenden Sie langfristige Charts, um die Marktposition zu bestimmen, und platzieren Sie Ihre Stops entsprechend.

Bei der Diskussion einzelner Märkte werden Regeln genannt zur Bestimmung der korrekten StopPlatzierung in Relation zu kurzfristigen Tops oder Böden und in Einklang mit dem aktuellen TradingNiveau des Marktes.

 

 

PRAKTISCHE ANWENDUNG DER ERMITTELTEN INFORMATIONEN

Führen Sie Buch über diese Schwingungen, denn diese Punkte können für den aktuellen Markt früher oder später zu wichtigen Unterstützungs und Widerstandspunkten werden, oder zu historischen Unterstützungs und Widerstandsniveaus für die Zukunft. Die Daten der kurzfristigen Tops und Böden sind nicht nur wichtige Preispunkte, sondern können auch fürs Timing am aktuellen Markt oder als historische TimingPunkte für kommende Jahre Bedeutung haben.

Nachdem die kurzfristigen Tops und Böden identifiziert sind, sind die Schwingungen von Kurs und Zeit von Top zu Top, von Top zu Boden, von Boden zu Top und von Boden zu Boden festzuhalten. Mit ihrer Hilfe kann man leichter erkennen, ob ein Markt expandiert oder kontrahiert oder nicht. Kurzfristige Schwingungen sollten nach Kursniveau und Kalenderdaten geordnet werden. Dadurch erhält der Trader eine Vorstellung vom Verhalten des Marktes bei verschiedenen Kursniveaus in bestimmten Zeiträumen. Zusätzlich zu zyklischen Informationen enthält dieser Chart auch wichtige saisonale Daten. Darüber hinaus sollte der Trader die Stärke der Aufwärtsbewegungen von verschiedenen Kursniveaus aus analysieren sowie die entsprechenden Korrekturen. Umgekehrt sollte er auch die Stärke der Abwärtsbewegungen von verschiedenen Kursniveaus aus sowie die entsprechenden Korrekturen untersuchen. Zur Organisation dieser Fülle von Informationen kann ein Tabellenkalkulationsprogramm eingesetzt werden, so dass die Veränderungen von Kurs und Zeit leicht zu berechnen sind. Es ist deshalb wichtig, über diese Schwingungen Buch zu führen, weil sie möglicherweise bei der Prognose zukünftiger Kursund Zeitschwingungen von Wert sein können.

Je nach Perspektive des Traders sollten all diese Charts erstellt werden, um den Tertiärtrend des Betrachtungszeitraums zu ermitteln. Nähere Betrachtung ergibt, dass zwischen all diesen Charts Wechselbeziehungen existieren. Daher lohnt die Erstellung des ganzen Spektrums in jedem Fall. Durch das Anfertigen dieser Charts erhält der Trader einen systematischen Einblick von oben nach unten: Ein kurzfristiges Top oder ein kurzfristiger Boden auf dem Monatschart hat die grösste Bedeutung, gefolgt von einem kurzfristigen Top oder Boden auf dem Wochenchart, einem kurzfristigen Top oder Boden auf dem Tageschart und schliesslich vom kurzfristigen Top oder Boden auf dem Stundenchart (auf den hier nicht eingegangen wird).

Nach Erstellung des TertiärtrendCharts und Analyse der Tops und Böden sind folgende Punkte zu beachten, um die Zusammenhänge der Charts richtig einordnen zu können. Dieses Konzept findet sich auch bei der Abhandlung von Percentage Retracements und GannWinkeln wieder.

1 Ein kurzfristiges Top auf einem Monatschart ist immer auch ein kurzfristiges Top auf dem Wochen, dem Tages oder dem Stundenchart.

2 Ein kurzfristiges Top auf dem Wochenchart ist immer auch ein kurzfristiges Top auf dem Tages und dem Stundenchart, nicht unbedingt auch auf dem Monatschart.

3 Ein kurzfristiges Top auf dem Tageschart ist immer auch ein kurzfristiges Top auf dem Stundenchart, nicht unbedingt auch auf dem Wochen oder Monatschart.

4 Ein kurzfristiges Top auf dem Stundenchart ist nicht unbedingt ein kurzfristiges Top auf dem Tages, Wochen oder Monatschart.

5 Ein kurzfristiger Boden auf dem Monatschart ist immer auch ein kurzfristiger Boden auf dem Wochen, Tagesoder Stundenchart.

6 Ein kurzfristiger Boden auf dem Wochenchart ist immer auch ein kurzfristiger Boden auf dem Tages und Stundenchart, nicht unbedingt auch auf dem Monatschart.

7 Ein kurzfristiger Boden auf dem Tageschart ist immer auch ein kurzfristiger Boden auf dem Stundenchart, nicht unbedingt auch auf dem Wochen oder Monatschart

8 Ein kurzfristiger Boden auf dem Stundenchart ist nicht unbedingt ein kurzfristiger Boden auf dem Tages, Wochen oder Monatschart.

9 Ein kurzfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem Monatschart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen der Wochen, Tages und Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro Woche, Tag oder Stunde erfordert, damit sich auf dem Monatschart ein Aufwärts oder Abwärtstrend herausbildet.

10 Ein kurzfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem Wochenchart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen der Tages und Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro Tag oder Stunde erfordert, damit sich auf dem Wochenchart ein Aufwärts oder Abwärtstrend herausbildet.

11 Ein kurzfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem Tageschart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen des Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro Stunde erfordert, damit sich auf dem Tageschart ein Aufwärts oder Abwärtstrend herausbildet.

12 Ein kurzfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem Stundenchart setzt sich zusammen aus einer Serie von Schwingungen während der Zeitintervalle innerhalb eines Tages, etwa des 30Minuten, des 15Minuten oder des 5MinutenCharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro Zeitintervall erfordert, damit sich auf dem Stundenchart ein Aufwärts oder Abwärtstrend herausbildet.

ZUSAMMENFASSUNG

Das TertiärtrendindikatorChart stellt einfach die kurzfristigen Schwingungen des Marktes über einen Balken dar. Der Trader folgt dann den Aufwärts und Abwärtsbewegungen des Marktes, indem er die Tertiärtrendlinie anhebt oder absenkt. Das Überkreuzen eines kurzfristigen Tops oder eines kurzfristigen Bodens verursacht eine Trendwende nach oben oder unten, ändert aber nicht die Bewegung der Trendlinie. Daraus ergeben sich Aufwärtstrends, Abwärtstrends und Korrekturen. Richtungsänderungen machen Tiefs zu Böden und Hochs zu Gipfeln. Inside Bars sollten bei der Konstruktion des TertiärtrendindikatorCharts ignoriert werden. Kommt es dagegen zu Outside Bars, sind diese Bewegungen aufmerksam zu verfolgen, da die Reihenfolge von Hoch und Tief eines Outside Bars für den Aufbau eines TertiärtrendindikatorCharts von entscheidender Bedeutung ist. Entsteht ein Outside Bar, sollte der Trader darauf achten, ob als erstes das Hoch oder das Tief auftritt. Die Platzierung von Stops über Hochs und unter Tiefs ist zu vermeiden. Statt dessen sollten sie über Tops und unter Böden platziert werden. Ausserdem sollte man sich dabei nach der historischen TradingPosition des Marktes richten. Betrachtung und Analyse der vom kurzfristigen SwingChart generierten Daten kann dem Trader dienlich sein zur Ermittlung des Ausmasses der Schwingungen von Kurs und Zeit von Top zu Top, von Top zu Boden, von Boden zu Top und von Boden zu Boden. Wer diese Informationen besitzt, kann besser beurteilen, ob der Markt expandiert oder kontrahiert. Zusätzlich kann das Marktverhalten bei bestimmten Preisniveaus und in bestimmten Zeiträumen dem Trader das Verständnis der Natur des Marktes näherbringen. Schliesslich sollte der Trader noch über fundierte Kenntnis der Wechselbeziehungen zwischen Monats, Wochen, Tages und IntradayCharts verfügen, um damit Unterstützung und Widerstand besser erfassen zu können.

Charts von Sekundärtrend_Indikatoren

Hat sich der Analyst mit dem kurzfristigen Swing Chart auseinandergesetzt und dessen Nachteile kennengelernt, führt ihn der nächste logische Schritt zum mittelfristigen Swing Chart

Der Trader verspricht sich womöglich angesichts der Unzulänglichkeiten des Tertiärtrendcharts vom mittelfristigen Swing Chart bessere Gelegenheiten für erfolgreiches Marktengagement. Hinzu kommt, dass der Sekundärtrendchart dem Trader mehr „echte" Trendwenden und weniger Schaukelbewegungen liefert. Und schliesslich ist da noch die kostendämpfende Wirkung, denn vom Sekundärtrendchart werden im Vergleich zum Tertiärtrendchart weniger Signale generiert.

Hier ein paar der wichtigsten Pluspunkte des Tradings auf Grundlage des mittelfristigen Swing Charts:

1 Beim Sekundärtrend ergeben sich weniger Gelegenheiten als beim Tertiärtrend. Das reduziert den TradingAufwand auf ein Minimum.

2 Da die Zahl der Trades geringer ist als beim Tertiärtrend, gerät der Trader nicht so leicht in Schaukelbewegungen, und auch eine potentielle lange Reihe von Verlusten ist weniger wahrscheinlich.

3 Beim Sekundärtrend bilden sich TradingGelegenheiten langsamer heraus und sind berechenbarer als beim Tertiärtrend. So kann der Trader die Formation beobachten und eventuell notwendige Anpassungen vornehmen.

4 Obwohl die Methodik des Erstellens bei Sekundärtrendchart und Primärtrendchart dieselbe ist, ist für den Sekundärtrendchart unter Umständen weniger Zeitaufwand erforderlich, insbesondere, wenn der Markt sich gerade in einem deutlichen Aufwärts oder Abwärtstrend befindet.

5 Die mentale Erschöpfung, die von häufigen Richtungsänderungen verursacht wird, sowie die Gefahr, dass man sich übernimmt und viele Verluste erleidet, sind beim Trading auf Grundlage des Sekundärtrends nicht in dem Masse gegeben wie beim Tertiärtrend.

6 Das Verfolgen des Tertiärtrendcharts kann die Bestimmung bevorstehender Trendwenden auf dem Sekundärtrendchart erleichtern. Ebenso ist das Studium des Sekundärtrendcharts für die Ermittlung von Trendwenden auf dem Primärtrendchart dienlich (siehe Kapitel 6).

Ein Trader, dem die Nachteile des Tertiärtrendcharts sowie die Vorteile des Sekundärtrendcharts bekannt sind, entscheidet sich oft für den Sekundärtrendchart als ausschliessliche Quelle von Daten und Informationen zum Trend. Ist der Chart korrekt konstruiert, hat der Trader eine graphische Darstellung aller mittelfristigen Gipfel und Böden sowie der Daten ihres Auftretens vor sich. Auch kann er feststellen, wann mittelfristige Trendwenden stattgefunden haben und welches Ausmass die mittelfristigen Schwingungen von Kurs und Zeit haben. Mit Hilfe dieser Informationen kann ein einfaches Trading System entwickelt werden.

DEFINITION

Nachdem der mittelfristige Swing Chart zur Ermittlung der mittelfristigen Gipfel und Böden jedes beliebigen Zeitraums verwendet werden kann, werden wir jedes TradingIntervall einfach als Balken bezeichnen, um Missverständnisse im Hinblick darauf zu vermeiden, ob ausschliesslich von Monats, Wochenoder Tages oder IntradayCharts die Rede ist.

Der mittelfristige Swing Chart oder ZweiBalkenChart folgt den Bewegungen des Marktes über zwei Balken. Erreicht der Markt von einem Kurstief aus über zwei aufeinanderfolgende Zeitintervalle ein höheres Hoch als das des vorangegangenen Balkens, wird eine Sekundärtrendlinie vom Tief des vorvorigen Balkens aus zu dem neuen Hoch gezogen. So wird aus dem Kurstief des vorvorigen Balkens ein mittelfristiger Boden. Erreicht der Markt über zwei aufeinanderfolgende Zeitintervalle von einem Kurshoch aus ein tieferes Tief als das des vorangegangenen Balkens, wird eine Sekundärtrendlinie vom Hoch des vorvorigen Balkens aus zu dem neuen Tief gezogen. So wird aus dem Hoch des vorvorigen Balkens ein mittelfristiges Top. Die Kombination einer von einem mittelfristigen Boden ausgehenden Sekundärtrendlinie mit der von einem mittelfristigen Top ausgehenden ergibt eine mittelfristige Schwingung. Das ist ein wichtiger Punkt, denn im Zusammenhang mit der Platzierung von Stops wird dem Trader empfohlen, Stops unter die Böden von mittelfristigen Schwingungen zu setzen und nicht unter Tiefs bzw. über mittelfristige Schwingungsgipfel und nicht über Hochs. Sie müssen unterscheiden lernen zwischen einem Tief und dem Boden einer mittelfristigen Schwingung und einem Hoch und dem Top einer mittelfristigen Schwingung.

Hat sich die erste mittelfristige Schwingung herausgebildet, kann der Trader mit einer mittelfristigen Trendwende rechnen. Beginnt der Sekundärtrendchart mit dem ersten TradingMonat, der ersten TradingWoche oder dem ersten TradingTag und die Sekundärtrendlinie steuert ein neues Hoch an, heisst das nicht, dass der Sekundärtrend nach oben gedreht hat. Umgekehrt gilt, wenn die erste Bewegung nach unten geht, heisst das nicht, dass der Sekundärtrend nach unten dreht. Der Sekundärtrend dreht nur dann nach oben, wenn er ein mittelfristiges Top kreuzt. Analog dreht er nur dann nach unten, wenn er einen mittelfristigen Boden kreuzt. Tendiert der Sekundärtrend aufwärts und der Markt verzeichnet eine mittelfristige Schwingung nach unten, die den vorangegangenen mittelfristigen Schwingungsboden nicht durchstösst, ist das eine Korrektur.

 

Chart eines Sekundärtrendindikators. Der mittelfristige Chart folgt den Schwingungen des Marktes über zwei Balken. Jeder Kurs gibt einen mittelfristigen Boden oder einen mittelfristigen Gipfel an.

 

Tendiert der Sekundärtrend abwärts und der Markt verzeichnet eine mittelfristige Schwingung nach oben, die das vorangegangene mittelfristige Schwingungstop nicht überschreitet, ist das ebenfalls eine Korrektur. Auf dem Markt gibt es zwei Arten von Auf oder Abwärtsbewegungen. Der mittelfristige Swing Chart zeigt diese Arten von Bewegungen auf, indem es Trendbewegungen und Korrekturbewegungen in die eine oder andere Richtung identifiziert.

Um es noch einmal zusammenzufassen: Beim Einsatz des mittelfristigen Swing Charts verfolgt der Analyst lediglich die Aufund Abwärtsbewegungen des Marktes über zwei Balken. Der Schnittpunkt einer etablierten Abwärtstrendlinie und einer neuen Aufwärtstrendlinie bildet einen mittelfristigen Schwingungsboden. Der Schnittpunkt einer etablierten Aufwärtstrendlinie und einer neuen Abwärtstrendlinie bildet einen mittelfristigen Schwingungsgipfel. Aus der Kombination von mittelfristigen Schwingungsgipfeln und böden ergibt sich der SekundärtrendindikatorChart (Abbildung 5.3). Bei der Kreuzung eines mittelfristigen Schwingungsgipfels dreht der Sekundärtrend nach oben. Beim Durchstossen eines mittelfristigen Schwingungsbodens dreht der Sekundärtrend nach unten. Der Markt setzt sich zusammen aus mittelfristigen Aufwärtstrends, mittelfristigen Abwärtstrends und mittelfristigen Trendkorrekturen.

KONSTRUKTION

Um einen SekundärtrendindikatorChart korrekt zu konstruieren, braucht man: einen Balkenchart, Daten zu Preis und Zeit, einen roten Stift, einen grünen Stift, einen schwarzen Stift und ein Lineal. Der schwarze Stift wird zur Aktualisierung des Charts verwendet, der grüne Stift zum Verfolgen der Aufwärtsbewegung der Sekundärtrendlinie und der rote Stift zum Verfolgen der Abwärtsbewegung der Sekundärtrendlinie. Da eine unsauber gezeichnete Linie fehlinterpretiert werden kann, verwendet man ein Lineal, damit die Linien gerade werden. Das Datenmaterial zu Preis und Zeit dient zum korrekten Eintrag der Hochs und Tiefs. Verlässt man sich dabei auf visuelle Eindrücke, wird die Identifikation möglicherweise ungenau, was das Endergebnis beeinträchtigen kann.

Am besten beginnt man mit dem Erstellen eines SekundärtrendindikatorCharts (Abbildung 5.4) beim ersten TradingBalken des Kontrakts. Dann hat der Analyst bereits alle mittelfristigen Schwingungen des Kontrakts festgehalten und aus den dargestellten Bewegungen wertvolle Informationen über Preis und Zeit bezogen, wenn der analysierte Kontrakt zum umsatzstärksten Markt wird. Dieser Chart ist eine Art „Fingerabdruck" des Marktes, denn jeder Markt entwickelt auf dem Gesamtchart charakteristische Muster, an denen man ihn eindeutig identifizieren kann. Deshalb ist die Verfolgung und Aktualisierung exakter Daten zu jeder Zeit so enorm wichtig.

Sekundärtrend und Monats, Wochen und Tageschart von einem Kurstief aus

Auf einem Monats, Wochen oder Tageschart sollte der Indikator vom ersten TradingMonat, der ersten Woche bzw. vom ersten Tag an dargestellt werden. Dann folgt man einfach den Marktbewegungen für jeden Monat, jede Woche bzw. jeden Tag. Erreicht der Markt von einem Kurstief aus zwei höhere Hochs in Folge, zeichnet man mit grüner Farbe die Sekundärtrendlinie vom Tief des vorvorigen Balkens zum Hoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem Tief des vorvorigen Balkens ein mittelfristiger Boden. Hat der ZweiBalkenIndikator einmal eine Aufwärtsbewegung ausgelöst, sind zum Weiterführen der Sekundärtrendlinie in Aufwärtsrichtung keine zwei aufeinanderfolgenden höheren Hochs mehr erforderlich. In jedem Monat, jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein höheres Hoch verzeichnet, wird die Sekundärtrendlinie zum nächsten höheren Kurs weitergeführt. Die Sekundärtrendlinie muss von Hoch zu Hoch fortgeschrieben werden, bis der Markt zwei tiefere Tiefs in Folge erreicht. An diesem Punkt ziehen Sie die Sekundärtrendlinie dann in roter Farbe vom Hoch des vorvorigen Balkens zum Tief des aktuellen Balkens. So wird aus dem Hoch des vorvorigen Balkens ein mittelfristiges Top. Hat der ZweiBalkenIndikator einmal eine Abwärtsbewegung ausgelöst, sind zum Weiterführen der Sekundärtrendlinie in Abwärtsrichtung keine zwei aufeinanderfolgenden tieferen Tiefs mehr erforderlich. In jedem Monat, jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein tieferes Tief verzeichnet, wird die Sekundärtrendlinie zum nächsten tieferen Kurs weitergeführt. Zeichnen Sie die Sekundärtrendlinie weiter von Tief zu Tief, bis der Markt zwei höhere Hochs in Folge erreicht.

Sekundärtrend und Monats, Wochen und Tageschart von einem Kurshoch aus

Auf einem Monats, Wochen oder Tageschart sollte der Indikator vom ersten TradingMonat, der ersten Woche bzw. vom ersten TradingTag an dargestellt werden. Dann folgt man einfach den Marktbewegungen für jeden Monat, jede Woche bzw. jeden Tag. Erreicht der Markt von einem Kurshoch aus zwei tiefere Tiefs in Folge, zeichnet man mit roter Farbe die Sekundärtrendlinie vom Hoch des vorvorigen Balkens zum Tief des aktuellen Balkens. So wird aus dem Hoch des vorvorigen Balkens ein mittelfristiger Gipfel. Hat der ZweiBalkenIndikator einmal eine Abwärtsbewegung ausgelöst, sind zum Weiterführen der Sekundärtrendlinie in Abwärtsrichtung keine zwei aufeinanderfolgenden tieferen Tiefs mehr erforderlich. In jedem Monat, jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein tieferes Tief verzeichnet, wird die Sekundärtrendlinie zum nächsten tieferen Kurs weitergeführt. Die Sekundärtrendlinie muss von Tief zu Tief fortgeschrieben werden, bis der Markt zwei höhere Hochs in Folge erreicht. An diesem Punkt ziehen Sie die Sekundärtrendlinie dann in grüner Farbe vom Tief des vorvorigen Balkens zum Hoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem Tief des vorvorigen Balkens ein mittelfristiger Boden. Hat der ZweiBalkenIndikator einmal eine Aufwärtsbewegung ausgelöst, sind zum Weiterführen der Sekundärtrendlinie in Aufwärtsrichtung keine zwei aufeinanderfolgenden höheren Hochs mehr erforderlich. In jedem Monat, jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein höheres Hoch verzeichnet, wird die Sekundärtrendlinie zum nächsten höheren Kurs weitergeführt. Zeichnen Sie die Sekundärtrendlinie weiter von Hoch zu Hoch, bis der Markt zwei tiefere Tiefs in Folge erreicht.

Die Frage, wie man beim Aufbau eines Sekundärtrendindikatorcharts vorzugehen hat, ist damit wohl erschöpfend beantwortet. Führen Sie das für Monats, Wochen und Tagescharts durch, bis der Chart die aktuellen Marktgegebenheiten enthält. Hat sich eine mittelfristige Schwingung herausgebildet, schreiben Sie über die mittelfristigen Tops den jeweiligen Kurs und das Datum ihres Auftretens. Ebenso verfahren Sie mit den mittelfristigen Böden, nur hier schreiben Sie Kurs und Datum des Auftretens unter die Böden (Abbildung 5.5).

Der Inside Bar

Ein wichtiger Umstand bei der Verfolgung mittelfristiger Marktschwingungen ist, ob die auftretenden Ausschläge innerhalb oder ausserhalb der vorangegangenen Spanne liegen. Da die Chartformation für alle Beobachtungszeiträume greift (auf Monats, Wochen und Tagesbasis), sprechen wir hier von einem Inside Bar (Abbildung 5.6). Dieses Phänomen tritt auf, wenn das Hoch niedriger liegt als das vorangegangene und das Tief höher als das vorangegangene. Bei der charttechnischen Darstellung der mittelfristigen Marktschwingungen ignoriert der Analyst das Auftreten eines Inside Bars und achtet nur auf die Handelsspanne des nächsten Balkens. Da der Inside Bar unberücksichtigt bleibt, muss der Analyst sich nach dem vorangegangenen Balken richten, um festzustellen, ob die Sekundärtrendlinie nach oben oder nach unten geführt werden muss. Diesen Balken bezeichnet man als letzten aktiven Balken  last active bar. Hat die Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars aufwärts tendiert und der aktuelle Anstieg übersteigt das Hoch des letzten aktiven Balkens, muss die Sekundärtrendlinie nach oben geführt werden. Hat die Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars aufwärts tendiert und der Markt fällt unter das Tief des letzten aktiven Balkens, muss die Sekundärtrendlinie nach unten geführt werden. Hat die Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars abwärts tendiert und der Einbruch unterschreitet das Tief des letzten aktiven Balkens, muss die Sekundärtrendlinie nach unten geführt werden. Hat die Sekundärtrendlinie vor Auftreten eines Inside Bars abwärts tendiert, und der Markt gerät über das Hoch des letzten aktiven Balkens, muss die Sekundärtrendlinie nach oben geführt werden. Kurz, der Trader ignoriert Inside Bars und stützt sich auf den letzten aktiven Balken, um die Richtung zu bestimmen, in die die Sekundärtrendlinie führt.

Der Outside Bar

Ein ausserhalb der vorangegangenen Spanne liegendes Zeitintervall (Outside Bar, siehe Abbildung 5.7) tritt auf, wenn das Hoch des aktuellen Zeitintervalls höher liegt als das des vorangegangenen Zeitintervalls und das Tief des aktuellen Zeitintervalls tiefer liegt als das Tief des vorangegangenen Zeitintervalls. Im Gegensatz zum Inside Bar ist die Reihenfolge des Auftretens von Hoch und Tiefpunkten an einem Tag mit Bewegungen ausserhalb der vorangegangenen Spanne entscheidend und sollte festgehalten werden. Tendiert die Sekundärtrendlinie aufwärts und der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein Hoch, wird die Sekundärtrendlinie zu diesem Hoch weitergeführt. Tendiert die Sekundärtrendlinie aufwärts und der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein Tief, wird die Sekundärtrendlinie nicht zu diesem Tief weitergeführt, sondern zum Hoch. Tendiert die Sekundärtrendlinie abwärts und der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein Hoch, wird die Sekundärtrendlinie nicht zu diesem Hoch weitergeführt, sondern zum Tief. Tendiert die Sekundärtrendlinie abwärts und der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein Tief, wird die Sekundärtrendlinie zu diesem Tief weitergeführt. Ganz wichtig ist dabei, dass die Reihenfolge von Hoch und Tief an einem Tag mit Bewegungen ausserhalb der vorangegangenen Spanne korrekt festgehalten wird, denn entweder wird der Markt den Trend beibehalten, oder der Trader muss seinen Stop versetzen. Kann bei der Überprüfung des Sekundärtrendindikators anhand vergangener Daten die Reihenfolge nicht zweifelsfrei bestimmt werden, ist davon auszugehen, dass der Kurs, der der Eröffnung am nächsten liegt, zuerst auftrat, und der Kurs, der dem Schluss am nächsten liegt, zuletzt.

 

 

Outside BarCharts mit Sekundärtrend und OutsideBewegungen. Links: Der Trendindikator tendiert abwärts. Das Tief des OutsideTages kommt vor dem Hoch. Der Sekundärtrendindikator tendiert erst abwärts und führt dann zum Hoch hinauf. Rechts: Der Trendindikator fällt, der Abwärtstrend wird wieder aufgenommen, ungeachtet der OutsideBewegung.

 

STOP ORDERS

Stop Orders werden zwar an anderer Stelle anhand von Beispielen noch ausführlicher diskutiert, doch als Grundregel gilt, dass sie unter mittelfristige Böden (Abbildung 5.8) bzw. über mittelfristige Gipfel zu platzieren sind, denn wenn so ein Stop erreicht wird, ändert sich der mittelfristige Trend. Stops, die unter Tiefs oder über Hochs liegen, werden dagegen oft erreicht und tragen den Trader einfach aus dem Markt. Ein weiterer einleuchtender Grund, warum dieser beliebte Typ von Stops möglichst vermieden werden sollte, ist, dass der Trader seinen Stop dabei einfach innerhalb der normalen Schwingung des Marktes setzt. Bei Verwendung von mittelfristigen Swing Charts zur Bestimmung des Einstiegs sollte man nicht einmal daran denken, einen Stop bei einem bestimmten Dollarbetrag zu platzieren, denn der wird beim ganz normalen Trading sicherlich erreicht.

Die festgelegten StopPunkte werden vom Markt vorgegeben. Ein Trader, der bereits einen mittelfristigen Swing Chart konstruiert und studiert hat, kann leichter beurteilen, ob der Markt, auf dem er sich engagieren will, Kursschwingungen aufweist, die er sich beim Trading erlauben kann. Kann der Trader sich den so ermittelten Stop nicht leisten, hat er zu wenig Kapital, um sich auf dem entsprechenden Markt zu engagieren und muss einen anderen wählen, für den er auch mit seinen begrenzten Mitteln finanziell ausreichend ausgestattet ist.

Das Preisniveau, bei dem auf dem jeweiligen Markt Trading stattfindet, bestimmt oft das Ausmass der Schwingungen und so letztendlich die Entfernung der Stops. So weisen Märkte in der Umgebung von Hochs ausladendere Schwingungen auf als in der Umgebung von Kurstiefs. Stops sollten eine, zwei oder drei Preiseinheiten oberhalb bzw. unterhalb von mittelfristigen Schwingungstops oder böden platziert werden. Welche Platzierung angezeigt ist, hängt ab von der Position des Marktes hinsichtlich des Preisniveaus und von der Volatilität des aktuellen Marktgeschehens. Findet auf dem fraglichen Markt Trading zu historisch tiefen Kursen statt, sollte ein Stop näher am mittelfristigen Top oder Boden liegen, als wenn der Markt eine historisches Höchstniveau verzeichnet. Verwenden Sie langfristige Charts, um die Marktposition zu bestimmen, und platzieren Sie Ihre Stops entsprechend.

Bei der Diskussion einzelner Märkte werden Regeln genannt zur Bestimmung der korrekten StopPlatzierung in Relation zu mittelfristigen Tops oder Böden und in Einklang mit dem aktuellen TradingNiveau des Marktes.

 

PRAKTISCHE ANWENDUNG DER ERMITTELTEN INFORMATIONEN

Führen Sie Buch über diese Schwingungen, denn diese Punkte können für den aktuellen Markt früher oder später zu wichtigen Unterstützungs und Widerstandspunkten werden oder zu historischen Unterstützungs und Widerstandsniveaus für die Zukunft. Die Daten der mittelfristigen Tops und Böden sind nicht nur wichtige Preispunkte, sondern können auch fürs Timing am aktuellen Markt oder als historische TimingPunkte für kommende Jahre Bedeutung haben.

Nachdem die mittelfristigen Tops und Böden identifiziert sind, sind die Schwingungen von Kurs und Zeit von Top zu Top, von Top zu Boden, von Boden zu Top und von Boden zu Boden festzuhalten. Mit ihrer Hilfe kann man leichter erkennen, ob ein Markt expandiert oder kontrahiert oder nicht. Mittelfristige Schwingungen sollten nach Kursniveau und Kalenderdaten geordnet werden. Dadurch erhält der Trader eine Vorstellung vom Verhalten des Marktes bei verschiedenen Kursniveaus in bestimmten Zeiträumen. Zusätzlich zu zyklischen Informationen enthält dieser Chart auch wichtige saisonale Daten. Darüber hinaus sollte der Trader die Stärke der Aufwärtsbewegungen von verschiedenen Kursniveaus aus analysieren sowie die entsprechenden Korrekturen. Umgekehrt sollte er auch die Stärke der Abwärtsbewegungen von verschiedenen Kursniveaus aus sowie die entsprechenden Korrekturen untersuchen. Zur Organisation dieser Fülle von Informationen kann ein Tabellenkalkulationsprogramm eingesetzt werden, so dass die Veränderungen bei Kurs und Zeit leicht zu berechnen sind. Es ist wichtig, über diese Schwingungen Buch zu führen, weil sie möglicherweise bei der Prognose zukünftiger Kurs und Zeitschwingungen von Wert sein können.

Je nach Perspektive des Traders sollten all diese Charts erstellt werden, um den Sekundärtrend des Betrachtungszeitraums zu ermitteln. Nähere Betrachtung ergibt, dass zwischen all diesen Charts Wechselbeziehungen existieren. Daher lohnt die Erstellung des ganzen Spektrums in jedem Fall. Durch das Anfertigen dieser Charts erhält der Trader einen systematischen Einblick von oben nach unten: Ein mittelfristiges Top oder ein mittelfristiger Boden auf dem Monatschart hat die grösste Bedeutung, gefolgt von einem mittelfristigen Top oder Boden auf dem Wochenchart, einem mittelfristigen Top oder Boden auf dem Tageschart und schliesslich vom mittelfristigen Top oder Boden auf dem Stundenchart (auf das hier nicht eingegangen wird).

Nach Erstellung des Sekundärtrendcharts und Analyse der Tops und Böden sind folgende Punkte zu beachten, um die Zusammenhänge der Charts richtig einordnen zu können. Dieses Konzept findet sich auch bei der Abhandlung von Percentage Retracements und GannWinkeln wieder.

1 Ein mittelfristiges Top auf einem Monatschart ist immer auch ein mittelfristiges Top auf dem Wochen, dem Tagesoder dem Stundenchart.

2 Ein mittelfristiges Top auf dem Wochenchart ist immer auch ein mittelfristiges Top auf dem Tages und dem Stundenchart, nicht unbedingt auch auf dem Monatschart.

3 Ein mittelfristiges Top auf dem Tageschart ist immer auch ein mittelfristiges Top auf dem Stundenchart, nicht unbedingt auch auf dem Wochen oder Monatschart.

4 Ein mittelfristiges Top auf dem Stundenchart ist nicht unbedingt ein mittelfristiges Top auf dem Tages, Wochen oder Monatschart.

5 Ein mittelfristiger Boden auf dem Monatschart ist immer auch ein mittelfristiger Boden auf dem Wochen, Tagesoder Stundenchart.

6 Ein mittelfristiger Boden auf dem Wochenchart ist immer auch ein mittelfristiger Boden auf dem Tages und Stundenchart, nicht unbedingt auch auf dem Monatschart.

7 Ein mittelfristiger Boden auf dem Tageschart ist immer auch ein mittelfristiger Boden auf dem Stundenchart, nicht unbedingt auch auf dem Wochen oder Monatschart.

8 Ein mittelfristiger Boden auf dem Stundenchart ist nicht unbedingt ein mittelfristiger Boden auf dem Tages, Wochen oder Monatschart.

9 Ein mittelfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem Monatschart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen der Wochen, Tages und Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro Woche, Tag oder Stunde erfordert, damit sich auf dem Monatschart ein Aufwärts oder Abwärtstrend herausbildet.

10 Ein mittelfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem Wochenchart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen der Tages und Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro Tag oder Stunde erfordert, damit sich auf dem Wochenchart ein Aufwärts oder Abwärtstrend herausbildet.

11 Ein mittelfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem Tageschart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen des Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro Stunde erfordert, damit sich auf dem Tageschart ein Aufwärts oder Abwärtstrend herausbildet.

12 Ein mittelfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem Stundenchart setzt sich zusammen aus einer Serie von Schwingungen während der Zeitintervalle innerhalb eines Tages, etwa des 30Minuten, des 15Minuten oder des 5MinutenCharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro Zeitintervall erfordert, damit sich auf dem Stundenchart ein Aufwärts oder Abwärtstrend herausbildet.

13 Ein mittelfristiger Aufwärtstrend setzt sich zusammen aus

Aufwärtsschwingungen und Korrekturen.

14 Ein mittelfristiger Abwärtstrend setzt sich zusammen aus

Abwärtsschwingungen und Korrekturen.

15 Ein mittelfristiger Aufwärtstrend setzt sich zusammen aus kurzfristigen Aufwärts und Abwärtstrends.

16 Ein mittelfristiger Abwärtstrend setzt sich zusammen aus kurzfristigen Aufwärts und Abwärtstrends.

17 Ein mittelfristiger Gipfel ist immer auch ein kurzfristiger, doch ein kurzfristiger nicht notgedrungen ein mittelfristiger.

18 Ein mittelfristiger Boden ist immer auch ein kurzfristiger, ein kurzfristiger Boden nicht notgedrungen ein mittelfristiger.

ZUSAMMENFASSUNG

Der SekundärtrendindikatorChart stellt einfach die mittelfristigen Schwingungen des Marktes über zwei Balken dar. Der Trader folgt dann den Aufwärts und Abwärtsbewegungen des Marktes, indem er die Sekundärtrendlinie anhebt oder absenkt. Das Überkreuzen eines mittelfristigen Tops oder eines mittelfristigen Bodens verursacht eine Trendwende nach oben oder unten, verändert aber nicht die Bewegung der Trendlinie. Daraus ergeben sich Aufwärtstrends, Abwärtstrends und Korrekturen. Richtungsänderungen machen Tiefs zu Böden und Hochs zu Gipfeln. Inside Bars sollten bei der Konstruktion des SekundärtrendindikatorCharts ignoriert werden. Kommt es dagegen zu Outside Bars, sind diese Bewegungen aufmerksam zu verfolgen, da die Reihenfolge von Hoch und Tief eines Outside Bars für den Aufbau eines SekundärtrendindikatorCharts von entscheidender Bedeutung ist. Entsteht ein Outside Bar, sollte der Trader darauf achten, ob als erstes das Hoch Dder das Tief auftritt.

Stops sind über mittelfristigen Tops oder unter mittelfristigen B5den zu platzieren, nicht über Hochs oder unter Tiefs. Ausser:em sollte man sich dabei nach der historischen TradingPosi

            des Marktes richten. Die Betrachtung und Analyse der vom

ttelfristigen SwingChart generierten Daten kann dem Trader sein zur Ermittlung des Ausmasses der Schwingungen von Kurs und Zeit von Top zu Top, von Top zu Boden, von Boden zu Top und von Boden zu Boden. Wer diese Informationen besitzt, kann besser beurteilen, ob der Markt expandiert oder kontrahiert. Zusätzlich kann das Marktverhalten bei bestimmten Preisniveaus und in bestimmten Zeiträumen dem Trader das Verständnis der Natur des Marktes näherbringen. Schliesslich sollte der Trader noch über fundierte Kenntnis der Wechselbeziehungen zwischen Monats, Wochen, Tages und IntradayCharts verfügen, um damit Unterstützung und Widerstand besser erfassen zu können.

Charts von Primärtrend_Indikatoren

Hat sich der Analyst mit kurzfristigen und mittelfristigen Swing Charts befasst und deren Vor und Nachteile kennengelernt, führt ihn der nächste logische Schritt zum langfristigen Swing Chart. Der Trader ist sich der Unzulänglichkeiten des Tradings auf Grundlage des Tertiärtrendcharts bewusst und hat die praktischen Vorteile des mittelfristigen Sekundärtrendcharts entdeckt. Nun möchte er vielleicht einen Indikator für längerfristig orientiertes Engagement entwickeln. Verglichen mit dem ausgesprochen lebhaften Tertiärtrendindikator und dem etwas ruhigeren Sekundärtrendindikator zeigt der Primärtrendindikator die geringste Aktivität. Das ist nicht unbedingt ein Vorteil, da das Ziel des Erstellens von Charts ja lukratives Trading ist. Beim Tertiärtrendchart kommt es zu vielen abrupten Trendwenden, und die Tradingkosten sind hoch. Die Tradingkosten  die anfallenden Provisionen und Gebühren also  sind beim Primärtrendchart niedrig, doch hier schlagen die verpassten Gelegenheiten zu Buche. Daher verwendet man diesen Chart am besten in Kombination mit dem Sekundärtrendindikator. Zeigt beispielsweise der Primärtrendchart einen Bullenmarkt an, ist man gut beraten, Kaufgelegenheiten nach Korrekturen anhand des Sekundärtrendindikators zu ermitteln. Die Konstruktion des Primärtrendcharts darf dabei aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da jeder Trader stets über den Primärtrend des jeweiligen Marktes informiert sein sollte. Um bei Marktanalyse und Trading Erfolg zu haben, muss der Analyst den Primärtrendchart, den Sekundärtrendchart und den Tertiärtrendchart konstruieren. Die Schwingungen der kürzerfristigen Charts ergeben die Schwingungen der längerfristigen Charts. Jeder Chart hat dabei seine Vor und Nachteile. Zur Generierung von TradingSignalen verwendet man sie daher am besten in Kombination. Um die Charts möglichst erfolg reich zu nutzen, muss man immer in Richtung des Primärtrends traden. Steigen Sie auf Grundlage des Sekundärtrendcharts in Richtung des Primärtrends ein und aus. Der aggressivere Trader kann auf Grundlage des Tertiärtrendcharts Kauf und Verkaufstransaktionen in Richtung von Sekundär und Primärtrend vornehmen. Verlassen Sie sich beim Trading nie auf einen Chart allein. Verwenden Sie die Charts in Kombination in Richtung des Primärtrends. Ist der Primärtrendchart korrekt konstruiert, hat der Trader eine graphische Darstellung aller langfristigen Gipfel und Böden sowie der Daten ihres Auftretens vor sich.

Ebenso kann er feststellen, wann langfristige Trendwenden stattgefunden haben und welches Ausmass die langfristigen Schwingungen von Kurs und Zeit haben. Mit Hilfe dieser Informationen kann ein einfaches TradingSystem entwickelt werden.

 

DEFINITION

Nachdem der langfristige Swing Chart zur Ermittlung der langfristigen Gipfel und Böden jedes beliebigen Zeitraums verwendet werden kann, werden wir jedes TradingIntervall einfach als Balken bezeichnen, um Missverständnisse im Hinblick darauf zu vermeiden, ob ausschliesslich von Monats, Wochen oder Tages oder lntradayCharts die Rede ist.

Der langfristige Swing Chart folgt den Bewegungen des Marktes über drei Balken. Erreicht der Markt von einem Kurstief aus über drei aufeinanderfolgende Zeitintervalle ein höheres Hoch als das des vorangegangenen Balkens, wird eine Primärtrendlinie vom drei Balken zurückliegenden Tief aus zu dem neuen Hoch gezogen. So wird aus dem drei Balken zurückliegenden Kurstief ein langfristiger Boden. Erreicht der Markt über drei aufeinanderfolgende Zeitintervalle von einem Kurshoch aus ein tieferes Tief als das des vorangegangenen Balkens, wird eine Sekundärtrendlinie vom drei Balken zurückliegenden Hoch aus zu dem neuen Tief gezogen. So wird aus dem drei Balken zurückliegenden Hoch ein langfristiges Top. Die Kombination einer von einem langfristigen Boden ausgehenden Primärtrendlinie mit der von einem langfristigen Top ausgehenden ergibt eine langfristige Schwingung. Das ist ein wichtiger Punkt, denn im Zusammenhang mit der Platzierung von Stops wird dem Trader empfohlen, Stops unter die Böden von langfristigen Schwingungen zu setzen und nicht unter Tiefs, und über langfristige Schwingungsgipfel und nicht über Hochs. Sie müssen unterscheiden lernen zwischen einem Tief und dem Boden einer langfristigen Schwingung und einem Hoch und dem Top einer langfristigen Schwingung.

