Montag, 24. August 2009

South Georgia Antarktis Süd-Georgien

South Georgia Südgeorgien
Author D.Selzer-McKenzie
Video
http://www.youtube.com/watch?v=NnQ02J-T9GY#
South Georgia Antarktis Süd-Georgien Pinguine – SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Der Author Selzer-McKenzie war kürzlich in South Georgia und hat die Filmbilder dort auch selbst gedreht.
Südgeorgien (englisch South Georgia) ist sowohl der Name einer einzelnen Insel als auch die Bezeichnung der gleichnamigen Inselgruppe. Das Gebiet zählt politisch zum britischen Überseegebiet Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln. Das Gebiet wird auch von Argentinien beansprucht.

Die Hauptinsel Südgeorgien ist rund 160 Kilometer lang und bis zu 30 Kilometer breit. Sie umfasst eine Fläche von 3.756 km², also über 96 % der gesamten Landfläche von Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln (3.903 km²). An der Ostküste der Insel befindet sich mit Grytviken der Hauptort Südgeorgiens, welcher jedoch nur vom Marineoffizier Pat Lurcock und dessen Frau und von einigen Forschern am nahegelegenen King Edward Point bewohnt wird.

Die gebirgige, zerklüftete und zumeist von Eis bedeckte Landschaft macht den Großteil der Hauptinsel und der anderen zum Gebiet zählenden Inseln schlecht bewohnbar. Elf Berge Südgeorgiens sind über 2.000 m hoch; als höchste Erhebung gilt der Mount Paget mit 2.934 m.

Königspinguin-Kolonie

Südgeorgien besitzt nur wenig Vegetation (Tundra). Es gibt einige Wiesen mit antarktischen Gräsern wie dem Tussockgras, im Sommer auch Blumen und vereinzelte Zwergsträucher. Ebenso finden sich Moose und Flechten. Für das Wachstum von Bäumen oder gar für die Landwirtschaft ist das Klima zu kühl.

Südgeorgien gilt als eines der wichtigsten Brutgebiete des Königspinguins. Es wird geschätzt, dass dort etwa 400.000 Tiere dieser Art leben. Der Bestand an Goldschopfpinguinen wird auf rund fünf Millionen Exemplare geschätzt. Des Weiteren stellt Südgeorgien einen wichtigen Lebensraum für Seeelefanten und Seelöwen dar. An vom Menschen eingeführten Säugetierarten kommen Rentiere, Ratten und Mäuse vor.

Eine Beobachtungsstation für Seevögel und Robben befindet sich auch auf Bird Island, einer kleinen Insel vor der Nordwestspitze Südgeorgiens.

Klimadiagramm von Südgeorgien

Die Südküste ist den ständigen Westwinden ausgesetzt und deshalb in der Witterung kälter, stürmischer und im Allgemeinen sehr unwirtlich. Die Nordküste liegt im Windschatten der Berge und das Wetter ist sehr viel angenehmer, die Buchten sind ruhiger.

Insgesamt ist das Klima rau, kühl und feucht. Im Winter (Juni-August) ist der Großteil der Insel mit Schnee bedeckt, jedoch gibt es auch einige Küstenstreifen, die das ganze Jahr weitgehend schneefrei bleiben. So liegen die Temperaturen im Juli tagsüber knapp über 0 °C, nachts ist es frostig. Dazu kommen häufig Schneestürme und tagelanger Nebel. Die Sonne scheint im Winter sehr selten. Das Meer friert zwar auch im Winter nicht zu, trotzdem liegen häufig Treibeisfelder in dieser Region.

Im Frühling, der im September beginnt, wird es allmählich milder und die Sonne zeigt sich häufiger. Im November sind die Küsten dann überwiegend eisfrei.

Der Sommer ist nur kurz und mit kaum 10 °C sehr kühl. Auch zu dieser Jahreszeit kann es nachts Frost geben und sogar gelegentlich schneien. Die Gipfel der Berge weiter im Landesinneren sind das ganze Jahr mit Schnee bedeckt. Der Sommer ist auch die regenärmste Zeit des Jahres. Stürme und starke Niederschläge wie im Winter sind aber auch im Sommer häufig, die Sonne zeigt sich meist nur 5-6 Stunden am Tag. Die häufigste Wetterlage im Sommer sind schnelle Wechsel von Sonnenschein und Bewölkung mit gelegentlichen Regenschauern, ähnlich wie auf den Britischen Inseln.

Im März, wenn der Herbst beginnt, wird es wieder kühler und dunkler; im Mai oder Juni fällt meist der erste Schnee.

