Mittwoch, 27. März 2019

Amundawa in Brasilien - Amundawa und die Nicht-Zeit Author D. Selzer-McKenzie youtube:https://youtu.be/rwoHCiwXj0Q Die Amundawa-Kultur und die Nicht-Zeit Frage keiner, warum ich am Samstagmorgen vor 8 Uhr mit einem kleinem Auto in München herumkurve und dabei die erste CD von Prechts "Die Kunst, kein Egoist zu sein" höre. Jedenfalls kommt da, auf dieser CD, alsbald der schöne Gedanke, es ginge bei Hobbes nicht um Einzelmenschen, "Sie und mich", sondern den Menschen als solchen. So weit, so gut. "Amazonas-Kultur kommt ohne jede Vorstellung von Zeit aus. | Glaubt man den Aufzeichnungen, so hatte die Amundawa-Kultur zum ersten Mal im Jahr 1986 Kontakt mit der Außenwelt. Die derzeit nur noch 150 Mitglieder des indigenen Volkes leben in einer abgeschiedenen Ecke des Amazonas-Regenwaldes im brasilianischen Bundesstaat Rondônia. Die Amundawa selbst hingegen wissen nur noch, dass dieser Erstkontakt irgendwann in der Vergangenheit stattgefunden hat. Benennen können sie diese jedoch nicht, denn ihnen fehlt ein abstraktes Konzept von Zeit. So lautet der Befund einer Forschergruppe um den Sprachpsychologen Chris Sinha von der Universität Portsmouth, der jetzt vom Fachmagazin Language and Cognition vorab online veröffentlicht wurde. „Die Amundawa können so wie alle Menschen über Ereignisse und die Abfolge von Ereignissen sprechen“, sagte Sinha dem britischen Rundfunk BBC. „Wir finden bei ihnen jedoch nicht die Idee von der Zeit als etwas, das unabhängig von den Ereignissen existiert.“ So fehlt in der Amundawa-Sprache ein eigenes Wort für „Zeit“; ihre Sprecher können keine Zeiteinheiten wie „Woche“, „Monat“ oder „Jahr“ benennen. Logischerweise können sie auch nicht ihr Alter in Lebensjahren angeben. Stattdessen ändern sie ihre Namen mehrmals im Leben je nach dem erreichten familiären und sozialen Status." So, und nun -- was ist 'der Mensch'? Eine immer sinnlose Verallgemeinerung, ein Schema, das keinem Inhalt zugeordnet werden kann. Ein alter Fetisch: Weil wir ein Wort haben -- andere sagen etwas großspurig: 'weil wir einen Begriff, ein Konzpept haben', deshalb muss es die Abstraktion DER MENSCH schon geben! Muss es? Fangen wir von der Gegenseite her an: Was hat 'der Mensch' gemeinsam? Fünf Finger? Ach wo! Was also macht DEN MENSCHEN denn aus? Eine kulturabhängige, vom jeweiligen Ethischen der Zeit durchdrungene Fiktionalisierung? Der Mensch, wenn Sklave, ist eine Sache, sagt die eine Zeit. Der Körper, wenn stark geistig behindert, ist kein Mensch, lebensunwertes Leben, sagen die Nazis. Ein Baby ist eine Larve, noch kein Mensch, sagt Midas Dekkers, verbunden mit der Frage, ob man Kinder wie Menschen behandeln soll.

Amundawa in Brasilien - Amundawa und die Nicht-Zeit
Author D. Selzer-McKenzie
youtube:https://youtu.be/rwoHCiwXj0Q

Die Amundawa-Kultur und die Nicht-Zeit
Frage keiner, warum ich am Samstagmorgen vor 8 Uhr mit einem kleinem Auto in München herumkurve und dabei die erste CD von Prechts "Die Kunst, kein Egoist zu sein" höre. Jedenfalls kommt da, auf dieser CD, alsbald der schöne Gedanke, es ginge bei Hobbes nicht um Einzelmenschen, "Sie und mich", sondern den Menschen als solchen. So weit, so gut.

"Amazonas-Kultur kommt ohne jede Vorstellung von Zeit aus. | Glaubt man den Aufzeichnungen, so hatte die Amundawa-Kultur zum ersten Mal im Jahr 1986 Kontakt mit der Außenwelt. Die derzeit nur noch 150 Mitglieder des indigenen Volkes leben in einer abgeschiedenen Ecke des Amazonas-Regenwaldes im brasilianischen Bundesstaat Rondônia. Die Amundawa selbst hingegen wissen nur noch, dass dieser Erstkontakt irgendwann in der Vergangenheit stattgefunden hat. Benennen können sie diese jedoch nicht, denn ihnen fehlt ein abstraktes Konzept von Zeit. So lautet der Befund einer Forschergruppe um den Sprachpsychologen Chris Sinha von der Universität Portsmouth, der jetzt vom Fachmagazin Language and Cognition vorab online veröffentlicht wurde. „Die Amundawa können so wie alle Menschen über Ereignisse und die Abfolge von Ereignissen sprechen“, sagte Sinha dem britischen Rundfunk BBC. „Wir finden bei ihnen jedoch nicht die Idee von der Zeit als etwas, das unabhängig von den Ereignissen existiert.“ So fehlt in der Amundawa-Sprache ein eigenes Wort für „Zeit“; ihre Sprecher können keine Zeiteinheiten wie „Woche“, „Monat“ oder „Jahr“ benennen. Logischerweise können sie auch nicht ihr Alter in Lebensjahren angeben. Stattdessen ändern sie ihre Namen mehrmals im Leben je nach dem erreichten familiären und sozialen Status."
So, und nun -- was ist 'der Mensch'? Eine immer sinnlose Verallgemeinerung, ein Schema, das keinem Inhalt zugeordnet werden kann. Ein alter Fetisch: Weil wir ein Wort haben -- andere sagen etwas großspurig: 'weil wir einen Begriff, ein Konzpept haben', deshalb muss es die Abstraktion DER MENSCH schon geben! Muss es? Fangen wir von der Gegenseite her an: Was hat 'der Mensch' gemeinsam? Fünf Finger? Ach wo! Was also macht DEN MENSCHEN denn aus? Eine kulturabhängige, vom jeweiligen Ethischen der Zeit durchdrungene Fiktionalisierung? Der Mensch, wenn Sklave, ist eine Sache, sagt die eine Zeit. Der Körper, wenn stark geistig behindert, ist kein Mensch, lebensunwertes Leben, sagen die Nazis. Ein Baby ist eine Larve, noch kein Mensch, sagt Midas Dekkers, verbunden mit der Frage, ob man Kinder wie Menschen behandeln soll.











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