Hat sich die erste langfristige Schwingung herausgebildet, Kann der Trader mit einer Änderung des Primärtrends rechnen. Beginnt der Primärtrendchart mit dem ersten TradingMonat,der ersten TradingWoche oder dem ersten TradingTag und der Primärtrendlinie steuert ein neues Hoch an, heisst das nicht, dass der Primärtrend nach oben gedreht hat. Umgekehrt gilt, wenn die erste Bewegung nach unten geht, heisst das nicht, dass der Primärtrend nach unten dreht. Der Primärtrend dreht nur dann nach oben, wenn er ein langfristiges Top kreuzt. Analog dreht er nur dann nach unten, wenn er einen langfristigen Boden kreuzt. Tendiert der Primärtrend aufwärts und der Markt verzeichnet eine langfristige Schwingung nach unten, die den vorangegangenen langfristigen Schwingungsboden nicht durchstösst, ist das eine Korrektur. Tendiert der Primärtrend abwärts und der Markt verzeichnet eine langfristige Schwingung nach oben, die das vorangegangene langfristige Schwingungstop nicht überschreitet, ist das ebenfalls eine Korrektur. Auf dem Markt gibt es zwei Arten von Auf oder Abwärtsbewegungen. Der langfristige Swing Chart zeigt diese Arten von Bewegungen auf, indem er Trendbewegungen und Korrekturbewegungen in die eine oder andere Richtung identifiziert.

 

Um es noch einmal zusammenzufassen: Beim Einsatz des langfristigen Swing Charts verfolgt der Analyst lediglich die Auf und Abwärtsbewegungen des Marktes über drei Balken. Der Schnittpunkt einer etablierten Abwärtstrendlinie und einer neuen Aufwärtstrendlinie bildet einen langfristigen Schwingungsboden. Der Schnittpunkt einer etablierten Aufwärtstrendlinie und einer neuen Abwärtstrendlinie bildet einen langfristigen Schwingungsgipfel. Aus der Kombination von langfristigen Schwingungsgipfeln und böden ergibt sich der PrimärtrendindikatorChart. Bei der Kreuzung eines langfristigen Schwingungsgipfels dreht der Primärtrend nach oben. Beim Durchstossen eines langfristigen Schwingungsbodens dreht der Primärtrend nach unten. Der Markt setzt sich zusammen aus angfristigen Aufwärtstrends, langfristigen Abwärtstrends und angfristigen Trendkorrekturen.

KONSTRUKTION

Um einen PrimärtrendindikatorChart korrekt zu konstruieren, braucht man: einen Balkenchart, Daten zu Kurs und Zeit, einen roten Stift, einen grünen Stift, einen schwarzen Stift und ein Lineal. Der schwarze Stift wird zur Aktualisierung des Charts verwendet, der grüne Stift zum Verfolgen der Aufwärtsbewegung der Primärtrendlinie und der rote Stift zum Verfolgen der Abwärtsbewegung der Primärtrendlinie. Da eine unsauber gezeichnete Linie fehlinterpretiert werden kann, verwendet man ein Lineal, damit die Linien gerade werden. Das Datenmaterial zu Kurs und Zeit dient zum korrekten Eintrag der Hochs und Tiefs. Verlässt man sich dabei auf visuelle Eindrücke, wird die Identifikation möglicherweise ungenau, was das Endergebnis beeinträchtigen kann.

Am besten beginnt man mit dem Erstellen eines PrimärtrendindikatorCharts beim ersten TradingBalken des Kontrakts. Dann hat der Analyst bereits alle langfristigen Schwingungen des Kontrakts festgehalten und aus den dargestellten Bewegungen wertvolle Informationen über Kurs und Zeit bezogen, wenn der analysierte Kontrakt zum umsatzstärksten Markt wird. Dieser Chart ist eine Art „Fingerabdruck" des Marktes, denn jeder Markt entwickelt auf dem Gesamtchart charakteristische Muster, an denen man ihn eindeutig identifizieren kann. Deshalb ist die Verfolgung und Aktualisierung exakter Daten zu jeder Zeit so enorm wichtig.

Primärtrend und Monats, Wochen und Tageschart von einem Kurstief aus

Auf einem Monats, Wochen oder Tageschart sollte der Indikator vom ersten TradingMonat, der ersten Woche bzw. vom ersten Tag an dargestellt werden. Dann folgt man einfach den Marktbewegungen für jeden Monat, jede Woche bzw. jeden Tag. Erreicht der Markt von einem Kurstief aus drei höhere Hochs in Folge, zeichnet man mit grüner Farbe die Primärtrendlinie vom drei Balken zurückliegenden Tief zum Hoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem drei Balken zurückliegenden Tief ein langfristiger Boden. Hat der DreiBalkenIndikator einmal eine Aufwärtsbewegung ausgelöst, sind zum Weiterführen der Primärtrendlinie in Aufwärtsrichtung keine drei aufeinanderfolgenden höheren Hochs mehr erforderlich. In jedem Monat, jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein höheres Hoch verzeichnet, wird die Primärtrendlinie zum nächsten höheren Kurs weitergeführt. Die Primärtrendlinie muss von Hoch zu Hoch fortgeschrieben werden, bis der Markt drei tiefere Tiefs in Folge erreicht. An diesem Punkt ziehen Sie die Primärtrendlinie dann in roter Farbe vom drei Balken zurückliegenden Hoch zum Tief des aktuellen Balkens. So wird aus dem drei Balken zurückliegenden Hoch ein langfristiges Top. Hat der DreiBalkenIndikator einmal eine Abwärtsbewegung ausgelöst, sind zum Weiterführen der Primärtrendlinie in Abwärtsrichtung keine drei aufeinanderfolgenden tieferen Tiefs mehr erforderlich. In jedem Monat, jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein tieferes Tief verzeichnet, wird die Primärtrendlinie zum nächsten tieferen Kurs weitergeführt. Zeichnen Sie die Primärtrendlinie weiter von Tief zu Tief, bis der Markt drei höhere Hochs in Folge erreicht.

 

                      

Primärtrend und Monats, Wochen und Tageschart von einem Kurshoch aus

Auf einem Monats, Wochen oder Tageschart sollte der IndiKator vom ersten TradingMonat, der ersten Woche bzw. vom ersten TradingTag an dargestellt werden. Dann folgt man ein'ach den Marktbewegungen für jeden Monat, jede Woche bzw. .eden Tag. Erreicht der Markt von einem Kurshoch aus drei tie'ere Tiefs in Folge, zeichnet man mit roter Farbe die Primärtrendlinie vom drei Balken zurückliegenden Hoch zum Tief des aktuellen Balkens. So wird aus dem drei Balken zurückliegenden Hoch ein langfristiger Gipfel. Hat der DreiBalkenIndikator einmal eine Abwärtsbewegung ausgelöst, sind zum Weiterführen der Primärtrendlinie in Abwärtsrichtung keine drei aufeinanderfolgenden tieferen Tiefs mehr erforderlich. In jedem Monat, jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein tieferes Tief verzeichnet, wird die Primärtrendlinie zum nächsten tieferen Kurs weitergeführt. Die Primärtrendlinie muss von Tief zu Tief fortgeschrieben werden, bis der Markt drei höhere Hochs in Folge erreicht. An diesem Punkt ziehen Sie die Primärtrendlinie dann in grüner Farbe vom drei Balken zurückliegenden Tief zum Hoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem drei Balken zurückliegenden Tief ein langfristiger Boden. Hat der DreiBalkenIndikator einmal eine Aufwärtsbewegung ausgelöst, sind zum Weiterführen der Primärtrendlinie in Aufwärtsrichtung keine drei aufeinanderfolgenden höheren Hochs mehr erforderlich. In jedem Monat, jeder Woche und an jedem Tag, an dem der Markt danach wieder ein höheres Hoch verzeichnet, wird die Primärtrendlinie zum nächsten höheren Kurs weitergeführt. Zeichnen Sie die Primärtrendlinie weiter von Hoch zu Hoch, bis der Markt drei tiefere Tiefs in Folge erreicht.

Die Frage, wie man beim Aufbau eines Primärtrendindikatorcharts (Abbildung 6.6) vorzugehen hat, ist damit wohl erschöpfend beantwortet. Führen Sie das für Monats, Wochen und Tagescharts durch, bis der Chart die aktuellen Marktgegebenheiten enthält. Hat sich eine langfristige Schwingung herausgebildet, schreiben Sie über die langfristigen Tops den jeweiligen Kurs und das Datum ihres Auftretens. Ebenso verfahren Sie mit den langfristigen Böden, nur hier schreiben Sie Kurs und Datum des Auftretens unter die Böden.

Der Inside_Bar

Ein wichtiger Umstand bei der Verfolgung langfristiger Marktschwingungen ist, ob die auftretenden Ausschläge innerhalb oder ausserhalb der vorangegangenen Spanne liegen. Da die Chartformation für alle Beobachtungszeiträume greift (auf Monats, Wochen und Tagesbasis), sprechen wir hier von einem Inside Bar (Abbildung 6.7). Dieses Phänomen tritt auf. wenn das Hoch niedriger liegt als das vorangegangene und das Tief höher als das vorangegangene. Bei der charttechnischen Darstellung der langfristigen Marktschwingungen ignoriert der Analyst das Auftreten eines Inside Bars und achtet nur auf die Handelsspanne des nächsten Balkens. Da der Inside Bar unberücksichtigt bleibt, muss der Analyst sich nach dem vorangegangenen Balken richten, um festzustellen, ob die Primärtrendlinie nach oben oder nach unten geführt werden muss. Diesen Balken bezeichnet man als letzten aktiven Balken  last active bar. Hat die Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars aufwärts tendiert und der aktuelle Anstieg übersteigt das Hoch des letzten aktiven Balkens, muss die Primärtrendlinie nach oben geführt werden. Hat die Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars aufwärts tendiert und der Markt fällt unter das Tief des letzten aktiven Balkens, muss die Primärtrendlinie nach unten geführt werden. Hat die Trendlinie vor Auftreten eines Inside Bars abwärts tendiert und der Einbruch unterschreitet das Tief des letzten aktiven Balkens, muss die Primärtrendlinie nach unten geführt werden. Hat die Primärtrendlinie vor Auftreten eines Inside Bars abwärts tendiert, und der Markt gerät über das Hoch des letzten aktiven Balkens, muss die Primärtrendlinie nach oben geführt werden. Kurz, der Trader ignoriert Inside Bars und stützt sich auf den letzten aktiven Balken, um die Richtung zu bestimmen, in die Primärtrendlinie führt.

 

Chart eines Primärtrendindikators, der die Auf und Abwärtsbewegungen des Marktes zeigt. Der Chart zeigt die langfristigen (DreiBalken) Schwingungen des Marktes.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Chart eines Inside Bars. Er zeigt, dass der Inside Bar keinen Einfluss hat auf den Primärtrendindikator. Der Primärtrendindikator berücksichtigt den Inside Bar nicht

Der Outside Bar

Ein ausserhalb der vorangegangenen Spanne liegendes Zeitintervall (Outside Bar siehe Abbildung 6.8) tritt auf, wenn das Hoch des aktuellen Zeitintervalls höher liegt als das des vorangegangenen Zeitintervalls, und das Tief des aktuellen Zeitintervalls tiefer liegt als das Tief des vorangegangenen Zeitintervalls. Im Gegensatz zum Inside Bar ist die Reihenfolge des Auftretens von Hoch und Tiefpunkten an einem Tag mit Bewegungen ausserhalb der vorangegangenen Spanne entscheidend und sollte festgehalten werden. Tendiert die Primärtrendlinie aufwärts und der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein Hoch, wird die Primärtrendlinie zu diesem Hoch weitergeführt. Tendiert die Primärtrendlinie aufwärts und der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein Tief, wird die Primärtrendlinie nicht zu diesem Tief weitergeführt, sondern zum Hoch. Tendiert die Primärtrendlinie abwärts und der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein Hoch, wird die Primärtrendlinie nicht zu diesem Hoch weitergeführt, sondern zum Tief. Tendiert die Primärtrendlinie abwärts und der erste Ausschlag an einem OutsideTag ist ein Tief, wird die Primärtrendlinie zu diesem Tief weitergeführt.

Ganz wichtig ist dabei, dass die Reihenfolge von Hoch und Tief an einem Tag mit Bewegungen ausserhalb der vorangegangenen Spanne korrekt festgehalten wird, denn entweder wird der Markt den Trend beibehalten oder der Trader muss seinen Stop versetzen. Kann bei der Überprüfung des Primärtrendindikators anhand vergangener Daten die Reihenfolge nicht zweifelsfrei bestimmt werden, ist davon auszugehen, dass der Preis, der der Eröffnung am nächsten liegt, zuerst auftrat, und der Preis, der dem Schluss am nächsten liegt, zuletzt.

 

STOP ORDERS

Stop Orders werden zwar an anderer Stelle anhand von Beispielen noch ausführlicher diskutiert, doch als Grundregel gilt, dass sie unter langfristige Böden (Abbildung 6.9) bzw. über langfristige Gipfel zu platzieren sind, denn wenn so ein Stop erreicht wird, ändert sich der langfristige Trend. Stops, die unter Tiefs oder über Hochs liegen, werden dagegen oft erreicht und tragen den Trader einfach aus dem Markt. Ein weiterer einleuchtender Grund, warum dieser beliebte Typ von Stops möglichst vermieden werden sollte, ist, dass der Trader seinen Stop dabei einfach innerhalb der normalen Schwingung des Marktes setzt. Bei Verwendung von langfristigen Swing Charts zur Bestimmung des Einstiegs sollte man nicht einmal daran denken, einen Stop bei einem bestimmten Dollarbetrag zu platzieren, denn der wird beim ganz normalen Trading sicherlich erreicht.

Die festgelegten StopPunkte werden vom Markt vorgegeben. Ein Trader, der bereits ein langfristiges Swing Chart konstruiert und studiert hat, kann leichter beurteilen, ob der Markt, auf dem er sich engagieren will, Preisschwingungen aufweist, die er sich beim Trading erlauben kann. Kann der Trader sich den so ermittelten Stop nicht leisten, hat er zu wenig Kapital, um sich auf dem entsprechenden Markt zu engagieren und muss einen anderen wählen, für den er auch mit seinen begrenzten Mitteln finanziell ausreichend ausgestattet ist.

 

Chart eines Primärtrends mit StopPlatzierung. Das X zeigt an, dass die Stops unter langfristige Böden platziert werden, nicht bei festen Dollarbeträgen. Die Stops werden durch die Marktbewegung bestimmt. Eine Kursbewegung endet mit den DreiBalkenSchwingungen, die von der Marktbewegung verursacht werden.

Das Preisniveau, bei dem auf dem jeweiligen Markt Trading stattfindet, bestimmt oft das Ausmass der Schwingungen und so letztendlich die Entfernung der Stops. So weisen Märkte in der Umgebung von Hochs ausladendere Schwingungen auf als in der Umgebung von Kurstiefs. Stops sollten eine, zwei oder drei Preiseinheiten oberhalb bzw. unterhalb von langfristigen Schwingungstops oder böden platziert werden. Welche Platzierung angezeigt ist, hängt ab von der Position des Marktes hinsichtlich des Preisniveaus und von der Volatilität des aktuellen Marktgeschehens. Findet auf dem fraglichen Markt Trading zu historisch tiefen Preisen statt, sollte ein Stop näher am langfristigen Top oder Boden liegen, als wenn der Markt ein historisches Höchstniveau verzeichnet. Verwenden Sie langfristige Charts, um die Marktposition zu bestimmen, und platzieren Sie Ihre Stops entsprechend.

Bei der Diskussion einzelner Märkte werden Regeln genannt zur Bestimmung der korrekten StopPlatzierung in Relation zu langfristigen Tops oder Böden und in Einklang mit dem aktuellen TradingNiveau des Marktes.

PRAKTISCHE ANWENDUNG DER ERMITTELTEN INFORMATIONEN

Führen Sie Buch über diese Schwingungen, denn diese Punkte können für den aktuellen Markt früher oder später zu wichtigen Unterstützungs und Widerstandspunkten werden oder zu historischen Unterstützungs und Widerstandsniveaus für die Zukunft. Die Daten der langfristigen Tops und Böden sind nicht nur wichtige Preispunkte, sondern können auch fürs Timing am aktuellen Markt oder als historische TimingPunkte für kommende Jahre Bedeutung haben.

Nachdem die langfristigen Tops und Böden identifiziert sind, sind die Schwingungen von Kurs und Zeit von Top zu Top, von Top zu Boden, von Boden zu Top und von Boden zu Boden festzuhalten. Mit ihrer Hilfe kann man leichter erkennen, ob ein Markt expandiert oder kontrahiert oder nicht. Langfristige Schwingungen sollten nach Kursniveau und Kalenderdaten geordnet werden. Dadurch erhält der Trader eine Vorstellung . am Verhalten des Marktes bei verschiedenen Kursniveaus in bestimmten Zeiträumen. Zusätzlich zu zyklischen lnformatia nen enthält dieser Chart auch wichtige saisonale Daten. Da_.ber hinaus sollte der Trader die Stärke der AufwärtsbeweaJngen von verschiedenen Kursniveaus aus analysieren sowie die entsprechenden Korrekturen. Umgekehrt sollte er auch die Stärke der Abwärtsbewegungen von verschiedenen Kursniveaus aus sowie die entsprechenden Korrekturen untersucher. Zur Organisation dieser Fülle von Informationen kann ein Tabellenkalkulationsprogramm eingesetzt werden, so dass die Veränderungen bei Kurs und Zeit leicht zu berechnen sind. Es ist deshalb wichtig, über diese Schwingungen Buch zu führen. weil sie möglicherweise bei der Prognose zukünftiger Preisund Zeitschwingungen von Wert sein können.

Je nach Perspektive des Traders sollten all diese Charts erstellt werden, um den Primärtrend des Betrachtungszeitraums z_ ermitteln. Nähere Betrachtung ergibt, dass zwischen all dieser Charts Wechselbeziehungen existieren. Daher lohnt die Erstellung des ganzen Spektrums in jedem Fall. Durch das Anfertigen dieser Charts erhält der Trader einen systematischen Einblicic von oben nach unten: Ein langfristiges Top oder ein langfristiger Boden auf dem Monatschart hat die grösste Bedeutung, gefolgt von einem langfristigen Top oder Boden auf dem Wochenchart, einem langfristigen Top oder Boden auf dem Tageschart und schliesslich vom langfristigen Top oder Boden auf dem Stundenchart (auf den hier nicht eingegangen wird).

Nach Erstellung des Primärtrendcharts und Analyse der Tops und Böden sind folgende Punkte zu beachten, um die Zusarrmenhänge der Charts richtig einordnen zu können. Dieses Konzept findet sich auch bei der Abhandlung von Percentage Retracements und GannWinkeln wieder.

1 Ein langfristiges Top auf einem Monatschart ist immer auch ein langfristiges Top auf dem Wochen, dem Tages oder dem Stundenchart.

2 Ein langfristiges Top auf dem Wochenchart ist immer auch ein langfristiges Top auf dem Tages und dem Stundenchart, nicht unbedingt auch auf dem Monatschart.

4 Ein langfristiges Top auf dem Stundenchart ist nicht unbedingt ein langfristiges Top auf dem Tages, Wochen oder Monatschart.

5 Ein langfristiger Boden auf dem Monatschart ist immer auch ein langfristiger Boden auf dem Wochen, Tagesoder Stundenchart.

6 Ein langfristiger Boden auf dem Wochenchart ist immer auch ein langfristiger Boden auf dem Tages und Stundenchart, nicht unbedingt auch auf dem Monatschart.

7 Ein langfristiger Boden auf dem Tageschart ist immer auch ein langfristiger Boden auf dem Stundenchart, nicht unbedingt auch auf dem Wochen oder Monatschart.

8 Ein langfristiger Boden auf dem Stundenchart ist nicht unbedingt ein langfristiger Boden auf dem Tages, Wochen oder Monatschart.

9 Ein langfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem Monatschart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen der Wochen, Tages und Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro Woche, Tag oder Stunde erfordert, damit sich auf dem Monatschart ein Aufwärts oder Abwärtstrend herausbildet.

10 Ein langfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem Wochenchart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen der Tages und Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro Tag oder Stunde erfordert, damit sich auf dem Wochenchart ein Aufwärts oder Abwärtstrend herausbildet.

11 Ein langfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem Tageschart setzt sich zusammen aus einer Reihe von Schwingungen des Stundencharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro Stunde erfordert, damit sich auf dem Tageschart ein Aufwärts oder Abwärtstrend herausbildet.

12 Ein langfristiger Aufwärts oder Abwärtstrend auf dem Stundenchart setzt sich zusammen aus einer Serie von Schwingungen während der Zeitintervalle innerhalb eines Tages, etwa des 30Minuten, des 15Minuten oder des 5MinutenCharts. Untersuchen Sie, wie viele Schwingungen es durchschnittlich pro Zeitintervall erfordert, darr. sich auf dem Stundenchart ein Aufwärts oder Abwärtstrend herausbildet.

13 Ein langfristiger Aufwärtstrend setzt sich zusammen aus langfristigen Aufwärtsschwingungen und langfristigen Korrekturen.

14 Ein langfristiger Abwärtstrend setzt sich zusammen aus langfristigen Abwärtsschwingungen und langfristigen Korrekturen.

15 Ein langfristiger Aufwärtstrend setzt sich zusammen aus kurz und mittelfristigen Aufwärts und Abwärtstrends.

16 Ein langfristiger Abwärtstrend setzt sich zusammen aus kurz und mittelfristigen Aufwärts und Abwärtstrends.

17 Ein langfristiger Gipfel ist immer auch ein kurz und mittelfristiger, doch ein kurz oder mittelfristiger nicht notgedrungen ein langfristiger.

18 Ein langfristiger Boden ist immer auch ein kurz und mittelfristiger, ein kurz oder mittelfristiger Boden nicht notgedrungen ein langfristiger.

Der PrimärtrendindikatorChart stellt einfach die langfristigen Schwingungen des Marktes über drei Balken dar. Der Trader folgt dann den Aufwärts und Abwärtsbewegungen des Marktes, indem er die Primärtrendlinie anhebt oder absenkt. Das Überkreuzen eines langfristigen Tops oder eines langfristiger Bodens verursacht eine Trendwende nach oben oder unten verändert aber nicht die Bewegung der Trendlinie. Daraus ergeben sich Aufwärtstrends, Abwärtstrends und Korrekturer Richtungsänderungen über drei aufeinanderfolgende Balken machen Tiefs zu Böden und Hochs zu Gipfeln. Inside Bars sollten bei der Konstruktion des PrimärtrendindikatorCharts ignoriert werden. Kommt es dagegen zu Outside Bars, sind diese Bewegungen aufmerksam zu verfolgen, da die Reihenfolge von Hoch und Tief eines Outside Bars für den Aufbau eines PrimärtrendindikatorCharts von entscheidender Bedeutung ist. Entsteht ein Outside Bar, sollte der Trader darauf achten, ob als erstes das Hoch oder das Tief auftritt.

Stops sind über langfristigen Tops oder unter langfristigen Böden zu platzieren, nicht über Hochs oder unter Tiefs. Ausserdem sollte man sich dabei nach der historischen TradingPosition des Marktes richten. Betrachtung und Analyse der vom langfristigen SwingChart generierten Daten kann dem Trader dienlich sein zur Ermittlung des zeitlichen und preislichen Ausmasses von Schwingungen von Top zu Top, von Top zu Boden, von Boden zu Top und von Boden zu Boden. Wer diese Informationen besitzt, kann besser beurteilen, ob der Markt expandiert oder kontrahiert. Zusätzlich kann das Marktverhalten bei bestimmten Preisniveaus und in bestimmten Zeiträumen dem Trader das Verständnis der Natur des Marktes näherbringen. Schliesslich sollte der Trader noch über fundierte Kenntnis der Wechselbeziehungen zwischen Monats, Wochen, Tages und IntradayCharts verfügen, um damit Unterstützung und Widerstand besser erfassen zu können. Auch die Wechselbeziehungen zwischen Tertiär, Sekundär und Primärcharts sind zu berücksichtigen.

Ausnahmen zu den

Die beschriebene Methode ist mechanischer Natur und setzt voraus, dass sich der Tader ausschliesslich nach den Marktschwingungen richtet. Da sich die Bedingungen aufgrund der Marktgegebenheiten rasch ändern können, muss der Trader wissen, dass es Situationen gibt. in denen man die TrendindikatorStops ignorieren und Stops frühzeitig anders setzen sollte. Hier nun ein paar Fallbeispiele für Situationen, in denen der Trendindikator von zweitrangiger Bedeutung ist. Dazu gehören etwa Doppeltiefs nd Doppeltops, ausgeprägte Kursbewegungen, SwingKonsolidierung, Signaltops und Signalböden.

 

DAS DOPPELTIEF

a: der Analyst einen TrendindikatorChart erstellt, wird er feststellen, dass manche Chartformationen auf diesem Swing ,Chart besonders leicht zu erkennen sind. Eins der am leichtesE7 erkennbaren Muster ist die DoppeltiefFormation.

 

Doppeltiefs auf TertiärtrendCharts. Der zweite Boden kann dabei dem ersten entsprechen (a), tiefer sein als der erste (b) oder höher sein als der erste (c).

 

Doppeltiefs auf SekundärtrendCharts. Der zweite Boden kann dabei dem ersten entsprechen (a), tiefer sein als der erste (b) oder höher sein als der erste (c).

 

3 Doppeltiefs auf PrimärtrendCharts. Der zweite Boden kann dabei dem ersten entsprechen (a), tiefer sein als der erste (b) oder höher sein als der erste (c).

 

Eine DoppeltiefFormation. Sie wird auch als »W«Formation bezeichnet, weil die Kombination aus TrendindikatorTief, Hoch und Tief aussieht wie ein W.

Wer in entstehendes Doppeltief hinein kauft, geht damit auf Numer sicher, denn ein Stop, der unterhalb eines Doppeltiefs plat: ert wird, wird selten erreicht. Das gilt um so mehr, wenn sich Las Doppeltief auf besonders niedrigem Niveau gebildet hat oder auf eine ausgeprägte Abwärtsbewegung von Kurs und Zeft folgt. Die beiden zur Bildung eines Doppeltiefs erfordernden Tiefs müssen einander nicht exakt entsprechen  das zweite Tief darf dabei etwa leicht oberhalb des ersten Tiefs liegen. Eine klare Vorstellung von der tolerablen Kursdifferenz erhält der Chartist, wenn er historische Aufzeichnungen zur Bildung von Doppeltiefs auf den jeweiligen TrendindikatorCharts studiert. Ein Doppeltief, bei dem das zweite Tief geringfügig oberhalb des ersten liegt, bezeichnet man als Secondary Higher Bottom. Es weist oft auf eine bevorstehende Aufwärtsbewegung des Marktes hin (Abbildungen 7.17.3). Dieses Phänomen tritt besonders häufig vor Beginn einer starken Aufwärtsbewegung auf, insbesondere, wenn dem ersten Tief eine ausgeprägte Spitze nach oben folgt.

Die DoppeltiefFormation wird auch als „W"Formation bezeichnet (Abbildung 7.4), weil die Kombination aus TrendindikatorTief, Hoch und Tief aussieht wie ein W. Dieses Muster steht für zwei TradingGelegenheiten: Kauf konträr zum Trend nach Bildung des zweiten Bodens und nach dem Ausbruch über das letzte Swing Top. Bei jedem dieser Trades wird zum Schutz ein StopLoss unterhalb des letzten TrendindikatorBodens platziert.

Entscheidet sich der Trader, die DoppeltiefFormation zum Generieren von TradingSignalen zu nutzen, muss er bedenken, dass diese Formation zwar für die Indikatoren aller Zeiträume  von kurz bis langfristig  gleich beschrieben wird, doch die Ausprägung der Böden unterschiedlich ist.

Auf dem TertiärtrendindikatorChart (Abbildung 7.5) treten Doppeltiefs nicht nur häufiger auf als auf dem Sekundär und PrimärtrendindikatorChart, sie sind auch aufgrund der Frequenz des Indikators weniger stark ausgeprägt.

Auf dem SekundärtrendindikatorChart  treten Doppeltiefs seltener auf als auf dem TertiärtrendindikatorChart, jedoch häufiger als auf dem PrimärtrendindikatorChart. Ein Doppeltief auf einem SekundärtrendindikatorChart ist stärker ausgeprägt als die gleiche Formation auf einem TertiärtrendindikatorChart, doch schwächer als ein Doppeltief auf einem PrimärtrendindikatorChart.

Auf dem PrimärtrendindikatorChart treten Doppeltiefs seltener auf als auf dem Tertiär oder SekundärtrendindikatorChart, sind aber vergleichsweise stärker ausgeprägt.

 

DoppeltiefFormation eines Sekundärtrendindikators

 

 

Doppeltops auf TertiärtrendCharts. Das zweite Top kann dem ersten entsprechen (a), es kann höher sein als das erste (b) oder niedriger sein als das erste (c).

 

Doppeltops auf SekundärtrendCharts. Das zweite Top kann dem ersten entsprechen (a), es kann höher sein als das erste (b) oder niedriger sein als das erste (c).

 

Doppeltops auf PrimärtrendCharts. Das zweite Top kann dem ersten entsprechen (a), es kann höher sein als das erste (b) oder niedriger sein als das erste (c).

Die Aussagekraft eines Doppeltiefs ist wieder eine Funktion der Zeit. Je grösser der Abstand zwischen den Doppeltiefs, desto signifikanter die Formation. Das trifft besonders auf Doppeltiefs zu, die sich nach einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit oder auf einem historisch niedrigen Niveau herausbilden. Wird ein Doppeltief durchstossen, das sich auf einem extrem hohen Kursniveau formiert hat, so ist das eine erste Verkaufsgelegenheit. Der Trader sollte auf ausgedehnte DoppeltiefFormationen achten und insbesondere darauf, wo sie auftreten.

DAS DOPPELTOP

Eine weitere Formation, die auf einem korrekt konstruierten TrendindikatorChart leicht zu erkennen ist, ist die DoppeltopFormation. Wer in ein entstehendes Doppeltop hinein verkauft, geht damit auf Nummer sicher, denn ein Stop, der oberhalb eines Doppeltops platziert wird, wird selten erreicht. Das gilt um so mehr, wenn sich das Doppeltop auf besonders hohem Niveau gebildet hat oder auf eine ausgeprägte Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit folgt. Die beiden zur Bildung eines Doppeltops erforderlichen Spitzen müssen einander nicht exakt entsprechen  das zweite Hoch darf dabei etwa leicht unter dem ersten liegen. Eine klare Vorstellung von der tolerablen Kursdifferenz erhält der Chartist, wenn er historische Aufzeichnungen zur Bildung von Doppeltops auf den jeweiligen TrendindikatorCharts studiert. Ein Doppeltop, bei dem das zweite Top geringfügig unterhalb des ersten liegt, bezeichnet man als Secondary Lower Top. Es weist oft auf eine bevorstehende Abwärtsbewegung des Marktes hin. Dieses Phänomen tritt besonders häufig vor Beginn eines starken Einbruchs auf, insbesondere, wenn dem ersten Top eine ausgeprägte Spitze nach unten folgt.

Die DoppeltopFormation wird auch als „M"Formation bezeichnet, weil die Kombination aus TrendindikatorTop, Boden und Top aussieht wie ein M. Dieses Muster steht für zwei TradingGelegenheiten: Verkauf konträr zum Trend nach Bildung des zweiten Gipfels und nach dem Durchbruch unter den letzten Swing Bottom. Bei jedem dieser Trades wird zum Schutz ein StopLoss oberhalb des letzten TrendindikatorTops platziert.

Entscheidet sich der Trader, die DoppeltopFormation zum Generieren von TradingSignalen zu nutzen, muss er darauf achten, dass diese Formation zwar für die Indikatoren aller Zeiträume  von kurz bis langfristig  gleich beschrieben wird, doch die Ausprägung der Tops unterschiedlich ist.

 

Beispiel eines Doppeltops eines SekundärtrendindiKators, bei dem das zweite Top höher ist als das erste.

Auf dem TertiärtrendindikatorChart treten Doppeltops nicht nur häufiger auf als auf dem Sekundär und PrimärtrendindikatorChart, sie sind aufgrund der Frequenz des Indikators auch weniger stark ausgeprägt.

Auf dem SekundärtrendindikatorChart treten Doppeltops seltener auf als auf dem TertiärtrendindikatorChart, jedoch häufiger als auf dem PrimärtrendindikatorChart. Ein Doppeltop auf einem SekundärtrendindikatorChart ist stärker ausgeprägt als die gleiche Formation auf einem TertiärtrendindikatorChart, doch schwächer als ein Doppeltop auf einem PrimärtrendindikatorChart.

Auf dem PrimärtrendindikatorChart treten Doppeltops seltener auf als auf dem Tertiär oder SekundärtrendindikatorChart, sind aber vergleichsweise stärker ausgeprägt.

Die Aussagekraft eines Doppeltops ist wieder eine Funktion der Zeit. Je grösser der Abstand zwischen den Doppeltops, desto signifikanter die Formation. Das trifft besonders auf Doppeltops zu, die sich nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit oder auf einem historisch hohen Niveau herausbilden. Wird ein Doppeltop durchstossen, das sich auf einem extrem tiefen Kursniveau formiert hat, so ist das eine erste Kaufgelegenheit. Der Trader sollte auf ausgedehnte DoppeltopFormationen achten und insbesondere darauf, wo sie auftreten.

REGEL FÜR AUSGEWEITETE RALLIES

Das Trading auf der Grundlage von TrendindikatorCharts basiert auf festen Regeln und läuft nahezu mechanisch ab. doch bestimmte Marktgegebenheiten setzen die sonst geltenden Faktoren ausser Kraft. Das gilt insbesondere für die Platzierung von Trailing Stops nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit  etwa, wenn die TradingRichtung über sieben Balken in Folge unverändert bleibt.

Nach Gann sollte der Trader nach sieben aufeinander folgenden Balken mit höheren Hochs und höheren Tiefs den Sell Stop von unterhalb des letzten TrendindikatorBodens auf unterhalb des Tiefs des siebten Aufwärtstages verschieben. Entsprechend rät er bei sieben aufeinander folgenden Balken mit tieferen Hochs und tieferen Tiefs zum Verschieben des Buy Stops von oberhalb des letzten TrendindikatorTops auf oberhalb des Hochs des siebten Abwärtstages.

 

Chart einer ausgeweiteten Rally. Hält ein Anstieg sieben Tage an, sollte der Trader erwägen, den Stop von unterhalb des Swing Bottoms auf unterhalb des Tiefs des siebten Aufwärtstages zu verschieben.

 

Welcher Stop letztendlich gewählt wird, hängt von den persönlichen Präferenzen des Traders ab . So setzt mancher Trader vielleicht nach einem sieben Tage währenden Anstieg einen Stop knapp unter den Schlusskurs des 7. Tages statt unter das Tief. Oder er platziert den Stop bei einem sieben Tage dauernden Einbruch knapp über den Schlusskurs des siebten Tages statt über das Hoch.

Ausserdem hat jeder Markt seine Eigenheiten. So geht es auf manchen Märkten normalerweise nur fünf statt sieben Tage in Folge bergauf, bevor sich ein Gipfel ausbildet, bzw. fünf statt sieben Tage bergab, bevor sich ein Boden ausbildet. Den optimalen Punkt für einen Stop kann der Trader bestimmen, wenn er die historischen Swing Charts des jeweiligen Marktes zu Rate zieht. Die Anzahl der vollzogenen Schwingungen eines Marktes kann einen Anstoss liefern zur zeitigen Verschiebung eines Stops. So kann das Schwingungsverhalten eines Marktes Tendenzen zur Bewegung in Dreier oder Fünfergruppen aufweisen. In diesem Fall entscheidet sich der Trader nach einer Aufwärtsbewegung über drei bis fünf Schwingungen vielleicht dafür, den Stop unterhalb eines Tiefs zu platzieren statt unterhalb eines Swing Bottoms, oder oberhalb eines Hochs statt oberhalb eines Swing Tops nach einer Abwärtsbewegung über drei bis fünf Schwingungen.

SWINGKOMPENSATION

Für die Regel zur Platzierung von Stops gibt es noch eine weitere Ausnahme: den KompensationsSwing Chart, bei dem es auf die Berechnung vorangegangener Schwingungsbewegungen ankommt (Abbildung 7.14). Ging es etwa bei der letzten Schwingung 9 Cents aufwärts und 4 Cents abwärts, würde der Stop nach dem nächsten Anstieg um 9 Cents von unterhalb des letzten Swing Bottoms auf knapp unterhalb einer Korrektur um 4 Cents auf das letzte Kurshoch angehoben.

 

Chart eines ausgeprägten Einbruchs. Hier gilt die TrendindikatorRegel zur Platzierung von Stops nicht. Der ausgewähl:e Stop hat nichts zu tun mit einer Trendwende, sondern dient ledigoh der Gewinnsicherung.

 

Chart mit vollständig kompensierten Swings

Beim Einsatz solcher Trailing Stops muss der Trader einen Markt, der neue Hochs erreicht, ständig beobachten, um den Stop korrekt zu platzieren. Dieser Stop soll erreicht werden, sobald ein Anstieg einem vorangegangenen entspricht oder ihn übersteigt bzw. ein Einbruch stärker ist als der vorangegangene.

Für Sell Stops gilt das umgekehrt. Wenn etwa die letzte Schwingung von 50 Punkten abwärts bis 20 Punkte aufwärts reichte, würde der Stop nach dem nächsten Einbruch um 50 Punkte von oberhalb des letzten Swing Tops auf knapp oberhalb einer Korrektur um 20 Punkte auf das letzte Kurstief abgesenkt.

Überkompensation von Kurs und Zeit

Anhand der Swing Charts ermittelt der Trader Ausmass und Dauer der Schwingungen. In einem nachgebenden Markt werden die Abwärtsbewegungen per definitionem im Hinblick auf Kurs und Zeit grösser, die Aufwärtsbewegungen dagegen klei ner. Erreicht der Markt einen Boden, steigt nicht nur die Schwingungsfrequenz, sondern auch das Ausmass der Aufwärtsbewegungen von Kurs und Zeit. Dieses Verhalten sollte genau verfolgt und als Hinweis auf einen bevorstehenden Boden gedeutet werden — ganz besonders dann, wenn der Markt ein historisch tiefes Kursniveau verzeichnet.

Der erste Hinweis auf einen Boden ist oft ein Tag mit erhöhter Kursspanne. Zu dieser Erscheinung kommt es etwa um den ersten, zweiten oder dritten Tag nach Bodenbildung. Schon vor dem Kreuzen eines Swing Tops gibt der Markt Hinweise auf einen bevorstehenden Boden. Jeder Trader sollte Buch führen über die ersten Schwingungen in Aufwärtsrichtung nach einem Boden. Die so ermittelten Daten wiederholen sich oft von einem Jahr zum anderen und könnten als charakteristische Merkmale eines bestimmten Marktes bezeichnet werden, wobei jeder Markt seine eigenen hat. Diese Charakteristika sollte man festhalten, da sie oft Hinweise geben auf Ausmass und Dauer eines bevorstehenden Anstiegs. Bewegungen dieser Art wiederholen sich gern saisonal oder zyklisch. Deshalb ist es so wichtig, über das Auftreten von Böden in der Vergangenheit Buch zu führen. Je grösser der erste Anstieg von Kurs und Zeit nach einem Boden, desto stärker die bevorstehende Aufwärtsbewegung. Dies ist vor allem für Transaktionen konträr zum Trend von Bedeutung, wenn man beim nächsten Einbruch in Erwartung eines Doppeltiefs kauft.

Überkompensation heisst, dass der aktuelle Anstieg den vorangegangenen in Kurs und Zeit übertrifft. Eine zeitliche Überkompensation ist der aussagekräftigste Indikator für eine Trendwende. Zwar ist die Kursbewegung auf einem Markt nach einem Boden auch ein guter Indikator für eine baldige Trendwende, doch gilt dabei: Je länger der Markt sich zeitlich oberhalb des letzten Swing Bottoms bewegt, desto grösser die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Trendwende. Hier wird also statt eines Unterstützungsniveaus im Kurs eine Unterstützung in der Zeit aufgebaut.

Ein rascher Anstieg, der ein Swing Top überkompensiert oder überkreuzt, schlägt häufig dann fehl, wenn sich keine solide zeitliche Unterstützung herausgebildet hat. Dies wird manchmal als quiet market bezeichnet  als ruhiger Markt. Unter Tradern wird gesagt: „Geh niemals short, wenn der Markt ruhig ist." Bei der Ausbildung des Bodens für den nächsten Anstieg ist es besser, wenn der Markt über mehrere Zeitintervalle in kleineren Spannen eine Unterstützung entwickelt, als mit einer grossen Bewegung innerhalb kurzer Zeit.

 

Chart mit Unterstützung.

An anderer Stelle heisst es, dass Inside Bars bei der Konstruktion eines Swing Charts unberücksichtigt bleiben sollten. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie überhaupt keine Bedeutung haben. Lediglich während der Konstruktionsphase des Swing Charts sind sie zu vernachlässigen. Ansonsten gibt eine Reihe von InsideTagen durchaus wertvolle Hinweise.