Im Jahr fallen auf Südgeorgien rund 1.500 mm Niederschlag bei rund 165 Regentagen. Die Sonne lässt sich dagegen nur an rund 1.200 Stunden im Jahr blicken. Die Wassertemperaturen schwanken meist zwischen 3 und 6 °C.
Wahrscheinlich wurde Südgeorgien bereits im April 1675 von dem britischen Kaufmann Anthony de la Roché entdeckt. Dieser geriet vor Kap Hoorn in schlechtes Wetter und wurde weit vom Kurs abgetrieben. Er sichtete ein weites, gebirgiges Land mit tiefen Buchten, welches dann auf einigen historischen Karten als Roche Insel bezeichnet wurde. Es konnte sich der geographischen Lage wegen nur um Südgeorgien gehandelt haben.

1756 wurde die Insel von Duclos Guyot gesichtet und 1775 durch den englischen Seefahrer James Cook wieder gefunden, welcher am 17. Januar 1775 an Bord der HMS Resolution in einer Bucht landete, die er kurzerhand Possession Bay nannte. Cook kartographierte einen Teil der Küstenlinie und segelte weiter bis zur Südspitze der Insel, die er dann Cape Disappointment nannte, weil ihm nun klar wurde, dass diese Insel (Südgeorgien) nicht der antarktische Kontinent sein konnte, nach dem er eigentlich suchte. Cook nannte die Insel alsdann „Isle of Georgia“, zu Ehren des Königs Georg III..

Im Zuge des ersten Internationalen Polarjahrs vom 1. August 1882 bis 31. August 1883 wurde auf Südgeorgien in der Royal Bay, im Moltke-Hafen, eine Forschungsstation errichtet. Ziel dieser Internationalen Polarjahr-Expedition auf Südgeorgien war die Ermittlung von Klima- und geophysikalischen Daten durch gleichzeitige meteorologische, magnetische und Bodenmessungen. Zusätzliches Ziel der Forschungsreise war die Beobachtung des sehr seltenen Venustransits vor der Sonne am 6. Dezember 1882[1]. Die Expedition unter Leitung von Carl Schrader sowie den Mitgliedern Karl von den Steinen (Arzt und Ethnologe), P. Vogel, Otto Clauss (Astronom und Physiker), Hermann Will (Botaniker und geologischer Sammler) und E. Mosthaff (Ingenieur und Maler) bestand zudem jeweils aus einem Mechaniker, Koch, Tischler, Segelmacher und Bootsmann. Die Mitglieder erreichten am 12. August 1882, auf der S.M.S Moltke unter Kapitän Pirner zum ersten Mal Südgeorgien[2]. Nach acht Tagen mit schlechten Wetterbedingungen erreichten sie einen geeigneten weitläufigen Hafen in der Royal Bay an der Nordostküste der Insel.[3] Angekommen errichteten sie mit Hilfe von 100 Seemännern die Materiallager und brachten 40 Tonnen Kohlen an Land. Zudem errichteten sie Holzhütten, das Observatorium zur Beobachtung des Venustransits, Schuppen für die Geräte und einen Stall für drei Rinder, siebzehn Schafe und neun Ziegen. Am 3. September waren die Vorbereitungen abgeschlossen. Im Anschluss verließ Kapitän Pirner mit der S.M.S Moltke die Insel. Während des folgenden Jahres erfolgten geregelte meteorologische Beobachtungen, Messungen des Magnetismus und astronomische Beobachtungen. Das Ufer der Royal Bay und die äußere Küste zum Norden wurden erforscht. Zudem erfolgten kleinere Bergbesteigungen und Besichtigungen zweier großer Gletscher, die in die Royal Bay münden. Am 1. September 1883 lief die Korvette Marie unter Kapitän Krokisius in den Hafen in der Royal Bay ein.[3] Am 6. September 1883 verließ die Expedition auf der Marie die Insel in Richtung Montevideo.[3][4]
Ehemalige Walfang-Siedlungen und Forschungsstationen

Von Anfang des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts diente Südgeorgien vornehmlich Robben- und Walfängern als Landstützpunkt. Der britische Polarforscher Ernest Henry Shackleton erreichte Südgeorgien am Ende der dramatisch gescheiterten Expedition Endurance. Sein Schiff, die Endurance, war im Packeis zerdrückt worden und die Mannschaft konnte sich über das Eis nach Elephant Island retten. Sechs Männer segelten im Rettungsboot "James Caird" an die Südküste Südgeorgiens. Shackleton überquerte die Gletscher zu Fuß und traf am 20. Mai 1916 in Stromness ein. Anschließend gelang es ihm, die Rettung der gesamten Mannschaft zu organisieren.

In der Zeit der Walfangindustrie wurden folgende Orte (von Nord nach Süd) gegründet und wieder verlassen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.