Gewinne realisieren Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=BZjvdVuCIy4
Zu jedem Trade gehören zwei Transaktionen: Kauf und Verkauf. Viele Trader legen auf die Wahl der Einstiegsstrategie ein zu hohes Gewicht. Schließlich bestimmt der Ausstiegskurs maßgeblich, ob der Trade als Gewinn oder Verlust endet. Im Folgenden werden bewusst Ausstiegsszenarien betrachtet. Aufgezeigt wird vor allem, wie Trader ihre Ausstiegspunkte definieren können.
Ische Wahrnehmung
„Kaufen Sie jetzt", „Strong Buy", „Kaufempfehlung der Woche" — wer kennt diese Schlagzeilen nicht? Strate-gieratgeber sind geradezu überfüllt mit Kaufempfeh-lungen. Zudem werden rückblickend besonders gute Empfehlungen in Kurs-Charts hervorgehoben und der eigenen Prognosegüte zugerechnet. Diese systemati-sche Verzerrung zugunsten der Kaufen-Seite führt bei Anlegern zu einer falschen Wahrnehmung. „Wenn ich doch endlich einmal die richtigen Aktien kaufen würde!", so die verbreitete Schlussfolgerung.
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Ein besseres Mantra für Anleger wäre: „Wenn ich doch endlich einmal die falschen Aktien verkaufen würde!" Doch diese Seite wird nicht annähernd so ausführlich be¬trachtet. Denn das Beenden eines Trades beeinflusst den langfristigen Erfolg einer Strategie zwar massiv, kommt aber psychologisch weniger gut an als eine Kaufempfeh¬lung — schließlich könnte eine Verkaufsempfehlung ja mit einem Verlust verbunden sein, und wer möchte sich schon gern einen Verlust einhandeln? Fest steht aller¬dings, dass letztlich jeder (Long-)Trade in der Realität
durch einen Verkauf beendet wird und dieser in höherem Maße über Gewinn und Verlust entscheidet als der Ein¬stieg.
tialer Stopp
Viel wichtiger als die Unterscheidung zwischen Gewinn und Verlust ist die absolute Höhe der jeweiligen Beträ-ge. Da beim Trading früher oder später in jedem Fall auch Verluste anfallen, ist es ratsam, diese von vornherein klein zu halten. Dies kann mittels eines initialen Stopps umgesetzt werden. Erreicht der Trade eine definierte Verlustschwelle, kommt es zum Ausstieg. Damit können überproportional hohe Verluste, die beispielsweise beim Versuch des „Aussitzens von Verlusten" auftreten, ver¬mieden werden.
Läuft der Trade wie gewünscht und fallen erste Buch-gewinne an, kann die Position mit einem Break-even-Stopp abgesichert werden. So können alle anfallenden Transaktionskosten einbezogen werden und das Stopp-niveau kann entsprechend adjustiert werden, sodass im ungünstigsten Fall ein Gewinn beziehungsweise Ver-lust von Null verbleibt. Da die Vermeidung von Verlusten oberste Priorität hat, ist das Setzen des Break-even¬Stopps ein wichtiger Bestandteil von Risiko-Manage¬ment-Strategien.
Erst jetzt gilt es, über das Management von Gewinnen nachzudenken. Hier gibt es die Möglichkeit des Gewinn¬ziels sowie des Trailing-Stopps. Letztere sollten nicht zu eng an den Kursverlauf angelegt werden, damit aus¬reichend Spielraum für weitere Gewinne bleibt. Ist der Spielraum zu groß, geht ein hoher Anteil der Buchgewin¬ne bis zur Auslösung des Stopps wieder verloren. Eine sinnvolle Lösung für dieses Dilemma kann sein, den Stopp abhängig von der aktuellen Volatilität der Aktie zu platzieren. Dafür kann ein Vielfaches der Average True Range (ATR) eingesetzt werden. Bei mittelfristigen Trades kann alternativ jeweils das Wochentief abgewar¬tet werden. Liegt dieses höher [beziehungsweise bei Short-Trades niedriger) als der Wert aus der Vorwoche, bleibt die Position bestehen und der Stopp-Loss wird auf das lntraweek-Tief nachgezogen. Dieses Vorgehen kann für kurzfristige Trades auch auf Tageskerzen übertragen werden.
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