Dasselbe gilt auch für ein Top. Nach einem starken, anhaltenden Aufwärtstrend von Kurs und Zeit erlebt der Markt oft einen Tag, an dem der erste Einbruch nach einem Hoch in Kurs und Zeit grösser ist als der vorangegangene. Kommt es beim ersten Einbruch nach einem Hoch oder am letzten Tag eines zwei oder drei Tage dauernden Einbruchs nach einem extremen Hoch zu einem Tag mit grösserer Spanne, achten Sie darauf, ob mehrere InsideTage folgen, die eine zeitliche Überkompensation bewirken. In diesem Fall spricht alles für einen bevorstehenden Einbruch, der vermutlich eine Trendwende nach sich ziehen wird. Beachten Sie dabei, dass der Markt auch bei einem drastischen Rückgang nach einem Top, der den vorangegangenen Kurseinbruch unterschreitet, eine zeitliche Überkompensation braucht, um eine beschleunigte Abwärtsbewegung auszulösen, die zur Trendwende führen kann.

Hier wird noch einmal bestätigt, was schon in Zusammenhang mit der Unterstützungsbildung gesagt wurde. Ein Tag mit erhöhter Spanne nach einem extremen Boden weist häufig auf eine signifikante Bodenbildungsformation hin. Das reicht jedoch nicht immer zur Generierung neuer Käufe, die den Trend nach oben drehen und zu einer beschleunigten Aufwärtsbewegung führen könnten. Das liegt daran, dass der Markt eine zeitliche Überkompensation verlangt. Die Bildung dieser Formation wird gefördert durch eine Reihe von InsideTagen, die normalerweise auf einen Tag mit erhöhter Spanne nach einem extremen Tief folgen. Der Trader muss also genau darauf achten, ob es in Bodennähe zu mehreren InsideTagen in Folge kommt, die eine Änderung des Primärtrends in Aufwärtsrichtung anzeigen und ankündigen, dass sich der Markt auf eine beschleunigte Aufwärtsbewegung einstellt.

OutsideBewegungen können als Hinweise auf bevorstehende Trendwenden dienen. Eine OutsideBewegung unterbricht einen Anstieg oder Einbruch für eine gewisse Zeit, so dass sich Zeit oder Kurs an die aktuelle TradingSituation anpassen können. Oft kommt es im Rahmen einer OutsideSpanne zu einer Reihe von InsideBewegungen. Diese Formation sollte man genau auf Anzeichen für Bodenbildung hin untersuchen, was zu einem Ausbruch führen könnte, oder auf Anzeichen für Gipfelbildung, was einen Einbruch auslösen könnte. Wird ein Outside MoveTag nach oben überschritten, kann das einen neuen Aufwärtstrend auslösen, während das Unterschreiten des Tiefs eines Outside MoveTags einen Abwärtstrend zur Folge haben kann. Auch hier bestimmt die Position des Marktes im Hinblick auf Kurs und Zeit, wie stark die jeweilige Bewegung ausfällt.

Kurz gesagt, die Höhe des Marktgipfels wird oft bestimmt von der Ausdehnung des Bodens, und umgekehrt. Nach einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit, insbesondere im Anschluss an eine grössere Spanne in Abwärtsrichtung, signalisiert eine Reihe von InsideBewegungen Bodenbildung. Darauf sollten Sie achten. Umgekehrt signalisiert eine Reihe von InsideBewegungen nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit Gipfelbildung. Das gilt auch für eine Reihe von InsideBewegungen nach einer OutsideBewegung. In diesem Zusammenhang soll darauf hingewiesen werden, dass Kauf und Verkaufstransaktionen auf Grundlage von Ausbrüchen nach solchen Tops oder Böden den Trend nicht nach oben oder unten drehen, sondern im Grunde nichts anderes sind als Ausnahmen zu den strengen TrendindikatorRegeln. Wer bei Ausbrüchen in Trendrichtung kauft oder verkauft, kann meist TradingErfolge verbuchen. Auf keinen Fall sollte man die Formation ignorieren. Um sie erfolgreich fürs Trading zu nutzen, muss man sie allerdings gründlich studieren und üben.

Prognose von Kursbewegungen

Wer lernt, die Schwingungen des Marktes zu deuten, bekommt damit ein wirksames Prognosewerkzeug in die Hand. Prognosen, die von signifikanten Tops und Böden ausgehen, können auf Grundlage von Daten zu vergangenen Kursschwingungen ziemlich genau bestimmen, wohin sich ein Markt bewegen wird, und wann. Mit dieser Methode kann der Trader ausserdem leichter ermitteln, ob ein Markt hinterherhinkt und das TradingMuster „einholen" muss, oder ob er hinterherhinkt und Anpassungen erforderlich sind, um die Formation wieder zu kompensieren.

Hat beispielsweise der letzte Anstieg 40 Punkte in 5 Tagen betragen, kann der Trader von einem Boden aus mit einer Bewegung um 40 Punkte über 5 Tage rechnen. Bewegt sich der Markt in 2 Tagen um 60 Punkte, ist im Anschluss eine Korrektur um 20 Punkte über 3 Tage zu erwarten, bevor sich der Trend fortsetzt. Legt der Markt in vier Tagen nur 30 Punkte zu, kann der Trader für den letzten Tag der Schwingung mit einem Anstieg um 10 Punkte rechnen, der die Schwingung kompensiert. Diese Analysemethoden erfordern viel Erfahrung, denn der Trader muss mit den Schwingungsmerkmalen des von ihm bearbeiteten Marktes vertraut sein, und diese Kenntnis kann nur aus Aufzeichnungen von Schwingungen gewonnen werden.

Sobald ein Trader diese Analyseform beherrscht, sollte er damit Tage mit grösseren Spannen oder InsideTage vorhersagen können. Anders ausgedrückt, er sollte prognostizieren können, ob sich ein Markt bewegen oder in einer Spanne verharren wird. Dies ist entweder durch Trading an umsatzstarken Tagen zu erreichen oder durch Verharren in der Spanne, bevor der Markt Fahrt aufnimmt.

 

Prognostizieren Sie den nächsten Anstieg auf Grundlage des Swing Charts. Dieser Chart weist auf ein mögliches Top oder eine Trendwende hin. Beachten Sie, dass der erste Anstieg 60 Punkte in 4 Tagen betrug, der zweite 40 Punkte in 4 Tagen. Zeitlich war der vorangegangene Anstieg damit kompensiert, nicht aber im Hinblick auf den Kurs. (c) Hier war der tatsächliche Anstieg grösser als der prognostizierte. Dieser Chart deutet auf eine Korrektur auf das Drognostizierte Niveau hin, da die Schwingung an diesem Datum kompensiert wird.

 

 

SIGNALTOPS UND SIGNALBÖDEN

Die beiden wichtigsten Ausnahmen zu den TrendindikatorRegeln sind das Signaltop  und der Signalboden . Mit diesen Formationen habe ich mich ausgiebig beschäftigt und bin zu dem Schluss gekommen. dass sie ein universelles Muster darstellen. Anders gesagt, es spielt keine Rolle, auf welchem Markt getradet wird, denn alle Märkte zeigen unter bestimmten Umständen bei signifikanten Tops oder Böden ein Signaltop oder einen Signalboden.

Das Signaltop

Ein Signaltop (Abbildung 7.22) kann man folgendermassen beschreiben: Nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit erreicht der Markt ein höheres Hoch als im vorangegangenen Zeitintervall, einen niedrigeren Schlusskurs, einen Schlusskurs unterhalb des Mittelwertes des Zeitintervalls und einen Schlusskurs unterhalb des Eröffnungskurses. Diese Konstellation ist als Anzeichen für die Ausbildung eines Gipfels und eine bevorstehende Trendwende nach unten zu deuten. Das Signaltop ist einer der aussagekräftigsten Indikatoren bei der Bildung signifikanter Tops. Es kommt häufig in der Umgebung von historischen Tops vor und wird oft zum KontraktHoch. Deshalb ist es so wichtig, historische Tops auf einem CommodityMarkt charttechnisch darzustellen, zu beobachten und festzuhalten. Wie bereits an anderer Stelle gesagt, erreicht man das mit Hilfe der kontinuierlichen Jahres, Quartals, Monats und Wochencharts des gleichen Kontraktmonats. Solche Charts kommen ins Spiel, wenn ein Markt eine starke vertikale Rally durchmacht und Trading in einem Bereich stattfindet, der auf dem Chart des nächstfälligen Kontrakts noch nicht als Widerstand identifiziert wurde. Anders ausgedrückt, diese Art von Tops tritt meist nach einem Ausbruch über ein altes KontraktHoch oder bei einem neuen KontraktHoch auf.

 

Chart eines Signaltops. Es wird deutlich, dass eine ausgeprägte Aufwärtsbewegung und ein Signaltop oft eine ausgeprägte Abwärtsbewegung zur Folge haben.

Dieses Signal allein genügt vielleicht noch nicht, um daraufhin zu verkaufen, denn oft setzt sich der Einbruch nicht fort und der Aufwärtstrend wird wieder aufgenommen. Ein fortgesetzter Einbruch ist nötig, denn er bestätigt erst, dass sich ein Signaltop gebildet hat. Das Signaltop wird auch als SchlussUmkehrTop oder Key Reversal Top bezeichnet, doch diese Begriffe sind weniger aussagekräftig als Signaltop, denn es wird weder erwähnt, dass der Schlusskurs unterhalb der 50%Marke und unterhalb der Eröffnung liegen muss, noch, dass der Einbruch fortgesetzt oder die Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit ausgeprägt sein muss.

Um seine Bedeutung zu verstehen, müssen wir das Signaltop in seine einzelnen Bestandteile zerlegen.

Eine ausgeprägte Kursbewegung ist für die Beurteilung der Bedeutung eines Signaltops entscheidend. So ein Signal kommt nur nach einem starken Kursanstieg vor. Wie bereits erwähnt, sollte über das Ausmass vergangener Aufwärtsbewegungen im Hinblick auf den Kurs Buch geführt werden, da sich der Markt hier oft wiederholt. Untersuchen Sie die vergangenen Bewegungen daraufhin, ob der aktuelle Anstieg gleich gross oder grösser ist als die vorangegangenen zum Zeitpunkt des SignaltopTages. Ein Trader, der bereits über diese historischen Schwingungen Bescheid weiss, kann den SignaltopTag leichter bestimmen. Er sollte jedoch nicht nur das Ausmass der Kursschwingungen betrachten, sondern auch wissen, ob der Markt sich einem rekordverdächtigen Kursniveau nähert.

Eine zeitlich ausgeprägte Bewegung ist ebenfalls ein wichtiges Indiz dafür, dass ein SignaltopTag bevorsteht. Wie bereits gesagt, ist die Zeit für die Bestimmung einer Trendwende oder eines Tops der wichtigste Faktor. Kennt man also das zeitliche Ausmass vergangener Aufwärtsbewegungen des Marktes, kann man daraus wichtige Informationen darüber beziehen, ob oder wann ein echtes Signaltop auftritt oder auftreten wird. Historische Swing ChartDaten, etwa der zeitliche Abstand von Böden zu Tops und Tops zu Tops, können diese Informationen liefern. Nähert sich der Markt zeitlich einem Schwingungsbereich, bei dem in der Vergangenheit eine Rally endete, ist mit einem Signaltop zu rechnen.

Ein höheres Hoch und ein niedrigerer Schluss kommen oft mitten in einem kräftigen Anstieg vor. Bleibt eine ausgeprägte Bewegung von Kurs oder Zeit sowie ein fortgesetzter Einbruch aus, gibt dieses Muster vielleicht fälschlicherweise ein Gipfelbildungssignal. Forscht man nach, wird deutlich, dass diese Formation versagt, weil der Markt mindestens eine der folgenden Bedingungen nicht erfüllt: Kompensation der Kursschwingung, Kompensation der Zeitschwingung, fortgesetzte Abwärtsbewegung im nächsten Zeitintervall.

Nicht jede solche Konstellation  ausgeprägte Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit, höheres Hoch, schwächerer Schluss und Fortsetzung der Bewegung über das folgende Zeitintervall, gefolgt von einer Wende nach unten,  ist gleich. Es gibt hier graduelle Unterschiede bei der Aussagekraft des Signals. Ein Markt kann zum Beispiel alle geforderten Merkmale aufweisen und unterhalb der 50%Marke des Tages schliessen, doch nicht unterhalb des Eröffnungskurses. Das beste Signaltop ist ein dreifaches Signaltop. Kommt es zu einem höheren Hoch und schwächerem Schluss, und der Schluss liegt entweder unter der 50%Marke oder nur unter dem Eröffnungskurs, wird das als doppeltes Signaltop bezeichnet.

Tops mit solchen Formationen sollte man studieren, um bei der Prognose signifikanter TopFormationen die Aussagekraft des Signals bestimmen zu können. Das Gleiche gilt für SignaltopTage mit einem schwächeren Schluss unterhalb der Eröffnung, der jedoch nicht unterhalb der 50%Marke des Tages liegt.

Hier eine Aufstellung der graduellen Unterschiede in der Aussagekraft von Signaltops. Ein ausgeprägter Anstieg von Kurs und Zeit wird vorausgesetzt, die Einteilung erfolgt von stark nach schwach.

1 Höheres Hoch und schwächerer Schluss, Schluss unterhalb der Eröffnung, Schluss unterhalb der 50%Marke des Tages.

2 Höheres Hoch und schwächerer Schluss und Schluss unterhalb der 50%Marke des Tages.

3 Höheres Hoch und schwächerer Schluss und Schluss unterhalb der Eröffnung.

4 Höheres Hoch und schwächerer Schluss.

Besonders zu beachten ist also, wenn es zu einem höheren Hoch und einem schwächeren Schluss nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit und einem fortgesetzten Einbruch kommt. Der Grad der Aussagekraft eines Tops sollte danach bestimmt werden, ob der Schluss unterhalb der 50%Marke und/oder unterhalb der Eröffnung liegt. Auch hier sollte man auf Aufzeichnungen über die Bildung signifikanter Tops zurückgreifen können. Diese Tops kann man häufig zur Bestimmung der Aussagekraft und Zuverlässigkeit des zu erwartenden Einbruchs heranziehen.

Beachten Sie aber auch, dass ein Markttop zwar ein wichtiges Signal sein kann, der Trend jedoch nicht automatisch nach unten dreht. Der Markt wird quasi eingefroren und in die Ausgangsposition für einen Einbruch nach unten gebracht. Dieser Einbruch an sich ist noch keine Trendwende, kann aber dazu führen. Wer Buch führt, kann bestimmen, wie stark das Tief zum Zeitpunkt eines Signaltops durchstossen werden muss, damit man wirklich von einem Signaltop ausgehen kann. Hier gibt es marktspezifische Unterschiede, die man kennen muss, um falsche Verkaufssignale auszumerzen.

Ein Trader, der auf Grundlage von Trendindikatoren Positionen einnimmt oder glattstellt, sollte die Stops von unterhalb der Swing Bottoms auf knapp unterhalb des Tiefs des SignaltopBalkens verschieben, um Gewinne zu sichern und bei der Bestätigung des Signaltops durch den Markt  einem fortgesetzten Einbruch also  den Ausstieg zu finden.

Variationen in der Ausbildung des Signaltops führen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Ideal ist demnach ein Schluss unterhalb der 50%Marke des Intervalls, doch noch genauer kann die Aussagekraft dieses Signals bestimmt werden, wenn der Markt mit einem Wert im Bereich der unteren 25% oder 10% der Tagesspanne schliesst. Damit das Signal für die Prognose signifikanter Tops noch effektiver wird, sollte es mit Hilfe einer Software wie Super Charts oder Trade Station verfolgt und getestet werden.

Auch Zeitindikatoren variieren in ihrer Aussagekraft. Ein Trader wird nicht nur das Ausmass einer Rally im Hinblick auf den Kurs betrachten, sondern vergleichend Signaltops heranziehen, die zu bestimmten zyklischen oder saisonalen Zeiten auftreten. So kann man auch in der Preisanalyse eine Filterwirkung durch Beobachten und Testen von Signaltops bei historischen Kursniveaus, massgeblichen Percentage RetracementPunkten und signifikanten GannWinkelFormationen erreichen.

Ein Signaltop sorgt zwar nicht automatisch für eine Trendwende nach unten, doch Trader, die konträr zum Trend agieren und mit dem Markt vertraut sind, können auf dieses Signal hin kurzfristig eine Position konträr zum Trend einnehmen, indem sie bei der Bestätigung des Signaltops in Schwäche hinein verkaufen. Das DollarRisiko ist dabei meist beträchtlich, denn man geht gegen den Trend, und ein StopLoss liegt oberhalb des Signaltops. Eine andere Strategie für Engagement gegen den Trend wäre, beim 50%Retracement auf das erste Abwärtsbein des Signaltops zu verkaufen. Diese Bewegung braucht vielleicht ein, zwei Tage zur Entfaltung, doch sie ist eines der häufigsten TradingMuster. Diese Strategie kann man auch für Retracements auf 33% oder 67% anwenden. Wenn man sie mit vorangegangenen langfristigen Tops, Balance Points oder GannWinkeln kombiniert, können RetracementVerkäufe massgebliche Einstiegs oder Ausstiegspunkte liefern, bei denen der Markt kippt bzw. der Trend von oben nach unten dreht.

 

 

Der Signalboden

Einen Signalboden kann man folgendermassen beschreiben: Nach einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit erreicht der Markt ein tieferes Tief als im vorangegangenen Zeitintervall, einen höheren Schlusskurs, einen Schlusskurs oberhalb des Mittelwertes des Zeitintervalls, und einen Schlusskurs oberhalb des Eröffnungskurses. Diese Konstellation ist als Anzeichen für die Ausbildung eines Bodens und eine bevorstehende Trendwende nach oben zu deuten. Der Signalboden ist einer der aussagekräftigsten Indikatoren bei der Bildung signifikanter Böden. Er kommt häufig in der Umgebung von historischen Böden vor und wird oft zum KontraktTief. Deshalb ist es so wichtig, historische Böden auf einem CommodityMarkt charttechnisch darzustellen, zu beobachten und festzuhalten. Wie bereits an anderer Stelle gesagt, erreicht man das mit Hilfe der kontinuierlichen Jahres, Quartals, Monats und Wochencharts des gleichen Kontraktmonats. Solche Charts kommen ins Spiel, wenn ein Markt eine starke vertikale Bewegung durchmacht und Trading in einem Bereich stattfindet, der auf dem Chart des nächstfälligen Kontraktes noch nicht als Unterstützung identifiziert wurde (Abbildung 7.24). Anders ausgedrückt, diese Art von Böden tritt meist nach einem Einbruch unter ein altes KontraktTief oder bei einem neuen KontraktTief auf.

Dieses Signal allein genügt vielleicht noch nicht, um daraufhin zu kaufen, denn oft setzt sich der Anstieg nicht fort und der Abwärtstrend wird wieder aufgenommen. Ein fortgesetzter Anstieg ist nötig, denn er bestätigt erst, dass sich ein Signalboden gebildet hat. Der Signalboden wird auch als SchlussUmkehrBoden oder Key Reversal Bottom bezeichnet, doch diese Begriffe sind weniger aussagekräftig als Signalboden, denn es wird weder erwähnt, dass der Schlusskurs oberhalb der 50%Marke und oberhalb der Eröffnung liegen muss, noch, dass der Anstieg fortgesetzt oder die Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit ausgeprägt sein muss.

Um seine Bedeutung zu verstehen, müssen wir den Signalboden in seine einzelnen Bestandteile zerlegen.

Eine ausgeprägte Kursbewegung ist für die Beurteilung der Bedeutung eines Signalbodens entscheidend. So ein Signal kommt nur nach einem starken Kurseinbruch vor. Wie bereits erwähnt, sollte über das Ausmass vergangener Abwärtsbewegungen im Hinblick auf den Kurs Buch geführt werden, da sich der Markt hier oft wiederholt. Untersuchen Sie die vergangenen Bewegungen daraufhin, ob der aktuelle Einbruch gleich gross oder grösser ist als ein vorangegangener zum Zeitpunkt des SignalbodenTages. Ein Trader, der bereits über diese historischen Schwingungen Bescheid weiss, kann den SignalbodenTag leichter bestimmen. Er sollte jedoch nicht nur das Ausmass der Kursschwingungen betrachten, sondern auch wissen, ob der Markt sich einem rekordverdächtig tiefen Kursniveau nähert. Eine zeitlich ausgeprägte Bewegung ist ebenfalls ein wichtiges Indiz dafür, dass ein SignalbodenTag bevorsteht. Wie bereits gesagt, ist die Zeit für die Bestimmung einer Trendwende oder eines Bodens der wichtigste Faktor. Kennt man also das zeitliche Ausmass vergangener Abwärtsbewegungen des Marktes, kann man daraus wichtige Informationen darüber beziehen, ob oder wann ein echter Signalboden auftritt oder auftreten wird. Historische Swing ChartDaten, etwa der zeitliche Abstand von Böden zu Tops und Böden zu Böden, können diese Informationen liefern. Nähert sich der Markt zeitlich einem Schwingungsbereich, bei dem in der Vergangenheit eine Rally endete, ist mit einem Signalboden zu rechnen.

Ein tieferes Tief und ein höherer Schluss kommen oft mitten in einem kräftigen Einbruch vor. Bleibt eine ausgeprägte Bewegung von Kurs oder Zeit sowie ein fortgesetzter Anstieg aus, gibt dieses Muster vielleicht fälschlicherweise ein Bodenbildungssignal. Forscht man nach, wird deutlich, dass diese Formation versagt, weil der Markt mindestens eine der folgenden Bedingungen nicht erfüllt: Kompensation der Kursschwingung, Kompensation der Zeitschwingung, fortgesetzte Aufwärtsbewegung im nächsten Zeitintervall.

Nicht jede solche Konstellation  ausgeprägte Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit, tieferes Tief, höherer Schluss und Fortsetzung der Bewegung über das folgende Zeitintervall, gefolgt von einer Wende nach oben,  ist gleich. Es gibt hier graduelle Unterschiede bei der Aussagekraft des Signals. Ein Markt kann zum Beispiel alle geforderten Merkmale aufweisen und oberhalb der 50%Marke des Tages schliessen, doch nicht oberhalb des Eröffnungskurses. Der beste Signalboden ist ein dreifacher Signalboden. Kommt es zu einem tieferen Tief und einem höheren Schluss, und der Schluss liegt entweder oberhalb der 50%Marke oder nur oberhalb des Eröffnungskurses, wird das als doppelter Signalboden bezeichnet.

Böden mit solchen Formationen sollte man studieren, um bei der Prognose signifikanter BodenFormationen die Aussagekraft des Signals bestimmen zu können. Das Gleiche gilt für SignalbodenTage mit einem höheren Schluss oberhalb der Eröffnung, der jedoch nicht oberhalb der 50%Marke der aktuellen Spanne liegt.

Hier eine Aufstellung der graduellen Unterschiede in der Aussagekraft von Signalböden. Ein ausgeprägter Rückgang von Kurs und Zeit wird vorausgesetzt, die Einteilung erfolgt von stark nach schwach:

1 Tieferes Tief und stärkerer Schluss, Schluss oberhalb der Eröffnung, Schluss oberhalb der 50%Marke des Tages.

2 Tieferes Tief und stärkerer Schluss und Schluss oberhalb der 50%Marke des Tages.

3 Tieferes Tief und stärkerer Schluss und Schluss oberhalb der Eröffnung.

4 Tieferes Tief und stärkerer Schluss.

Besonders zu beachten ist also, wenn es zu einem tieferen Tief und einem stärkeren Schluss nach einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit und einem fortgesetzten Anstieg kommt. Der Grad der Aussagekraft eines Bodens sollte danach bestimmt werden, ob der Schluss oberhalb der 50%Marke und/oder oberhalb der Eröffnung liegt. Auch hier sollte man auf Aufzeichnungen über die Bildung signifikanter Böden zurückgreifen können. Diese Böden kann man häufig zur Bestimmung der Aussagekraft und Zuverlässigkeit des zu erwartenden Anstiegs heranziehen.

Beachten Sie aber auch, dass ein Marktboden zwar ein wichtiges Signal sein kann, der Trend jedoch nicht automatisch nach oben dreht. Der Markt wird quasi vorübergehend eingefroren J nd in die Ausgangsposition für einen Durchbruch nach oben gebracht. Dieser Durchbruch ist an sich noch keine Trendwende, kann aber dazu führen. Wer Buch führt, kann bestimmen, wie stark das Hoch zum Zeitpunkt eines Signalbodens durchstossen werden muss, damit man wirklich von einem Signalboden ausgehen kann. Hier gibt es marktspezifische Unterschiede, die man kennen muss, um falsche Kaufsignale auszumerzen.

Ein Trader, der auf Grundlage von Trendindikatoren Positionen einnimmt oder glattstellt, sollte die Stops von oberhalb der Swing Tops auf knapp oberhalb des Hochs des SignalbodenBalkens verschieben, um Gewinne zu sichern und bei der Bestätigung des Signalbodens durch den Markt  einem fortgesetzten Anstieg also  den Ausstieg zu finden.

Variationen in der Ausbildung des Signalbodens führen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Ideal ist demnach ein Schluss oberhalb der 50%Marke des Intervalls, doch noch genauer kann die Aussagekraft dieses Signals bestimmt werden, wenn der Markt mit einem Wert im Bereich der oberen 25% oder 10% der Spanne des Zeitintervalls des Signalbodens schliesst. Damit das Signal für die Prognose signifikanter Böden noch effektiver wird, sollte es mit Hilfe einer Software wie Super Charts oder Trade Station verfolgt und getestet werden.

Auch Zeitindikatoren variieren in ihrer Aussagekraft. Ein Trader wird nicht nur das Ausmass eines Durchbruchs im Hinblick auf den Kurs betrachten, sondern vergleichend Signalböden heranziehen, die zu bestimmten zyklischen oder saisonalen Zeiten auftreten. So kann man auch in der Preisanalyse eine Filterwirkung durch Beobachten und Testen von Signalböden bei historisch tiefen Kursniveaus, massgeblichen Percentage RetracementPunkten und signifikanten GannWinkelFormationen erreichen. Ein Signalboden sorgt zwar nicht automatisch für eine Trendwende nach oben, doch Trader, die konträr zum Trend agieren und mit dem Markt vertraut sind, können auf dieses Signal hin kurzfristig eine Position konträr zum Trend einnehmen, indem sie bei der Bestätigung des Signalbodens in Stärke hinein kaufen. Das DollarRisiko ist dabei meist beträchtlich, denn man geht gegen den Trend, und ein StopLoss liegt unterhalb des Signalbodens.

Eine andere Strategie für Engagement gegen den Trend wäre, beim 50%Retracement auf das erste Aufwärtsbein des Signalbodens zu kaufen. Diese Bewegung braucht vielleicht ein, zwei Tage zur Entfaltung, doch sie ist eines der häufigsten TradingMuster. Diese Strategie kann man auch für Retracements auf 33% oder 67% anwenden. Wenn man sie mit vorangegangenen langfristigen Böden, Balance Points oder GannWinkeln kombiniert, können RetracementVerkäufe massgebliche Einstiegs oder Ausstiegspunkte liefern, bei denen der Markt kippt bzw. der Trend von unten nach oben dreht.

Diese beiden Ausnahmen zur StandardStopRegel, Signaltops und Signalböden, sind für aggressive Trader geeignet, die Gewinne sichern wollen, bevor der Markt wieder ein Swing Top oder einen Swing Bottom erreicht. Dabei ist zu beachten, dass beim Einsatz dieser Stops keine Trendwende vorliegt. Sie sind vielmehr massgebliche Indikatoren dafür, dass in absehbarer Zukunft eine Trendwende bevorsteht. Sie sind besonders effektiv in umsatzstarken, schnelllebigen Märkten, die in kurzer Zeit mehrere deutliche Schwingungen durchlaufen.

 

Der Chart zeigt einen Schluss bei einem Tief. Obwohl der Wochenschlusskurs auf dem Tief lag, hat ein Anstieg eingesetzt. Das abschliessende Tief war ein Signalboden.

 

WEITERE WICHTIGE FORMATIONEN

Neben der Bildung von Signaltops und Signalböden weist der Markt auch dadurch auf bevorstehende Trendwenden hin, dass er auf oder bei einem Tief oder Hoch schliesst.

Schluss bei einem Tief

Nach einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit oder wenn Trading auf einem historisch niedrigen Niveau stattdessen, verzeichnet ein Markt oft einen in Abwärtsrichtung weiterten Balken und schliesst beim Tief oder ein, zwei Preiseinheiten davon entfernt . Im nächsten Zeitintervall eröffnet der Markt stärker und gerät nicht unter den Schluss des tiefen Tages.

Dadurch kommt es nicht zu einer Trendwende, aber dies ist ein aussagekräftiges Indiz dafür, dass der Markt sich auf eine Trendwende vorbereitet oder sich eine Unterstützung herausbildet.

Schluss bei einem Hoch

Nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit oder wenn Trading auf einem historisch hohen Niveau stattfindet, verzeichnet ein Markt oft einen in Aufwärtsrichtung erweiterten Balken und schliesst beim Hoch oder ein, zwei Preiseinheiten davon entfernt. Im nächsten Zeitintervall eröffnet der Markt schwächer und gerät nicht über den Schluss des hohen Tages.

Dadurch kommt es nicht zu einer Trendwende, doch es ist ein aussagekräftiges Indiz dafür, dass der Markt sich auf eine Trendwende vorbereitet oder sich ein Widerstand herausbildet. Diese TopFormationen sollte man daraufhin untersuchen, wie genau ihre prognostischen Möglichkeiten sind.

ZUSAMMENFASSUNG

Viele Trader wünschen sich rein mechanische Tradingsysteme, um mit dem Trend zu traden, doch es gibt Umstände, unter denen ein Trader bei minimalem Risiko seinen Gewinn maximieren kann. Genau hier greifen meiner Ansicht nach die Ausnahmen zu den TrendindikatorRegeln. Ein Trader, der nur auf Grundlage von Trendindikatoren agiert, kann sich darin verfangen. Er muss wissen, dass manchmal Abwandlungen nötig sind, wenn das Trading erfolgreich sein soll. Ein Trader, der bestimmte Signale wie Doppelböden, Doppeltops, ausgeprägte Kursbewegungen, SwingKonsolidierung und Signaltops und böden ausmachen kann, kann bevorstehende Trendwenden erkennen, bevor der Trendindikator darauf hinweist.

Damit sind wir am Ende des Kapitels über Chartformationen angelangt, die Ausnahmen zu den Swing ChartRegeln bilden. Wenn Sie sich mit dieser Thematik befassen, sollten Sie besonders auf Signaltops und Signalböden achten, da die meisten signifikanten Tops und Böden sich nach diesem Muster entwickeln.

Swing Chart Trading

Nach der Konstruktion eines TrendindikatorCharts und der Beobachtung des Marktverhaltens folgt der nächste Schritt: Sie lernen, wie man ein einfaches TradingSystem entwickelt. Vom Aufbau her sind solche Systeme am einfachsten, bei denen der Trader mechanisch in eine Position gebracht wird. Eine Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Einsatz der Swing TradingTechnik fürs Ein und Aussteigen ist, dass man mit den Merkmalen eines Marktes und denen jedes Trendindikators vertraut sein muss. Gegenstand dieses Kapitels sind Methoden zur Entwicklung von TradingStrategien auf Grundlage von Swing Charts, darunter die Initiierung von Trades auf extremem Niveau, die Initiierung von Trades auf einen Umkehrstop hin und verschiedene Methoden des Pyramidisierens.

 

Der TertiärtrendindikatorChart zeigt, dass der Tertiärtrendindikator oder der EinTagesSwing Chart die Marktbewegungen eines Tages vollzieht.

 

ÜBERBLICK ÜBER DIE INDIKATORCHARTS

TertiärtrendindikatorCharts

Der Tertiärtrend oder EinTagesTrendindikatorChart  ist leicht zu konstruieren, da er einfach die Auf und Abwärtsbewegungen des Marktes über einen Tag verfolgt.

Wird ein höheres Hoch als das des vorangegangenen Balkens erreicht, führt die Tertiärtrendlinie von einem Kurstief aus nach oben. In diesem Fall wird eine Linie gezogen vom Tief des vo'angegangenen Balkens zum Kurshoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem Tief des vorangegangenen Balkens ein kurzfristiger Boden. Bewegt sich der Markt weiter nach oben, wird die Trendlinie jeweils zum nächsten neuen Hoch weitergeführt  so lange, bis der Markt einen Kurs verzeichnet, der unter dem vorangegangenen Tief liegt. Wenn das eintritt, führt die Tertiärtrendlinie dann vom Hoch des vorangegangenen Balkens hinunter zum Tief des aktuellen Balkens. So wird aus dem letzten Hoch ein kurzfristiger Gipfel. Das sind die Grundlagen fürs Trading mit dem EinTages oder Tertiärtrendindikator.

SekundärtrendindikatorCharts

Der Sekundärtrend oder ZweiTagesTrendindikatorChart  ist ebenfalls leicht zu konstruieren. Im Grunde gleicht er dem Tertiärtrend oder EinTagesTrendindikatorChart, nur verfolgt er die Auf und Abwärtsbewegungen des Marktes über zwei Tage.

Werden zwei höhere Hochs als das des vorangegangenen Balkens in Folge erreicht, führt die Sekundärtrendlinie von einem Kurstief aus nach oben. In diesem Fall wird eine Linie gezogen vom Tief des vorvorigen Balkens zum Kurshoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem Tief des vorvorigen Balkens ein mittelfristiger Boden. Um die Trendlinie weiter nach oben zu ziehen, sind nun keine zwei höheren Hochs in Folge mehr erforderlich. Bewegt sich der Markt weiter nach oben, wird die Trendlinie jeweils zum nächsten neuen Hoch weitergeführt  so lange, bis der Markt zwei tiefere Tiefs in Folge verzeichnet. Wenn das eintritt, führt die Sekundärtrendlinie zum tieferen Tief des aktuellen Balkens hinab. So wird aus dem Hoch des vorvorigen Balkens ein mittelfristiger Gipfel. Das sind die Grundlagen fürs Trading mit dem ZweiTages oder Sekundärtrendindikator.

PrimärtrendindikatorCharts

Der Primärtrend oder DreiTagesTrendindikatorChart ähnelt den EinTages und ZweiTagesTrendindikatorCharts, nur verfolgt er die Auf und Abwärtsbewegungen des Marktes über drei Tage. Werden drei höhere Hochs als das des vorangegangenen Balkens in Folge erreicht, führt die Primärtrendlinie von einem Kurstief aus nach oben. In diesem Fall wird eine Linie gezogen vom drei Balken zurückliegenden Tief zum Kurshoch des aktuellen Balkens. So wird aus dem ursprünglichen, drei Balken zurückliegenden Tief ein langfristiger Boden. Um die Trendlinie weiter nach oben zu ziehen, sind nun keine drei höheren Hochs in Folge mehr erforderlich. Bewegt sich der Markt weiter nach oben, wird die Trendlinie jeweils zum nächsten neuen Hoch weitergeführt so lange, bis der Markt drei tiefere Tiefs in Folge verzeichnet. Wenn das eintritt, führt die Primärtrendlinie zum tieferen Tief des aktuellen Balkens hinab. So wird aus dem drei Balken zurückliegenden Hoch ein langfristiger Gipfel. Das sind die Grundlagen fürs Trading mit dem DreiTages oder Primärtrendindikator.

 

Der PrimärtrendindikatorChart zeigt, dass der Primärtrendindikator oder der DreiTagesSwing Chart die Marktbewegungen über drei Tage nachvollzieht.

Gemeinsamkeiten

Diese drei Trendindikatoren zeichnet man am besten von dem Tag an auf, an dem der zugrunde liegende Kontrakt in den Handel kommt. So hält der Trader alle Kursschwingungen charttechnisch fest, und der Trend ist zu erkennen, bevor der Kontrakt mit höheren Umsätzen gehandelt wird. In Zeiten, in denen gar kein Trading stattfindet oder die Umsätze gering sind, etwa in den ersten paar TradingMonaten, liefert der Markt oft nur den Schlusskurs. Diesen Kurs verwenden Sie dann als Hoch oder Tief, je nachdem, ob er über oder unter der Handelsspanne des vorangegangenen TradingTages liegt. Bei der Konstruktion dieses Charts notieren Sie die jeweiligen Kurse und Daten oberhalb der Swing Tops und unterhalb der Swing Bottoms. Diese Informationen sind wichtig, da der Trader daraus jederzeit ersehen kann, wo bei dem jeweiligen Kontrakt in der Vergangenheit langfristige Tops und Böden aufgetreten sind. Übertragen Sie diese historischen Daten in eine Tabelle, damit Sie die Abstände in Kurs und Zeit berechnen können. Der Trader muss diese Informationen aufzeichnen, damit er die Veränderungen von TopzuBoden, BodenzuTop, TopzuTop und BodenzuBoden feststellen kann. Diese Daten sollten für Kurs und Zeit ermittelt werden, damit der Trader über Dauer und Abstand jeder Schwingung informiert ist, um zukünftige Marktschwingungen prognostizieren zu können. Eine lückenlose Aufzeichnung der Tops und Böden ist nützlich im Hinblick auf Zyklen und historische Gipfel und Böden.

Daneben sollte der Trader auch über das Marktverhalten auf verschiedenen Kursniveaus im Bilde sein. So sollten Ausmass und Dauer der Schwingungen auf besonders hohem und besonders niedrigem Niveau registriert werden. Die wahrscheinlichste Variante ist hier, dass die Handelsspannen in der Umgebung von Tiefs kleiner und in der Umgebung von Hochs grösser sind. Das gibt dem Trader einen Hinweis darauf, in welcher Phase einer Bewegung sich der Markt befindet. Durch das Sammeln von Schwingungsdaten und das Erfassen von Ausmass und Dauer der Schwingungen von TopzuTop kann der Analyst anhand der typischen Merkmale eines bestimmtes Marktes bei einem Top erkennen, wann ein Anstieg dem Ende zu geht. Das verhindert ein Einsteigen auf zu hohem Niveau oder am Ende einer signifikanten Schwingung. Ähnliche Informationen liefert das Studium von Ausmass und Dauer der Schwingungen von BodenzuBoden. Sie verhindern den Einstieg auf extrem niedrigem Niveau oder am Ende einer signifikanten zyklischen Abwärtsbewegung.

Bei diesen drei Trendindikatoren gelten für Einstieg und Ausstieg dieselben Regeln. So steigt ein Trader vielleicht in eine LongPosition ein, wenn der Markt das letzte Swing Top überkreuzt, und behält diese Position bei, solange der Markt weiter höhere Tops und höhere Böden verzeichnet, wobei er unter den letzten Swing Bottom einen schützenden UmkehrStop platziert. Für eine ShortPosition gilt das umgekehrt: Man nimmt eine ShortPosition ein, wenn der Markt den letzten Swing Bottom kreuzt. Diese TradingMethode ist besonders empfehlenswert, wenn der Markt sich auf extremem Kurs und Zeitniveau bewegt.

GRUNDSÄTZLICHE HINWEISE ZUM

TRADING

Kauf und Verkaufspunkte

Hat der Trader die TrendindikatorCharts konstruiert und die Swing Tops und Bottoms und die StopPlatzierung studiert, kann er mit diesem TradingWerkzeug ganz leicht Trades initiieren. Hier nun eine generelle Erläuterung zur Anwendung des Trendindikators für den Einstieg in den Markt.

Verwendet der Trader ausschliesslich den Trendindikator zum Einsteigen, wird er von Trendwenden hinein oder herausdirigiert . Nach der korrekten Konstruktion der TrendindikatorCharts müssen Sie die aktuelle Position des Marktes im Hinblick auf seine historische Spanne oder die Spanne des nächstfälligen Kontrakts ermitteln.

Dieses TradingWerkzeug funktioniert am besten, wenn der Markt sich auf einem historischen Hoch oder Tief befindet oder gerade eine ausgeprägte Auf oder Abwärtsbewegung vollzogen hat.

Der Trendindikator kann an jedem beliebigen Punkt des Charts eingesetzt werden, doch es hat sich erwiesen, dass bestimmte Niveaus besonders erfolgversprechend sind. Setzt man den Indikator auf extremem Niveau ein, ist er nützlicher als in der Mitte einer grösseren Bewegung. Es folgen Erläuterungen zu Trades auf Grundlage des Einsatzes von Trendindikatoren auf vier üblichen Kursniveaus.

Initiierung eines TrendindikatorKaufsignals von einem extremen Tief aus. Aus einer Seitwärtsbewegung heraus platzieren Sie nach einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit, wenn der Markt ein extrem niedriges Kursniveau erreicht hat, einen Kaufstop für einer Kontrakt oberhalb des letzten Swing Tops. Dann warten Sie, bis der Markt den Stop erreicht und die Order ausgeführt wird.

Ist das geschehen, platzieren Sie eine VerkaufsStop Order unter den letzten Swing Bottom. Legt der Markt weiter zu, halten Sie Ihre Position, solange immer höhere Hochs und höhere Tiefs erreicht werden. Der Verkaufsstop bleibt unter dem letzten Swing Bottom. Im Laufe des Anstiegs bildet der Markt möglicherweise eine Reihe immer höherer Gipfel aus. In diesem Fall folgen Sie dem Markt nach oben und verschieben den Verkaufsstop unter den jeweils letzten Swing Bottom. So sichern Sie sich fortlaufend Gewinne. Bildet der Markt ein Swing Top und durchbricht danach den letzten Swing Bottom, werden Sie ausgestoppt und Ihre Position ist aufgelöst.

