Donnerstag, 11. November 2010

Emerging Markets Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Emerging Markets Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video
http://www.youtube.com/watch?v=fOa7E5daVTo


In der Weltwirtschaft kam es in den vergangenen Jahrzehnten zu Verschiebungen. Entwicklungs- bzw. Schwellenländer haben ge-genüber den Industrieländern an Bedeutung und Einfluss gewon-nen und werden ihre Bedeutung wohl weiter ausdehnen. Gerade Länder wie Indien und China, die zusammen von knapp 2,5 Mil-liarden Menschen bevölkert werden, dürften weiterhin nachhal¬tig wachsen und einen immer größeren Anteil am weltweiten Brut-toinlandsprodukt erzielen. Die Konsequenz: Selbst derzeit füh-rende Industriestaaten wie Japan und Deutschland werden da-hinter zurückfallen. Diese Entwicklung lässt sich auf die Aktienmärkte in Industrie- und Schwellenländern übertragen. SelMcKenzie erklärt in zwei aufeinander folgenden Ausgaben, wa-rum das so sein dürfte. In der vorliegenden Ausgabe lesen Anle¬ger, warum die Aktienmärkte aufstrebender Länder in absoluten Zahlen in den nächsten zwei Jahrzehnten wesentlich wachsen soll¬ten. Die Dezemberausgabe befasst sich dann mit den Konse¬quenzen, die die steigende Bedeutung der Aktien aus Entwick¬lungs- und Schwellenländern haben wird.
BIP-Wachstum und Marktkapitalisierung
Geht man davon aus, dass es im Falle eines nachhaltigen Wirt-schaftswachstums eines bestimmten Landes oder einer Region auch zu einer Zunahme der Bedeutung der dortigen Unternehmen kommt, so wird sich auch die Marktkapitalisierung der entspre-chenden Firmen mittel- bis langfristig den Wirtschaftswachstums-raten anpassen. Diese Firmen werden wachsen, mehr und mehr Produkte und Dienstleistungen verkaufen und, wenn alles gut läuft, sowohl mehr Umsatz als auch höhere Gewinne erwirtschaften. Das führt zu einem vermehrten Interesse an Anteilen an diesen Unter-

nehmen. Dadurch könnte die Marktkapitalisierung der bereits an der Börse gelisteten Unternehmen zunehmen. Und es könnte dazu führen, dass weitere aufstrebende Firmen an die Börse drängen, um mit Aktien ihr Kapital aufzustocken. Weil ein enger Zusammen-hang zwischen dem Wirtschaftswachstum und der Entwicklung der Aktienmärkte besteht, setzt Banken in seinen Studien die Erwartungen hinsichtlich der künftigen Entwicklung der EM- Aktienmärkte und der Marktkapitalisierung in Relation zu den Prognosen über das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die Rahmenbedingungen für ein Wachstum der Kapitalmärkte in Emerging Markets wie China und Indien scheinen günstig: Darauf deuten nicht nur die langfristigen Wachstumsaussichten des Brut-toinlandsprodukts, sondern auch die Aussichten für die Wechsel-kursentwicklung hin.
Die wesentliche treibende Kraft für ein schnelleres Wachstum in den Schwellenländern ist die Kapitalintensität, das heißt, eine ra-schere Akkumulation des Kapitals pro Arbeitnehmer und eine stei-gende Produktivität. Diese Entwicklung wird in vielen Fällen noch unterstützt von einem Wachstum der Bevölkerung im erwerbsfä-higen Alter. Populationen mit mehr jungen Menschen, wie bei-spielsweise Indien sie besitzt, profitieren in den kommenden Jah-ren von einer größeren „demographischen Dividende", weil immer mehr arbeitsfähige Menschen zur Verfügung stehen. Und auch hö-here Erwerbsquoten, insbesondere aufgrund eines höheren Anteils arbeitender Frauen, machen sich positiv bemerkbar, sobald sich das Bildungsangebot und die Einkommen verbessern. Im Zuge stei¬gender Pro-Kopf-Einkommen dürfte auch die Marktkapitalisie-rung im Verhältnis zum BIP zunehmen. Es ist zu vermuten, dass in den kommenden zwei Jahrzehnten die Aktienmarktkapitali-sierung der Emerging Markets in einem Umfang zunehmen wird, dass sie gemessen an ihrem Volumen die Aktienmärkte der Indus-trieländer überholt.
Die Größe der EM-Aktienmärkte, die sich derzeit noch in einem frühen Stadium ihrer Entwicklung befinden, dürfte nachhaltig an-wachsen: In den nächsten 20 Jahren könnte die weltweite Markt-kapitalisierung von derzeit 43 Billionen US-Dollar (2010) auf 145 Billionen US-Dollar (2030) ansteigen. Die Marktkapitalisierung der Emerging Markets könnte im gleichen Zeitraum von 14 Bil¬lionen US-Dollar auf 37 Billionen 2020 und 80 Billionen US-Dol¬lar 2030 ansteigen.
Die jährliche Wachstumsrate der Marktkapitalisierung hängt vom realen BIP ab: Verglichen mit einer jährlichen Wachstumsrate der weltweiten Aktienmärkte von 6,3% nimmt die Rate der Emerging Markets mit rund 9 Prozent um mehr als das Doppelte der In-dustrieländer (4%) zu. Damit liegen die jährlichen Wachstumsra¬ten für die Marktkapitalisierung über den Wachstumsraten der Bruttoinlandsprodukte, die weltweit im Durchschnitt um rund 4%, in den EM um knapp 7% und in den Industrieländern um weniger als 2% zulegen dürften.
Das würde den Anteil der Emerging Markets an der weltweiten Kapitalisierung von 31% auf zunächst 44% und dann 55% er-höhen können. Damit könnte auch ihr Anteil am MSCI All Coun-try World Index von 13% auf 19% im Jahr 2020 und bis 2030 auf 31% steigen. Der Anteil der Aktienmarktkapitalisierung der BRIC-Länder Brasilien, Russland, Indien und China könnte 2020 bei 30% und 2030 bei 41% