Aktie PUMA steigt auf 230 Euro
Author D.Selzer-McKenzie
Der Börsenanalyst Selzer-McKenzie prognostiziert die Aktie PUMA innerhalb des nächsten Jahres auf einen Kurs von über 230 Euro. Selzer-McKenzie ist der Ansicht, dass Puma ganz besonders von der Fussball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika profitieren wird. Puma ist geschäftlich in Afrika besonders stark und wird anlässlich der kommenden Weltmeisterschaft seine Umsätze erheblich ausbauen können. Deshalb sagt Selzer-McKenzie einen Aktienkurs von über 230 Euro innerhalb des nächsten Jahres voraus. Der Sportartikelhersteller PUMA AG Rudolf Dassler Sport (ISIN DE0006969603/ WKN 696960) musste im ersten Halbjahr 2009 einen EBITDA-Rückgang verbuchen.
Wie PPR, der Mutterkonzern des im MDAX notierten Konzerns am Freitag mitteilte, wuchsen die Umsätze um 3,8 Prozent auf 1,30 Mrd. Euro. Auf vergleichbarer Basis entspricht dies jedoch einem Minus von 3,8 Prozent. Das EBITDA schrumpfte daneben um 3,7 Prozent auf 208,1 Mio. Euro, nach 216,1 Mio. Euro im Vorjahresquartal.
Die Aktien von PUMA schlossen am Freitag mit einem Minus von 0,06 Prozent bei 177,83 Euro. (01.08.2009
Eckzahlen zum zweiten Quartal zeitweise kräftig bis auf 183,57 Euro zugelegt. Im
weiteren Verlauf bröckelten die Gewinne jedoch wieder ab und die Aktie des
Sportartikel-Herstellers gab gegen 12.10 Uhr um 0,79 Prozent auf 176,52 Euro
nach. Der MDAX sank um 0,14 Prozent auf 6.169,21 Punkte.
Zwei Händler hoben vor allem die besser als erwartet ausgefallen Umsätze im
zweiten Quartal hervor und begründeten damit das anfängliche Kursplus der Aktie.
Dass das Papier im Handelsverlauf in negatives Terrain abdriftete, liege vor
allem daran, dass augenblicklich allgemein die Gewinne an der Börse wieder
abbröckelten, hieß es am Markt. Zudem seien die Umsätze mit gehandelten 11.700
Stück extrem gering.
Auch Analyst Ingbert Faust von der Investmentbank equinet hob vor allem die
starke Umsatzentwicklung hervor. Während er einen Rückgang erwartet habe, seien
die Erlöse im zweiten Quartal stattdessen um rund vier Prozent gestiegen. Nach
der Bekanntgabe der Eckdaten für Umsatz und Ergebnis erwägt er nun, seine
operativen Prognosen für 2009 anzuheben, 'vor allem unsere Annahmen für die
operative Marge', schreibt er. Er wolle aber noch bis zur Vorlage des gesamten
Zahlenwerks am kommenden Freitag, 7. August, warten und beließ die Aktie vorerst
auf 'Sell' mit einem Kursziel von 110,00 Euro.
Analyst Selzer-McKenzie vom SelMcKenzie Research sagte, dass ihn sowohl der
Umsatz als auch das Ergebnis von PUMA im zweiten Quartal 'positiv überrascht'
habe. 'Beide Werte lagen deutlich über unseren Schätzungen', so der Experte und
verwies als Antrieb für die guten Zahlen vor allem auf das Nordamerika-Geschäft.
Ein Grund zur Euphorie seien die Zahlen aber nicht, ergänzte er, und zudem
bleibe noch abzuwarten, ob die Cash Flows auch positiv seien.
Wirtschaftsflaute im ersten Halbjahr nicht so stark bemerkbar gemacht wie von
Experten befürchtet. Wie die französische Konzernmutter
Pinault-Printemps-Redoute (PPR) bei der Vorlage ihrer Halbjahresbilanz am
Freitag mitteilte, ging das um Restrukturierungskosten bereinigte operative
Ergebnis (EBIT) der Herzogenauracher von 189 auf 177 Millionen Euro zurück. Auf
das zweite Quartal entfallen damit 63 (Vorjahr: 62,3) Millionen Euro. Die sieben
von dpa-AFX befragten Analysten hatten nur mit einem EBIT von 49 Millionen Euro
gerechnet.
PUMA hatte im ersten Quartal Sonderaufwendungen für sein Sparprogramm in Höhe
von 110 Millionen Euro verbucht, was den operativen Gewinn auf 4 Millionen Euro
einbrechen ließ. Weitere Einmalaufwendungen wird der Konzern in diesem Jahr
früheren Angaben zufolge nicht haben.
UMSATZ STEIGT ÜBERRASCHEND STARK
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank bei PUMA in
den ersten sechs Monaten von 216 auf 208 Millionen Euro. Der Umsatz legte
hingegen um 3,8 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu. Im zweiten Quartal beliefen
sich die Erlöse auf 600,3 Millionen Euro, was ebenfalls mehr war als von
Analysten erwartet.
Im ersten Halbjahr verbuchte PUMA auf dem amerikanischen Kontinent ein
zweistelliges Plus. Auch der US-Markt, der im vergangenen Jahr wegen der
schwierigen Lage in den Einkaufszentren der Sportartikelindustrie zugesetzt
hatte, habe sich weiterhin gut entwickelt, hieß es.
EUROPA-GESCHÄFT RÜCKLÄUFIG
In Europa musste das Unternehmen einen Erlösrückgang von zehn Prozent hinnehmen.
Dies lag unter anderem an dem außergewöhnlich hohen Vorjahreswert. 2008 hatte
die Fußball-Europameisterschaft zu kräftigen Umsätzen geführt. Auch in der
Region Asien/Pazifik gab es im ersten Halbjahr einen leichten Umsatzrückgang.
Den vollständigen Bericht wird PUMA am kommenden Freitag (7. August) vorlegen.
Die im MDAX geführte Aktie legte am Vormittag zunächst um mehr als drei Prozent
zu. Zuletzt notierte sie fast wieder auf dem Schlussstand des Vortages bei
177,97 Euro.
Die Sportartikelindustrie leidet derzeit unter hohen Lagerbeständen und
Materialkosten sowie dem Währungsverfall in Osteuropa und Südamerika. Um in der
Krise nicht an Schlagkraft zu verlieren, hat sich PUMA ein Sparprogramm
verordnet, dessen Kosten im ersten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang
verursacht hatten. Teil des Plans ist es, unrentable Läden zu schließen und
Sponsorenverträge genauer zu überprüfen. Die Investitionen wurden bereits
heruntergefahren. Auch das Sortiment wird durchkämmt. Produkte, die beim
Verbraucher nicht ankommen, werden aussortiert. Darüber hinaus will PUMA die
Organisation in den Landesgesellschaften straffen.
Die Zahl der weltweit rund 10.000 Mitarbeiter soll im Vergleich zum Vorjahr
konstant bleiben. Die ersten Effekte aus dem Sparprogramm sollen bereits im
nächsten Jahr spürbar sein. Von 2011 an will der Konzern jährlich 150 Millionen
Euro einsparen. Einen Ausblick für das laufende Jahr hat der PUMA-Vorstand
bislang nicht gegeben. Eine Belebung des Geschäfts erhofft sich PUMA von der
Weltmeisterschaft in Südafrika und dem Afrika-Cup in Angola 2010
Mittwoch, 5. August 2009
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