Initiierung eines TrendindikatorVerkaufssignals von einem extremen Hoch aus. Aus einer Seitwärtsbewegung heraus platzieren Sie nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit, wenn der Markt ein extrem hohes Kursniveau erreicht hat (Abbildungen 8.98.11), einen Verkaufsstop für einen Kontrakt unterhalb des letzten Swing Bottoms. Dann warten Sie, bis der Markt den Stop erreicht und die Order ausgeführt wird. Ist das geschehen, platzieren Sie eine KaufStop Order über das letzte Swing Top. Gibt der Markt weiter nach, halten Sie Ihre Position, solange immer tiefere Tiefs und tiefere Hochs erreicht werden. Der Kaufstop bleibt über dem letzten Swing Top. Im Laufe des Rückgangs bildet der Markt möglicherweise eine Reihe immer tieferer Gipfel aus. In diesem Fall folgen Sie dem Markt nach unten und verschieben den Kaufstop über das jeweils letzte Swing Top. So sichern Sie sich fortlaufend Gewinne. Bildet der Markt einen Swing Bottom und durchbricht danach das letzte langfristige Swing Top, werden Sie ausgestoppt und Ihre Position ist aufgelöst.

UmkehrStops

Initiierung eines Kaufsignals mit einem UmkehrStop. Wie Dereds erwähnt, liegt der sicherste Zeitpunkt zur Initiierung eines Kaufs nach einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit oder wenn der Markt ein historisch niedriges Kursniveau erreicht. Dies ist das wohl erfolgversprechendste TradingSchema, doch aktivere Trader kaufen vielleicht nach Glattstellung einer ShortPosition. Ist ein Kaufstop und eine Umkehr erreicht, folgt der Trader einfach den Aufwärtsbewegungen des Marktes und verschiebt die Verkaufs und Umkehrstops, sobald sich ein neuer Swing Bottom herausbildet. Er hält seine LongPosition, solange der Markt weiter höhere Tops und höhere Böden zeigt. Er verkauft und nimmt eine Gegenposition ein, wenn der letzte Swing Bottom durchstossen und der Verkaufsstop erreicht wird.

Eine von einem Kaufstop und einer Umkehr initiierte LongPosition ist oft riskanter als ein Kaufsignal, das nach einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit oder auf einem extrem niedrigen Kursniveau generiert wird. Der Grund dafür ist, dass der Kauf oft bei einem ungünstigen Kursniveau erfolgt, etwa in der Mitte der Kontraktspanne. Auf diesem Niveau kann es zu wechselhaftem TradingVerhalten in beide Richtungen kommen. Die Folge sind Schaukelbörsen. Hier häufen sich Verluste, zum einen durch misslungene Trades, zum anderen durch hohe TradingKosten. Allerdings gilt das besonders für den Tertiärtrendindikator, weniger für den Sekundär und Primärtrendindikator. Durch weiterführende Studien wird jeder Trader feststellen, welcher Trendindikator sich für seinen TradingStil am besten eignet. Dieses Thema wurde in den vorangegangenen Kapiteln bereits näher erläutert.

Die einzige Situation, in der ein KaufUmkehrSignal empfohlen wird, ist die nach einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit, die den Markt auf ein historisch niedriges Kursniveau gedrückt hat, wenn der Trader in ShortPosition mit dem Trendindikator abwärts geht. In diesem Fall steht dem Trader das nötige ExtraKapital zur Verfügung, da er von einer lukrativen ShortPosition ausgehen kann. Er arbeitet sozusagen mit dem Geld des Marktes.

Die Initiierung eines Verkaufssignals mit einem UmkehrStop. Wie beim gerade erläuterten Kaufsignal mit UmkehrStop ist die Initiierung eines Verkaufssignals mit einem UmkehrStop riskanter als die Initiierung einer ShortPosition auf extrem hohem Niveau. Auch hier hat der Trader nicht in der Hand, auf welchem Kursniveau die Position initiiert wird. Wird der Verkauf auf oder in der Umgebung einer historischen Unterstützung ausgelöst oder in einem signifikanten PercentageRetracementBereich, wird sich der Trader womöglich über mehrere Zeitintervalle hinweg auf beiden Seiten des Marktes wiederfinden, bis der Markt sich von der Unterstützung löst. Dieses Signal wird aggressiven Tradern empfohlen, die keine Gelegenheit auslassen wollen und mit Schaukelbewegungen und erhöhten TradingKosten leben können.

Die einzige Situation, in der ein VerkaufsUmkehrSignal empfohlen wird, ist die nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit, die den Markt auf ein historisch hohes Kursniveau getrieben hat, wenn der Trader in LongPosition mit dem Trendindikator aufwärts geht. In diesem Fall steht dem Trader das nötige ExtraKapital zur Verfügung, da er von einer lukrativen LongPosition ausgehen kann. Er arbeitet sozusagen mit dem Geld des Marktes.

PYRAMIDISIEREN:

EINE ALLGEMEINE BESCHREIBUNG

Ist ein Swing Chart erstellt und ein Eindruck vom Marktverhalten gewonnen, liebäugeln viele Trader mit dem Gedanken, beim Swing Trading zu pyramidisieren. Pyramidisieren ist heute nicht mehr so populär wie früher, aufgrund der stärkeren Volatilität und der kürzeren Schwingungen der modernen Märkte. Die Angst davor, mit einer grossen Position in eine Schaukelbörse zu geraten, hält viele Trader davon ab. Um richtig zu pyramidisieren, muss ein Trader den Markt gründlich erforschen und studieren. Für eine solche Transaktion im grösseren Stil sind ausserdem ein korrekt konstruierter Swing Chart sowie gutes Timing vonnöten.

Viele Trader erleiden heute beim Pyramidisieren Schiffbruch, weil sie dem Markt nicht die Zeit lassen, seinen langfristigen Trend zu entfalten. Sie achten nur auf das vordere Ende des Marktes und vernachlässigen dabei die hinteren Liefermonate in der Ansicht, ein Markt mit wenig offenen Positionen sei fürs Trading ungeeignet. Auf welchem Markt man sich engagiert, hängt vom individuellen TradingStil ab. So muss der kurzfristig orientierte Day Trader einen Markt mit hoher Liquidität wählen. Die hinteren Liefermonate dagegen werden von vielen Tradern gemieden, weil sie befürchten, ihre Orders könnten ungünstig ausgeführt werden.

Wer pyramidisieren will, muss sich mit hinteren Liefermonaten befassen und darf keine kalten Füsse bekommen, wenn ein Kontrakt noch sechs Monate oder ein Jahr läuft. Den Mut dazu bekommt man, wie schon gesagt, durch genaue Kenntnis des Marktes. Um erfolgreich zu pyramidisieren, muss der Trader also über die Möglichkeit einer kurzfristig ungünstigen Situation hinwegsehen und sich auf die langfristigen Aussichten konzentrieren.

Jeder Trader beurteilt das Marktverhalten anders. Der kurzfristig orientierte Trader freut sich über einen schnelllebiger Markt, denn er will rasch ein und aussteigen, und dafür braucht er Volatiliät. Der pyramidisierende Trader dageger weiss, dass der Markt Zeit braucht, sich zu entwickeln, unc kümmert sich weniger um die kurzfristigen Marktaktivitäten. Wollen Sie Ihr Trading langfristig gestalten, müssen Sie sich die entsprechenden Daten beschaffen und Charts erstellen und studieren.

Aus Platzgründen können die Börsendienste nicht alle Märkte abdecken, auf denen Trading stattfindet. Sie liefern also den Chart des meistgehandelten Kontrakts. Um seine Pyramide zu planen, sollte der Trader allerdings langfristige Charts konsultieren. Die besten Hinweise darauf, auf welchen Märkten Pyramidisieren lohnt, bieten normalerweise Monats und Wochencharts. Aus diesen Charts kann der Trader ersehen, welche Märkte sich auf extremem Niveau befinden und so die besten Voraussetzungen für eine Erfolg versprechende, langfristige Pyramide bieten.

Wie bereits erwähnt, ist die Technik des Pyramidisierens heute selten erfolgreich, weil die Trader dem Trend nicht die Zeit lassen, sich zu entfalten. Wird bei einem vorderen Kontrakt pyramidisiert, geht das oft daneben, weil es zu früh zum Rollover kommt. Wenn sich jemand beispielsweise in Sojabohnen engagiert und im Oktober mit Sojabohnen mit Laufzeit November zu pyramidisieren beginnt, kommt ihm der Rollover zu Sojabohnen mit Laufzeit Januar dazwischen. Der Übergang von einem Kontrakt auf den anderen wirft den Trader oft aus der Bahn, insbesondere beim Übergang von auf die alte Ernte bezogenen Kontrakten zu auf die neue Ernte bezogenen. Der ständige Rollover kann dazu führen, dass sich der Analyst zu sehr auf den reibungslosen Übergang von einem Kontrakt zum nächsten konzentriert, statt auf das eigentliche Trading.

Wer also erfolgreich auf Grundlage des langfristigen Markttrends pyramidisieren will, muss einen hinteren Kontrakt traden, das Risiko einer kurzfristig ungünstigen Erfüllung aufgrund geringer Liquidität in Kauf nehmen und seine TradingStrategie sorgfältig vorbereiten und planen.

DIE KAUFPYRAMIDE

Wer auf eine langfristige Kaufpyramide spekuliert, muss sich einen Markt auf historisch niedrigem Niveau suchen. Bei solchen Extremen ist die Volatilität meist gering, insbesondere, wenn der Markt gerade eine ausgeprägte Abwärtsbewegung vollendet. Bei geringer Volatilität und knappen Handelsspannen sind StopLoss Orders leichter zu kontrollieren.

Pyramidisieren auf Grundlage des Tertiärtrendindikators

Beim Trading auf Grundlage des Tertiärtrendindikators gibt es zwei Möglichkeiten zum Pyramidisieren:

1 Kauf bei Überkreuzung des TertiärtrendTops.

2 Kauf in festen Abständen in Richtung des Tertiärtrends.

Kaufpyramide ausschliesslich auf Grundlage kurzfristiger Schwingungen. Die LongPyramide kann bei der einfachen Überkreuzung eines kurzfristigen Tops nach einer ausgeprägten Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit beginnen. Natürlich ergibt sich eine LongPyramide nicht zufällig, sondern muss geplant sein. Hat der Trader den ersten Trade ausgeführt, mit dem er seine Pyramide beginnt, folgt er einfach den Schwingungen des Marktes, indem er seine Position aufstockt, während der Markt anzieht und kurzfristige Tops erreicht .

Bei dieser Methode muss man in Stärke hinein kaufen. Dem Trader muss klar sein, dass es nach der Generierung von Kaufsignalen im Markt zu normalen Schwingungen nach unten kommt. Aufgrund der vorherigen teureren Zukäufe verwandeln sich GewinnPositionen oft in neutrale oder sogar VerlustPositionen.

Kaufpyramide zu festgelegten Kursniveaus auf Grundlage des Tertiärtrendindikators. Eine Kaufpyramide kann man auch aufbauen, wenn man sich zu festgelegten Kursniveaus nach Generierung des ersten Kaufsignals eindeckt. Am sichersten bestimmt man die Kaufabstände, indem man sich die vergangenen kurzfristigen Schwingungen des Kontrakts ansieht. Vergessen Sie nicht: Bei einer Pyramide, die von einem Boden ausgeht, kauft der Trader in Stärke hinein. Wenn der durchschnittliche Anstieg bei Sojabohnen 20 Cents beträgt, stocken Sie Ihre Pyramide nicht nach einem Anstieg um 20 Cents auf. Suchen Sie statt dessen die Mitte der durchschnittlichen Aufwärtsbewegung, von der aus der Markt wahrscheinlich noch weiter steigen wird. Die Absicht ist, mit dem Trend zu kaufen, aber zu einem günstigeren Kurs als über einem Swing Top. Dieser günstigere Kurs ergibt sich aus einem vorher festgelegten Kurszuwachs, einem Percentage RetracementPunkt etwa oder einem GannWinkel. (Diese beiden Begriffe werden in späteren Kapiteln noch näher erläutert). Die Kenntnisse, die man aus Konstruktion und Studium der vergangenen Schwingungen eines bestimmten Marktes gewinnt, sind für den erfolgreichen Aufbau einer Pyramide erforderlich. Machen Sie sich anhand der historischen Daten mit den charakteristischen Schwingungsmerkmalen vertraut.

Auch bei dieser Pyramidisiertechnik kann sich eine GewinnPosition aufgrund der vorherigen teureren Zukäufe in eine neutrale oder eine VerlustPosition verwandeln, doch die Gefahr ist geringer als bei der ersten Methode.

Kaufpyramide mit festgelegten Zeitintervallen auf Grundlage des kurzfristigen Swing Charts. Der Ausdruck „to beat the market" („den Markt schlagen") wird von Tradern häufig verwendet. Beim Trading in festgelegten Zeitintervallen geht man jedoch eher mit dem Rhythmus des Marktes als gegen ihn. Ergeben die gesammelten Daten über vorangegangene Schwingungen, dass der Markt normalerweise eine bestimmte Anzahl von Zeitintervallen von einem Top entfernt eine Korrektur durchmacht, kauft man, wenn der Markt eine dem vorangegangenen Rückgang entsprechende Zeit schwächer tendiert hat. Hat beispielsweise die erste kurzfristige Schwingung 10 Auf und 4 Abwärtstage und die zweite 15 Auf und 4 Abwärtstage, kaufen Sie möglichst in den nächsten auf einen Anstieg folgenden 4TagesEinbruch hinein.

Damit diese Pyramide funktioniert, muss der Markt sich unbedingt weiterhin so verhalten. Entspricht ein Anstieg zeitlich nicht dem vorigen oder ist der folgende Einbruch grösser als der vorangegangene, spricht der zeitliche Aspekt für eine bevorstehende Trendwende. Sie sollten unbedingt versuchen, mit der zeitlichen Entwicklung des Marktes mitzugehen. Läuft die Zeit ab oder das Muster ändert sich, betrachten Sie das als Trendwende.

Pyramidisieren auf Grundlage des Sekundärtrendindikators

Beim Trading auf Grundlage des Sekundärtrendindikators gibt es drei Möglichkeiten zum Pyramidisieren:

1 Kauf bei Überkreuzung des SekundärtrendTops.

2 Kauf in festen Abständen in Richtung des Sekundärtrends.

3 Kauf auf Grundlage einer Kombination von Tertiär und Sekundärtrend.

Auch hier sollten Sie auf einem extremen Kursniveau mit dem Trading beginnen. Diesen Bereich ermittelt man mit Hilfe historischer Daten oder aufgrund der Erkenntnisse aus der Betrachtung vergangener Schwingungen.

Kaufpyramide ausschliesslich auf Grundlage mittelfristiger Schwingungen. Die erste Möglichkeit des Pyramidisierens ist, mit dem Sekundärtrendindikator zu kaufen (Abbildung 8.13). Kaufen Sie von einem extrem niedrigen Niveau ausgehend, sobald der Markt ein mittelfristiges Swing Top überkreuzt, und platzieren Sie einen StopLoss unterhalb des letzten mittelfristigen Swing Bottoms. Aufgestockt wird erstmals, wenn der Markt das nächste mittelfristige Top erreicht. Traden Sie nach diesem Schema weiter, bis der Markt ein oberes Extrem erreicht oder den letzten mittelfristigen Swing Bottom kreuzt.

Kaufpyramide zu festgelegten Kursniveaus auf Grundlage des mittelfristigen Swing Charts. Die zweite Methode des Dynamidsierens ist, bei festgelegten Kursniveaus zu kaufen . Mit dieser Pyramide beginnen Sie wie bei der ersten. Im Laufe der Bewegung stocken Sie Ihre Position dann bei festgelegten Kursniveaus auf. Wann ein festgelegtes Kursniveau gut ist, ermittelt man anhand der Analyse vorangegangener Schwingungen. Zeigt der Markt die deutliche Tendenz zu 10CentSprüngen, versuchen Sie, in Erwartung eines Sprungs um 10 Cents alle 5 Cents zu kaufen.

Achten Sie dabei auch auf vorangegangene Einbrüche des Marktes, die nicht zu einer Trendwende geführt haben. Zeigt der Markt zum Beispiel die Tendenz zu Einbrüchen um 5 Cents nach Tops, kaufen Sie in diese 5CentEinbrüche hinein. Diese Einbrüche können auf Percentage RetracementNiveaus erfolgen oder in aufwärts tendierende GannWinkel hinein. Die Absicht ist, auf festgelegten Kursniveaus günstiger zu kaufen als in Ausbrüche nach dem letzten mittelfristigen Swing Top hinein. Diese TradingTechnik erfordert Hintergrundwissen und Übung.

Kaufpyramide zu festgelegten Zeitintervallen auf Grundlage des mittelfristigen Swing Charts. Der Ausdruck „den Markt schlagen" wird von Tradern häufig verwendet. Beim Trading in festgelegten Zeitintervallen geht man jedoch eher mit dem Rhythmus des Marktes als gegen ihn. Ergeben die gesammelten Daten über vorangegangene Schwingungen, dass der Markt normalerweise eine bestimmte Anzahl von Zeitintervallen von einem Top entfernt eine Korrektur durchmacht, kauft man, wenn der Markt eine dem vorangegangenen Rückgang entsprechende Zeit schwächer tendiert hat. Hat beispielsweise die erste Schwingung 10 Auf und 4 Abwärtstage, und die zweite 15 Auf und 4 Abwärtstage, kaufen Sie möglichst in den nächsten auf einen Anstieg folgenden 4TagesEinbruch hinein.

Damit diese Pyramide funktioniert, muss der Markt sich unbedingt weiterhin so verhalten. Entspricht ein Anstieg zeitlich nicht dem vorigen oder ist der folgende Einbruch grösser als der vorangegangene, spricht der zeitliche Aspekt für eine bevorstehende Trendwende. Sie sollten unbedingt versuchen, mit der zeitlichen Entwicklung des Marktes mitzugehen. Läuft die Zeit ab oder das Muster ändert sich, betrachten Sie das als Trendwende.

Kaufpyramide auf Grundlage der Kombination von Tertiärtrendindikator und Sekundärtrendindikator. Die dritte Einstiegsmöglichkeit haben Sie bei der Überkreuzung des letzten mittelfristigen Swing Tops. Aufgestockt wird diese LongPosition dann auf Grundlage des Tertiärtrend oder EinTagesSwing Charts. Alle vom kurzfristigen Swing Chart initiierten Trades gehen dabei in Richtung des mittelfristigen Trends. Schützende Stops für die LongPositionen im mittelfristigen Trend werden dabei unter mittelfristige Böden platziert, solche für LongPositionen im kurzfristigen Trend unter kurzfristige Böden. Bei einer Abwandlung dieser Methode werden alle Stops unter den mittelfristigen Boden gesetzt.

Hier haben wir es mit einem aggressiven TradingStil zu tun, der nur bei einem extremen Tief oder auf einem historisch niedrigen Kursniveau zum Einsatz kommen sollte. Diese TradingMethode erinnert an eine Pyramide, weil sie sich von Boden zu Top hin verjüngt. Der Trader hat ja die Möglichkeit, Positionen glattzustellen, je stärker der Markt anzieht.

Pyramidisieren auf Grundlage des Primärtrendindikators

Beim Trading auf Grundlage des Primärtrendindikators gibt es vier Möglichkeiten zum Pyramidisieren:

1 Kauf bei Überkreuzung des PrimärtrendTops.

2 Kauf in festen Abständen in Richtung des Primärtrends.

3 Kauf auf Grundlage einer Kombination von Tertiär und Primärtrend.

4 Kauf auf Grundlage einer Kombination von Sekundär und Primärtrend.

Auch hier sollten Sie auf einem extremen Kursniveau mit dem Trading beginnen. Diesen Bereich ermittelt man mit Hilfe historischer Daten oder aufgrund der Erkenntnisse aus der Betrachtung vergangener Schwingungen.

Kaufpyramide ausschliesslich auf Grundlage langfristiger Schwingungen. Die erste Möglichkeit des Pyramidisierens ist, mit dem Primärtrendindikator zu kaufen. Kaufen Sie von einem extrem niedrigen Niveau ausgehend, sobald der Markt ein langfristiges Swing Top überkreuzt, und platzieren Sie einen StopLoss unterhalb des letzten langfristigen Swing Bottoms. Aufgestockt wird erstmals, wenn der Markt das nächste langfristige Top erreicht. Traden Sie nach diesem Schema weiter, bis der Markt ein oberes Extrem erreicht oder den letzten langfristigen Swing Bottom kreuzt.

Kaufpyramide zu festgelegten Kursniveaus auf Grundlage des PrimärtrendCharts. Die zweite Methode des Pyramidisierens ist, bei festgelegten Kursniveaus zu kaufen. Mit dieser Pyramide beginnen Sie wie bei der ersten. Im Laufe der Bewegung stocken Sie Ihre Position dann bei festgelegten Kursniveaus auf. Wann ein festgelegtes Kursniveau gut ist, ermittelt man anhand der Analyse vorangegangener Schwingungen. Zeigt der Markt die deutliche Tendenz zu 30CentSprüngen, versuchen Sie, in Erwartung eines Sprungs um 30 Cents alle 15 Cents zu kaufen.

Achten Sie dabei auch auf vorangegangene Einbrüche des Marktes, die nicht zu einer Trendwende geführt haben. Zeigt der Markt zum Beispiel die Tendenz zu Einbrüchen um 20 Cents nach Tops, kaufen Sie in diese 20CentEinbrüche hinein. Diese Einbrüche können auf Percentage RetracementNiveaus erfolgen oder in aufwärts tendierende GannWinkel hinein.

Die Absicht ist, auf festgelegten Kursniveaus günstiger zu kaufen als in Ausbrüche nach dem letzten mittelfristigen Swing Top hinein. Diese TradingTechnik erfordert Hintergrundwissen und Übung.

Kaufpyramide zu festgelegten Zeitintervallen auf Grundlage des PrimärtrendCharts. Der Ausdruck „den Markt schlagen" wird von Tradern häufig verwendet. Beim Trading in festgelegten Zeitintervallen geht man jedoch eher mit dem Rhythmus des Marktes mit als gegen ihn. Ergeben die gesammelten Daten über vorangegangene Schwingungen, dass der Markt normalerweise eine bestimmte Anzahl von Zeitintervallen von einem Top entfernt eine Korrektur durchmacht, kauft man, wenn der Markt eine dem vorangegangenen Rückgang entsprechende Zeit lang schwächer tendiert hat. Hat beispielsweise die erste langfristige Schwingung 20 Zeitintervalle in Aufund 7 Zeitintervalle in Abwärtsrichtung, und die zweite 25 Zeitintervalle in Auf und 7 Zeitintervalle in Abwärtsrichtung, kaufen Sie möglichst in den nächsten auf einen Anstieg folgenden Einbruch über 7 Zeitintervalle hinein.

Damit diese Pyramide funktioniert, muss der Markt sich unbedingt weiterhin so verhalten. Entspricht ein Anstieg zeitlich nicht dem vorigen oder ist der folgende Einbruch grösser als der vorangegangene, spricht der zeitliche Aspekt für eine bevorstehende Trendwende. Sie sollten unbedingt versuchen, mit der zeitlichen Entwicklung des Marktes mitzugehen. Läuft die Zeit ab oder das Muster ändert sich, betrachten Sie das als Trendwende.

Kaufpyramide auf Grundlage der Kombination von Tertiärtrendindikator und Primärtrendindikator. Die dritte Einstiegsmöglichkeit haben Sie bei der Überkreuzung des letzten langfristigen Swing Tops. Aufgestockt wird diese LongPosition dann auf Grundlage des Tertiärtrend oder EinTagesSwing Charts. Alle vom kurzfristigen Swing Chart initiierten Trades gehen dabei in Richtung des langfristigen Trends. Schützende Stops für die LongPositionen im langfristigen Trend werden dabei unter langfristige Böden platziert, solche für LongPositionen im kurzfristigen Trend unter kurzfristige Böden. Bei einer Abwandlung dieser Methode werden alle Stops unter den langfristigen Boden gesetzt.

Bei dieser TradingMethode wird der Trader dazu angehalten, unter Ausnutzung der kurzfristigen Aufwärtsbewegungen innerhalb langfristiger Aufwärtsbewegungen mit dem Primärtrend zu gehen. Bei dieser Technik bleibt der Trader im Markt, solange der Primärtrend weiter aufwärts tendiert, verkleinert seine Position jedoch, wenn der Tertiärtrendindikator Schwäche zeigt.

Hier haben wir es mit einem aggressiven TradingStil zu tun, der nur bei einem extremen Tief oder auf einem historisch niedrigen Kursniveau zum Einsatz kommen sollte. Diese TradingMethode erinnert an eine Pyramide, weil sie sich von Boden zu Top hin verjüngt. Der Trader hat ja die Möglichkeit, Positionen glattzustellen, je stärker der Markt anzieht.

Kaufpyramide auf Grundlage der Kombination von Sekundärtrendindikator und Primärtrendindikator. Die vierte Einstiegsmöglichkeit haben Sie bei der Überkreuzung des letzten langfristigen Swing Tops. Aufgestockt wird diese LongPosition dann auf Grundlage des Sekundärtrend oder ZweiTagesSwing Charts. Alle vom mittelfristigen Swing Chart initiierten Trades gehen dabei in Richtung des langfristigen Trends. Schützende Stops für die LongPositionen im langfristigen Trend werden dabei unter langfristige Böden platziert, solche für LongPositionen im mittelfristigen Trend unter mittelfristige Böden. Bei einer Abwandlung dieser Methode werden alle Stops unter den langfristigen Boden gesetzt.

Bei dieser TradingMethode wird der Trader dazu angehalten. unter Ausnutzung der mittelfristigen Aufwärtsbewegungen innerhalb langfristiger Aufwärtsbewegungen mit dem Primärtrend zu gehen. Bei dieser Technik bleibt der Trader im Markt. solange der Primärtrend weiter aufwärts tendiert, verkleinert seine Position jedoch, wenn der Sekundärtrendindikator Schwäche zeigt.

Hier haben wir es mit einem aggressiven TradingStil zu tun. der nur bei einem extremen Tief oder auf einem historisch niedrigen Kursniveau zum Einsatz kommen sollte. Diese TradingMethode erinnert an eine Pyramide, weil sie sich von Boden zu Top hin verjüngt. Der Trader hat ja die Möglichkeit, Positionen glattzustellen, je stärker der Markt anzieht.

Die echte Kaufpyramide

Je nachdem, wie aggressiv ein Trader ist und wie sicher er anhand der Marktanalyse bestimmen kann, ob wirklich ein extremes Niveau erreicht ist, kann er auch mit der Methode einsteigen, die ich als echte Pyramide bezeichne.

Eine echte Pyramide wird durch ein LongSignal ausgelöst und zeichnet sich durch eine grosse Position in Bodennähe und eine kleinere beim Top aus. Wer dieses Verfahren anwendet, muss sich mit der Berechnung von Widerständen auskennen, um auf den richtigen Kursniveaus Positionen glattstellen zu können. Solche Widerstandspunkte können sich aus verschiedenen Kombinationen vergangener mittelfristiger Tops ergeben, insbesondere, wenn dem Anstieg ein drastischer Einbruch vorausging. Weitere Zielzonen zur Gewinnmitnahme sind Percentage RetracementPunkte und von früheren Tops ausgehende GannWinkel, falls man solche feststellen kann. Diese zusätzlichen Widerstandspunkte werden in späteren Kapiteln näher erläutert.

DIE VERKAUFSPYRAMIDE

Wer auf eine langfristige Verkaufspyramide spekuliert, muss sich einen Markt auf historisch hohem Niveau suchen. Bei solchen Extremen ist die Volatilität meist hoch, insbesondere, wenn der Markt gerade eine ausgeprägte Aufwärtsbewegung vollendet. Bei hoher Volatilität und grossen Handelsspannen sollte man StopLoss Orders genau im Auge behalten, um die Risiken besser kontrollieren zu können.

Pyramidisieren auf Grundlage des Tertiärtrendindikators

Beim Trading auf Grundlage des Tertiärtrendindikators gibt es zwei Möglichkeiten zum Pyramidisieren:

1 Verkauf bei Überkreuzung des TertiärtrendBodens.

2 Verkauf in festen Abständen in Richtung des Tertiärtrends.

Verkaufspyramide ausschliesslich auf Grundlage kurzfristiger Schwingungen. Die ShortPyramide kann bei der einfachen Überkreuzung eines kurzfristigen Bodens nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit beginnen. Natürlich ergibt sich eine ShortPyramide nicht zufällig, sondern muss geplant sein. Hat der Trader den ersten Trade ausgeführt, mit dem er seine Pyramide beginnt, folgt er einfach den Schwingungen des Marktes, indem er seine Position aufstockt, während der Markt nachgibt und kurzfristige Böden erreicht.

Bei dieser Methode muss man in Schwäche hinein verkaufen. Dem Trader muss klar sein, dass es nach der Generierung von Verkaufssignalen im Markt zu normalen Schwingungen nach oben kommt (Abbildung 8.16). Durch das vorherige Abstossen zu niedrigeren Kursen verwandeln sich GewinnPositionen oft in neutrale oder sogar VerlustPositionen.

Verkaufspyramide zu festgelegten Kursniveaus auf Grundlage des Tertiärtrendindikators. Eine Verkaufspyramide kann man auch aufbauen, wenn man auf festgelegten Kursniveaus nach Generierung des ersten Verkaufssignals verkauft. Am sichersten bestimmt man die Verkaufsabstände, indem man sich die vergangenen kurzfristigen Schwingungen des Kontrakts ansieht. Vergessen Sie nicht: Bei einer Pyramide, die von einem Top ausgeht, verkauft der Trader in Schwäche hinein. Wenn der durchschnittliche Rückgang bei Silber 20 Cents beträgt, stocken Sie ihre Pyramide nicht nach einem Einbruch um 20 Cents auf. Suchen Sie statt dessen einen Durchschnittswert, von dem aus der Markt wahrscheinlich noch weiter nachgeben wird. Er könnte 5 oder 10 Cents darunter liegen. Die Absicht ist, mit dem Trend zu verkaufen, aber zu einem noch günstigeren Kurs als unter einem Swing Bottom. Dieser günstigere Kurs ergibt sich aus einer vorher festgelegten Kursveränderung. Bei dieser Methode kann es erforderlich werden, 50%Punkte oder aufsteigende Winkel zu berechnen.

Die Kenntnisse, die man aus Konstruktion und Studium der vergangenen Schwingungen eines bestimmtes Marktes gewinnt, sind für den erfolgreichen Aufbau einer Pyramide erforderlich. Machen Sie sich anhand der historischen Daten mit den charakteristischen Schwingungsmerkmalen vertraut. Auch bei dieser Pyramidisiertechnik kann sich eine GewinnPosition durch das vorherige Abstossen zu niedrigeren Kursen in eine neutrale oder eine VerlustPosition verwandeln, doch die Gefahr ist geringer als bei der ersten Methode.

Verkaufspyramide mit festgelegten Zeitintervallen auf Grundlage des kurzfristigen Swing Charts. Der Ausdruck „den Markt schlagen" wird von Tradern häufig verwendet. Beim Trading in festgelegten Zeitintervallen geht man jedoch eher mit dem Rhythmus des Marktes als gegen ihn. Ergeben die gesammelten Daten über vorangegangene Schwingungen, dass der Markt normalerweise eine bestimmte Anzahl von Zeitintervallen von einem Boden entfernt eine Korrektur durchmacht, verkauft man, wenn der Markt eine dem vorangegangenen Anstieg entsprechende Zeit lang stärker tendiert hat. Hat beispielsweise die erste kurzfristige Schwingung 10 Ab und 4 Aufwärtsintervalle, und die zweite 15 Ab und 4 Aufwärtsintervalle verkaufen Sie möglichst in den nächsten auf einen Rückgang folgenden 4TagesAnstieg hinein.

Damit diese Pyramide funktioniert, muss der Markt sich unbedingt weiterhin so verhalten. Entspricht ein Einbruch zeitlich nicht dem vorigen oder ist der folgende Anstieg grösser als der vorangegangene, spricht der zeitliche Aspekt für eine bevorstehende Trendwende. Sie sollten unbedingt versuchen, mit der zeitlichen Entwicklung des Marktes mitzugehen. Läuft die Zeit ab oder das Muster ändert sich, betrachten Sie das als Trendwende.

Pyramidisieren auf Grundlage des Sekundärtrendindikators

Beim Trading auf Grundlage des Sekundärtrendindikators gibt es drei Möglichkeiten zum Pyramidisieren:

1 Verkauf bei Überkreuzung des Sekundärtrendbodens.

2 Verkauf in festen Abständen in Richtung des Sekundärtrends.

3 Verkauf auf Grundlage einer Kombination von Tertiär und Sekundärtrend.

Auch hier sollten Sie auf einem extremen Kursniveau mit dem Trading beginnen. Diesen Bereich ermittelt man mit Hilfe historischer Daten oder der Erkenntnisse aus der Betrachtung vergangener Schwingungen.

Verkaufspyramide ausschliesslich auf Grundlage mittelfristiger Schwingungen. Die erste Möglichkeit des Pyramidisierens ist, mit dem Sekundärtrendindikator zu verkaufen. Verkaufen Sie von einem extrem hohen Niveau ausgehend, sobald der Markt einen mittelfristigen Swing Bottom überkreuzt, und platzieren Sie einen StopLoss über das letzte mittelfristige Swing Top.

Aufgestockt wird erstmals, wenn der Markt den nächsten mittelfristigen Boden erreicht. Traden Sie nach diesem Schema weiter, bis der Markt ein unteres Extrem erreicht oder den letzten mittelfristigen Swing Bottom kreuzt.

Verkaufspyramide zu festgelegten Kursniveaus auf Grundlage des mittelfristigen Swing Charts. Die zweite Methode des Pyramidisierens ist, bei festgelegten Kursniveaus zu verkaufen. Mit dieser Pyramide beginnen Sie wie bei der ersten. Im Laufe der Bewegung stocken Sie Ihre Position dann bei festgelegten Kursniveaus auf. Wann ein festgelegtes Kursniveau gut ist, ermittelt man anhand der Analyse vorangegangener Schwingungen. Zeigt der Markt die deutliche Tendenz zu 10CentEinbrüchen, versuchen Sie, in Erwartung eines Einbruchs von 10 Cents alle 5 Cents zu verkaufen.

Achten Sie dabei auch auf vorangegangene Sprünge des Marktes, die nicht zu einer Trendwende geführt haben. Zeigt der Markt zum Beispiel die Tendenz zu Sprüngen um 5 Cents nach Böden, verkaufen Sie in diese 5CentSprünge hinein. Diese Sprünge können auf Percentage RetracementNiveaus erfolgen oder in abwärts tendierende GannWinkel hinein. Die Absicht ist, auf festgelegten Kursniveaus günstiger zu verkaufen als in Einbrüche unter den letzen mittelfristigen Swing Bottom hinein. Diese TradingTechnik erfordert Hintergrundwissen und Übung.

Verkaufspyramide zu festgelegten Zeitintervallen auf Grundlage des mittelfristigen Swing Charts. Der Ausdruck „den Markt schlagen" wird von Tradern häufig verwendet. Beim Trading in festgelegten Zeitintervallen geht man jedoch eher mit dem Rhythmus des Marktes als gegen ihn. Ergeben die gesammelten Daten über vorangegangene Schwingungen, dass der Markt normalerweise eine bestimmte Anzahl von Zeitintervallen von einem Boden entfernt eine Korrektur durchmacht, verkauft man, wenn der Markt eine dem vorangegangenen Anstieg entsprechende Zeit lang stärker tendiert hat. Hat beispielsweise die erste Schwingung 10 Ab und 4 Aufwärtstage und die zweite 15 Ab und 4 Aufwärtstage, verkaufen Sie möglichst in den nächsten auf einen Einbruch folgenden 4TagesSprung hinein.

Damit diese Pyramide funktioniert, muss der Markt sich unbedingt weiterhin so verhalten. Entspricht ein Einbruch zeitlich nicht dem vorigen oder ist der folgende Anstieg grösser als der vorangegangene, spricht der zeitliche Aspekt für eine bevorstehende Trendwende. Sie sollten unbedingt versuchen, mit der zeitlichen Entwicklung des Marktes mitzugehen. Läuft die Zeit ab oder das Muster ändert sich, betrachten Sie das als Trendwende.

Verkaufspyramide auf Grundlage der Kombination von Tertiärtrendindikator und Sekundärtrendindikator. Die dritte Einstiegsmöglichkeit haben Sie bei der Überkreuzung des letzten mittelfristigen Swing Bottoms. Aufgestockt wird diese ShortPosition dann auf Grundlage des Tertiärtrend oder EinTagesSwing Charts. Alle vom kurzfristigen Swing Chart initiierten Trades gehen dabei in Richtung des mittelfristigen Trends. Schützende Stops für die ShortPositionen im mittelfristigen Trend werden dabei über mittelfristige Tops platziert, solche für ShortPositionen im kurzfristigen Trend über kurzfristige Tops. Bei einer Abwandlung dieser Methode werden alle Stops über das mittelfristige Top gesetzt.

Hier haben wir es mit einem aggressiven TradingStil zu tun, der nur bei einem extremen Hoch oder auf einem historisch hohen Kursniveau zum Einsatz kommen sollte. Diese TradingMethode erinnert an eine umgekehrte Pyramide, weil sie sich von Top zu Boden hin verjüngt. Der Trader hat ja die Möglichkeit, Positionen glattzustellen, je schwächer der Markt tendiert.

Pyramidisieren auf Grundlage des Primärtrendindikators

Beim Trading auf Grundlage des Primärtrendindikators gibt es vier Möglichkeiten zum Pyramidisieren:

1 Verkauf bei Überkreuzung des Primärtrendbodens.

2 Verkauf in festen Abständen in Richtung des Primärtrends

3 Verkauf auf Grundlage einer Kombination von Tertiär und Primärtrend.

4 Verkauf auf Grundlage einer Kombination von Sekundärund Primärtrend.

Verkaufspyramide ausschliesslich auf Grundlage von langfristigen Schwingungen. Die erste Möglichkeit des Pyramidisierens ist, mit dem Primärtrendindikator zu verkaufen. Verkaufen Sie von einem extrem hohen Niveau ausgehend, sobald der Markt einen langfristigen Swing Bottom überkreuzt, und platzieren Sie einen StopLoss oberhalb des letzten langfristigen Swing Tops. Aufgestockt wird erstmals, wenn der Markt den nächsten langfristigen Swing Bottom erreicht. Traden Sie nach diesem Schema weiter, bis der Markt ein unteres Extrem erreicht oder das letzte langfristige Swing Top kreuzt.

Verkaufspyramide zu festgelegten Kursniveaus auf Grundlage des PrimärtrendCharts. Die zweite Methode des Pyramidisierens ist, bei festgelegten Kursniveaus zu verkaufen. Mit dieser Pyramide beginnen Sie wie bei der ersten. Im Laufe der Bewegung stocken Sie Ihre Position dann bei festgelegten Kursniveaus auf. Wann ein festgelegtes Kursniveau gut ist, ermittelt man anhand der Analyse vorangegangener Schwingungen. Zeigt der Markt die deutliche Tendenz zu 40CentEinbrüchen, versuchen Sie, in Erwartung eines Einbruchs um 40 Cents alle 5 Cents zu verkaufen.

Achten Sie dabei auch auf vorangegangene Sprünge des Marktes, die nicht zu einer Trendwende geführt haben. Zeigt der Markt zum Beispiel die Tendenz zu Sprüngen um 15 Cents nach Böden, verkaufen Sie in diese 15CentSprünge hinein. Diese Sprünge können auf Percentage RetracementNiveaus erfolgen oder in abwärts tendierende GannWinkel hinein.

Die Absicht ist, auf festgelegten Kursniveaus günstiger zu verkaufen als in Einbrüche unter den letzten mittelfristigen Swing Bottom hinein. Diese TradingTechnik erfordert Hintergrundwissen und Übung.

Verkaufspyramide zu festgelegten Zeitintervallen auf Grundlage des PrimärtrendCharts. Der Ausdruck „den Markt schlagen" wird von Tradern häufig verwendet. Beim Trading in festgelegten Zeitintervallen geht man jedoch eher mit dem Rhythmus des Marktes als gegen ihn. Ergeben die gesammelten Daten über vorangegangene Schwingungen, dass der Markt normalerweise eine bestimmte Anzahl von Zeitintervallen von einem Boden entfernt eine Korrektur durchmacht, verkauft man, wenn der Markt eine dem vorangegangenen Anstieg entsprechende Zeit stärker tendiert hat. Hat beispielsweise die erste langfristige Schwingung 10 Zeitintervalle in Ab und 4 Zeitintervalle in Aufwärtsrichtung und die zweite 15 Zeitintervalle in Ab und 4 Zeitintervalle in Aufwärtsrichtung, verkaufen Sie möglichst in den nächsten auf einen Einbruch folgenden Anstieg über 4 Zeitintervalle hinein.

Damit diese Pyramide funktioniert, muss der Markt sich unbedingt weiterhin so verhalten. Entspricht ein Einbruch zeitlich nicht dem vorigen oder ist der folgende Anstieg grösser als der vorangegangene, spricht der zeitliche Aspekt für eine bevorstehende Trendwende. Sie sollten unbedingt versuchen, mit der zeitlichen Entwicklung des Marktes mitzugehen. Läuft die Zeit ab oder das Muster ändert sich, betrachten Sie das als Trendwende.

