Chancen im Seitwärtsmarkt Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=d89kjUpACms
Mit der Momentum-Strategie können Gewinne in trendstarken Märkten eingefahren werden. Allerdings befinden sich die Märkte nicht immer in Trendphasen. Mittelfristig kann es sogar ausgedehnte Seit-wärtsperioden geben, die unter Umständen viele Monate oder gar länger als ein Jahr anhalten können. In solchen Perioden würde ein permanentes Festhalten an der Momentum-Strategie zu Verlusten führen, da immer wieder die Absicherungsstopps erreicht würden. Stellt sich also ein Seitwärtsmarkt ein, sollten Trader die Trendfolge-Strategie aussetzen und im Idealfall auf das Abfischen von Trading¬Ranges „umschalten".
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Zunächst ist es von höchster Bedeutung, das Vorliegen eines Seitwärtsmarktes überhaupt zu erkennen. Wie können wir diesen vom Trendmarkt abgrenzen? Eine gute Beschreibung mittelfristiger Seitwärtsbewegungen liefert die ausgeprägte Konsolidierungsphase im Jahr 2010. Grundlage der Entwicklung war die vorangegan-gene Erholung nach dem dramatischen Kurseinbruch in der Finanzkrise. Seitwärtsmärkte dienen der Richtungs¬suche und führen früher oder später zu neuen Momen¬tum-Märkten. Das beste Beispiel dafür war der Seit¬wärtsmarkt im Jahr 2004, auf den in den Jahren 2005 bis 200? eine starke Aufwärtsdynamik folgte. Weiterhin charakteristisch für Seitwärtsphasen ist eine vergleichs¬weise niedrige Volatilität. Zwar gab es zwischendurch einige heftige Bewegungen, aber insgesamt schwank¬ten die Kurse im Jahr 2010 per täglichen Schlusskursen nur in etwa zwischen S 350 und 6 350 Punkten, also um gerade einmal rund 1 000 Punkte oder — relativ betrachtet — weniger als 20 Prozent.
Typisches Merkmal für die niedrigen Schwankungsbrei
ten ist das Ausbilden von Trading-Ranges, zum Beispiel
in Form einer Flagge. Die Handelsspanne muss also nicht
zwangsläufig horizontal im Chart verlaufen, sondern kann nach oben oder unten geneigt sein. Wesentlich ist, dass die Range in sich erhalten bleibt, dass also die ab-gelaufenen Kursspannen in etwa konstant bleiben.
Fehlaus!--,chr
In Trading-Ranges gilt, wie auch in Trendmärkten, dass eine Fortsetzung der Grundbewegung wahrscheinlicher ist als eine Trendumkehr. Für eine Range bedeutet dies, dass ein Bestehen der Handelsspanne wahrscheinlicher ist als ein echter Ausbruch. Denn mit „Trend" ist hier nicht die kurzfristige Auf- oder Abwärtsbewegung inner¬halb der Handelsspanne gemeint, vielmehr stellt die Range selbst den aktuellen Trend dar. Ein (scheinbarer) Ausbruch nach oben oder unten sollte daher mit der Erwartung gehandelt werden, dass die Kurse in die Handelsspanne zurücklaufen und sich wieder dem ande¬ren Ende der Range annähern. Mit der Erwartung eines Fehlausbruchs stellt sich in diesem Moment somit ein optimales Chance-Risiko-Verhältnis ein. Der potenzielle Verlust ist begrenzt (der Stopp sollte etwas außerhalb der Handelsspanne liegen), wobei der mögliche Gewinn vergleichsweise hoch ist (geplante Gewinnmitnahme per Gewinnziel nahe der anderen Begrenzung der Trading-Range). Ein schönes Beispiel für eine Handelsspanne findet sich beim DAX im Zeitraum Juni bis September 2010 (sie¬he Grafik oben). Trader konnten hier abwechselnd auf der Long- und auf der Short-Seite die Range abfischen. Da die Handelsspanne zudem horizontal verlief, konn¬ten sogar immer wieder die gleichen Hebelzertifikate genutzt werden. Dabei sollte grundsätzlich nicht die gesamte Range als Gewinnpotenzial anvisiert werden, sondern nur der „Kern", also in etwa die mittleren 25 bis 85 Prozent der Spanne, da die Begrenzung nicht immer genau erreicht wird und der Kurs bereits zuvor drehen kann. In der oberen Grafik könnte daher die Spanne von 5 850 bis 6 250 Punkten interessant sein. Je länger die Range besteht, desto signifikanter werden die obere und die untere Begrenzung.
Der f. 'J.uch zum neuen Trendmerkt
Früher oder später geht auch die hartnäckigste Handels¬spanne einmal zu Ende. Wird eine Begrenzung der Range nachhaltig überwunden, ist eine neue Trendphase am wahrscheinlichsten. Anleger sollten nun die Range-Stra¬tegie einstellen und auf Chancen für Momentum-Trades achten oder aber sich nach anderen Basiswerten mit intakten Handelsspannen umsehen.
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