Antizyklisches Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=e3qw-FNizYE
„The Trend is your Friend." Im Grunde ist an dieser Weisheit nichts auszusetzen. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, denn früher oder später muss jeder Trend einmal zu Ende gehen. An dieser Stelle kommen antizyklische Trader ins Spiel, die dann von besonders hohen Chance-Risiko-Verhältnissen profitieren können. Sehen Sie, wie dafür prädestinierte Marktsituationen identifiziert und nutzbar gemacht werden können.
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Zunächst muss gesagt werden, dass vor allem intakte Primärtrends an den Märkten überaus hartnäckig sind. Selbst erfahrene Trader mit antizyklischem Ansatz häu-fen hier immer wieder kleine Verlust-Trades an, bis es am Ende dann mit dem geplanten Set-up klappt. Ein gutes Beispiel war die lang anhaltende Hausse der Aktienmärkte bis zum Jahr 2000, in der sich einige Short-Spekulanten kräftig die Finger verbrannten.
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Etwas kurzfristiger und zudem interessanter sind anti-zyklische Ansätze in Sekundärtrends. Hier haben Trader einen entscheidenden Vorteil. Egal, ob die Marktbewe¬gung in den ursprünglichen Primär- oder in einen den Sekundärtrend korrigierenden Tertiärtrend fällt — die da¬für notwendige Bewegung wäre im Ansatz die gleiche. Dieses Set-up wird im Folgenden anhand eines prakti¬schen Beispiels verdeutlicht.
DAX 4nfln9 Juni 2009
Eines der beherrschenden Themen im Frühjahr 2009 war die viel diskutierte Bärenmarktrallye (siehe Grafik nächste Seite). Der Markt stieg aus den März-Untiefen bis Anfang Juni an die langfristige Abwärtstrendlinie heran, an der dann früher oder später eine klare Entschei¬dung über den vorherrschenden Primärtrend fällig war. Antizyklische Trader auf Sekundärtrend-Zeitebene fan¬den hier ein hervorragendes Set-up. Zum einen war
da die besagte Abwärtstrendlinie. Der übergeordnete Trend war weiterhin intakt und der Kursanstieg somit eine willkommene Gelegenheit zum Aufbau einer Short¬Position. Und sollte der Primärtrend tatsächlich auf Hausse drehen, wäre dennoch massiver Widerstand an der fallenden Trendlinie zu erwarten. Damit hätte ein Short-Trade zumindest sehr gute Chancen, im Break-even und damit ohne Verlust zu enden. Die Wahrscheinlichkeit für einen ungebremsten Durchmarsch des DAX über die 5000er-Marke schien insgesamt nicht besonders hoch.
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An diesem Beispiel wurde das allgemeine Set-up bereits ersichtlich. Ein optimaler Investitionszeitpunkt für die antizyklische Strategie liegt dort, wo dem Trader sowohl die Rückkehr in den ursprünglichen Primärtrend als auch die Korrektur des zwischenzeitlich ausgebildeten Sekundärtrends (innerhalb des dann neuen Primär¬trends) zugutekommt. Ein klarer Verlust würde sich nur dann einstellen, wenn beide Szenarien nicht realisiert werden und der Markt im ersten Anlauf ohne Konsolidie¬rung ausbricht. Das ist zwar nicht ausgeschlossen, aber zumindest unwahrscheinlich.
Trade-Management
Läuft die erste Phase des Trades wie geplant, sollte der entsprechende Ausstiegs-Stopp schnell auf Break-even¬Niveau nachgezogen werden. Denn schließlich kann es sich um eine bloße Konsolidierung handeln und der wahre Primärtrend hat tatsächlich gedreht (in unserem Beispiel auf Hausse). Dann fallen zumindest keine Ver¬luste an. Setzt sich der ursprüngliche Primärtrend aber fort, kann der Gewinn anschließend anwachsen, wobei der Stopp hierzu etwas mehr Spielraum erhalten sollte.
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Die vorgestellte Strategie ist auf verschiedenen Zeit-horizonten anwendbar. Allerdings hat sich in der Praxis gezeigt, dass insbesondere langfristige Charts dieses Set-up besonders deutlich ausbilden. Unabhängig von Basiswert sowie Zeithorizont besteht der Vorteil des Ansatzes darin, dass ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis erreicht wird. Eine essenzielle Bedeutung kommt wie bei vielen Strategien dem Stopp-Manage-ment zu. Ohne Verlustbegrenzung lässt sich der Ansatz nicht profitabel handeln.
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