Verkaufspyramide auf Grundlage der Kombination von Tertiärtrendindikator und Primärtrendindikator. Die dritte Einstiegsmöglichkeit haben Sie bei der Überkreuzung des letzten langfristigen Swing Bottoms. Aufgestockt wird diese ShortPosition dann auf Grundlage des Tertiärtrend oder EinTagesSwing Charts. Alle vom kurzfristigen Swing Chart initiierten Trades gehen dabei in Richtung des langfristigen Trends. Schützende Stops für die ShortPositionen im langfristigen Trend werden dabei über langfristige Tops platziert, solche für ShortPositionen im kurzfristigen Trend über kurzfristige Tops. Bei einer Abwandlung dieser Methode werden alle Stops über das langfristige Top gesetzt.

Hier haben wir es mit einem aggressiven TradingStil zu tun, der nur bei einem extremen Hoch oder auf einem historisch hohen Kursniveau zum Einsatz kommen sollte. Diese TradingMethode erinnert an eine umgekehrte Pyramide, weil sie sich von Top zu Boden hin verjüngt. Der Trader hat ja die Möglichkeit, Positionen glattzustellen, je stärker der Markt nachgibt.

Verkaufspyramide auf Grundlage der Kombination von Sekundärtrendindikator und Primärtrendindikator. Die vierte Einstiegsmöglichkeit haben Sie bei der Überkreuzung des letzten langfristigen Swing Bottoms. Aufgestockt wird diese ShortPosition dann auf Grundlage des Sekundärtrend oder ZweiTagesSwing Charts. Alle vom mittelfristigen Swing Chart initiierten Trades gehen dabei in Richtung des langfristigen Trends. Schützende Stops für die ShortPositionen im langfristigen Trend werden dabei über langfristige Tops platziert, solche für ShortPositionen im mittelfristigen Trend über mittelfristige Tops. Bei einer Abwandlung dieser Methode werden alle Stops über das langfristige Top gesetzt.

Hier haben wir es mit einem aggressiven TradingStil zu tun, der nur bei einem extremen Hoch oder auf einem historisch hohen Kursniveau zum Einsatz kommen sollte. Diese TradingMethode erinnert an eine umgekehrte Pyramide, weil sie sich von Top zu Boden hin verjüngt. Der Trader hat ja die Möglichkeit, Positionen glattzustellen, je stärker der Markt nachgibt.

Die umgekehrte Verkaufspyramide

Je nachdem, wie aggressiv ein Trader ist und wie sicher er anhand der Marktanalyse bestimmen kann, ob wirklich ein extremes Niveau erreicht ist, kann er auch mit der Methode einsteigen, die als umgekehrte Pyramide bezeichnet wird.

Eine echte Pyramide wird durch ein LongSignal ausgelöst und zeichnet sich durch eine grosse Position in Bodennähe und eine kleinere beim Top aus. Eine umgekehrte Pyramide wird durch ein ShortSignal ausgelöst und zeichnet sich durch eine grosse Position beim Top und eine kleinere in Bodennähe aus. Wer dieses Verfahren anwendet, muss sich mit der Berechnung von Unterstützungen auskennen, um auf den richtigen Kursniveaus Positionen glattstellen zu können.

Solche Unterstützungspunkte können sich aus verschiedenen Kombinationen vergangener mittelfristiger Böden ergeben, insbesondere, wenn dem Anstieg ein drastischer Einbruch vorausging. Weitere Zielzonen zur Gewinnmitnahme sind Percentage RetracementPunkte und von früheren Böden ausgehende GannWinkel, falls man solche feststellen kann. Diese zusätzlichen Widerstandspunkte werden in späteren Kapiteln näher erläutert.

NACHTEILE DES SWING CHARTS

Die Schaukelbörse

Der grösste Nachteil, den der Swing Chart Trader in Kauf nehmen muss, ist die Schaukelbörse. Eine Schaukelbörse ist eine Reihe unechter Trendwenden. Diese zeichnen sich aus durch Kurssprünge in beide Richtungen, die keine nachhaltigen Aufoder Abwärtsbewegungen nach sich ziehen und ein oder zwei Balken nach der letzten Trendwende ihre Richtung wieder ändern.

Um sich davor zu schützen, kann man Filter einbauen. Eine einfache Variante ist, die Entfernung der oberhalb von Tops oder unterhalb von Böden platzierten Stops zu verändern. Dann müsste der Markt erst eine minimale Kursbewegung zeigen, bevor der Trendlinienindikator verschoben oder der Tertiärtrendindikator von einem Tag auf zwei oder drei Tage verändert wird.

Beim Einsatz von Filtern ist das Kursniveau zu berücksichtigen, auf dem sich der Markt aktuell bewegt. Auf hohem Kursniveau etwa sind aufgrund der grösseren Volatilität und Spannen grosszügigere Stops oberhalb von Swing Tops angezeigt, auf niedrigem Kursniveau sind die Spannen dagegen kleiner und die Volatilität weniger ausgeprägt.

Lost Motion

Wer sich mit Filtern zu Swing Charts befasst, stösst früher oder später auf ein Phänomen, das Gann als „lost motion" bezeichnet hat. Unter Lost Motion  versteht man das Mass, in dem ein Markt ein Swing Top überschreiten oder einen Swing Bottom unterschreiten darf, ohne dass eine Trendwende erfolgt. Wie schon bei den allgemeinen Beispielen zur Funktionsweise von Swing Charts erwähnt, sollten Sie kaufen, wenn der Markt ein Swing Top kreuzt, und verkaufen, wenn er einen Swing Bottom kreuzt. Die Formulierung „kreuzt" ist jedoch bislang nicht näher erklärt worden. Das liegt daran, dass jeder Markt seinen spezifischen LostMotionWert hat (Abbildung 8.19).

Beim Markt für Sojabohnen etwa erfolgt die Wende hin zum Abwärtstrend häufig 3 bis 5 Cents nach Überschreiten des Tops. Ein 1 bis 3 Cents oberhalb eines Swing Tops platzierter Stop kann also erreicht werden und reicht daher vollkommen aus (Abbildung 8.20).

Das Gleiche gilt für unter Swing Bottoms platzierte Stops. Der Markt kann einen Swing Bottom um bis zu 5 Cents durchstossen, bevor er nach oben dreht und wieder ein langfristiger Aufwärtstrend einsetzt.

Wichtig ist dabei, dass der Trader das Auftreten von Lost Motion verfolgt, damit er seine Stops strategisch so platzieren kann, dass mit Erreichen des Stops eine Trendwende erfolgt. Das bewirkt man durch penible charttechnische Darstellung „falscher Durchbrüche". Markieren Sie das Auftreten von falschen Durchbrüchen auf dem Chart. Sie kommen meist in der Umgebung von extremen Tops und extremen Böden vor. Jeder Analyst sollte diese Zahlen über einen langen Zeitraum hinweg sammeln, um einen grossen Datenbestand über solche Phänomene anzulegen und als Referenzmaterial aufzubewahren. Auf Grundlage dieser Daten sollte der Analyst die maximale, minimale und durchschnittliche Lost Motion für jeden Markt ermitteln können.

Neben der historischen Perspektive sollte der Chartist auch Buch führen über die Lost Motion, die dem Chart des nächstfälligen Kontrakts eigen ist. Wenn ein Trader die Schwingungen eines Marktes vom ersten TradingTag an charttechnisch festhält, verfügt er über genaue Aufzeichnungen zur Lost Motion, bevor der Kontrakt zum umsatzstärksten Markt wird.

 

Swing Chart mit Lost Motion

 

 

Ausserdem sollte der Trader auch die Lost Motion eines Marktes auf einem bestimmten Kursniveau beachten. So ist die Lost Motion beim Sojabohnenmarkt weit grösser, wenn sich der Markt zwischen $8 und $9 je Bushel bewegt, als zwischen $6 und $5 je Bushel.

Das Konzept von Lost Motion ist so bedeutsam, weil es bei der Anwendung von Percentage Retracements und GannWinkeln zur Ermittlung von Unterstützung und Widerstand zum Tragen kommt. So kommt es häufig vor, dass ein Markt die 50%Marke oder einen GannWinkel durchbricht, dann aber abdreht und den Trend wieder aufnimmt. Die durch Analyse der Swing Charts ermittelte Lost Motion ist häufig eine gute Ausgangsbasis zur Untersuchung dieses Phänomens bei Percentage Retracement oder GannWinkelCharts.

ZUSAMMENFASSUNG

Das Thema Swing Charts und ihre Verwendung fürs Trading ist damit abgehandelt. Die Swing ChartTechnik ist ein Kernstück der GannAnalyse, da alle anderen Charts auf der Konstruktion des Swing Charts beruhen. Um GannWinkel korrekt zeichnen zu können, braucht man klar definierte Tops und Böden, ebenso für die Ermittlung von Percentage RetracementNiveaus. Und schliesslich dienen die Swing Tops und Bottoms auch als Ausgangspunkte zur Messung von Zeitintervallen für Zyklen.

Preis

HORIZONTALE UNTERSTÜTZUNG UND HORIZONTALER WIDERSTAND

Zur Ermittlung von Unterstützung und Widerstand verwendete Gann verschiedene Methoden. Damit kam er zu dem Schluss, dass Unterstützung und Widerstand horizontal und diagonal existieren. Eine horizontale Unterstützung besteht aus Swing Tops, Swing Bottoms und Percentage RetracementPunkten. Sie werden als horizontale Unterstützungs und Widerstandspunkte bezeichnet, da sie sich weit nach rechts erstrecken, wenn man sie in einen Chart einzeichnet. Unterstützung und Widerstand auf einem Swing Chart sind theoretisch unendlich, während die RetracementNiveaus solange Bestand haben, wie der Markt innerhalb der Spanne bleibt, in der sie entstanden sind. Diagonale Unterstützung und diagonaler Widerstand dagegen werden von den GannWinkeln geschaffen. Überschneiden sich die beiden, gilt das als besonders starkes Unterstützungs oder Widerstandsniveau.

DIE SWING CHARTS

Aus dem Kapitel über Trendindikatoren wissen wir, wie Swing Charts für Tertiär, Sekundär und Primärtrend konstruiert werden. Auf jedem dieser Charts haben wir Tops und Böden identifiziert. Wenn wir uns nun komplizierteren Preis und Zeitstudien zuwenden, werden wir erfahren, dass diese Kurse nicht nur kurzfristig von Bedeutung sind, sondern buchstäblich bis in alle Ewigkeit.

Swing Tops

Sobald ein Markt ein Top aufweist, sollte dieses Top auf dem Chart nach rechts fortgeschrieben werden. Zu diesem Zweck ziehen wir eine rote Linie vom Top aus nach rechts. Sie stellt die zeitliche Verlängerung dieses Tops dar. Beim nachfolgenden Trading kann der Markt diese Linie mehrfach erreichen oder überschreiten. Erreicht der Markt dieses Top zum ersten Mal, ist mit Verkaufsdruck zu rechnen. Achten Sie hier darauf, ob sich ein Doppeltop oder ein Signaltop ausbildet.

Bei Überkreuzung des Tops dreht der Trend entweder nach oben oder der aktuelle Trend setzt sich fort. Das Niveau des gerade überkreuzten Tops muss jetzt auf Bodenbildung hin beobachtet werden. Eine von Ganns Lieblingsregeln war: „Aus alten Tops werden neue Böden." Hier muss man genau hinschauen, denn oft überkreuzt ein Markt ein Top, erreicht die Stops und fällt dann auf das Top zurück. Bei echter Gipfelbildung sollte dieses alte Top sich als neuer Boden erweisen.

Jedes Top muss genau verfolgt werden, denn es hat Auswirkungen auf zukünftige Tops. Darum sollte man Tops bis in die Unendlichkeit fortschreiben  bis in die Zukunft also. Bei kurzfristigen Tops ist das schwer möglich, ohne den Überblick zu verlieren, doch mittelfristige und vor allem langfristige sollten unbedingt fortgeschrieben werden.

Swing Bottoms

Sobald ein Markt einen Boden aufweist, sollte dieser Boden auf dem Chart nach rechts fortgeschrieben werden. Zu diesem Zweck ziehen wir eine rote Linie vom Boden aus nach rechts. Sie stellt die zeitliche Verlängerung dieses Bodens dar. Beim folgenden Trading kann der Markt diese Linie mehrfach erreichen oder unterschreiten. Erreicht der Markt diesen Boden zum ersten Mal, ist mit Kaufdruck zu rechnen. Achten Sie hier darauf, ob sich ein Doppelboden oder ein Signalboden ausbildet.

Bei Überkreuzung des Bodens dreht der Trend entweder nach unten oder der aktuelle Trend setzt sich fort. Das Niveau des gerade überkreuzten Bodens muss jetzt auf Gipfelbildung hin beobachtet werden. Eine von Ganns Lieblingsregeln war: „Aus alten Böden werden neue Tops." Hier muss man genau hinschauen, denn oft überkreuzt ein Markt einen Boden, erreicht die Stops und steigt dann wieder bis zum Boden an. Bei echter Bodenbildung sollte dieser alte Boden sich als neues Top erweisen.

Jeder Boden muss genau verfolgt werden, denn er hat Auswirkungen auf zukünftige Böden. Darum sollte man Böden bis in die Unendlichkeit fortschreiben. Bei kurzfristigen Böden ist das schwer möglich, ohne den Überblick zu verlieren, doch mittelfristige und vor allem langfristige sollten unbedingt fortgeschrieben werden.

Die Swing Charts dienen nicht nur zur Ermittlung zukünftiger Tops und Bottoms, sondern auch zur Prognose zukünftiger Kursbewegungen anhand der Marktschwingungen. Um die Richtung zu prognostizieren, in die sich der Kurs entwickeln wird, muss man festhalten, wie gross die jeweiligen Kurssprünge sind. Für die Vorhersage zukünftiger Aufwärtsschwingungen ist die Analyse der vergangenen äusserst wichtig. Entsprechend zieht man zur Prognose zukünftiger Abwärtsschwingungen die vergangenen Abwärtsschwingungen heran.

Die Konstruktion des Swing Charts ist der erste Schritt zur Analyse von Preis und Zeit, denn darauf basieren alle weiteren Werkzeuge der technischen Analyse. Aus einem Swing Bottom und einem Swing Top ergibt sich eine Handelsspanne. Innerhalb dieser Spanne liegen Unterstützungs und Widerstandspunkte, deren Ermittlung die Voraussetzung für erfolgreiches Trading ist. Die nächsten beiden Abschnitte dieses Kapitels sind der Betrachtung dieser Unterstützungs und Widerstandspunkte gewidmet. Im ersten Abschnitt wird beschrieben, wie GannWinkel zu zeichnen und zu interpretieren sind, im zweiten, wie Percentage RetracementNiveaus zu berechnen und zu interpretieren sind.

GANN ANGLES

Dieser Teil der GannTheorie ist wohl der bekannteste, denn viele Trader stützen sich beim persönlichen Trading und bei der Prognose auf GannWinkel. Diese werden oft mit Trendlinien gleichgesetzt  fälschlicherweise. Ein GannWinkel ist eine diagonale Linie mit konstanter Steigung. Eine Trendlinie besteht beim Aufwärtstrend aus den Verbindungen von Böden mit Böden, beim Abwärtstrend aus den Verbindungen von Tops mit Tops.

Beim Erstellen von Gann Angle Charts sind wieder einmal die Swing Charts gefragt, da ein GannWinkel in Abwärtskonstruktion von einem Swing Top ausgeht, ein GannWinkel in Aufwärtskonstruktion von einem Swing Bottom. Für die Ermittlung der genauen Position eines Winkels kann jeder beliebige der drei TrendindikatorCharts herangezogen werden. Wie beim Trading auf Grundlage von Swing Charts können zu viele Winkel den Trader allerdings verwirren. Daher ist es nicht ratsam, Gann Angles von kurzfristigen Tops oder Böden aus zu konstruieren. Daraus würde sich eine zu grosse Zahl von Winkeln ergeben, geradezu ein Spinnennetz. Das birgt die Gefahr der sogenannten Analyseparalyse, bei der der Trader förmlich gelähmt ist, weil Unterstützungen und Widerstände in der ungeheuren Menge von Winkeln untergehen.

GannWinkel konstruiert man besser auf Grundlage von Sekundär und PrimärtrendCharts, wobei der mittelfristige Chart optimal ist. Damit ergibt sich genau die richtige Anzahl von GannWinkeln zur Ermittlung und Prognose von Unterstützung und Widerstand. Auch die auf Grundlage von PrimärtrendindikatorCharts gezeichneten GannWinkel sind von Bedeutung, doch sie sind seltener. Ihre Aussagekraft beruht auf der Signifikanz der zugrunde liegenden Böden und Tops, doch aufgrund ihrer geringen Zahl auf dem Chart ist der Trader unnötigen Risiken ausgesetzt.

Die Bedeutung von Gann Angles

Die Winkeltheorie lässt sich im Grunde anhand von 18 geometrischen Formen erklären (siehe Abbildungen 9.39.21). Diese Formen kommen vergleichsweise häufig vor und sind so bedeutsam, weil sie langfristig Gültigkeit haben.

1 Quadratur der Spanne von einem Kurstief aus.

2 Quadratur der Spanne von einem Kurshoch aus.

3 Starker Bullenmarkt auf der Oberseite eines 1x1Winkels.

4 Schwacher Bullenmarkt auf der Unterseite eines 1x1Winkels.

5 Starker Bärenmarkt auf der Unterseite eines 1x1Winkels.

6 Schwacher Bärenmarkt auf der Oberseite eines 1x1Winkels.

7 Swing Chart und Winkel von einem Top aus.

8 Swing Chart und Winkel von einem Boden aus.

9 Winkel bei altem Top, neue Unterstützung.

10 Winkel bei altem Boden, neuer Widerstand.

11 Winkel von Doppeltops aus.

12 Winkel von Doppelböden aus.

13 Aufwärtskanal von einem Doppelboden aus.

14 Abwärtskanal von einem Doppeltop aus.

15 NullWinkel von einem Kurshoch aus.

16 NullWinkel von einem Kurstief aus.

17 Winkel von einem Top aus prognostiziert ein zukünftiges Top.

18 Winkel von einem Boden aus prognostiziert einen zukünftigen Boden.

19 Winkel wiederholen sich, solange der Markt innerhalb der Spanne bleibt.

 

Wochenchart eines GannWinkels in Aufwärtskonstruktion für Zucker .

 

Starker Bullenmarkt auf der Oberseite eines 1 x 1Winkels.

 

Schwacher Bullenmarkt auf der Unterseite eines ' x 1Winkels.

 

Schwacher Bärenmarkt auf der Oberseite eines 1 x 1Winkels.

 

Swing Chart mit Winkeln von einem Top aus. Auf Grundlage von Swing Charts und Winkeln werden Kursbewegungen prognostiziert. Hier ist zu beachten, dass eine Kombination aus Swing ChartZiel und Gann Angle die Unterstützung bildet.

 

Swing Chart und Winkel von einem Boden aus. Achten Sie darauf, wo ein Swing ChartZiel auf einem Winkel kompensiert wird. Beachten Sie die Kombination von Swing ChartZiel und Gann Angle.

 

 

Winkel bei altem Top, neue Unterstützung

 

Winkel bei altem Boden, neuer Widerstand

 

Winkel von Doppeltops aus

 

Winkel von Doppelböden aus.

 

Aufwärtskanal von einem Doppelboden aus. Doppelböden bilden Aufwärtskanäle, die den Markt nach oben steuern.

 

Abwärtskanal von einem Doppeltop aus. Doppeltops bilden Abwärtskanäle, die den Markt nach unten steuern.

 

NullWinkel von einem Kurshoch aus. Das Kurshoch bildet mit der Zeit eine Quadratur, wenn der Winkel von Null das Kurshoch erreicht.

 

NullWinkel von einem Kurstief aus. Das Kurstief bildet mit der Zeit eine Quadratur, wenn der Winkel von 0 das Kurstief erreicht.

 

Winkel von einem Top aus prognostiziert ein zukünftiges Top. Ein von einem Top ausgehender 1 x 1Winkel kann ein zukünftiges Top prognostizieren.

 

Winkel von einem Boden aus prognostiziert einen zukünftigen Boden. Ein von einem Boden ausgehender 1 x 1Winke kann einen zukünftigen Boden prognostizieren.

 

Winkel wiederholen sich, solange der Markt innerhalb der Spanne bleibt.

GannWinkel haben im Grunde den folgenden Zweck: Weiss man, welche Winkel vermutlich auf zukünftige Tops und Böden hinweisen, und zwar Wochen oder Monate bevor sie entstehen, kann man bessere TradingErfolge erzielen. Die geometri schen Winkel prognostizieren die Tops und Böden nämlich sehr genau. Bevor Sie diese Technik anwenden, sollten Sie die folgenden wichtigen Punkte berücksichtigen:

 

         Jede Commodity ist einzigartig. Um ihre charakteristischen Merkmale kennenzulernen, muss man die Winkel für jeden Markt, auf dem man sich engagieren will, gründlich analysieren und austesten. Finden Sie den richtigen Massstab für die jeweilige Commodity. Wer willkürlich einen beliebigen Massstab einsetzt, macht den ganzen Chart unbrauchbar.

         Die Märkte sind in Aufbau und Funktion geometrisch. Jeder Punkt eines Charts ist auf einen anderen Punkt des Charts ausgerichtet. Daher richtet sich der Markt nach den Gesetzen der Geometrie, die sich in geometrischen Winkeln ausdrücken.

         Für prognostische Zwecke sind Wochencharts ideal, gefolgt von Monatscharts. Tagescharts eignen sich am besten für volatile, umsatzstarke Märkte.

Die Konstruktion von Gann Angle Charts

Wie bereits erwähnt, muss der Trader zunächst einen TrendindikatorChart konstruieren, um einen GannWinkelChart erstellen zu können. In diesem Abschnitt werden wir uns in erster Linie mit dem SekundärtrendindikatorChart befassen. Die besten Gann Angle Charts lassen sich nämlich anhand der Marktschwingungen über zwei Zeitintervalle konstruieren.

Massstab

GannWinkel bewegen sich mit einer gleichbleibenden Veränderungsrate. Deshalb reagieren GannWinkelCharts so sensibel auf den Preismassstab. Voraussetzung für einen aussagekräftigen, korrekt konstruierten Chart ist der richtige Massstab. Wie bereits dargelegt, hat jeder Markt seinen spezifischen Preismassstab. Die Märkte sind in Aufbau und Funktion geome

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die Regeln der Geometrie.

Die Durchsicht von W. D. Ganns Charts und Manuskripten zeigt, dass die von ihm gewählten Massstäbe einem geometrischen Aufbau oder einer geometrischen Formel entsprachen. Wenn sich ein Markt auf niedrigerem Niveau bewegte, verwendete er eine kleinere Preiseinheit. Bewegte er sich auf höherem Niveau, verwendete er eine grössere Preiseinheit.

Grundsätzlich gilt: Es ist ein Preismassstab zu wählen, der einer geometrischen Progression unterliegt und einen direkten Bezug zum Kursniveau hat. Unter diesen Voraussetzungen werden geometrische Winkel Preis und Zeit korrekt wiedergeben. Geometrisch aufgebaute Preiseinheiten für Tages, Wochen oder Monatscharts sind beispielsweise:

124

148

248

4816

1/81/41/2

0,100,200,40 0,200,400,80 0,1250,250,50 0,250,501

4/328/3216/32

Dabei ist zu beachten, dass Gann zum Zeichnen von Charts von 1904 an bis zu seinem Tod 1955 ausschliesslich Papier mit acht Kästchen pro Zoll verwendete, bei dem jede vierte Linie hervorgehoben war. Er wählte dieses Papier, weil es geometrisch aufgebaut war. Andere Papiersorten mit Unterteilungen nach 5 oder 10 Linien waren ungeeignet. Bei der Entwicklung der Software Ganntrader 2 ist dieses spezifische geometrische Gesetz berücksichtigt worden.

GannWinkel sind eine Funktion von Preis und Zeit. Daher ist der Preismassstab so wichtig. Die Winkel haben prognostischen Wert, weil sie sich mit einer gleichbleibenden Veränderungsrate bewegen. Auch deshalb muss der korrekte Massstab verwendet werden, denn wenn der Massstab nicht stimmt, wird die Prognose falsch.

Die Tabelle  enthält die für die jeweiligen FuturesMärkte am besten geeigneten Massstäbe. Sie sollten bei der Konstruktion von Charts nach der GannMethode verwendet werden. Sie haben sich durch korrekte Testergebnisse bewährt. Befassen Sie sich mit diesen Massstäben in Theorie und Praxis, um herauszufinden, welche Ihrem TradingStil entsprechen. Wenn Sie Ihre eigenen Massstäbe entwickeln wollen, lesen Sie die folgenden Unterabschnitte.

So wird der Massstab für einen Freiverkehrsmarkt entwickelt. Am leichtesten lässt sich der Massstab eines Marktes bestimmen, indem man die Differenz zwischen TopzuTop und BodenzuBoden bildet und durch die Zeit teilt, die der Markt brauchte, um von TopzuTop und BodenzuBoden zu gelangen.

Tabelle  Optimale Preismassstäbe

 

Diese Gleichung liefert die Veränderungsrate der auf und absteigenden Linien. Ist die Differenz zwischen TopzuTop und BodenzuBoden 50 und der Zeitraum 27 Tage, verändert sich die Trendlinie, die diese beiden Punkte verbindet, mit einer Rate von 1,85. Die durchschnittliche Veränderungsrate der Trendlinie erhält man, wenn man diese Berechnung mehrmals wiederholt. Hat man die durchschnittliche Veränderungsrate der Trendlinie ermittelt, wird sie auf die nächste ganze Zahl gerundet. In unserem Beispiel verändert sich die aufsteigende Trendlinie mit einer Durchschnittsrate von 1,95 am Tag. Der Massstab nach Gann wäre dann 2. Diese Methode sollte aber nur auf Märkte angewandt werden, die nicht in der Liste der Massstäbe in Tabelle 9.1 enthalten sind.

Gleichung zur Ermittlung des korrekten Massstabes eines Marktes. Der Abstand zwischen zwei langfristigen Böden, geteilt durch die Zeit, die von einem zum nächsten Boden vergangen ist, ergibt die Veränderungsrate oder den Massstab des Winkels. Die gleiche Formel kann man auch für zwei langfristige Tops verwenden. Hat der Trader auf diese Weise mehrere Werte ermittelt, kann er die durchschnittliche Veränderungsrate ausrechnen und auf die nächste ganze Zahl runden.

 

1. Beispiel: Tageschart für Sojabohnen mit Laufzeit Juli 1997 Langfristiger Boden am 7. Februar 1997 bei 7,281/2. Langfristiger Boden am 15. April 1997 bei 8,25. Die Zeitdifferenz betrug 45 Börsentage.

            8,25  7,281/2         961/2 Cents  2,14 Cents/Tag

45 Tage        45 Tage

Das entspricht fast exakt dem vorgeschlagenen Tagesmassstab von 2 Cents pro Tag.

 

2 Beispiel: Tageschart für Kanadische Dollar mit Laufzeit Juni 1997

Langfristiges Top am 22. Januar 1997 bei 7568. Langfristiges Top am 13. März 1997 bei 7403. Die Zeitdifferenz betrug 36 Börsentage.

 

Das entspricht fast exakt dem vorgeschlagenen Tagesmassstab von 5 Cents pro Tag (Abbildung 9.22).

Stehen die Daten von BodenzuBoden und TopzuTop in der in den Kapiteln zum Thema Trendindikator vorgeschlagenen Form zur Verfügung, sind die nötigen Informationen für Research und korrekte Analyse des Marktmassstabs vorhanden. Wer mit dem Massstab experimentieren will, darf sich nicht scheuen, eine ganze Reihe von Charts zu erstellen. Am leichtesten lässt sich der korrekte Massstab eines Marktes mathematisch ermitteln.

Die Berechnung von Gann Angles

GannWinkel sind leicht zu konstruieren. Da sie eine Funktion von Preis und Zeit darstellen, braucht man zu ihrer korrekten Einzeichnung in einen korrekt konstruierten Chart lediglich einen grünen Stift, einen roten Stift, einen Taschenrechner und ein Lineal.

Ein korrekt konstruierter Chart berücksichtigt ausschliesslich Börsentage. Feiertage und Wochenenden dürfen nicht einbezogen werden, denn während dieser Zeiten finden keine Kursbewegungen statt. Jedes Kästchen entspricht einem bestimmten Punktwert. Leere Kästchen würden den Winkel ablenken er wäre dann steiler oder flacher, als er sein dürfte.

Die Gleichung, die der Berechnung von GannWinkeln zugrunde liegt, lautet:

Preis x Zeit

Mit algebraischen Grundkenntnissen können wir Preis oder Zeit berechnen, wenn zwei Variablen gegeben sind. Kennen wir den korrekten Massstab und haben einen Ausgangskurs und einen zukünftigen Kurs, können wir vorhersagen, wann der Markt diesen Kurs wohl erreichen wird. Kennen wir den zu verwendenden Massstab und haben einen Ausgangskurs und ein zukünftiges Datum, können wir vorhersagen, wo der Winkel im fraglichen Zeitraum liegen wird.

Die Berechnung von Winkeln in Aufwärtskonstruktion

GannWinkel von einem mittelfristigen Boden aus Starker Markt auf der Oberseite des 1 x 1Winkels

Erster wichtiger Winkel: 1 x 1

Der erste und wichtigste Winkel, den es einzuzeichnen gilt, ist der 1 x 1Winkel, der sich aus einer Preiseinheit je Zeiteinheit ergibt.

1 Schritt: Auf einem korrekt konstruierten Chart wird in roter Farbe eine Linie vom mittelfristigen Boden nach rechts gezogen. Diese Linie kann bis zum Ende des Charts fortgeschrieben werden. Zählen und nummerieren Sie nun die Balken vom mittelfristigen Boden bis zum Chartende. Am besten zählt es sich in Viererschritten.

2 Schritt: Zeichnen Sie vom mittelfristigen Boden aus den 1 x 1Winkel ein.

Die zugrunde liegende Formel ist: Massstab multipliziert mit Zeit plus mittelfristiger Boden.

Beispiel: Tageschart des Marktes für Mastvieh mit Laufzeit Juni 1997 im Massstab 10 Punkte pro Tag mit mittelfristigem Boden bei 6300 am 8. April 1997.

Vom mittelfristigen Boden bei 6300 am 8. April 1997 ziehen Sie in roter Farbe eine Linie nach rechts. Diese Linie schreiben sie fort bis zum Erfüllungstermin des Kontraktes.

Zählen Sie die Börsentage vom 8. April 1997 an. Tragen Sie jeden vierten oder achten Tag auf dem Chart ab (Abbildung 9.23).

Da der Kontrakt am 20. Juni 1997 fällig wird, beträgt der zeitliche Abstand vom Boden am 8. April 1997 aus 52 Börsentage.

Bei einem Massstab von 10 Punkten pro Börsentag ergeben 52 Börsentage mal 10 Punkte je Börsentag 520 Punkte. Diese Zahl addieren Sie zu dem mittelfristigen Boden. In diesem Fall wird der 1 x 1GannWinkel, der sich aus 6300 plus 520 Punkten errechnet, bei 6820 liegen. Zeichnen Sie nun in grüner Farbe den 1 x 1Winkel vom Boden bei 6300 zu 6820. Dieser Winkel gibt für jeden Tag einen exakten Punkt auf dem Chart an. Am 9. Mai 1997 beträgt der Abstand vom mittelfristigen Boden bei 6300 23 Börsentage. Der 1 x 1Winkel vom Boden bei 6300 aus liegt am 9. Mai 1997 bei 6530 (Abbildung 9.24).

Alternative Methode zur Berechnung des 1 x 1Winkels oder zur Ermittlung des Kurses

Sind mittelfristiger Boden und Massstab bekannte Grössen, ist es möglich, das Datum zu bestimmen, an dem der Markt wahrscheinlich einen bestimmten Kurs verzeichnen wird. Für den Markt für Mastvieh mit Laufzeit Juni 1997 wissen wir, dass bei 6300 ein mittelfristiger Boden liegt. Die Frage ist nun: „Wann erreicht der Markt angesichts des vorliegenden Massstabs nach dem 1 x 1Winkel einen Kurs von 6582?".

Diese Frage ist leicht zu beantworten: Ziehen Sie einfach den mittelfristigen Boden vom Kursziel ab und teilen Sie den Wert durch den Massstab. So erhalten Sie den Börsentag, an dem der 1 x 1Winkel den fraglichen Kurs schneidet. Suchen Sie nun den bewussten Börsentag auf dem Chart und ermitteln Sie das zugehörige Datum. Das heisst nicht, dass der Markt an diesem Datum diesen Kurs verzeichnen wird. Es heisst lediglich. dass der Markt, wenn er dem 1 x 1Winkel folgt, mindestens diesen Kurs erreicht haben wird.

Lösung

6582 — 6300 = 282

282 : 10 Punkte = 28,2

28,2 Börsentage entsprechen auf dem Chart dem 16. Ma 1997.

GannWinkel von einem mittelfristigen Boden aus Starker Markt auf der Oberseite des 1 x 1Winkels

Zweiter wichtiger Winkel: 2 x 1

Der zweite Winkel, den es einzuzeichnen gilt, ist der 2 x 1Winkel, der sich aus zwei Preiseinheiten je eine Zeiteinheit ergibt.

1 Schritt: Zeichnen Sie den 1 x 1Winkel in den Chart ein und fügen Sie dann den 2 x 1 Winkel hinzu.

2 Schritt: Zeichnen Sie vom mittelfristigen Boden aus den 2 x 1Winkel ein.

Die zugrunde liegende Formel ist: Massstab multipliziert mit Zeit plus mittelfristiger Boden.

Beispiel: Tageschart des Marktes für Mastvieh mit Laufzeit Juni 1997 im Massstab 10 Punkte pro Tag mit mittelfristigem Boden bei 6300 am 8. April 1997.

 

Berechnung von Winkeln in Aufwärtskonstruktion: Bereiten Sie die Einzeichnung des 1 x 1Winkels durch Abtragen jedes vierten oder achten Tages auf dem Chart vor.

 

Vom mittelfristigen Boden bei 6300 am 8. April 1997 aus zählen Sie die Börsentage vom 8. April 1997 an. Tragen Sie jeden vierten oder achten Tag auf dem Chart ab (Abbildung 9.26).

Bei diesem Beispiel wurde der 15. Börsentag vom Top aus als Bezugspunkt gewählt.

Bei einem Massstab von 10 Punkten pro Börsentag ergeben 15 Börsentage mal 10 Punkte je Börsentag 150 Punkte. (Bis hierher ist die Berechnung identisch mit der des 1 x 1Winkels). Multiplizieren Sie nun 150 mit 2, denn Sie suchen ja einen Winkel, der sich doppelt so schnell verändert wie der

1 x 1Winkel. So ergibt sich ein Wert von 300 Punkten. Diese Zahl addieren Sie zu dem mittelfristigen Boden. In diesem Fall wird der 2 x 1GannWinkel, der sich aus 6300 plus 300 Punkten errechnet, bei 6600 liegen. Zeichnen Sie nun in roter Farbe den 2 x 1Winkel vom Boden bei 6300 zu 6600. Dieser Winkel gibt für jeden Tag einen exakten Punkt au= dem Chart an. Am 9. Mai 1997 beträgt der Abstand vom mittelfristigen Boden bei 6300 23 Börsentage. Der 2 x 1Winke' vom Boden bei 6300 aus liegt am 9. Mai 1997 bei 6760

Alternative Methode zur Berechnung des 2 x 1Winkels oder zur Ermittlung des Kurses

Sind mittelfristiger Boden und Massstab bekannte Grössen, is: es möglich, das Datum zu bestimmen, an dem der Markt wahrscheinlich einen bestimmten Kurs verzeichnen wird. Für de' Markt für Mastvieh mit Laufzeit Juni 1997 wissen wir, dass be 6300 ein mittelfristiger Boden liegt. Die Frage ist nun: „Wann erreicht der Markt angesichts des vorliegenden Massstabs nachdem 2 x 1Winkel einen Kurs von 6582?"

Diese Frage ist leicht zu beantworten: Ziehen Sie einfach der mittelfristigen Boden vom Kursziel ab und teilen Sie den Wer durch den Massstab. Diese Zahl teilen Sie dann durch 2, um den 2 x 1Winkel zu ermitteln. So erhalten Sie den Börsentag.

an dem der 2 x 1Winkel den fraglichen Kurs schneidet. Suchen Sie nun den bewussten Börsentag auf dem Chart und ermitteln Sie das zugehörige Datum (Abbildung 9.28). Das heisst nicht, dass der Markt an diesem Datum diesen Kurs verzeichnen wird. Es heisst lediglich, dass der Markt, wenn er dem 2 x 1Winkel folgt, mindestens diesen Kurs erreicht haben wird.

Lösung

6582  6300 = 282

282 : 10 Punkte = 28,2

28,2 : 2 = 14,1

14,1 Börsentage entsprechen auf dem Chart dem 28. April 1997.

GannWinkel von einem mittelfristigen Boden aus Starker Markt auf der Oberseite des 1 x 1Winkels

Dritter wichtiger Winkel: 1 x 2

Der dritte Winkel, den es einzuzeichnen gilt, ist der 1 x 2Winkel, der sich aus einer Preiseinheit je zwei Zeiteinheiten ergibt.

1 Schritt: Zeichnen Sie den 1 x 1Winkel in den Chart ein und fügen Sie dann den 1 x 2 Winkel hinzu.

2 Schritt: Zeichnen Sie vom mittelfristigen Boden aus den 1 x 2Winkel ein.

Die zugrunde liegende Formel ist: Massstab multipliziert mit Zeit plus mittelfristiger Boden.

Beispiel: Tageschart des Marktes für Mastvieh mit Laufzeit Juni 1997 im Massstab 10 Punkte pro Tag mit mittelfristigem Boden bei 6300 am 8. April 1997.

 

Berechnung von GannWinkeln von einem mittelfristigen Boden aus:

 

Berechnung von GannWinkeln von einem mittelfristigen Boden aus: Ermittlung eines bestimmten Datums über den 2 x 1Winkel.

Vom mittelfristigen Boden bei 6300 am 8. April 1997 aus zählen Sie die Börsentage vom 8. April 1997 an. Tragen Sie jeden vierten oder achten Tag auf dem Chart ab (Abbildung 9.29).

Da der Kontrakt am 20. Juni 1997 fällig wird, beträgt der Abstand vom Boden am 8. April 1997 aus 52 Börsentage. Bei einem Massstab von 10 Punkten pro Börsentag ergeben 52 Börsentage mal 10 Punkte je Börsentag 520 Punkte. (Bis hierher ist die Berechnung identisch mit der des 1 x 1Winkels). Teilen Sie nun 520 durch 2, denn Sie suchen ja einen Winkel, der sich halb so schnell verändert wie der 1 x 1Winkel. So ergibt sich ein Wert von 260 Punkten.

Diese Zahl addieren Sie zu dem mittelfristigen Boden. In diesem Fall wird der 1 x 2GannWinkel, der sich aus 6300 plus 260 Punkten errechnet, bei 6560 liegen. Zeichnen Sie nun in roter Farbe den 1 x 2Winkel vom Boden bei 6300 zu 6560. Dieser Winkel gibt für jeden Tag einen exakten Punkt auf dem Chart an. Am 9. Mai 1997 beträgt der Abstand vom mittelfristigen Boden bei 6300 23 Börsentage. Der 1 x 2Winkel vom Boden bei 6300 aus liegt am 9. Mai 1997 bei 6415.

Alternative Methode zur Berechnung des 1 x 2Winkels oder zur Ermittlung des Kurses

Sind mittelfristiger Boden und Massstab bekannte Grössen, ist es möglich, das Datum zu bestimmen, an dem der Markt wahrscheinlich einen bestimmten Kurs verzeichnen wird. Für den Markt für Mastvieh mit Laufzeit Juni 1997 wissen wir, dass bei 6300 ein mittelfristiger Boden liegt. Die Frage ist nun: „Wann erreicht der Markt angesichts des vorliegenden Massstabs nach dem 1 x 2Winkel einen Kurs von 6440?".

Diese Frage ist leicht zu beantworten: Ziehen Sie einfach den mittelfristigen Boden vom Kursziel ab und teilen Sie den Wert durch den Massstab. Diese Zahl multiplizieren Sie dann mit 2. um den 1 x 2Winkel zu ermitteln. So erhalten Sie den Börsentag, an dem der 1 x 2Winkel den fraglichen Kurs schneidet

 

Berechnung von GannWinkeln von einem mittelfristigen Boden aus: 1 x 2.

 

 

Alternative Methode zur Berechnung des 1 x 2Winkels.

 

Suchen Sie nun den bewussten Börsentag auf dem Chart und ermitteln Sie das zugehörige Datum. Das heisst nicht, dass der Markt an diesem Datum diesen Kurs verzeichnen wird. Es heisst lediglich, dass der Markt, wenn er dem 1 x 2Winkel folgt, mindestens diesen Kurs erreicht haben wird.

Lösung

6440  6300 = 140 140: 10 Punkte = 14 14 x 2 = 28

28 Börsentage entsprechen auf dem Chart dem 16. Mai 1997.

Die Berechnung von Winkeln in Abwärtskonstruktion

GannWinkel von einem mittelfristigen Top aus Starker Markt auf der Unterseite des 1 x 1Winkels

Erster wichtiger Winkel: 1 x 1

Der erste und wichtigste Winkel, den es einzuzeichnen gilt, ist der 1 x 1Winkel, der sich aus einer Preiseinheit je Zeiteinheit ergibt.

1 Schritt: Auf einem korrekt konstruierten Chart wird in roter Farbe eine Linie vom mittelfristigen Top nach rechts gezogen. Diese Linie kann bis zum Ende des Charts fortgeschrieben werden. Zählen und nummerieren Sie nun die Balken vom mittelfristigen Top bis zum Chartende. Am besten zählt es sich in Viererschritten.

