Platin und Palladium Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video http://www.youtube.com/watch?v=hEXfSGTx5kc
PLATIN UND PALLADIUM:
WAHRE ZIERDEN EINES DEPOTS
Im Edelmetallmarkt dreht sich alles um Gold oder Silber. Dabei bieten Platin und Palladium mindes
tens ebenso große Chancen. Dank einer boomenden Autokonjunktur und anziehender Schmuck-verkäufe wächst die Nachfrage stärker als das Angebot. Das gilt besonders für Palladium: Denn Russland will seine den Preis drückenden Vorratsverkäufe bald beenden.
Vor mehr als 2 Milliarden Jahren drang Magma aus dem Erdinneren nach oben und wurde in einer Region im Norden Südafrikas nahe der Erdoberfläche ins Gestein gepresst. Der Bushveld-Komplex war geboren: In Form einer Untertasse mit einem Durchmesser von
350 Kilometern enthält er eine Vielzahl seltener Metalle. Besonders bemerkenswert ist sein Reichtum an Platin, dem Südafrika seine dominierende Stellung auf dem Weltmarkt verdankt. Im vergange¬nen Jahr stammten drei Viertel der globalen Förderung vom Kap. Und daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Schließlich beherbergt der Süden Afrikas 90 Prozent der bekannten Platinre¬serven der Erde. Gefördert wird das Edelmetall im Wesentlichen von zwei Unternehmen. Anglo Platinum, das zu Anglo American
gehört, und Impala Platinum bauten 2009 rund 58 Prozent allen Platins weltweit
ab. Beide Unternehmen taten sich zuletzt schwer, die Minenproduktion zu erhöhen. Es hätte sich ohnehin nicht gelohnt. Wegen steigender Kosten und der Stärke der Landeswährung Rand zum US-Dollar sank die Gewinnmarge in den vergangenen Jahren deutlich. Außerdem fehlt es den Bergwerken an Energie, genauer gesagt an Elektrizität: Aufgrund des aus politischen Gründen künstlich niedrigen Strompreises
lehnte Südafrikas Energieversorger Eskom eine Ausweitung seiner Erzeugungskapazitäten ab. Erst nach den Blackouts 2008 erlaubte die Regierung mittelfristig deutlich höhere Tarife. Eskom begann prompt, neue Kraftwerke zu planen. Bis diese fertig sind und das Netz entlasten, wird aber noch einige Zeit vergehen. So lange wer-den die Minen mit Stromrationierungen leben müssen.
Finanzinvestoren setzen auf Edelmetalle
Im vergangenen Jahr fiel die stagnierende Minenförderung nicht auf. Wegen der globalen Wirtschaftskrise hatten die beiden wich¬tigsten Platinverbraucher, Juweliere und Katalysatorenhersteller, um 12 Prozent weniger nachgefragt. Statt eines Defizits wie 2008, gab es auf dem Platinmarkt einen Überschuss. Deshalb sank die Notierung drastisch. Doch in den vergangenen Monaten ging es wieder spürbar nach oben. Zum einen boomt die globale Auto¬produktion. Entsprechend hoch ist der Bedarf an Katalysatoren. Wobei Platin vor allem für Dieselmotoren benötigt wird, während Benzinkatalysatoren vorrangig Palladium enthalten: pro Stück ungefähr vier Gramm. Auf den ersten Blick nicht viel, aber das gesamte Angebot aus neuer Förderung und recyceltem Material beträgt auch nur 7,04 Millionen Unzen (je 31,1 Gramm) Platin und 7,77 Millionen Unzen Palladium (siehe Grafik). Außerdem saugen Finanzanleger in Form von ETCs (Exchange Traded Commodities), ETFs (Exchange Traded Funds) und Terminkontrakten immer größere Metallmengen auf. Die Angst vor einer übermäßigen Lo
ckerung der Geldpolitik in den USA und einem Abwertungswettlauf unter den wichtigsten Weltwährungen lässt Investoren verstärkt
in Edelmetalle investieren. Dabei sind die Märkte winzig: Bei Platin beträgt der Jahresumsatz auf Basis des aktuellen Kurses von 1690 US-Dollar nicht einmal 12 Milliarden Dollar, bei Palladium 4,6 Mil¬liarden Dollar (Kurs: 595 Dollar). Zum Vergleich: Der Rohölhandel hat ein Volumen von 2,6 Billionen Dollar pro Jahr.
Viel Phantasie für 2011
Es kann also schon relativ wenig Kapital ausreichen, um die Märkte erheblich zu beeinflussen. Deshalb rechnen die meisten Experten mit einer Fortsetzung der Hausse im kommenden Jahr. Kurzfristige Korrekturen aufgrund von Gewinnmitnahmen sind allerdings nie auszuschließen. Dazu könnte es bei Palladium kommen. Schlie߬lich stieg der Preis seit Jahresanfang um fast 48 Prozent. In den vergangenen Jahren hatten Verkäufe aus russischen Beständen
die Palladium-Notiz erheblich gedrückt. Dieser Belastungsfaktor wird bald wegfallen. „Dieses Jahr wird das letzte Jahr sein, in dem nennenswerte Mengen eine Chance haben, auf den Markt zu ge¬langen", sagte Victor Sprogis, Vertriebsvorstand von Norilsk Nickel, am 9. Oktober. Laut dem Handelshaus Johnson Matthey hatte Russland allein 2009 seine Vorräte um 960.000 Unzen
Kursverlauf Palladium
Kursverlauf Platin
Palladium abgebaut. Nach der Kursex¬plosion im laufenden Jahr ist der Markt allerdings ziemlich überhitzt. Analysten halten eine Konsolidierungsphase für wahrscheinlich, bevor es in den kommen¬den Jahren weiter aufwärts geht. Die 2000 Dollar Marke bei Platin ist nicht mehr weit entfernt. Neben Finanzinvestoren sorgen vor allem die wachsenden Schmuckver¬käufe in China für Phantasie. Denn die Mit¬telschicht des Riesenreiches legt großen Wert auf Statussymbole wie teure Autos oder Schmuck
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