2 Schritt: Zeichnen Sie vom mittelfristigen Top aus den 1 x 1Winkel ein.

Die zugrunde liegende Formel ist: mittelfristiges Top minus Zeit, multipliziert mit dem Massstab.

Beispiel: Tageschart des Marktes für Silber mit Laufzeit Juli 1997 im Massstab 1 Cent pro Tag mit mittelfristigem Top bei 493 am 12. Mai 1997.

Vom mittelfristigen Top bei 493 am 12. Mai 1997 ziehen Sie in roter Farbe eine Linie nach rechts. Diese Linie schreiben sie fort bis beispielsweise zum 1. Liefertag.

Zählen Sie die Börsentage vom 12. Mai 1997 an. Tragen Sie jeden vierten oder achten Tag auf dem Chart ab.

Da der 1. Liefertag der 1. Juli 1997 ist, beträgt der Abstand vom Top am 12. Mai 1997 aus 35 Börsentage (Abbildung 9.31).

Bei einem Massstab von 1 Cent pro Börsentag ergeben 35 Börsentage mal 1 Cent je Börsentag 35 Cents.

Diese Zahl ziehen Sie vom mittelfristigen Top ab. In diesem Fall wird der 1 x 1GannWinkel, der sich aus 493 minus 35 Cents errechnet, bei 458 liegen. Zeichnen Sie nun in grüner Farbe den 1 x 1Winkel vom Top bei 493 zu 458.

Dieser Winkel gibt für jeden Tag einen exakten Punkt auf dem Chart an. Am 10. Juni beträgt der Abstand vom mittelfristigen Top bei 493 20 Börsentage. Der 1 x 1Winkel vom Top bei 493 am 12. Mai 1997 aus liegt bei 473.

Alternative Methode zur Berechnung des 1 x 1Winkels oder zur Ermittlung des Kurses

Sind mittelfristiges Top und Massstab bekannte Grössen, ist es möglich, das Datum zu bestimmen, an dem der Markt wahrscheinlich einen bestimmten Kurs verzeichnen wird. Für den Markt für Silber mit Laufzeit Juli 1997 wissen wir, dass bei 493 ein mittelfristiges Top liegt. Die Frage ist nun: „Wann erreicht der Markt angesichts des vorliegenden Massstabs nach dem 1 x 1Winkel einen Kurs von 463?" .

 

Berechnung von Winkeln in Abwärtskonstruktion: Bereiten Sie die Einzeichnung des 1 x 1Winkels durch Abtragen jedes vierten oder achten Tages auf dem Chart vor.

 

 

Alternative Methode zur Berechnung des 1 x 1Winkels.

Diese Frage ist leicht zu beantworten: Ziehen Sie einfach das Kursziel vom mittelfristigen Top ab und teilen Sie den Wert durch den Massstab. So erhalten Sie den Börsentag, an dem der 1 x 1Winkel den fraglichen Kurs schneidet. Suchen Sie nun den bewussten Börsentag auf dem Chart und ermitteln Sie das zugehörige Datum. Das heisst nicht, dass der Markt an diesem Datum diesen Kurs verzeichnen wird. Es heisst lediglich, dass der Markt, wenn er dem 1 x 1Winkel folgt, mindestens diesen Kurs erreicht haben wird.

Lösung

493  463 = 30

30 : 1 Cent = 30

30 Börsentage entsprechen auf dem Chart dem 24. Juni 1997.

GannWinkel von einem mittelfristigen Top aus Starker Markt auf der Unterseite des 1 x 1Winkels

Zweiter wichtiger Winkel: 2 x 1

Der zweite Winkel, den es einzuzeichnen gilt, ist der 2 x 1Winkel, der sich aus zwei Preiseinheiten je eine Zeiteinheit ergibt.

1 Schritt: Zeichnen Sie den 1 x 1Winkel in den Chart ein und fügen Sie dann den 2 x 1 Winkel hinzu.

2 Schritt: Zeichnen Sie vom mittelfristigen Top aus den 2 x 1Winkel ein.

Die zugrunde liegende Formel ist: mittelfristiges Top minus Massstab, multipliziert mit der Zeit.

Beispiel: Tageschart des Marktes für Silber mit Laufzeit Juli 1997 im Massstab 1 Cent pro Tag mit mittelfristigem Top bei 493 am 12. Mai 1997.

 

Vom mittelfristigen Top bei 493 am 12. Mai 1997 aus zählen Sie die Börsentage vom 12. Mai 1997 an. Tragen Sie jeden vierten oder achten Tag auf dem Chart ab.

Da der 1. Liefertag der 1. Juli 1997 ist, beträgt der Abstand vom Top am 6. Juni 15 Börsentage (Abbildung 9.34).

Bei einem Massstab von 1 Cent pro Börsentag ergeben 15 Börsentage mal 1 Cent je Börsentag 15 Cents. (Bis hierher ist die Berechnung identisch mit der des 1 x 1Winkels). Multiplizieren Sie nun 15 mit 2, denn Sie suchen ja einen Winkel, der sich doppelt so schnell verändert wie der 1 x 1Winkel. So ergibt sich ein Wert von 30 Cents.

Diese Zahl ziehen Sie vom mittelfristigen Top ab. In diesem Fall wird der 2 x 1GannWinkel, der sich aus 493 minus 30 Cents errechnet, bei 463 liegen. Zeichnen Sie nun in roter Farbe den 2 x 1Winkel vom Boden bei 493 zu 463.

Dieser Winkel gibt für jeden Tag einen exakten Punkt auf dem Chart an. Am 21. Mai 1997 beträgt der Abstand vom mittelfristigen Top bei 493 sieben Börsentage. Der 2 x 1Winkel vom Top bei 493 am 12. Mai 1997 aus liegt bei 479.

Alternative Methode zur Berechnung des 2 x 1Winkels oder zur Ermittlung des Kurses

Sind mittelfristiges Top und Massstab bekannte Grössen, ist es möglich, das Datum zu bestimmen, an dem der Markt wahrscheinlich einen bestimmten Kurs verzeichnen wird. Für den Markt für Silber mit Laufzeit Juli 1997 wissen wir, dass bei 493 ein mittelfristiges Top liegt. Die Frage ist nun: „Wann erreicht der Markt angesichts des vorliegenden Massstabs nach dem

2 x 1Winkel einen Kurs von 463?" (Abbildung 9.35).

Diese Frage ist leicht zu beantworten: Ziehen Sie einfach das Kursziel vom mittelfristigen Top ab und teilen Sie den Wert durch den Massstab. Diese Zahl teilen Sie dann durch 2, um den

2 x 1Winkel zu ermitteln. So erhalten Sie den Börsentag, an dem der 2 x 1Winkel den fraglichen Kurs schneidet. Suchen Sie nun den bewussten Börsentag auf dem Chart und ermitteln Sie das zugehörige Datum. Das heisst nicht, dass der Markt an diesem Datum diesen Kurs verzeichnen wird. Es heisst lediglich, dass der Markt, wenn er dem 2 x 1Winkel folgt, mindestens diesen Kurs erreicht haben wird.

Lösung:

493  463 = 30 30 : 1 Cent = 30

30 : 2 = 15

15 Börsentage entsprechen auf dem Chart dem 3. Juni 1997.

GannWinkel von einem mittelfristigen Top aus Starker Markt auf der Unterseite des 1 x 1Winkels

Dritter wichtiger Winkel: 1 x 2

Der dritte Winkel, den es einzuzeichnen gilt, ist der 1 x 2Winkel, der sich aus einer Preiseinheit je zwei Zeiteinheiten ergibt.

1 Schrift: Zeichnen Sie den 1 x 1Winkel in den Chart ein und fügen Sie dann den 1 x 2 Winkel hinzu.

2 Schritt: Zeichnen Sie vom mittelfristigen Top aus den 1 x 2Winkel ein.

Die zugrunde liegende Formel ist: mittelfristiges Top minus Massstab, multipliziert mit der Zeit.

Beispiel: Tageschart des Marktes für Silber mit Laufzeit Juli 1997 im Massstab 1 Cent pro Tag mit mittelfristigem Top bei 493 am 12. Mai 1997.

Vom mittelfristigen Top bei 493 am 12. Mai 1997 aus zählen Sie die Börsentage vom 12. Mai 1997 an. Tragen Sie jeden vierten oder achten Tag auf dem Chart ab.

Da der 1. Liefertag der 1. Juli 1997 ist, beträgt der Abstand vom Top am 1. Juli 35 Börsentage (Abbildung 9.36).

Bei einem Massstab von 1 Cent pro Börsentag ergeben 35 Börsentage mal 1 Cent je Börsentag 35 Cents. (Bis hierher ist die Berechnung identisch mit der des 1 x 1Winkels). Teilen Sie nun 35 durch 2, denn Sie suchen ja einen Winkel, der sich halb so schnell verändert wie der 1 x 1Winkel. So ergibt sich ein Wert von 17,5 Cents.

Diese Zahl ziehen Sie vom mittelfristigen Top ab. In diesem Fall wird der 1 x 2GannWinkel, der sich aus 493 minus 17,5 Cents errechnet, bei 475,5 liegen. Zeichnen Sie nun in roter Farbe den 1 x 2Winkel vom Top bei 493 zu 475,5.

Dieser Winkel gibt für jeden Tag einen exakten Punkt auf dem Chart an. Am 10. Juni 1997 beträgt der Abstand vom mittelfristigen Top bei 493 20 Börsentage. Der 1 x 2Winkel vom Top bei 493 am 12. Mai 1997 aus liegt bei 483.

Alternative Methode zur Berechnung des 1 x 2Winkels oder zur Ermittlung des Kurses

Sind mittelfristiges Top und Massstab bekannte Grössen, ist es möglich, das Datum zu bestimmen, an dem der Markt wahrscheinlich einen bestimmten Kurs verzeichnen wird. Für den Markt für Silber mit Laufzeit Juli 1997 wissen wir, dass bei 493 ein mittelfristiges Top liegt. Die Frage ist nun: „Wann erreicht der Markt angesichts des vorliegenden Massstabs nach dem 1 x 2Winkel einen Kurs von 480?".

Diese Frage ist leicht zu beantworten: Ziehen Sie einfach das Kursziel vom mittelfristigen Top ab und teilen Sie den Wert durch den Massstab. Diese Zahl multiplizieren Sie dann mit 2, um den 1 x 2Winkel zu ermitteln. So erhalten Sie den Börsentag, an dem der 1 x 2Winkel den fraglichen Kurs schneidet. Suchen Sie nun den bewussten Börsentag auf dem Chart und ermitteln Sie das zugehörige Datum. Das heisst nicht, dass der Markt an diesem Datum diesen Kurs verzeichnen wird. Es heisst lediglich, dass der Markt, wenn er dem 1 x 2Winkel folgt, mindestens diesen Kurs erreicht haben wird.

Lösung          493  480 = 13

13 : 1 Cent = 13

13 x 2 = 26

26 Börsentage entsprechen auf dem Chart dem 18. Juni 1997.

Mit Hilfe dieser Gleichungen sollten Sie auch den 8 x 1, den 4 x 1, den 1 x 4 und den 1 x 8Winkel berechnen.

NullWinkel

Winkel, die vom Kurswert 0 ausgehen, sind äusserst signifikant und auf dem von Ihnen erstellten Chart problemlos zu konstruieren. Allerdings sind hier Monats und Wochencharts besser geeignet als Tagescharts  wegen der längeren Zeitintervalle. Wenn ein Tageschart nicht gerade auf Daten aus zwei oder drei Jahren basiert, hat der 0Winkel möglicherweise gar nicht die Möglichkeit, Wirkung zu zeigen.

Beispiel: Befindet sich bei 100 ein signifikantes Tief, und Sie wollen alle Ihre aussagekräftigen Winkel parallel zum Erreichen von 100 von 0 ausgehen lassen, zählen Sie vom eigentlichen Boden bei 100 einfach 100 Zeitkästchen nach rechts und beginnen bei Null mit dem 1 x 1Winkel in Aufwärtskonstruktion. Für den 2 x 1Winkel zählen Sie 50 Kästchen ab, für den 1 x 2Winkel 200. Das gilt natürlich nur bei einem Massstab von einem Punkt. Haben Sie einen anderen Massstab zugrunde gelegt, müssen Sie entsprechend vorgehen.

Hauptzweck dieser Art des Chartings ist, festzustellen, wo Preis und Zeit zusammenfallen oder eine Quadratur bilden. Das versteht man unter squaring a low  der Quadratur eines Tiefs, wie in Kapitel 10 näher beschrieben.

Beispiel: Befindet sich bei 500 ein signifikantes Hoch, und Sie wollen alle Ihre aussagekräftigen Winkel parallel zum Erreichen von 500 von 0 ausgehen lassen, zählen Sie bei einem Massstab von 5 vom eigentlichen Top bei 500 einfach 100 Zeitkästchen nach rechts und beginnen bei Null mit dem 1 x 1Winkel in Aufwärtskonstruktion. Für den 2 x 1Winkel zählen Sie 50 Kästchen ab, für den 1 x 2Winkel 250.

Hauptzweck dieser Art des Chartings ist, festzustellen, wo Preis und Zeit zusammenfallen oder eine Quadratur bilden. Das versteht man unter squaring a high  der Quadratur eines Hochs, wie in Kapitel 10 näher beschrieben.

Die praktische Anwendung von Gann Angles

So bauen Sie GannWinkel in Ihr TradingSystem ein. Wenn Analysten GannChinesisch sprechen, hört sich das etwa so an: „Bleibe long, bis der 1 x 1Winkel durchbrochen wird" oder „Wenn die 50%Marke nicht hält, stell' dich auf eine Trendwende ein."

Am Anfang können Sie damit sicher nicht viel anfangen. Was meint denn ein Trader, wenn er vom „Durchbruch des 1 x 1" spricht, was meint er mit „nicht halten"? Ausserdem, wenn es doch bei Gann soviel um den Übergang von einem Winkel auf den nächsten geht: Wie weit muss denn ein Winkel vom Markt durchwandert werden, damit man von einem signifikanten Durchbruch sprechen kann?

Die Identifizierung einer Trendwende anhand geometrischer Winkel ist eine knifflige Aufgabe. Gann selber hat seine Regeln zu den geometrischen Winkeln nie als fest betrachtet, denn für ihn lag der Schlüssel zu ihrem Verständnis im Forschen, im Testen und in ihrer praktischen Anwendung am Markt. Seine Bücher und Seminare sind als grobe Richtlinien zu verstehen Experimentierfreudigkeit hat er stets unterstützt.

Die Konstruktion geometrischer Winkel ist einfach. Ihre Interpretation ist schon schwieriger, jedoch nicht unmöglich. Dieser Abschnitt ist eventuellen Fragen zu den Winkeln und zum Aufbau eines TradingSystems gewidmet.

Die Entwicklung eines TradingSystems verläuft in drei Schritten:

1. Entscheiden Sie sich für einen Systemtyp: Trendfolge oder UnterstützungWiderstand.

Die meisten auf Trendfolge basierenden Systeme sind für grössere Bewegungen

ausgelegt. Die grösste Angst des Traders bei ihrer Anwendung ist, „the big one" zu verpassen  den ganz grossen Wurf. Das gannsche System ist eine Kombination aus Trendfolge und UnterstützungWiderstand. Demnach ist es praktisch nie zu spät, um auf ein klar definiertes Signal hin einzusteigen. Auch wenn Sie den Boden oder das Top verpasst haben, bringt Sie der geometrische Winkel in die richtige Position.

Die geometrischen Winkel liefern ausserdem laufend zuverlässige Unterstützungs und Widerstandspunkte, wenn sich der Markt von diesem Boden oder Top aus auf oder abwärts bewegt. Die geometrischen Winkel, die von einem Boden oder Top ausgehen, sind ja im Grunde nichts anderes als die jeweilige Verlängerung dieses Bodens oder Tops, die sich mit gleichbleibender Veränderungsrate bewegt. Und hier nähern wir uns dem Kernstück der GannTheorie: Tops und Böden können zukünftige Tops und Böden prognostizieren.

 

2. Legen Sie Einstiegskriterien fest.

Bei der Entwicklung der Einstiegsmechanismen dominiert die am heissesten diskutierte Regel Ganns: Kaufe bzw. verkaufe, wenn der Markt einen Winkel berührt.

Der wichtigste Winkel ist der 1 x 1Winkel. Nach Gann ist es dieser Winkel, der die Stärke und Richtung des Marktes bestimmt. An sich könnte man sich beim Trading ausschliesslich auf ihn stützen und einfach jedes Mal kaufen, wenn der Kurs die 45GradLinie erreicht.

Ein Kontrakt gilt dann als stark, wenn er sich oberhalb des von einem Boden ausgehenden 1 x 1Winkels hält, und als schwach, sobald er unter die von einem Top ausgehende 1 x 1Linie gerät.

Bei einem schwachen Markt verkauft man am besten, wenn er auf, aber nicht über die von einem ZweiTagesTop aus abwärts verlaufende 1 x 1Linie steigt. Kaufen sollte man, wenn der Markt auf der von einem Boden ausgehenden 1 x 1Linie liegt. Das ist während einer ausgeprägten Bewegung meist mehrmals der Fall.

Halten Sie sich stets vor Augen, dass die Winkel lediglich Verlängerungen von Böden oder Tops sind. Wenn Sie kaufen, wenn der Markt auf einem Winkel liegt, kaufen Sie im Grunde bei dem Boden, von dem der jeweilige Winkel ausgeht. Eben darum ist es praktisch nie zu spät zum Einsteigen, selbst wenn man das Top oder den Boden verpasst hat.

Je signifikanter der Boden, desto signifikanter auch der Winkel, der davon ausgeht. Kaufen Sie am besten bei Winkeln, die von mittel oder langfristigen Böden ausgehen, statt von EinTagesBöden. Je ausgeprägter der Boden, desto stärker die fortgeschriebenen Winkel.

Die Gesetzmässigkeiten aller GannWinkel (Rule of All Angles). Besonders wichtig sind auch die von Gann als „Gesetzmässigkeiten aller Winkel" bezeichneten Richtlinien: Durchbricht ein Markt einen Winkel, bewegt er sich auf den nächsten zu. Im Laufe der Zeit nimmt die Bedeutung eines Winkels ab, und so wird ihn der Markt früher oder später durchbrechen. Ein Markt, der den 2 x 1Winkel durchbrochen hat, bewegt sich nun auf den 1 x 1Winkel zu. Hat er den 1 x 1Winkel durchbrochen, wird er irgendwann den 1 x 2Winkel erreichen. Für eine Aufwärtsbewegung gilt analog: Bleibt ein Markt über dem 1 x 2Winkel, wird er wohl zum 1 x 1Winkel steigen. Überschreitet er diesen, steuert er wohl auf den 2 x 1Winkel zu.

 

Primärtrendwinkel und DreiMonatsSwings auf dem Monatschart für Zucker mit Laufzeit Juli 1997.

Bildet sich ein Boden aus, ist zu beachten, dass der Preis der Zeit voraus ist, solange der Markt oberhalb der 1 x 1Winkellinie bleibt. Ist der Markt unter der 1 x 1Linie, ist die Zeit dem Preis voraus. Liegt der Markt auf der 1 x 1Linie, sind Zeit und Preis im Gleichgewicht (Abbildung 9.38).

Kreuzt auf einem Tageschart der Kurs die von einem Boden ausgehende 1 x 1Linie, reicht die Kraft möglicherweise nicht zum „Überholen" der Zeit. Dann bleibt der Markt oft auf der 1 x 1Linie oder fällt darunter, wo er bei der 1 x 2Linie auf eine Unterstützung trifft. Ist der Zeitpunkt gekommen und der Zyklus geht zu Ende, wird sich der Markt normalerweise auf einem der Winkel  1 x 2, 1 x 1 oder 2 x 1 wiederfinden. Im Idealfall folgt er dem 1 x 1Winkel.

Zu Beginn einer Hausse steigen die Kurse meist langsam, mit geringfügigen Korrekturen. Hier arbeitet nicht nur die Zeit gegen den Markt, auch die von Tops über ein oder zwei Intervalle ausgehenden Winkel bieten Widerstand.

Verfolgt man von diesen Tops ausgehende gedachte Linien, zeigt sich, dass diese die von mittel und langfristigen Böden emporkletternden Kurse aufhalten. Zu den stärksten Bewegungen kommt es, wenn der Markt gleichzeitig von einem mittelfristigen Top und von einem mittelfristigen Boden ausgehende Winkel kreuzt. Zum Durchbruch einer Trendlinie über zwei Intervalle ist mehr Kraft erforderlich als für eine über ein Intervall.

Erwartungsgemäss stellt man bei der Arbeit mit geometrischen Winkeln fest, dass die Winkel weiter auseinander liegen, je höher der Markt steigt (Abbildung 9.39). Doch je höher er steigt, desto weiter ist er vom Boden entfernt, und daher auch empfänglicher für Korrekturen.

Setzt man das in Beziehung zur „Rute of All Angles", ist es nicht überraschend, dass auf den Durchbruch eines 2 x 1Winkels ein drastisches Selloff folgt, auf das Erreichen des 1 x 1Winkels dagegen ein rascher Anstieg. Für Rallies gilt das entsprechend.

. Legen Sie die StopPlatzierung fest.

Ausgestoppt werden wollen Sie nur im Falle einer Trendwende. Hier muss man wissen, wie weit ein Winkel durchstossen werden muss, damit eine Trendwende erfolgt. Gann hat verschiedene Möglichkeiten entwickelt, dies zu ermitteln.

Die Regel zur Bestimmung einer Trendwende auf ein Top hin verlangt, dass ein Rückgang erfolgen muss, der die vorangegangene Reaktion übertrifft. Die Regel zur Bestimmung einer Trendwende auf einen Boden hin verlangt, dass ein Kurssprung erfolgen muss, der den grössten Anstieg einer vorangegangenen Rally übertrifft. Durchstösst der Kurs einen Winkel stärker als bei einem vorangegangenem Durchbruch, deutet dies auf eine bevorstehende Trendwende hin (Abbildung 9.40).

Das sagt uns, wo StopLossOrders zu platzieren sind. Durch Analyse vergangener Bewegungen können Sie ermitteln, wie der „durchschnittliche" Durchbruch eines Winkels aussieht, den wir auch als Lost Motion bezeichnen. Dieses Phänomen wird im folgenden Abschnitt näher erläutert. Es wurde bereits in Kapitel 8 angesprochen und gilt im Zusammenhang mit Winkeln gleichermassen.

 

Je höher das Niveau des Marktes, desto weiter auseinander liegen die Winkellinien.

 

 

 

Lost Motion

Im Zusammenhang mit Winkeln sprechen wir von Lost Motion, wenn ein Kurs einen signifikanten Unterstützungs oder Widerstandswinkel durchstösst, um dann abzudrehen und den ursprünglichen Trend wiederaufzunehmen. In einem Aufwärtstrend folgt der Markt einem aufwärts tendierenden Winkel mit konstanter Steigung. Manchmal kommt es zu einem Einbruch unter einen Winkel, der oft nur ein oder zwei Tage währt. Hier gilt es nun zu ermitteln, wie weit der Markt den Winkel durchbricht, wenn er danach wieder darauf zurückfällt. Das erleichtert die Platzierung von StopLoss Orders bei Käufen in aufwärts tendierende Winkel hinein. Die Analyse lässt sich in zwei Schritte unterteilen: das historische Verhalten der Lost Motion bei einem bestimmten Winkel und das unmittelbare Verhalten der Lost Motion bei einem bestimmten Winkel auf dem aktuellen Chart.

Will man das historische Verhalten der Lost Motion bei einem bestimmten Winkel feststellen, muss eine Sammlung von Daten über solche Durchbrüche zur Verfügung stehen. Anhand dieser Daten ermittelt der Trader den durchschnittlichen Mindestwert des Durchbruchs. Seinen Stop setzt er dann bei diesem Wert plus/minus mindestens einer Preiseinheit über oder unter einen Winkel. Bei einem aufwärts tendierenden Markt setzt er den Stop bei dem Lost MotionWert minus einer Preiseinheit unter den steigenden Winkel. Bei einem abwärts tendierenden Markt setzt er den Stop bei dem Lost MotionWert plus einer Preiseinheit über den fallenden Winkel.

 

Lost Motion bei Winkeln. Bestimmen Sie den Wert der Lost Motion und platzieren Sie auf dieser Grundlage Ihre Stops.

 

Lost Motion beim 1 x 2Winkel

 

Beispiel: Markt im Aufwärtstrend mit einem GannWinkel bei $8,00. Die durchschnittliche Lost Motion lag in der Vergangenheit bei 5 Cents. Platzieren Sie den Stop mindestens 6 Cents unter den steigenden Winkel (Abbildung 9.43).

Beispiel: Markt im Abwärtstrend mit GannWinkel bei 10815. Die durchschnittliche historische Lost Motion beträgt 7 Ticks. Platzieren Sie den Stop mindestens 8 Ticks über den fallenden Winkel.

Beim aktuellen Einsatz von Lost Motion kann man nicht stur nach einem bestimmten Schema verfahren. Da die GannTheorie von der Sache her adaptiv ist, müssen die Stops häufig an aktuelle Marktgegebenheiten angepasst werden. Es werden also keine DollarStops verwendet, sondern Stops auf Grundlage von langfristigen Böden, langfristigen Tops, Percentage RetracementPunkten und GannWinkeln. Wird im Zusammenhang mit aktuellen Marktentwicklungen ein Stop auf Grundlage eines GannWinkels gesetzt, muss der Trader die vorangegangenen Durchbrüche des Winkels aufzeichnen, nach dem er sich bei Kauf oder Verkauf richten will. Ist der entsprechende Wert bekannt, wird der Stop dort platziert plus/minus mindestens eine Preiseinheit. So wird bei einem Markt im Aufwärtstrend und einem vorangegangenen Durchbruch des Winkels um 5 Cents der Stop mindestens 6 Cents unterhalb des steigenden Winkels platziert. Bei einem Markt im Abwärtstrend und einem vorangegangenen Durchbruch von 20 Ticks wird der Stop mindestens 21 Ticks oberhalb des fallenden Winkels gesetzt.

Beispiel: Markt im Aufwärtstrend mit GannWinkel bei $6,80. Vorangegangener Durchbruch beträgt 5 Cents. Platzieren Sie den Stop mindestens 6 Cents unter den steigenden Winkel.

Beispiel: Markt im Abwärtstrend mit GannWinkel bei 800,25. Vorangegangener Durchbruch beträgt 100 Punkte. Platzieren Sie den Stop mindestens 105 Punkte über den fallenden Winkel.

Die der Lost Motion und den GannWinkeln zugrunde liegende Überlegung ist, so lange mit dem Winkel zu gehen, bis der Markt ein historisches oder das aktuelle Muster durchbricht. Wird der Winkel stärker durchbrochen als in der Vergangenheit, schützt die StopLoss Order den Trader vor grösseren Verlusten. Beachten Sie dabei, dass nach den Gesetzmässigkeiten aller GannWinkel der Durchbruch eines Winkels für das Ansteuern des nächsten spricht.

Die Lost Motion kann variieren  je nach dem zugrunde liegenden Winkel und der Marktposition. So zeigen 4 x 1, 2 x 1, 1 x 1, 1 x 2 und 1 x 4Winkel hier ganz verschiedene Werte. Auch das Kursniveau des Marktes beeinflusst die Lost Motion. Bei niedrigen Kursen ist sie geringer als bei hohen.

Ein Analyst, der die Lost Motion für viele langfristige Tops und Böden, Percentage Retracements und Winkel untersucht hat, wird höchstwahrscheinlich zu dem Schluss kommen, dass sie im Durchschnitt immer gleich ist. Das ist ein wichtiger Aspekt, denn er weist darauf hin, dass die Kombinationen dieser verschiedenen Kursniveaus mit den anhand der Lost Motion ermittelten, korrekt platzierten Stops der Schlüssel zu erfolgreicherem Trading sind.

Bedenken Sie dabei auch, dass die Reaktionen unter oder über GannWinkeln, die keine Trendwenden darstellen, generell unter den GannBegriff Lost Motion fallen. Unter Lost Motion versteht man den geringfügigen Durchbruch eines Winkels, verursacht durch MarktMomentum. Zu Zeiten Ganns etwa betrug die durchschnittliche Lost Motion für Getreide beispielsweise 13/4 Cents. Deshalb empfahl er in seinen Büchern und Seminaren so häufig StopLoss Orders im Abstand von 3 Cents. Jeder Trader sollte die Lost Motion des Marktes ermitteln und analysieren, auf dem er sich engagieren will, und zwar im Hinblick auf das aktuelle Kursniveau des fraglichen Marktes. Der Lost MotionWert sollte so gewählt werden, dass es möglichst selten zur irrtümlichen Auslösung des Stops kommt.

Durch theoretische und praktische Übung kann man die Lost Motion ermitteln. Sie findet sich beim Durchbruch von Tops, Böden, 50%RetracementNiveaus und geometrischen Winkeln. Jedes System, auch die geometrischen Winkel, erfordert spezielle Regeln in Bezug auf Lost Motion, nach denen man sich bei der Platzierung von Stops richten kann.

Damit ist das Thema GannWinkel abgeschlossen. Nun sollten Ihnen die Grundlagen zur korrekten Berechnung der wichtigsten GannWinkel für Marktanalyse und Trading vertraut sein. GannWinkel haben zwar einen beträchtlichen Anteil an der Bestimmung der Stärke des Trends und der Unterstützungsund Widerstandskurse und können allein als Grundlage für ein TradingSystem dienen, doch sie sind am effektivsten, wenn sie mit Swing Tops und Bottoms und Percentage RetracementNiveaus kombiniert werden. Im folgenden Abschnitt werden massgebliche Percentage RetracementNiveaus erläutert. Sie lernen darin, wie man RetracementNiveaus korrekt zeichnet und berechnet.

PERCENTAGE RETRACEMENTKURSNIVEAUS

Das wichtigste Percentage RetracementNiveau liegt bei 50% der Spanne. Das ist der Kurs, zu dem das meiste Trading stattfindet, während sich der Markt in der jeweiligen Spanne aufhält. Bei einem Markt im Aufwärtstrend bietet dieser Kurs Unterstützung, wenn sich der Markt darüber bewegt. Durchbricht der Markt dieses Niveau, spricht das für Schwäche und weiteren Rückgang. Eine Trendwende nach unten wie beim Überkreuzen eines Swing Bottoms erfolgt aber nicht.

Im Abwärtstrend stösst der Markt bei der 50%Marke auf Widerstand, wenn er sich unterhalb dieses Kurses bewegt. Überschreitet er dieses Niveau, spricht das für Stärke und einen weiteren Anstieg. Eine Trendwende nach oben wie beim Überkreuzen eines Swing Tops erfolgt aber nicht.

Der Markt kann sich aber auch über mehrere Zeitintervalle auf beiden Seiten der 50%Marke bewegen, während er sich in einer Spanne befindet. Dieses Verhalten verdient besondere Aufmerksamkeit, da solche Schwingungen oft Lost Motion oder das MarktMomentum repräsentieren (Abbildung 9.44). Lost Motion ist bereits im Zusammenhang mit Swing Chart Trading und StopPlatzierung definiert worden. Hier verstehen wir darunter den durchschnittlichen Durchbruch eines Kurses durch ein Percentage RetracementNiveau, den ein Markt verzeichnet, bevor er das Percentage RetracementNiveau wieder erreicht. Anders ausgedrückt: Sie gibt an, wieviel der Markt durchschnittlich im Kurs über oder unter einen Percentage RetracementPunkt gerät, bevor dieser Punkt wieder erreicht wird.

Nehmen wir an, der Markt befindet sich im Aufwärtstrend und der Swing Chart zeigt eine langfristige Spanne, deren 50%Marke bei $10,00 liegt. Am ersten Tag der Woche fällt der Markt auf ein Kurstief von $9,90. Am zweiten Tag erfolgt ein Anstieg auf ein Hoch bei $10,12 und dann ein Tief bei $10,01. Dadurch entsteht bei $9,90 ein kurzfristiger Boden. Die Lost Motion dieser Spanne ist die Differenz zwischen dem Percentage RetracementPunkt und dem Tief, das der Bildung des kurzfristigen Bodens und dem Wiedererlangen des PercentageKurses vorangegangenen ist:

$10,00  $9,90 = 10 Cents

Der Wert der Lost Motion ist eine wichtige Information, die die Platzierung von Stops erleichtert, wenn man in einem aufwärts tendierenden Markt bei der 50%Marke kauft. Ein unter den durch die Lost Motion bestimmten Kurs platzierter Stop wird kaum erreicht, und wenn doch, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass es weiter bergab geht.

Damit haben Sie eine vereinfachtes Beispiel dafür, wie man den Lost MotionWert für einen Markt ermittelt. Es gibt auch anspruchsvollere Methoden, bei denen etwa der Durchschnitt einer Reihe von Lost MotionPunkten bei ein und derselben 50%Marke oder generell allen 50%Kursen errechnet wird. Dabei ist zu beachten, dass der Lost MotionWert je nach Kursniveau des Marktes variiert. Auf niedrigem Kursniveau etwa ist die Volatilität meist gering, so dass der Lost MotionWert im Verhältnis niedriger ist als auf hohem Kursniveau, wenn die Volatilität gewöhnlich hoch ist.

Besonders wichtig ist hier, genau Buch zu führen über das Ausmass der Lost Motion jeder Commodity bei verschiedenen Kursniveaus. Im Laufe der Zeit bekommt der Analyst so einen tieferen Einblick in das Verhalten eines Marktes beim Durchbruch der 50%Marke. Dieses Wissen ist von unschätzbarem Wert für die Entwicklung eines TradingSystems und die Platzierung von Stops zur Verlustbegrenzung.

Wie bereits am Anfang dieses Abschnitts erwähnt, liegt der wichtigste RetracementPunkt bei 50% einer signifikanten Spanne. Diese signifikante Spanne ist entweder die Gesamtspanne oder die folgenden zwei oder drei historischen Spannen. Kombiniert man die 50%Marke einer Kontraktspanne mit der 50%Marke der langfristigen Spanne auf einem Monats, Wochen oder Tageschart, kann man wertvolle Unterstützungs oder Widerstandsniveaus ermitteln. Wie bei anderen Preis und Zeitkonzepten, die Sie in diesem Buch erläutert finden, weisen auch hier Cluster solcher 50%Marken auf Richtung sowie auf zuverlässige Unterstützungs und Widerstandswerte hin.

Je grösser die Spanne, desto effektiver die 50%Marke, da der Markt sich in grösseren Spannen normalerweise über längere Zeit aufhält. Je länger der Markt innerhalb einer Spanne bleibt, desto mehr erfährt der Trader über die 50%Marke. Das ist besonders nützlich für die Sammlung von Daten über Lost Motion. PreisCluster, die durch „Spannen in der Spanne" gebildet werden, sind äusserst aussagekräftig, da die 50%Marken meist nahe beieinander liegen und ausgesprochen stabile Unterstützungs und Widerstandspunkte bilden, nach denen man sich bei Kauf oder Verkauf richten kann.

Während die 50%Marke das wichtigste Unterstützungsniveau innerhalb einer Spanne darstellt, sind auch das 25% oder 1/4RetracementNiveau und das 75% oder 3/4RetracennentNiveau von Bedeutung. Bieten diese zur korrekten Ermittlung von Unterstützung oder Widerstand zu wenig Informationen, kann der Trader auch mit 1/3 oder 2/3RetracementNiveaus arbeiten (siehe Abbildung 9.45).

Bei der Arbeit mit Percentage Retracements geht es in erster Linie darum, sich von signifikanteren Spannen zu weniger signifikanten vorzuarbeiten. Konzentrieren Sie sich zunächst auf historische, signifikante Spannen, um signifikante Percentage RetracementPunkte von historischer Bedeutung auszumachen. So haben Sie ein besseres Bild von der massgeblichen Position des Marktes im Hinblick auf die Zeit. Ein Markt, der sich unterhalb der 50%Marke der Gesamtspanne bewegt, bildet möglicherweise einen Boden, während ein Markt oberhalb der 50%Marke der Gesamtspanne vielleicht ein Top verzeichnet. Wenn Sie prognostizieren wollen, wo signifikante Bewegungen einsetzen, achten Sie auf die Gesamtspannen. Planen Sie einen Trade, konzentrieren Sie Ihre Bemühungen auf die aktuellen signifikanten Spannen, die Sie den Monats, Wochen und Tagescharts entnehmen. Achten Sie unbedingt auf Cluster von Unterstützungs und Widerstandspunkten, da diese Punkte bei der Einnahme einer Long oder ShortPosition von grosser Bedeutung sind.

Beim Trading auf Grundlage der 50%Marke muss immer in Richtung des langfristigen Trends agiert werden. Tendiert er aufwärts, kaufen Sie möglichst in Einbrüche unter die 50%Marke hinein, tendiert er abwärts, verkaufen Sie möglichst in Sprünge über die 50%Marke hinein. Schliesslich muss noch das Mindestniveau der Lost Motion jedes Marktes bei verschiedenen Kursniveaus bestimmt werden. Das ist das wohl wertvollste Analysewerkzeug zur Platzierung schützender Stops.

Die Percentage RetracementNiveaus sind horizontale Unterstützungs und WiderstandsKursniveaus. Sind Sie einmal identifiziert, gelten Sie unveränderlich, solange der Markt sich innerhalb der Spanne bewegt, in der sie entstanden sind. Deshalb ist es so wichtig, mit Gesamtspannen zu arbeiten und die aktuellen Charts „von oben nach unten" zu analysieren. Haben sich diese Kurse einmal herausgebildet, wird sie der Markt kaum durchbrechen. Daher sind die Percentage RetracementNiveaus so langlebig. Je länger sie bestehen, desto mehr wertvolle Informationen über Lost Motion und StopPlatzierung kann man daraus beziehen. Diese Informationen begünstigen den Aufbau eines erfolgreichen TradingSystems.

Neben den Percentage RetracementKursniveaus sind auch die Swing Tops und Bottoms wichtige Unterstützungs und Widerstandspunkte, die man auf den Charts in die Zukunft fortschreiben kann. Auch wenn ein Markt einen Gipfel oder einen Boden durchbricht, hat dieser noch Bedeutung: Oft werden alte Tops im Aufwärtstrend zu neuen Böden, alte Böden in Abwärtstrends zu neuen Tops. Aus diesem Grund sollte man auch alte Tops und Böden in die Zukunft verlängern .

Die Lost MotionRegel gilt auch für das TradingSzenario alte Unterstützung/neuer Widerstand bzw. alter Widerstand/neue Unterstützung. Ebenfalls sollten Sie erforschen und aufzeichnen, wie weit ein Markt ein altes Top nach unten durchbrechen kann, bevor eine Erholung bis auf das Top erfolgt und sich wieder Unterstützung bildet. Untersuchen Sie und zeichnen Sie auch auf, wie weit ein Markt einen alten Boden nach oben durchbrechen kann, bevor er darauf zurückfällt und sich wieder Widerstand bildet. Sichere Stops ermitteln wir am besten und genauesten mit Hilfe von Lost Motion.

Horizontale Unterstützungs und Widerstandspunkte sind am stärksten, wenn ein alter Gipfel oder Boden gleichzeitig auch ein Percentage RetracementKurs ist. Diese Kombination garantiert solide Unterstützung bzw. kräftigen Widerstand. Als einfachste Grundregel im Aufwärtstrend gilt, bei einem Einbruch auf ein altes Top bei der 50%Marke zu kaufen. Für eine Abwärtsbewegung gilt analog: Verkaufen Sie bei einem Anstieg auf einen alten Boden bei der 50%Marke. Vergleichen und kombinieren Sie nach Möglichkeit die Stopauswahl, für die Sie sich beim Trading auf Grundlage dieser Kombination entschieden haben. Geben Sie dabei dem Markt genügend Spielraum, ohne unnötige Risiken einzugehen.

 

KOMBINATION DER HORIZONTALEN UND DIAGONALEN PREISINDIKATOREN

Zwar kann jeder dieser Preisindikatoren für sich allein verwendet werden, doch in Kombination sind sie im effektivsten. Hier ein paar Beispiele für Unterstützungskombinationen:

         GannWinkel in Aufwärtskonstruktion und Percentage RetracementKurs. Eine besonders effektive Unterstützung liegt vor, wenn es sich um eine 50%Marke und einen steigenden 1 x 1Winkel handelt (Abbildung 9.47 und 9.48).

         GannWinkel in Aufwärtskonstruktion und altes Top. Eine besonders effektive Unterstützung liegt vor, wenn es sich um einen steigenden 1 x 1Winkel handelt.

         GannWinkel in Aufwärtskonstruktion und alter Boden (Abbildung 9.49).

         Swing ChartUnterstützungskurs und GannWinkel in Aufwärtskonstruktion. Eine besonders effektive Unterstützung liegt vor, wenn es sich um den 1 x 1Winkel handelt.

         Percentage RetracementKurs und altes Top.

         Percentage RetracementKurs und Swing ChartZiel.

         Altes Top und Swing ChartZiel.

Hier ein paar Beispiele für Widerstandskombinationen:

         GannWinkel in Abwärtskonstruktion und Percentage RetracementKurs. Ein besonders effektiver Widerstand liegt vor, wenn es sich um eine 50%Marke und einen fallenden 1 x 1Winkel handelt.

         GannWinkel in Abwärtskonstruktion und alter Boden. Ein besonders effektiver Widerstand liegt vor, wenn es sich um einen fallenden 1 x 1Winkel handelt.

         GannWinkel in Abwärtskonstruktion und altes Top.

         Swing ChartWiderstandskurs und GannWinkel in Abwärtskonstruktion. Ein besonders effektiver Widerstand liegt vor, wenn es sich um den 1 x 1Winkel handelt.

         Percentage RetracementKurs und alter Boden.

         Percentage RetracementKurs und Swing ChartZiel.

         Alter Boden und Swing ChartZiel.

Die beste Unterstützung liefert die Kombination aus drei Preisindikatoren. Diese Formation besteht aus einem 1 x 1Winkel in Aufwärtskonstruktion, der einen 50%RetracementKurs und ein Swing ChartZiel schneidet. Die Unterstützung ist hier so stark, weil drei Analysemethoden unabhängig voneinander auf dasselbe Kursniveau hinweisen.

Daher ist es so wichtig, die Kombination von Preisindikatoren zu beherrschen. Damit hat man auch die Platzierung von StopLoss Orders besser im Griff. Beim Trading auf Grundlage von GannWinkeln mit entsprechend platzierten Stops kann es passieren, dass der StopLoss auf einer Ebene mit der 50%Marke zu liegen kommt. Dann würde der Stop erreicht, sobald der Kurs auf Unterstützung trifft. Oder der Stop könnte auf einen GannWinkel zu liegen kommen, wenn man sich bei der 50%Marke eindecken möchte. Eine weitere Möglichkeit ist, dass der Swing Chart eine Abwärtskorrektur signalisiert für den Punkt, an dem Sie Ihren Stop für einen Kauf auf Percentage RetracementNiveau oder bei einem GannWinkel platziert haben. Kombinieren Sie zwei oder sogar drei Preisindikatoren, können Sie effektivere Stops platzieren, die zwar seltener erreicht werden, doch dann wirklich für eine Trendwende sprechen.

Für Verkaufssignale gelten diese Konstellationen entsprechend. Statt einzelne Verkaufssignale zu beachten, sollten Sie sich beim Trading nach Kombinationen richten, um Ihre Stops strategisch günstiger platzieren zu können.

Nach der Berechnung effektiver Unterstützungs und Widerstandsniveaus gilt es zu bestimmen, ob die Zeit als Faktor von Bedeutung ist. Mit diesem Thema befasst sich das folgende Kapitel. Darin werden nicht nur verschiedene Arten der Zeitanalyse vorgestellt, sondern auch ihre Umsetzung im Rahmen einer TradingStrategie.

Zeit

Für Gann war die Zeit der wichtigste Faktor bei der Bestimmung von Trendwenden. Zur Zeitmessung bediente er sich verschiedener Methoden, darunter Naturzyklen, zyklische Daten, Saisonalität, Schwingungszyklen und Quadraturdaten. In diesem Kapitel werden verschiedene Varianten zur Bestimmung von Tops, Böden und Trendwenden auf Grundlage der Zeit besprochen, ausgehend von der schwierigsten (Naturzyklen) bis hin zur beliebtesten Methode (Quadratur der Zeit). Die Naturzyklen gelten als kompliziertestes Konzept, weil sie das komplexe Thema Finanzastrologie berühren, das zeitaufwendige fachfremde Recherchen erfordert, bevor es erfolgversprechend eingesetzt werden kann. Die Quadratur der Zeit ist die beliebteste Methode, weil hier Tops, Böden und Trendwenden auf der Grundlage von Charts prognostiziert werden. Dabei finden viele der in Kapitel 9 beschriebenen Verfahren Anwendung. Dementsprechend sind im Rahmen dieser TimingMethode verstärkt Informationen gefragt, die durch Analyse der Kursbewegungen auf dem Chart gewonnen werden. Die Zeitanalyse wird auch im Hinblick auf saisonale Charts und Swing Charts untersucht. Diese Konzepte basieren zum Teil auf Erkenntnissen aus Charts erstellt wurden.

NATURZYKLEN

Ein Naturzyklus ist ein Zeitraum, der von einem Naturgesetz gemessen und prognostiziert werden kann und vom Menschen nicht beeinflussbar ist.

Himmelsphänomene

Die Planeten. Die von den Planeten geschaffenen Phänomei oder Muster sind von grösster Bedeutung, da sich die Planet bewegen und Stellungen einnehmen wie Konjunktion, Quadri Trigon und Opposition. Wenn sich zwei oder mehr Planeten a demselben Grad befinden, sprechen wir von Konjunktion. Li gen zwei oder mehr Planeten in einem Winkel von 90 Gra zueinander, sprechen wir von Quadrat. Liegen zwei oder me Planeten in einem Winkel von 120 Grad zueinander, sprech' wir von Trigon. Liegen zwei oder mehr Planeten in einem Wi kel von 180 Grad zueinander, sprechen wir von Oppositic Diese Aspekte wurden von Finanzastrologen als bullish bz bearish klassifiziert: Als bullish gelten Konjunktion und Trigc als bearish Quadrat und Opposition. Gann hat wie andE Finanzastrologen die Ephemeriden (astronomische Tafeln den Planetenbewegungen) auf für die Prognose von Toi Böden und Marktrichtung relevante planetarische Formation hin untersucht. Da anhand von Ephemeriden die zukünftig Positionen von Planeten vorherbestimmt werden können, v es Gann möglich, Marktprognosen um Jahre im Voraus erstellen, wobei er die planetarischen Kräfte als Wegweit benutzte.

Generell gelten Jupiter und Saturn als die wirtschaftsrelevant Planeten. Jupiter ist dabei bullish, Saturn bearish. Jupiter w den in der Regel expansive Wirkungen zugeschrieben, und I einer Hausse expandiert ja der Markt. Saturn wird dagegen restriktiv gedeutet und daher mit einem Bärenmarkt in Verb dung gebracht. Uranus und Mars werden mit Volatilität u unberechenbarem Trading assoziiert. Die Planeten und il Relationen zur Marktrichtung muss man zunächst gründ studieren und analysieren, bevor man sie beim Trading eins zen kann .

Einflussbereiche der Planeten. Die Kenntnis der Einfluss reiche der Planeten ist ein weiterer Schlüssel zur Erstellung einer Prognose. Der Finanzastrologe muss die verschiedenen Märkte in Beziehung setzen zu dem oder den Planeten, die der Finanzastrologie nach diese Märkte regieren. Zur näheren Bestimmung dieser Beziehungen gibt es Bücher, die allerdings nur als grobe Richtlinien verwendet werden sollten. Zwar sind diese allgemein anerkannten Beziehungen ein guter Ausgangspunkt, doch es erfordert theoretische und praktische Übung, diese Verbindungen und Beziehungen nachzuweisen, bevor ein wirksames Prognose oder TradingWerkzeug entwickelt werden kann. Dennoch spielt die Kenntnis der Einflussbereiche der Planeten beim Erstellen einer Prognose eine wichtige Rolle. Gann hat nicht nur auf Grundlage der Bewegungen der grösseren Planeten signifikante Marktbewegungen vorhergesagt, sondern auch kurzfristige Zyklen wie die Mondphasen für den 7TagesZyklus und die Bewegung der Sonne für den 30TagesZyklus verwendet. Die signifikanten Bewegungen ermittelte er in erster Linie auf Grundlage der Zyklen und Phänomene der grossen Planeten. Der ZweiJahresZyklus etwa könnte mit der Umlaufbahn des Mars assoziiert werden, der zwei Jahre braucht, um die Sonne zu umkreisen; der 84JahresZyklus entspräche dem Uranus, der 84 Jahre braucht, um die Sonne zu umkreisen. Schliesslich verwendete Gann noch die Zyklen der planetarischen Phänomene, um zukünftige Marktbewegungen zu prognostizieren. So wird die Konjunktion von Jupiter und Saturn häufig mit dem 20JahresZyklus in Verbindung gebracht.

Der 30Tages oder Sonnenzyklus. Der Sonnenzyklus ist ein Naturzyklus, da er vom Menschen nicht beeinflusst werden kann. Der tatsächliche Sonnenzyklus beträgt circa 365 Tage, entspricht also fast exakt einem Kreis oder 360 Grad. Ein vollständiger Jahreszyklus wird in 360 Grad oder 365 Tagen gemessen. Ein Grad entspricht also etwa einem Tag. Das ist die Grundlage für Ganns Zyklentheorie.

Neben dem vollständigen Sonnenzyklus von 365 Tagen sind auch die Unterteilungen des Jahreszyklus von Bedeutung.

Diese Unterteilungen liegen zum Beispiel bei 1/4, 1/3, 1/2 , 2/3 und 3/4 des Jahres und sind signifikante Punkte für Tops, Böden oder Trendwenden. In Grad ausgedrückt wären das 90 Grad, 120 Grad, 180 Grad, 240 Grad und 270 Grad. Das entspräche 90 Tagen, 120 Tagen, 180 Tagen, 240 Tagen und 270 Tagen.

In manchen Anwendungsbeispielen für Naturzyklen wird auch die FrühlingsTagundnachtgleiche (21. März), die Sommerson nenwende (21. Juni), die HerbstTagundnachtgleiche (21. Sep tember) und die Wintersonnenwende (21. Dezember) berück sichtigt. Diese „saisonalen Daten" werden von der Bewegung des Sonnenzyklus gemessen und liegen etwa 90 Kalendertage auseinander. Obwohl diese Daten vierteljährlich auftreten bemisst sich das kalendarische Quartal nach dem 31. März, 30. Juni, 30. September und 31. Dezember und damit nicht nach natürlichen Quartalen oder Daten. Diese Zeitintervalle geben von einem Top oder Boden aus die aussagekräftigste! Hinweise auf die Lage des nächsten prognostizierten Gipfels oder Bodens.

In Einklang mit dem natürlichen Sonnenzyklus hielt Gann aucl den 30TagesZyklus für wichtig (Abbildung 10.2 und 10.3). Ei entspricht dem natürlichen Zyklus der Sonne auf ihrem Weh durch jedes Zeichen des Tierkreises.

Der 7Tages oder Mondzyklus. Ein weiterer Zyklus, der nach Gann verfolgt werden sollte, ist der Mondzyklus. Der Mondzyklus ist der 28TagesZyklus von Neumond zu Neumond. DiE siebentägigen kurzfristigen Schlüsselzyklen innerhalb des 28 TagesZyklus sind die verschiedenen Mondphasen. So entspricht etwa der 14TagesZyklus dem Zyklus von Neumono bis Vollmond oder von Vollmond bis Neumond.

 

Natürliche Zyklen der Planeten und der Tageschart des Marktes für Sojabohnen mit Laufzeit November 1997. (Heliozentrische 90GradAspekte zu Merkur mit dem Planetenwinkel = 0,5.)

Finanzastrologie. Die Analyse dieser Zyklen fällt unter der Oberbegriff Finanzastrologie  ein Thema, das den Rahmer dieses Buches sprengt. Um zu verstehen, wie diese MethodE in der Praxis zur Prognose von Tops, Böden und Trendwender verwendet werden kann, sind tiefgehende Recherchen und Analysen erforderlich. In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass Ganns Formulierungen zu diesem Thema oft unklar und verschleiert waren. Wer über fundiertes astrologisches Hintergrundwissen verfügt, wird möglicherweise den versteckten Hinweisen auf astrologische Zyklen in Ganns Originalbüchern und Seminaren auf die Spur kommen.

Ganns Ansatz

Gann hat sich ausgiebig mit den planetarischen Zyklen und Phänomenen beschäftigt. Er forschte nach Zusammenhängen zwischen den Auf und Abwärtszyklen des Marktes und den Auf und Abwärtsbewegungen der Planeten. Nach Jahren intensiver Recherchen kam er zu dem Schluss, dass von den astronomischen Koordinaten der Planeten Kräfte ausgehen, die Kursveränderungen verursachen, und dass Aspekte wie Quadrat oder Trigon zu Kursanstieg und rückgang führen.

An dieser Stelle ist zu beachten, dass Gann gleichzeitig aktiver Trader und Forscher war. Er hatte zwar Zugang zu langfristigen Marktprognosen und erstellte sie auch, doch er aktualisierte diese Prognosen laufend und passte sie an die kurzfristigen Marktentwicklungen an. Hinweise darauf finden sich in seinen Prognosen. Er wies seine Abonnenten an, ursprünglich von ihm prognostizierte Tops und Böden abzuwandeln, wenn es der Markt verlangte. Ein Beispiel: Gann hatte vielleicht für den 8. Januar ein Top und für den 10. Februar einen Boden vorausgesagt. Wenn sich statt dessen am 8. Januar ein Boden ausbildete, empfahl er dem Trader, sich für den 10. Februar statt des Bodens auf ein Top einzustellen. Ich entnehme daraus, dass ihm das prognostizierte Datum wichtiger war als der Umstand. welche Konstellation prognostiziert wurde. Obwohl seine Prognosen im Allgemeinen wohl ausgesprochen exakt waren, will ich doch betonen, dass es ihm mehr darum ging, sich auf dem Markt in der Praxis richtig zu engagieren, als um die korrekte Prognose der Marktrichtung.

 

Die praktische Umsetzung von Naturzyklen im Marktgeschehen

Wer mit Naturzyklen arbeiten will, muss sich zunächst mit Ephemeriden vertraut machen. Aufgrund der Gesetzmässigkeiten, denen die Planeten unterliegen, lassen sich ihre Bewegungen und daher auch ihre Positionen weit in die Zukunft vorherbestimmen. Ephemeriden enthalten daneben die verschiedenen Aspekte wie Konjunktion, Quadrat, Trigon und Opposition. Auch die Bewegungen der Planeten von einem Haus des Tierkreises ins nächste sowie die Mondphasen sind darin zu finden. Schliesslich geben sie noch die exak+.en astronomischen Koordinaten der Planeten an .

Gann hat auf dieser Grundlage nicht nur Tops und Böden prognostiziert, sondern auch die Stärke von Hausse oder Baisse. Anhand von Ephemeriden sagte er die Stärke und Richtung eines Marktes über Jahre hinweg voraus.

Sann hat sich viele Jahre mit Finanzastrologie beschäftigt und sich dabei auf Bücher aus seinem eigenen Fundus und andeen Bibliotheken gestützt. Nach seinem Tod wurde eine Litera.urliste veröffentlicht. Viele dieser Bücher sind heute in Neuaufage wieder erhältlich. Ausserdem ist die charttechnische Darstellung von Planeten durch Programme wie Ganntrader 2

vieles einfacher geworden. Heute sind finanzastrologische Programme auf dem Markt, die bereits computertechnische Ephemeriden enthalten. Kurz, die zur Prognose benötigten Daten liegen heute in leicht zugänglicher Form vor. Ein Punkt ist dabei jedoch zu berücksichtigen.

Auch die jederzeit verfügbare Informationsfülle macht aus der Kunst der Marktprognose noch keine Wissenschaft. Die Interpretation astrologischer Daten erfordert fundierte Kenntnis und Erfahrung und geht weit über das blosse Ablesen von Zahlen aus einem Buch oder von einem Computerbildschirm hinaus. Um finanzastrologische Studien zu betreiben, muss man die charakteristischen Merkmale der Planeten kennen, die Einflussbereiche der Planeten im Hinblick auf die einzelnen Märkte und die planetarischen Phänomene.

Es läuft also darauf hinaus, dass die Marktprognose anhand von Naturzyklen Grundkenntnisse in Finanzastrologie erfordert: das Lesen von Ephemeriden, die Kenntnis planetarischer Einflussbereiche und die Fähigkeit, planetarische Phänomene zu interpretieren. Wer diese Voraussetzungen erfüllt, muss lernen, diese Informationen theoretisch und praktisch auf den FuturesMarkt anzuwenden. An Prognosen und Trades auf Grundlage der Interpretation von Naturdaten sollten Sie sich erst wagen, wenn Sie die praktische Umsetzung Ihrer Erkenntnisse wirklich beherrschen.

Viele der Prognosen und Trades von Gann beruhen auf seiner Auslegung der Naturzyklen und der Finanzastrologie. Er wendete sie an auf die Prognose von Tops und Böden, Trendwenden und Unterstützung und Widerstand. Seine Auslegung der Naturzyklen basiert auf gründlichen Recherchen und Analysen verschiedener finanzastrologischer Ansätze. Gleichzeitig war Gann aber auch Trader. Er verwendete die Prognosen als Wegweiser für sein Marktengagement, berücksichtigte jedoch stets die aktuellen Marktgegebenheiten.

 

 

 

ZYKLISCHE DATEN

Die Naturzyklen gelten, etwa bei Sonnen und Mondzyklen, für feste, über das Jahr verteilte Daten (Abbildung 10.6) oder für bestimmte Zeitintervalle, etwa bei Aspekten wie Konjunktion, Quadrat, Trigon und Opposition. Beim Erstellen von Prognosen von Tops, Böden oder Trendwenden auf Grundlage dieser Zyklen stützt sich der Trader auf exakte, im Voraus bekannte Daten.

 

Zyklische Daten.

Zyklische Daten beruhen auf dem gleichen Konzept wie die Naturzyklen, werden jedoch erst bekannt, wenn sich ein Top oder Boden gebildet hat. Unter dem Begriff „zyklische Daten" versteht man im Grunde einen von einem signifikanten Top oder Boden ausgehenden EinJahresZyklus. Ein signifikantes Top am 1. Juni 1996 etwa hat einen Jahreszyklus bis 1. Juni 1997, 1. Juni 1998, usw. zur Folge. In Zukunft wird jedes Jahr am 1. Juni der Jahrestag dieses signifikanten Tops anstehen. Das gilt auch für das zyklische Datum eines signifikanten Bodens.

Kürzere zeitliche Unterteilungen

Zu Abwandlungen des Jahreszyklus kommt es, wenn er in 3/4 unterteilt wird (Abbildung

Zeit

abschnitte von 1/4, 1/3,           2/3 und

10.8). Da ein Jahreszyklus etwa 365 Tage umfasst, entspricht eine Unterteilung in 1/4 9091 Kalendertagen, eine Unterteilung in 1/3 120122 Kalendertagen, eine Unterteilung in 1/2 180182 Kalendertagen, eine Unterteilung in 2/3 240244 Kalendertagen und eine Unterteilung in 3% 270274 Kalendertagen. Diese Unterteilungen geben die wichtigsten zyklischen Erscheinungen wieder.

Kombination des Jahreszyklus mit seinen Unterteilungen

Eine weitere Abwandlung des Jahreszyklus ist die Kombination der zyklischen Daten für ein Jahr und für die durch die Unterteilung entstehenden Zeitintervalle. So kann das aktuelle Zeitintervall vielleicht 1 1/4 Jahreszyklen oder auch 2'/2 Zeitzyklen vom langfristigen Gipfel oder Boden entfernt liegen. Es ist sehr wichtig, über diese zyklischen Daten genau Buch zu führen, denn sie erstrecken sich in die Zukunft. Das Studium dieser Zyklen dient der Ermittlung von ClusterBildung bei zyklischen Daten in der Zukunft, die auf ein Top, einen Boden oder eine Trendwende hinweisen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Mais mit Laufzeit September, zyklischer Monatschart für Mai

 

Nummer      Monat          Monatshoch und tief mit Datum      

                        Datum          Kurs   Datum          Kurs

1         5         600520         120,87          600502         117,25

2         5         610515         121,00          610523         116,25

3         5         620504         119,62          620529         114,50

4         5         630531         121,00          630501         117,25

5         5         640506         123,87          640515         120,37

6         5         650505         129,75          650525         124,75

7         5         660531         125,75          660504         122,62

8         5         670526         138,62          670518         132,50

9         5         680508         120,62          680522         117,37

10       5         690521         132,12          690526         124,50

11       5         700501         129,13          700518         126,13

12       5         710528         148,38          710519         139,75

13       5         720524         129,50          720531         126,75

14       5         730530         213,62          730502         165,00

15       5         740501         269,00          740507         238,00

16       5         750520         272,25          750528         251,00

17       5         760527         284,75          760503         269,00

18       5         770503         256,00          770520         242,00

19       5         780530         271,50          780502         241,50

20       5         790502         280,00          790517         263,75

21       5         800505         298,00          800529         284,50

22       5         810501         377,00          810526         349,00

23       5         820503         289,75          820528         276,00

24       5         830503         312,75          830527         290,50

25       5         840525         330,00          840514         314,00

26       5         850501         269,50          850529         256,50

27       5         860509         220,00          860530         199,75

28       5         870512         205,50          870501         183,75

29       5         880531         234,50          880513         211,25

30       5         890505         268,25          890530         239,00

31       5         900511         286,00          900522         268,50

32       5         910506         254,25          910530         241,00

33       5         920515         267,25          920501         247,50

34       5         930503         238,75          930526         228,50

 

 

 

Zyklischer Monatschart

 

 

Zyklische Daten und zeitliche Unterteilung.

Praktische Anwendung der zyklischen Daten beim Trading

Mit der korrekten Konstruktion eines PrimärtrendindikatorCharts verfügt der Trader über einen Chart voller langfristiger Gipfel und Böden und über die Kurse und Daten, die diesen Tops und Böden entsprechen. Diese Daten sollten in einer Tabelle festgehalten werden, aus der das Datum jedes langfristigen Tops oder Bodens ersichtlich ist.

PrimärtrendMonatschart. Bei der Analyse zyklischer Daten gilt: je mehr Daten, desto besser. Der Trader hält Ausschau nach zukünftig relevanten Zyklen, um bevorstehende Tops, Böden und Trendwenden exakt prognostizieren zu können. Wie bereits erwähnt, fertigt man solche Aufzeichnungen am besten an, indem man mit dem PrimärtrendindikatorChart beginnt und alle langfristigen Tops und Böden in eine Tabelle einträgt. Der beste Ausgangszeitraum ist dabei der Monatschart. Der Monatschart eines Primärtrends enthält normalerweise mindestens zwei signifikante Tops oder Böden innerhalb der Laufzeit eines bestimmten Kontrakts. Stehen dem Trader die Monatscharts über 10 bis 20 Jahre zur Verfügung, kann er auf Grundlage der Clusterbildung um bestimmte Kalenderdaten herum zuverlässige Prognosen zukünftiger Tops und Böden stellen.

PrimärtrendWochenchart. Der zweite wichtige Trendindikator, der zur Ermittlung signifikanter zyklischer Daten konstruiert und analysiert werden muss, ist der PrimärtrendWochenchart. Dieser Chart bietet dem Trader mehr zyklische Daten für Prognosen. Er enthält auch die KontraktHochs und Tiefs und alle langfristigen Tops und Böden, die auf dem PrimärtrendMonatschart vorkommen. Für Prognosen sind jene Daten besonders interessant, bei denen es zu Überschneidungen kommt. Auch hier spielt eine Rolle, bei welchen Kalenderdaten sich Cluster langfristiger Tops und Böden bilden. Die langfristigen Tops und Böden aus Wochencharts über fünf bis zehn Jahre liefern genügend Beispiele für solche zyklischen Daten.

PrimärtrendTageschart. Der dritte wichtige Trendindikator, der zur Ermittlung signifikanter zyklischer Daten konstruiert und analysiert werden muss, ist der PrimärtrendTageschart. Dieser Chart bietet dem Trader noch mehr zyklische Daten für Prognosen als der PrimärtrendWochenchart. Er enthält die KontraktHochs und Tiefs und alle langfristigen Tops und Böden, die auf PrimärtrendMonats und Wochencharts vorkommen. Ausserdem enthält er langfristige Tops und Böden, die zwar auf dem Wochenchart, nicht aber auf dem Monatschart vorkommen.

Kurzfristig orientierte Trader sollten ihren Schwerpunkt auf die Zyklen des Tagescharts legen. Stellt der Trader den Kontrakt vom ersten TradingTag an dar, sollten sich bis zu der Phase, in der der Kontrakt zum umsatzstärksten Markt wird, eine Reihe 90TagesZyklen etabliert haben. Diese Daten sind für die Prognose zukünftiger Tops und Böden interessant.

Ausgeprägte zeitliche Bewegungen

Wer lernen will, wie man einen Swing Chart konstruiert, sollte damit möglichst nach einer ausgeprägten zeitlichen Bewegung beginnen. Bei näherer Betrachtung der kurzfristigen Marktzy klen zeigt sich, dass eine ausgeprägte Bewegung von TopzuTop, TopzuBoden, BodenzuBoden oder BodenzuTop oft einem 90TagesZyklus entspricht. Ist der Markt also 90 Kalendertage von einem langfristigen Top entfernt und befindet sich gerade im Abwärtstrend, ist 90 Tage nach diesem Top mit den ersten Anzeichen für Bodenbildung zu rechnen. Von BodenzuTop gilt das umgekehrt.

Der Trader kann damit nicht nur Schwingungen nach oben und unten prognostizieren, sondern darf mit Gipfelbildung rechnen, wenn sich ein Markt 90 Kalendertage von einem vorangegangenen langfristigen Top oder Boden entfernt befindet. Dabei ist zu beachten, dass dieser Zyklus zur Prognose zukünftiger Tops und Böden verwendet wird, nicht zur Prognose von Trendwenden.

Sie wissen ja, eine Trendwende erfolgt nur, wenn der Markt einen langfristigen Gipfel oder Boden überkreuzt, nicht bei der Ausbildung eines langfristigen Tops oder Bodens. Auch wenn sich also ein langfristiger Gipfel oder Boden gebildet hat, kann dieser Vorgang in Kombination mit der Zyklenanalyse nur ein Hinweis auf eine möglicherweise bevorstehende Trendwende sein.

Die Bedeutung des 90TagesZyklus

Sinn und Zweck der Analyse von zyklischen Daten ist in erster Linie die Ermittlung der Daten, an denen der Markt wohl in Zukunft ein Top oder einen Boden bilden wird. Der gebräuchlichste Zyklus ist dabei der 90TagesZyklus. Nähert sich der Markt einem 90TagesTop, sollte der Trader darauf achten, ob sich ein Signaltop ausbildet, die optimale Kombination von Zeit und Formation für die Prognose eines Tops. Steuert der Markt dagegen auf einen 90TagesBoden zu, sollte der Trader auf Anzeichen für die Bildung eines SignalBodens achten, der optimalen Kombination von Zeit und Formation für die Prognose eines Bodens.

Kombination der drei PrimärtrendCharts zur Prognose von Tops und Böden

Die Kombination der drei PrimärtrendCharts macht diese Technik zu einer effektiven Methode zur Prognose zukünftiger Tops und Böden. Es ist sehr wichtig, auf den Monat, die Woche und den Tag genau vorhersagen zu können, wann sich ein signifikanter Gipfel oder Boden ausbilden wird. Nach eingehender Betrachtung von Monatsdaten über 10 Jahre kann der Trader beispielsweise mit grosser Genauigkeit bestimmen, in welchem Monat der Kontrakt ein Top oder einen Boden ausbilden wird. Er kann sogar bestimmen, in welcher Woche dieses Monats der Gipfel oder Boden auftreten wird und an welchem Tag des Monats und der Woche.

Je nach Aggressivität wird der Trader statt des PrimärtrendMonatscharts als Prognosegrundlage den Sekundär oder TertiärtrendMonatschart verwenden. Diese Charts bieten ihm eine grössere Auswahl an Gipfel und Bodendaten und weisen auch eher Cluster auf, weil sie so viele Daten enthalten. Auf Wochenund Tagescharts ist diese Praxis ebenfalls anwendbar.

Prognose von Tops und Böden auf Grundlage zyklischer Daten

Auf Grundlage zyklischer Daten kann man wohl zukünftige Tops und Böden leichter ermitteln, nicht jedoch Trendwenden. Zu einer Trendwende kommt es nur dann, wenn ein Swing Top oder Bottom überkreuzt wird. Eine solche Wende kann mehrere Tage oder Wochen nach der Ausbildung eines zyklischen Gipfels oder Bodens erfolgen. Die intensive Analyse des Zeitraums, der zwischen zyklischem Gipfel oder Boden und Trendwende liegt, erleichtert dem Trader eine genauere Prognose, wann in Zukunft eine echte Trendwende zu erwarten ist. Zu diesem Zweck sammelt man Informationen über die Daten von Trendwenden und projiziert sie in die Zukunft  nach dem glei chen Schema wie bei der Prognose von Swing Tops und Bottoms. Anschliessend achtet man auf Clusterbildung bei den zyklischen Daten, die anzeigt, wann solche Trendwenden in der Vergangenheit stattgefunden haben. Auf diese Weise kann der Trader zukünftige Trendwenden mit grosser Genauigkeit vorhersagen.

Neben der Kombination von Swing Charts zur Verbindung von Zeit und Formation gibt es auch die Möglichkeit, zukünftige Trendwenden durch Kombinieren von zyklischen Daten, insbesondere auf Grundlage des 90TagesZyklus mit Signaltop bzw. boden zu prognostizieren. Wie in Kapitel 37 dargestellt, ist nach einer ausgeprägten zeitlichen Bewegung auf ein Signaltop oder einen Signalboden als Indiz für eine bevorstehende Trendwende zu achten.

Sicher erinnern Sie sich an die Formulierung „nach einer ausgeprägten Bewegung von Kurs und Zeit" aus der Definition des Signaltops bzw. Signalbodens. Anhand des 90TagesZyklus kann der Trader ein solches Signaltop bzw. einen Signalboden leichter ermitteln. Da viele zyklische Tops und Böden mit dem 90TageZyklus korrelieren, kann er als ausgeprägte zeitliche Bewegung bezeichnet werden. Achten Sie auf Signaltops und böden, wenn ein 90TagesZyklus ansteht.

Obwohl der 90TagesZyklus bevorzugter Gegenstand von Forschungen und Abhandlungen ist, kann man auch den 180Tages, den 270Tages und den 1JahresZyklus verwenden. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Ziel der Prognose anhand von zyklischen Daten die möglichst exakte Ermittlung des Monats, der Woche und des Tages ist, an dem ein zyklischer Gipfel oder Boden auftreten wird. Es ist daher wichtig, möglichst viele Informationen über vergangene Gipfel und Böden zu sammeln, da diese Daten für die Prognose zukünftiger Gipfel und Böden von Nutzen sein können. Deshalb sollte der Trader den PrimärtrendChart mit dem grössten Zeitintervall zu Rate ziehen. Mit der Kombination von Monats. Wochen und TagesSwing Charts lässt sich der zukünftige Gipfel oder Boden dann genauer bestimmen.

SAISONALITÄT

Den zyklischen EinJahresChart kann man auch als Saisonalchart bezeichnen. Dieser Chart unterscheidet sich jedoch von der herkömmlichen Saisontechnik, wie sie von zahlreichen Analysten angewandt wird: Diese ermittelt die Zeiträume für einen wahrscheinlichen Anstieg oder Einbruch anhand der grössten Dollarbewegungen, die in der Vergangenheit im Laufe eines Jahres stattgefunden haben.

Konstruktion einer einfachen Jahresprognose von Tops und Böden auf Grundlage des Monatscharts

Für eine einfache Prognose von Tops und Böden ist es erforderlich, die vorangegangenen langfristigen Tops und Böden zum Zeitpunkt ihres Auftretens auf BlankoChartpapier einzuzeichnen (Tabelle 10.2). Die Daten können einem PrimärtrendMonats, Wochen oder Tageschart entnommen werden  ein weiterer Grund dafür, über diese Daten sorgfältig Buch zu führen.

Um eine einfache Jahresprognose von Tops und Böden zu konstruieren, braucht der Analyst ein leeres Blatt Chartpapier, einen grünen Stift, einen roten Stift, ein Lineal und eine Sammlung von Daten über langfristige Tops und Böden inklusive der zugehörigen Kurse und Zeitpunkte. Das Chartpapier muss so lang sein, dass der Trader die Prognose für ein ganzes Jahr darauf unterbringen kann.

Als erster Schritt werden die zu prognostizierenden Zeitintervalle am unteren Rand des Charts abgetragen. Auf einem Monatschart führen Sie hier die Monate auf, auf einem Wochenchart die Wochenenddaten und auf einem Tageschart die Kalendertage .

 

Original Gann_Chart. Saisonchart füpr Weizen 1847 bis 1937

 

 

 

 

 

 

Der Kurs spielt für diesen einfachen PrognoseChart keine Rolle, doch es erleichtert die Sache, wenn Sie auf der linken Seite des Charts die Gesamtkursspanne oder zumindest die

 

 

 

Kalenderjährliche Hochs und Tiefs für Sojabohnen mit Laufzeit November

Nummer      Jahr    Kurs   Datum          Kurs   Datum

1         1960  220,00          600811         206,12          600121

2         1961  263,50          610425         215,75          610103

3         1962  250,00          621024         229,25          620806

4         1963  291,50          631108         240,12          630109

5         1964  282,50          641002         237,62          640721

6         1965  259,75          651214         242,25          650526

7         1966  334,50          660719         258,00          660103

8         1967  291,37          670605         261,25          671002

9         1968  273,25          680315         239,25          681202

10       1969  248,00          691024         233,12          690729

11       1970  310,25          701028         242,37          700106

12       1971  342,25          710716         278,00          710104

13       1972  386,75          721115         295,75          720113

14       1973  929,00          730814         345,25          730112

15       1974  956,00          741004         506,00          740408

16       1975  699,00          750102         464,00          751118

17       1976  777,25          760707         483,00          760127

15       1977  797,50          770607         497,00          770816

19       1978  731,00          781030         554,00          780117

20       1979  833,00          790622         625,00          791029

21       1980  930,50          801105         631,00          800402

22       1981  871,00          810409         625,00          811116

23       1982  708,00          820201         518,00          821004

24       1983  968,50          830913         585,25          830104

25       1984  771,00          840620         568,50          840921

26       1985  624,00          850121         488,00          851118

27       1986  552,25          860430         465,25          860825

28       1987  624,50          870616         460,25          870217

29       1988  1046,00       880623         608,50          880104

30       1989  760,50          890320         540,00          891016

31       1990  682,00          900501         552,00          901114

32       1991  650,00          910802         517,00          910710

33       1992  651,00          920601         524,50          921005

34       1993  757,50          930719         576,00          930616

 

 

10JahresSpanne angeben. Der Kurs ist erst für den Aufbat eines komplexeren PrognoseCharts ein massgeblicher Aspekt Sind die Zeitintervalle auf dem Chart eingetragen, kann de Analyst anhand seiner Datensammlung die langfristigen Swin Tops und Bottoms für den fraglichen Markt ermitteln.

Im zweiten Schritt werden zur Identifikation der langfristiger Tops über den Monatsbezeichnungen Pfeile eingezeichnet Dafür benutzen Sie den roten Stift. Markieren Sie das Zeitinter vall auf dem Chart für den Monat, in dem ein langfristiges Toi aufgetreten ist. Ist etwa im Januar ein langfristiges Top zr erkennen, zeichnen Sie einen roten Pfeil oben auf den Char über das Zeitintervall, das den Monat Januar angibt. Ist da nächste langfristige Top im März aufgetreten, zeichnen Sie der Pfeil oben auf den Chart über das Zeitintervall, das den Mona März angibt. Diesen Vorgang wiederholen Sie für alle in Ihre Datensammlung enthaltenen Jahre.

Als nächstes zeichnen Sie zur Identifikation langfristiger Böder Pfeile unten über die Monatsbezeichnungen auf den Chart Benutzen Sie dafür den grünen Stift und markieren Sie da Zeitintervall auf dem Chart für den Monat, in dem ein langfristi ger Boden aufgetreten ist. Ist etwa im Februar ein langfristige Boden zu erkennen, zeichnen Sie mit grüner Farbe einen Pfe unten auf den Chart über das Zeitintervall, das den Mona Februar angibt. Ist der nächste langfristige Boden im Juli auf getreten, zeichnen Sie einen Pfeil unten auf den Chart über da Zeitintervall, das den Monat Juli angibt. Diesen Vorgang wie derholen Sie für alle in Ihrer Datensammlung enthaltene Jahre.

Der vierte Schritt ist die Identifikation der Monate, in denen sic gehäuft Tops und Böden ausgebildet haben  sogenannt Cluster. Dieser Chart soll dem Trader einen allgemeine Überblick über den Markt verschaffen, denn er enthält die lang_ fristigen Tops und Böden der Monatscharts. Sinn und Zweck ist, die Monate zu ermitteln, in denen der Markt in der Vergangenheit zu Gipfel bzw. Bodenbildung neigte.

Konstruktion einer einfachen Jahresprognose von Tops und Böden auf Grundlage des Wochencharts

Als erstes werden die ermittelten Wochenenddaten am unteren Rand des Charts abgetragen.

Der Kurs spielt für diesen einfachen PrognoseChart keine Rolle, doch es erleichtert die Sache, wenn Sie auf der linken Seite des Charts die Gesamtkursspanne oder zumindest die 10JahresSpanne angeben. Der Kurs ist erst für den Aufbau eines komplexeren PrognoseCharts ein massgeblicher Aspekt.

Sind die Zeitintervalle auf dem Chart eingetragen, kann der Analyst anhand seiner Datensammlung die langfristigen Swing Tops und Bottoms für den fraglichen Markt ermitteln.

Im zweiten Schritt werden zur Identifikation der langfristigen Tops über den jeweiligen Wochenbezeichnungen Pfeile eingezeichnet. Dafür benutzen Sie den roten Stift. Markieren Sie das Zeitintervall auf dem Chart für die Woche, in der ein langfristiges Top aufgetreten ist. Ist etwa in der Woche bis 4. Januar ein langfristiges Top zu erkennen, zeichnen Sie einen roten Pfeil oben auf den Chart über das Zeitintervall, das die Woche bis 4. Januar angibt. Ist das nächste langfristige Top in der Woche bis 10. März aufgetreten, zeichnen Sie den Pfeil oben auf den Chart über das Zeitintervall, das die Woche bis 10. März angibt. Diesen Vorgang wiederholen Sie für alle in Ihrer Datensammlung enthaltenen Jahre.

Als nächstes zeichnen Sie zur Identifikation langfristiger Böden Pfeile unten über die Wochenbezeichnungen auf den Chart. Benutzen Sie dafür den grünen Stift und markieren Sie das Zeitintervall auf dem Chart für die Woche, in der ein langfristiger Boden aufgetreten ist. Ist etwa in der Woche bis 10. Februar ein langfristiger Boden zu erkennen, zeichnen Sie mit grüner Farbe einen Pfeil unten auf den Chart über das Zeitintervall. das die Woche bis 10. Februar angibt. Ist der nächste langfristige Boden in der Woche bis 16. Juli aufgetreten, zeichnen Sie einen Pfeil unten auf den Chart über das Zeitintervall, das die Woche bis 16. Juli angibt. Diesen Vorgang wiederholen Sie für alle in Ihrer Datensammlung enthaltenen Jahre.

Der vierte Schritt ist die Identifikation der Wochen, in denen sich gehäuft Tops und Böden ausgebildet haben  sogenannte Cluster. Dieser Chart soll dem Trader einen detaillierteren Überblick über den Markt verschaffen als der Monatschart, jedoch noch nicht so genau wie beim Tageschart, denn er enthält lediglich die langfristigen Tops und Böden der Wochencharts. Sinn und Zweck ist, die Wochen zu ermitteln, in denen der Markt in der Vergangenheit zu Gipfel bzw. Bodenbildung neigte.

Konstruktion einer einfachen Jahresprognose von Tops und Böden auf Grundlage des Tagescharts

Der erste Schritt ist die Konstruktion eines Charts für das ganze Kalenderjahr.

Der Kurs spielt für diesen einfachen PrognoseChart keine Rolle, doch es erleichtert die Sache, wenn Sie auf der linken Seite des Charts die Gesamtkursspanne oder zumindest die 10JahresSpanne angeben. Der Kurs ist erst für den Aufbau eines komplexeren PrognoseCharts ein massgeblicher Aspekt. Sind die Zeitintervalle auf dem Chart eingetragen, kann der Analyst anhand seiner Datensammlung die langfristigen Swing Tops und Bottoms für den fraglichen Markt ermitteln.

Im zweiten Schritt werden zur Identifikation der langfristigen Tops über den jeweiligen Tagesbezeichnungen Pfeile eingezeichnet. Dafür benutzen Sie den roten Stift. Markieren Sie das Zeitintervall auf dem Chart für den Tag, an dem ein langfristiges Top aufgetreten ist. Ist etwa am 5. März ein langfristiges Top zu erkennen, zeichnen Sie einen roten Pfeil oben auf den Chart über das Zeitintervall, das den 5. März angibt. Ist das nächste langfristige Top am 10. April aufgetreten, zeichnen Sie den Pfeil oben auf den Chart über das Zeitintervall, das den 10. April angibt. Diesen Vorgang wiederholen Sie für alle in Ihrer Datensammlung enthaltenen Jahre.

Statt zur Identifikation langfristiger Tops rote Pfeile oben auf den Chart zu zeichnen, markiert der Analyst den Kurs, bei dem sich das Top gebildet hat, im entsprechenden Monatsintervall auf dem Chart mit einem „X".

Ist etwa für Sojabohnen mit Laufzeit November im Juni 1988 bei $10,46 ein langfristiges Top zu erkennen, würde der Analyst auf dem saisonalen Monatschart von Preis und Zeit ein rotes ..X" auf die Zeitlinie machen, die dem Monat Juni entspricht, und auf die Kurslinie, die $10,46 entspricht (Abbildung 10.13). Auch zur Ermittlung von Böden entspricht diese Technik im Wesentlichen der eben beschriebenen. Statt zur Identifikation langfristiger Böden grüne Pfeile unten auf den Chart zu zeichnen, markiert der Analyst den Kurs, bei dem sich der Boden gebildet hat, im entsprechenden Monatsintervall auf dem Chart mit einem „X".

Ist etwa für Mais mit Laufzeit Dezember im Juli 1988 bei $2,72 1/2 ein langfristiger Boden zu erkennen, würde der Analyst auf dem saisonalen Monatschart von Preis und Zeit ein grünes „X" auf die Zeitlinie machen, die dem Monat Juli entspricht, und auf die Kurslinie, die $2,72'/2 entspricht.

Das Gleiche wiederholt sich für den Wochenchart. Hier ist für Sojabohnen mit Laufzeit November in der Woche bis 24. Juni 1988 bei $10,46 ein langfristiges Top zu erkennen. Der Analyst macht nun auf dem saisonalen Wochenchart von Preis und Zeit ein rotes „X" auf die Zeitlinie, die der Woche bis 24. Juni entspricht, und auf die Kurslinie, die $10,46 entspricht.

Für Mais mit Laufzeit Dezember ist in der Woche bis 29. Juli 1988 bei $2,72'/2 ein langfristiger Boden zu erkennen. Der Analyst macht nun auf dem saisonalen Wochenchart von Preis und Zeit ein grünes „X" auf die Zeitlinie, die der Woche bis 29. Juli entspricht, und auf die Kurslinie, die $2,72'/2 entspricht.

Das Gleiche wiederholen Sie nun noch für den Tageschart. Hier ist für Sojabohnen mit Laufzeit November am 23. Juni 1988 bei $10,46 ein langfristiges Top zu erkennen. Der Analyst macht nun auf dem saisonalen Tageschart von Preis und Zeit ein rotes .,X" auf die Zeitlinie, die dem 23. Juni entspricht, und auf die Kurslinie, die $10,46 entspricht.

Für Mais mit Laufzeit Dezember ist am 28. Juli 1988 bei $2,72 1/2 ein langfristiger Boden zu erkennen. Der Analyst macht nun auf dem saisonalen Tageschart von Preis und Zeit ein grünes „X" auf die Zeitlinie, die dem 28. Juli entspricht, und auf die Kurslinie, die $2,72'/2 entspricht.

Der Wert des saisonalen Charts von Preis und Zeit

Der Wert des saisonalen Charts von Preis und Zeit liegt darin, dass der Analyst daraus ersehen kann, auf welchem Kursniveau der Markt Gipfel und Böden ausbildet. Das ist deshalb so wichtig, weil saisonale Tendenzen manchmal nicht greifen. Das passiert gewöhnlich, wenn sich ein Markt im saisonalen Aufwärtstrend auf historisch hohem Kursniveau bewegt, oder wenn ein Markt im saisonalen Abwärtstrend ein historisch tiefes Kursniveau verzeichnet.

So zeigen Sojabohnen mit Laufzeit November nach dem 23. Juni eine saisonale Tendenz zur Schwäche. Das ist ein nützlicher Hinweis, wenn der Markt sich auf hohem Kursniveau befindet, jedoch ein weitgehend unbrauchbarer, wenn auf niedrigem Kursniveau gehandelt wird. Durch die saisonale Analyse von Preis und Zeit kann der Trader erkennen, bei welchen Kursniveaus oder bereichen der Markt in Bestätigung des saisonalen Trends zur Ausbildung von Gipfeln oder Böden neigt, und bei welchen Kursniveaus oder bereichen der Markt traditionell gegenläufige Tendenzen zeigt.

Abwandlungen des saisonalen Charts

In den bisherigen Abschnitten wurden langfristige Tops bzw. Böden zur Ermittlung zukünftiger langfristiger Tops bzw. Böden benutzt. In Abwandlung dieser Methode kann man statt langfristiger auch monatliche Tops und Böden verwenden.

Bei dieser Methode betrachtet der Analyst einen bestimmten Kalendermonat und stellt fest, an welchen Kalendertagen der Markt ein Monatshoch oder tief verzeichnet hat. Im Unterschied zum Monatschart werden hier nicht die langfristigen Tops und Böden ermittelt, denn ein Monatshoch oder tief ist nicht unbedingt auch ein langfristiger monatlicher Gipfel oder Boden. So kann ein langfristiger Gipfel oder Boden vor dem Beginn des neuen Monats auftreten und während des ganzen Monats seine Richtung beibehalten.

Mit dieser Methode kann man feststellen, ob der Markt am Anfang, in der Mitte, oder gegen Ende des Monats zur Gipfelbildung neigt.

Saisonaler Monatschart. Bei diesem Chart wird der Vormonat D ei Null angesetzt. Dann werden Auf und Abwärtsbewegungen verfolgt (Abbildung 10.14). Der Trader kann daraus erseen, wie weit über den Schluss des Vormonats der Markt wohl steigt, und wie weit unter den Schluss des Vormonats der Markt wohl einbricht.

Saisonaler 10JahresChart. Einer von Ganns bevorzugten Charts war der saisonale 10JahresChart. Er zeigt dem Trader die saisonalen Tendenzen eines Marktes auf der Grundlage eines 10JahresZyklus. Auf diesem Chart beginnt der Analyst bei Null mit der Darstellung des neuen Jahres und verfolgt dann die Schwingungen, die der Markt in der Vergangenheit in zehehrkgen Abständen gezeigt hat.. Für eine Prognose für 1997 etwa würde der Analyst die Schwingungen des Marktes für 1987 einzeichnen, für 1977, 1967, 1957, 1947 und jedes weitere Jahr, das auf 7 endet. Der Trader erhält dadurch Gelegenheit, das TradingVerhalten des Marktes in 10JahresZyklen zu beobachten (Abbildung 10.15). Auf Grundlage dieses Charts kann die Richtung der Böden und Gipfel von Markt und Zeit prognostiziert werden.

SWING CHARTS

Grundlagen der Anwendung

Swing oder TrendindikatorCharts wurden bereits an anderer Stelle ausführlich besprochen (Kapitel 37). Aus einem korrekt konstruierten Swing Chart kann der Trader wertvolle TimingInformationen beziehen. Diese Informationen können dem Trader die Prognose der Dauer von Aufwärtsbewegungen und Korrekturen in einem Aufwärtstrend und Abwärtsbewegungen und Korrekturen in einem Abwärtstrend erleichtern.

Per definitionem sollten die Anstiegsphasen in einem aufwärts tendierenden Markt im Verlauf des Aufwärtstrends länger andauern. Eins der ersten Anzeichen für Gipfelbildung ist ein Anstieg, der weniger lange andauert als der vorangegangene Anstieg. Ausserdem sollten die Anstiegsphasen länger anhalten als die Korrekturen. Weitere Anzeichen für ein bevorstehendes Top sind eine Korrektur, die länger dauert als die vorangegangene Aufwärtsbewegung, und eine Korrektur, die länger dauert als eine vorangegangene Korrektur. Ein deutliches Indiz für eine bevorstehende Trendwende ist schliesslich die Kombination aus einer Aufwärtsbewegung, die nicht so lange dauert wie erwartet, und einer Korrektur, die länger andauert als erwartet.

Für einen abwärts tendierenden Markt gilt das Gegenteil. Per definitionem sollten die Einbrüche in einem abwärts tendierenden Markt im Verlauf des Abwärtstrends länger andauern. Eins der ersten Anzeichen für Bodenbildung ist ein Einbruch, der weniger lange anhält als der vorangegangene. Ausserdem sollten die Einbruchsphasen länger andauern als die Korrekturen.

Weitere Anzeichen für einen bevorstehenden Boden sind eine Korrektur, die länger dauert als die vorangegangene Abwärtsbewegung, und eine Korrektur, die länger dauert als eine vorangegangene Korrektur. Ein deutliches Indiz für eine bevorstehende Trendwende ist schliesslich die Kombination aus einer Abwärtsbewegung, die kürzer ist, und einer Korrektur, die länger dauert als erwartet.

Sie sehen einen Markt im Abwärtstrend. Ein Einbruch vom 13. März 1997 bis zum 21. März umfasste sechs Börsentage. Die Korrektur umfasste drei Börsentage. Der nächste Einbruch ging wieder über sechs Börsentage, die folgende Korrektur über drei Börsentage. Die nächste Abwärtsbewegung nahm sieben Börsentage in Anspruch, gefolgt von einem drei Tage währenden Anstieg.

Prognostiziert wird ein weiterer Einbruch von sechs Börsentagen oder mehr nach dem letzten Top. Ein Einbruch, der den

vorangegangenen nicht erreicht oder überschreitet, ist ein Anzeichen für einen Boden. Ausserdem gilt, wenn der Markt nicht mindestens sechs Börsentage fällt und die folgende Korrektur mehr als drei Börsentage in Anspruch nimmt, steht eine Trendwende nach oben bevor.

Platzierung von Zeitzielen und Zeitstops anhand des Swing Charts

Der Swing Chart kann auch zur Platzierung von Zeitzielen und Zeitstops verwendet werden. Dieser Chart bietet dem Trader die Gelegenheit, mit dem Markt zu gehen, statt gegen ihn.

So könnte ein Trader etwa im Aufwärtstrend den Swing Chart zur Prognose der Dauer der nächsten Aufwärtsbewegung heranziehen. Hat er eine LongPosition in Trendrichtung eingeommen, sollte er ernsthaft an Glattstellung denken, wenn ein Zeitziel oder ein Zeitstop erreicht wird.

Ein Zeitziel gilt dann als erreicht, wenn der Trader mit einem Trade Gewinn gemacht hat und der Markt das Datum erreicht, an dem nach dem Swing Chart eine Korrekturbewegung fällig wäre . An diesem Tag sollte der Trader den Gewinn bei Eröffnung, bei Schluss oder bei einem durch Percentage Retracement oder GannWinkel ermittelten Kurs mitehmen. Es geht einfach darum, die Position an dem Tag glattzustellen, für den der Swing Chart den nächsten Gipfel oder Boden ankündigt. Bei dieser Art der Gewinnmitnahme kann der T•ader auf der Grundlage zeitlicher Vorgaben mit dem Markt :ehen. Löst er die Position nicht auf, zeigt das, dass er gegen den Markt arbeitet. In diesem Fall kann er sein Ziel erreichen, dem er solange bei der Stange bleibt, bis ein starker Ausschlag erfolgt, der länger anhält als der vorangegangene. Das st mit höheren Risiken verbunden, denn wenn die Schwingung das vorgegebene Ziel exakt trifft, büsst der Trader seinen Gewinn ganz oder teilweise ein.

Ein Zeitstop gilt dann als erreicht, wenn der Trader mit einem Trade Verlust gemacht hat und der Markt das Datum erreicht, an dem nach dem Swing Chart eine Korrekturbewegung fällig wäre. An diesem Tag sollte der Trader den Verlust bei Eröffnung, bei Schluss oder bei einem durch Percentage Retracement oder GannWinkel ermittelten Kurs mitnehmen. Es geht einfach darum, die Position an dem Tag glattzustellen, für den den Swing Chart den nächsten Gipfel oder Boden ankündigt.

Bei dieser Art des Ausstoppens eines verlustbringenden Trades kann der Trader auf der Grundlage zeitlicher Vorgaben mit dem Markt gehen. Löst er die Position nicht auf, zeigt das, dass er gegen den Markt arbeitet. In diesem Fall kann er sein Ziel erreichen, indem er länger bei der Stange bleibt, als die Schwingung anzeigt, und auf einen starken Ausschlag wartet, der länger anhält als der vorangegangene. Das ist mit höheren Risiken verbunden, denn wenn die Schwingung exakt am ermittelten Punkt zu Ende geht, kann sich der Verlust durch das Beibehalten der Position noch vergrössern.

Kapitel 37 sollten gründlich studiert werden, denn ein korrekt konstruierter Swing Chart liefert wertvolle Informationen fürs MarktTiming. Die Dauer der Auf und Abwärtsschwingungen sollte festgehalten und analysiert werden, um Marktstärke und rhythmus zu ermitteln. Der Swing Chart gibt Hinweise darauf, wann sich ein Gipfel oder Boden oder eine Trendwende abzeichnet. In erster Linie ist dabei zu beachten, dass im Aufwärtstrend Anstiegsphasen zeitlich vorangegangenen Aufwärtsschwingungen entsprechen oder diese überschreiten sollten, und im Abwärtstrend Einbrüche zeitlich vorangegangenen Abwärtsschwingungen entsprechen oder diese überschreiten sollten. Auf Grundlage der Schwingungsdauer kann dann Gewinn mitgenommen oder Verlust begrenzt werden.

QUADRATURCHARTS

Die Quadratur einer Spanne

Das Kapitel über GannWinkel hat dem Analysten die Bedeutung der Spanne des Marktes für die Ermittlung von Unterstützung und Widerstand vor Augen geführt. In diesem Kapitel wurden unter anderem die durch Quadratur nach Gann gebildeten Kursbereiche erläutert. Doch die Quadratur nach Gann hat auch einen massgeblichen zeitlichen Aspekt, der hier geschildert werden soll. Beim gannschen „Square Chart" werden auf Grundlage von Spannen und massgeblichen Zeiteinteilungen innerhalb der Spanne weitere Tops und Böden ermittelt.

Konstruktion des QuadraturCharts mit Zeiteinteilungen. Bei der Konstruktion der GannQuadratur fürs Timing sind die gleichen Schritte zu vollziehen wie bei der GannQuadratur zut Ermittlung von Unterstützungs und Widerstandskurs.

1 Schritt: Finden Sie eine langfristige Spanne. (Eine langfristige Spanne wird gebildet aus einem langfristigen Top unc einem langfristigen Boden.)

2 Schritt: Unterteilen Sie die Spanne vertikal in Zeitintervalle.

Die massgeblichen Zeitintervalle sind hier 25, 50 und 75% de Spanne . Diese Punkte entsprechen jeweil: einem zeitlichen Retracement auf 'A ,'/2 und 3/4. Bei einer Span ne von 50 zum Beispiel sind 25% der ZeitQuadratur gleicl Spanne mal 0,25. Bei diesem Beispiel sind das:

50 x 0,25 = 12,5

Das Zeitintervall entspricht dabei dem zugrunde liegendes Charttyp  Monats, Wochen oder Tageschart. In diesem Fa ergäben 25% der Zeit also 12,5 Monate, Wochen oder Tage. Fünfzig Prozent der ZeitQuadratur sind gleich Spanne me 0,50. Bei diesem Beispiel sind das:

50 x 0,50 = 25

 

Quadratur einer Spanne, Zeiteinteilungen. Top 1472, Boden = 884, Spanne = 588; 1/2 Quadratur = 29,4 Monate 1/4 Quadratur = 14,7 Monate. Mit Tops, Böden oder Trendwenden is bei den Zeiteinteilungen 1/4 und 1/2 zu rechnen.

Das Zeitintervall muss dabei dem zugrunde liegenden Chartty entsprechen  also dem Monats, Wochen oder Tageschart. I diesem Fall ergäben 50% der Zeit also 25 Monate, Woche oder Tage

Fünfundsiebzig Prozent der ZeitQuadratur sind gleich Spanne mal 0,75. Bei diesem Beispiel sind das:

50 x 0,75 = 37,5

Das Zeitintervall muss dabei dem zugrunde liegenden Charttyp entsprechen  also Monats, Wochen oder Tageschart (Abbildung 10.20).

3 Schritt: Identifizieren Sie diese Zeitintervalle auf dem Chart.

Es ist wichtig, diese Zeitintervalle auf dem Chart zu markieren, da sie die Daten darstellen, an denen der Markt möglicherweise ein Top oder einen Boden bildet. Oft zeigt der Markt an diesen Daten starke Volatilität.

Diese Zeitintervalle behalten ihre Gültigkeit, solange der Markt innerhalb der Spanne bleibt, auf deren Grundlage sie ermittelt wurden. Sobald die Spanne gesprengt wird, sind die Daten für Tops und Böden nicht mehr zuverlässig. Es ist ratsam, hier auf signifikante Spannen wie Gesamtspannen oder die zweit oder drittgrösste Spanne zurückzugreifen, denn diese Spannen werden über einen längeren Zeitraum eingehalten. Ausserdem ist hier die Wahrscheinlichkeit höher, Signale für die Bildung signifikanter Gipfel oder Böden zu erhalten. Man kann auch diE Kontraktspanne zugrunde legen oder die grossen Spannen au. dem Tageschart, sollte dabei jedoch bedenken, dass diesE Spannen während der Laufzeit des Kontraktes oft überschritten werden.

Weitere Zeiteinteilungen, die für die Ermittlung zukünftiger Topf und Böden herangezogen werden können, sind die 33% unc die 67%Intervalle. Sie entsprechen 1/3 bzw. 2/3 ZeitRetracements. Ein 33%ZeitRetracement wird ermittelt, indem mar die Spanne mit 0,33 multipliziert, ein 67%ZeitRetracement indem man die Spanne mit 0,67 multipliziert. Bei unserem Beispiel mit einer Spanne von 50 läge ein ZeitRetracement auf 33% bei 16,5 Monaten, Wochen oder Tagen. Ein ZeitRetracement auf 67% läge bei einer Spanne von 50 bei 33,5 Monaten, ,"lochen oder Tagen.

ZeitCluster. Wie bereits erwähnt, kann man bevorstehende Tops oder Böden mit grösster Sicherheit ermitteln, wenn zwei Dder mehr TimingDaten auf dieselben Zeitintervalle fallen. Der Markt besteht aus mehreren langfristigen Spannen, die zusammen die Kontraktspanne oder die Gesamtspanne ergeben. Aufgrund dieser Überschneidungen gilt der Zeitpunkt als Desonders aussagekräftig, auf den mehrere QuadraturDaten

eichzeitig hinweisen.

So kann es beispielsweise vorkommen, dass 1/4 einer Quadra

auf die gleichen Wochen trifft wie 1/2 der Quadratur einer anderen Spanne (Abbildung 10.21). Solche Phänomene sind pesonders zu beachten, da sie oft auf die Bildung signifikanter Tops oder Böden hinweisen. Das gilt insbesondere, wenn der Markt sich auf oder in der Umgebung von einem historischen Gipfel oder Boden befindet .

Quadratur eines Kurshochs

Eine von Gann verwendete Methode ist die Quadratur eines K.Jrshochs. Durch die Quadratur eines Marktes auf Grundlage e nes Kurshochs ergeben sich zusätzliche Zeitintervalle, die auf Gipfel oder Bodenbildung hin zu beobachten sind. Diese Methode ist besonders effektiv beim Wochenchart. Für die DJadratur eines Hochs muss der Analyst den langfristigen Gip

und den dem jeweiligen Markt entsprechenden Massstab Kennen. Auch hier eignen sich das historische Hoch oder das zweit oder dritthöchste Hoch besonders gut für die Prognose zukünftiger Tops und Böden. Im Gegensatz zur Quadratur einer Spanne erstreckt sich die Quadratur eines Kurshochs in die Jnendlichkeit, denn jedes vergangene Hoch hat eine mathematische Korrelation zu jedem zukünftigen Hoch oder Tief.

 

Quadratur einer Spanne, »Quadratur in der Quadratur

 

Quadratur einer Spanne. Top = 749, Boden = 5971/2, Spanne = 151 1/2; 1/2 = 18,94 Monate, 1/4 = 9,47 Monate.

 

Nehmen wir an, Sojabohnen mit Laufzeit November haben bei 10,46 1/2 ein historisches Hoch. Der Massstab für Sojabohnen beträgt 4 Cents pro Woche. Auf dieser Grundlage wurde, ausgehend vom signifikanten Gipfel in der Woche bis 24. Juni 1988, alle 262 Wochen ein Top oder Boden projiziert. Die Quadratur des Hochs erhielten wir durch Division des historischen Hochs von 10,46'/2 durch 4 Cents pro Woche. Das ergab einen Zyklus von 262 Wochen. Alle 262 Wochen, also etwa alle 5 Jahre, sollte der Trader, ausgehend von der Woche bis 24. Juni 1988, in Zukunft mit einem Top oder Boden rechnen.

Zwar wird die Quadratur eines Hochs bevorzugt auf Wochencharts angewandt, doch es können auch andere Charts zugrunde gelegt werden, vor allem der Monatschart. Betrachten wir noch einmal den Markt für Sojabohnen mit Laufzeit November mit dem historischen Hoch bei 10,46 1/2 im Juni 1988. Bei einem Massstab von 8 Cents pro Monat käme es auf dem Monatschart für Sojabohnen mit Laufzeit November alle 131 Monate zur Quadratur. Also ist von diesem Hoch aus alle 131 Monate  knapp 11 Jahre  mit einem signifikanten Gipfel oder Boden zu rechnen. In unserem Fall wäre der Juni 1999 ein interessantes Zeitintervall für die Bildung eines signifikanten Gipfels oder Bodens.

Quadratur eines Kurstiefs

Eine weitere von Gann verwendete Methode ist die Quadratur eines Kurstiefs. Durch die Quadratur eines Marktes auf Grundlage eines Kurstiefs ergeben sich zusätzliche Zeitintervalle, die auf Gipfel oder Bodenbildung hin zu beobachten sind. Diese Methode ist besonders effektiv beim Wochenchart. Für die Quadratur eines Tiefs muss der Analyst den langfristigen Boden und den dem jeweiligen Markt entsprechenden Massstab kennen. Auch hier eignen sich das historische Tief oder das zweit oder dritttiefste Tief besonders gut für die Prognose zukünftiger Tops und Böden. Im Gegensatz zur Quadratur einer Spanne erstreckt sich die Quadratur eines Kurstiefs in die Unendlichkeit, denn jedes vergangene Tief hat eine mathematische Korrelation zu jedem zukünftigen Hoch oder Tief (Abbildung 10.23).

Nehmen wir an, Mais mit Laufzeit Juli hat bei 1,54 ein signifikantes Tief, ausgehend vom 17. Februar 1987. Der Massstab für Mais beträgt 2 Cents pro Woche. Auf dieser Grundlage wurde, ausgehend vom langfristigen Boden in der Woche bis 21. Februar 1988, alle 77 Wochen ein Top oder Boden projiziert. Die Quadratur des Tiefs erhielten wir durch Division des Tiefs bei 1,54 durch 2 Cents pro Woche. Das ergab einen Zyklus von 77 Wochen. Alle 77 Wochen, also etwa 1 1/2 Jahre, sollte der Trader, ausgehend von der Woche bis 21. Februar 1987, in Zukunft mit einem Top oder Boden rechnen.

Zwar wird die Quadratur eines Tiefs bevorzugt auf Wochencharts angewandt, doch es können auch andere Charts zugrunde gelegt werden, vor allem der Monatschart. Betrachten wir noch einmal den Markt für Mais mit Laufzeit Juli mit dem signifikanten Tief bei 1,54 im Februar 1987. Bei einem Massstab von 8 Cents pro Monat käme es auf dem Monatschart für Mais mit Laufzeit Juli alle 19 Monate zur Quadratur. Also ist von diesem Tief aus alle 19 Monate mit einem signifikanten Gipfel oder Boden zu rechnen. In unserem Fall wäre der März 1998 ein interessantes Zeitintervall für die Bildung eines signifikanten Gipfels oder Bodens.

Damit ist das Thema QuadraturCharts abgeschlossen. Die Quadratur der Spanne, die Quadratur des Hochs und die Quadratur des Tiefs sind wohl die drei wichtigsten TimingWerkzeuge, die Gann zur Prognose von Tops und Böden einsetzte. Sie ermitteln auf der Grundlage von Kursen, wann mit Tops und Böden zu rechnen ist. Die Anwendung dieser Methode erfordert viel theoretische und praktische Übung. Um damit exakte Ergebnisse zu erzielen, ist sorgfältige Analyse unerlässlich. E5 kommt hier auf Genauigkeit an. Quadraturen können aussagefähige Hinweise darauf geben, wo ein Top oder Boden auftreten wird. Machen Sie sich mit den Eigenheiten dieses Timing Werkzeugs vertraut und mit den Eigenheiten des Marktes, auf den sie es anwenden wollen. So nutzen Sie es optimal zur Prognose von Tops und Böden.

ZUSAMMENFASSUNG

Eine wichtige Feststellung ist, dass Märkte einen zeitlichen und einen preislichen Aspekt haben. Die Voraussetzung für erfolgreiches Trading ist die Ausgewogenheit der beiden. Die Zeit hat hat dabei im Zweifelsfall mehr Aussagekraft. Jeder Trader sollte wissen, dass es zur Ermittlung von Tops oder Böden auf Grundlage der Zeit verschiedene Methoden gibt: Timing kann auf Grundlage von Zyklen erfolgen, die naturgegeben oder abgewandelt sind. Zyklen können in Form von natürlichen Phänomenen vorkommen, die Bewegungen der Planeten etwa, oder sie können direkt aus vergangenen Marktbewegungen abgeleitet werden, auf Grundlage von zyklischen Daten oder Zeiteinteilungen. Eine andere TimingMethode ist adaptiver Natur und beruht auf den aktuellen Kursbewegungen des Marktes zur Ermittlung und Prognose zukünftiger Tops und Böden  die Quadratur einer Spanne beispielsweise oder die Quadratur des Hochs oder des Tiefs. Ausserdem kann auch die Dauer von Auf und Abwärtsschwingungen zur Prognose zukünftiger Tops und Böden herangezogen werden. Schliesslich sollte darauf hingewiesen werden, dass es in jedem Fall empfehlenswert ist, verschiedene TimingMethoden zu kombinieren. Die Erfahrung zeigt, dass sich Marktgipfel und böden bevorzugt dort ausbilden, wo „Cluster" von Zeitindikatoren auftreten.

Die Grundlagen der Analyse nach Gann haben Sie damit kennengelernt. Im folgenden Kapitel finden Sie reale Beispiele für die Anwendung dieser Methoden am Markt.

Die praktische Anwendung

der GannTechnik

TAGESCHART FÜR KANADISCHE DOLLAR MIT LAUFZEIT JUNI 1997

Der Sekundärtrendindikator

Wir beginnen mit der Analyse des Tagescharts für Kontrakte auf den Kanadischen Dollar mit Laufzeit Juni (Abbildung 11.1) auf einem extremen Niveau: kurz unterhalb des Kontrakthochs bei 76,35. Am 22. Januar 1997 zeigte der Sekundärtrend bei 7568 ein Hoch, und zwar nach zwei aufeinander folgenden Tagen mit tieferen Tiefs. Der erste ZweiTagesBoden war am 24. Januar bei 7475 aufgetreten. Das nächste tiefere ZweiTagesTop bildete sich am 28. Januar bei 7545. Der Sekundärtrend drehte am 6. Februar 1997 nach unten, als der Markt den Swing Bottom bei 7475 überkreuzte. Ein ShortSignal wurde generiert, und ein schützender Stop über das letzte Swing Top bei 7523 platziert. Der Markt zeigte immer tiefere Tops und tiefere Böden, und der Trendindikator bewegte sich dementsprechend abwärts. Auch die Stops wurden verlagert, jeweils immer knapp über ein neues Swing Top. Der Abwärtstrend hielt an bis zum 13. März 1997, als das Swing Top bei 7387 vom 6. März 1997 überkreuzt und die Position ausgestoppt wurde. Der Anstieg kreuzte nicht nur das Swing Top, sondern übertraf in Kurs und Zeit den vorangegangenen. Beim Ausbruch wurde ein Kaufsignal ausgelöst  fälschlicherweise, wie das Überkreuzen des Swing Bottoms bei 73,35 zeigen sollte. Ein Hinweis auf das Misslingen der Rally war das kurzfristige Signaltop, das sich am 13. März 1997 gebildet hatte. Dem war zwar keine ausgeprägte Aufwärtsbewegung vorangegangen, doch der Markt konnte den Aufwärtstrend trotzdem nicht beibehalten und generierte ein Verkaufssignal nach dem Einbruch unter den Boden vom 10. März bei 7335.

Die nächste Abwärtsschwingung führte von 7403 (13. März) zu 7277 (21. März). Das machte 126 Punkte in sechs Tagen. Die anschliessende Korrektur von 7277 (21. März) auf 7331 (26. März) betrug 54 Punkte in drei Börsentagen. Die Prognose sprach für einen Einbruch um 126 Punkte über sechs Börsentage. Der Markt gab von 7331 (26. März) auf 7202 (4. April) nach. Das war ein Rückgang von 129 Punkten über sechs Börsentage. Zeitlich war damit die vorangegangene Bewegung exakt kompensiert worden, doch der Kurs lag um drei Ticks daneben. Der Markt war ausgeglichen, so dass alles für eine Korrektur um 54 Punkte über drei Tage sprach. Die nächste Korrektur von 7202 (4. April) auf 7262 (9. April) betrug 60 Punkte in drei Börsentagen. Auch hier war die Bewegung zeitlich kompensiert, der Kurs lag um sechs Ticks daneben. Die Prognose liess einen Einbruch von 126129 Punkte über sechs Börsentage erwarten. Der Markt brach von 7262 auf 7160 ein, also um 102 Punkte in sieben Börsentagen. Von der Dauer her war der Einbruch nur einen Tag zu lang, doch der Kurs lag weit über dem vom Zielbereich von 71397136. Das war das erste Anzeichen für eine bevorstehende Trendwende.

Der Markt befand sich durch ein neues Kontrakttief auf extremem Niveau, was für Bodenbildung sprach. Bei 7160 am 18. April bildete sich ein Signaltief  ein weiteres Indiz dafür, dass sich der Markt auf Bodenbildung oder eine Trendwende vorbereitete. Die anschliessende Korrektur von 7160 auf 7215 betrug 55 Punkte in drei Tagen. Sie entsprach damit den vorangegangenen Korrekturen, ein Hinweis darauf, dass der Markt möglicherweise zusammenbrechen und der Boden bei 7160 nicht halten würde. Beim nächsten Einbruch ging es abwärts bis auf 7155 am 29. April, und ein weiteres Signaltief trat auf. Generell gilt, dass zwei Signaltiefs innerhalb von sieben Tagen normalerweise ein deutliches Zeichen dafür sind, dass sich in Kürze ein abschliessendes Tief bilden dürfte. Von 7155 machte der Markt einen Sprung, und der Sekundärtrendindikator drehte nach oben, als das letzte Swing Top bei 7215 überkreuzt wurde.

Der Einbruch von 7160 auf 7155 betrug noch einmal 5 Punkte, bevor der Trend nach oben drehte. Diesen Einbruch könnte man als Lost Motion deuten. Nun tendierte der Primärtrend nach oben, und der Markt zeigte alle Merkmale einer Hausse. Die Anstiegsphasen waren in Kurs und Zeit ausgedehnter als die vorangegangenen Korrekturen. Wer sich in LongPosition im langfristigen Aufwärtstrend befand, brauchte nun eine Prognose. Das erste Aufwärtsbein von 7155 auf 7295 betrug 140 Punkte in sechs Börsentagen. Der erste Einbruch nach der Trendwende betrug 108 Punkte in drei Tagen. Dieses Verhalten wies auf einen Anstieg um 140 Punkte über sechs Börsentage vom Boden bei 7187 hin. Die Prognose sprach für einen Anstieg auf 7327 am 20. Mai 1997. Der Markt zog zwar an bis auf 7350 am 16. Mai, doch der Kurs war der Zeit voraus, und so kam es zu einer Korrektur auf 7327 am 20. Mai. Der Schlusskurs lag exakt bei 7329. Dieses Verhalten zeigte, dass Preis und Zeit kompensiert waren.

Die Kombination von GannWinkeln und Percentage RetracementNiveaus

Die Rally von 7155 aus verebbte, als der Markt am 21. Mai ' 1997 den Kurs 7362 erreichte. Es kam zu einem Selloff nach Erreichen einer signifikanten Widerstandszone. Die langfristige Spanne vom Top am 22. Januar zum Boden am 29. April reichte von 7568 bis 7155. Die 50%Marke dieser Spanne lag bei 7362. Ein 1 x 2GannWinkel mit einer Veränderungsrate von 2'/2 Punkten am Tag lag am 21. Mai bei 7358. Daraus ergab sich eine Widerstandszone bei 73587362. Deshalb fiel der Markt nach einem gescheiterten Durchbruchsversuch zurück.

Zeitanalyse. Das erste mittelfristige Top hatte sich am 22. Januar 1997 gebildet. Der 90TagesZyklus sprach für einen nächsten signifikanten Boden oder eine Trendwende am 22. April 1997. Der erste Boden wurde am 18. April erreicht, zwei Börsentage vor dem zyklustechnisch ermittelten Termin. Das abschliessende Tief bei 7155 war am 29. April zu verzeichnen. Dieser Boden bildete sich mit fünf Börsentagen Verspätung.

Formationsanalyse. Die beiden Böden bei 7160 und 7155 bildeten Signaltieftage im Anschluss an eine ausgeprägte Abwärtsbewegung von Kurs und Zeit bei einem neuen Kontrakttief  auf einem extremen Kursniveau also. Nach einer Bestätigung dieser Böden durch einen fortgesetzten Anstieg erfolgten die ersten Kaufsignale konträr zum Trend nach Korrekturen um 50% auf das erste Aufwärtsbein nach den Umkehrböden.

TAGESCHART FÜR PLATIN MIT LAUFZEIT JULI 1997

Kombination von Sekundärtrendindikator und GannWinkeln

Nach einem Top am 28. Februar 1997 bei 403,50 brach der Markt auf 364,00 ein (Abbildung 11.2). Der erste Anstieg von diesem Boden aus wurde bei 377,50 am 11. April 1997 gebremst. Anschliessend rutschte der Markt über zwei Tage auf 364,50 am 15. April 1997 ab. Am 17. April drehte der Primärtrend nach oben, als der Markt das Swing Top bei 377,50 überkreuzte.

Der Markt geriet aber auch nach der Trendwende nach oben nicht in eine fortgesetzte Aufwärtsbewegung. Der folgende Einbruch bildete eine kurzfristige Spanne von 364,50 bis 384,50 mit der 50%Marke bei 374,50. Die Unterstützung in Form eines GannWinkels in Aufwärtskonstruktion vom Boden bei 364,50 kreuzte die 50%Marke am 29. April 1997. Angesichts des aufwärts tendierenden Primärtrends wurde bei 374,50 ein Kaufsignal ausgelöst mit Stops unter dem letzten Swing Bottom bei 364,50. Hier lag auch der stärkste Unterstützungsbereich. Beim Test von 374,50 reagierte der Markt jedoch nicht rasch und entschieden, sondern gab auf 369,00 nach. Dieser Kurs lag auf einem aufwärts verlaufenden Unterstützungswinkel vom Kontrakttief bei 353,00. Ausserdem liess sich ein Signalboden erkennen.

Nachdem der Markt sich fünf Tage in Folge unterhalb der 50%Marke bei 374,50 gehalten hatte, kam es am 8. Mai zum Durchbruch nach oben. Der Aufwärtstrend wurde am 9. Mai bestätigt, als es zur Überkreuzung des letzten Tops bei 384,50 kam. Der Markt zog stark an bis auf 387,50 und bildete dort einen Gipfel. Der nächste Einbruch wurde bei 385,50 abgefangen und blieb damit knapp oberhalb des alten Tops bei 384,50. Das war quasi eine Bestätigung unserer „altes Top/neuer Boden"Regel. Der nächste Anstieg trieb den Markt knapp über das alte Top bei 397,50, jedoch nicht weiter nach oben. Dadurch bildete sich ein neuer Boden bei 385,50.

Nach einem Rückgang von 397,90 aus hat sich eine langfristige Spanne zwischen 369,00 und 397,90 gebildet. Die 50%Marke ag bei 383,50. Am 23. Mai lag ein von 369,00 ausgehender GannWinkel mit einer Veränderungsrate von $1,00 pro Tag bei 383,00. Aus Percentage RetracementPunkt und GannWinkel in Aufwärtskonstruktion ergab sich am 23. Mai eine Spanne von 383,50383,00. Angesichts des Aufwärtstrends wurde nach einem Test dieses Niveaus ein Kaufsignal generiert.

Am 23. Mai überkreuzte der Markt den Trendindikator um ledig!ich $2,00 und verhielt bei 383,50. Technisch war das eine Trendwende, doch für ein Verkaufssignal reichte das nicht, denn es lag noch innerhalb der typischen Grössenordnung von Lost Motion bei Platin. Die Kombination aus altem Top/neuem Boden (384,50) und 50%Kurs (383,50) und aufwärts verlaufendem GannWinkel (383,00) bot starke Unterstützung, und der Markt hob ab.

 

Tageschart für Platin mit Laufzeit Juli 1997.

Der erste Anstieg von 369,00 auf 397,50 betrugt $28,50 in fünf Börsentagen. Vom Boden bei 383,50 wurde ein Anstieg um $28,50 über fünf Börsentage prognostiziert. Das Ziel in Aufwärtsrichtung lag folglich bei 412,00 am 2. Juni. Am 28. Mai schloss der Markt bei 411,00. Am 29. Mai stieg er auf 420,50 und bildete ein Signaltop. An diesem Punkt war der Kurs der Zeit voraus. Das sprach für eine bevorstehende Korrektur auf 412,00 am 2. Juni.

Doch nicht nur der Swing Chart deutete auf ein Kurs und Zeitziel von 412,00 am 2. Juni hin, der Markt erreichte darüber hinaus am 28. Mai auch den Stichtag des 90TagesZyklus. Die Kurs und ZeitCluster für den Zeitraum von 28. Mai bis 2. Juni und das neue Kontrakthoch sprachen für die Bildung eines Tops. Das Signaltop am 29. Mai und der anschliessende bestätigende Einbruch am 30. Mai waren deutliche Anzeichen für die Entwicklung eines signifikanten Tops. Hier musste man sich auf einen erneuten Anstieg auf 412,00 zur Kompensation von Kurs und Zeit auf dem Swing Chart und einen einsetzenden Rückgang einstellen. Auf Grundlage der ersten Abwärtsbewegung vom Top bei 420,50 auf das Tief bei 399,20 ermittelt man die 50%Marke dieser Spanne bei 409,90. Der Bereich von 409,90 bis 412,00 ist die nächste Widerstandszone und das richtige Niveau für Verkäufe konträr zum Trend.

 

Tageschart für Mastschweine mit Laufzeit Juni 1997.

TAGESCHART FÜR MASTSCHWEINE MIT LAUFZEIT JUNI 1997

Nach einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung von Kurs und Zeit nach dem Boden bei 7565 am 11. März 1997 bildete sich auf dem Tageschart für Mastschweine mit Laufzeit Juni am 24. April 1997 ein ZweiTagesHoch bei 8660 (Abbildung 11.3). Dieses Top lag fast auf dem vom Top vom 27. Januar 1997 ausgehenden 90TagesZyklus. Der anschliessende Einbruch von 8660 aus durchstiess einen Swing Bottom bei 8435, der Sekundärtrend drehte infolgedessen nach unten. Da dieses Top ein Kontrakthoch war und auf extremem Preisniveau lag, wurde an diesem Punkt ein ShortSignal ausgelöst, mit einem Stop oberhalb des Tops.

Nach einem Einbruch auf 8270 am 5. Mai legte der Markt zu. Das erste Ziel in Aufwärtsrichtung lag bei der 50%Marke der ersten Spanne. Bei einer Spanne von 8669 bis 8270 lag die 50%Marke bei 8465. Der Primärtrend tendierte abwärts, so dass auf den Verkauf in die 50%Marke am Tag, als der 1 x 1Winkel in Abwärtskonstruktion kreuzte, ein weiteres ShortSignal bei 84658480 am 7. Mai ausgelöst wurde. Der Markt gab jedoch nicht sofort nach und stieg bis in den 1 x 2Winkel vom Top bei 8540 am 12. Mai hinein, bevor sich das abschliessende Hoch bildete. Dieses abschliessende Hoch war, verbunden mit einer OutsideBewegung nach unten und einem SignalTop. Nachdem der Trend bereits abwärts tendierte, war dies ein deutliches Zeichen für ein Top von besonderer Signifikanz.

Der erste Einbruch von 8660 auf 8270 vom 24. April bis zum 5. Mai betrug 390 Punkte in sieben Tagen. Dementsprechend war mit einem Einbruch von 8577 auf 8187 für den 21. Mai zu rechnen. Tatsächlich hatte der Markt am 21. Mai auf 8050 nachgegeben  in zeitlicher Hinsicht eine Kompensation. An diesem Tag zeigte der Markt ein Signaltief und stieg dann einen Tag lang an.

 

WOCHENCHART FÜR TREASURY BONDS MIT LAUFZEIT JUNI 1997

Die langfristige Spanne beträgt 10409 bis 11600, die 50%Marke liegt bei 11004 (Abbildung 11.4). In der Woche bis zum 16. Mai 1997 erreicht der Winkel in Abwärtskonstruktion vom Top bei 11600 aus 11008. Daraus ergibt sich eine starke Widerstandszone bei 11004 bis 11008.

Der Primärtrend tendiert nach dem ZweiTagesTrendindikator abwärts. Dadurch ergibt sich bei 11004 bis 11008 eine Verkaufsgelegenheit. Die erste Rally ging durch den 1 x 1Winkel auf 11325 am 18. Februar 1997. Der Winkel lag bei 11308, das Top bei 11325. Es lag eine Lost Motion von 17/32 vor. Das bedeutet, dass der nächste Verkauf in diesen Winkel hinein von einem mehr als 17/32 entfernten Stop abgesichert werden sollte.

Am 13. Mai lag der Markt bei 11022 und damit 18/32 über der 50%Marke und 14/32 über dem 1 x 1Winkel. Wollte man in diesen Winkel hinein verkaufen, wäre ein Stop am Lost MotionWert von 17/32 plus mindestens zwei Ticks erforderlich.

Der Markt testete diese Widerstandszone, bildete daraufhin auf Tages und Wochenchart ein Signaltop und korrigierte dann bis hinunter auf 10817.

Das ist ein gutes Beispiel für die kombinierte Anwendung von 50%Marke und Widerstandswinkel in Abwärtskonstruktion.

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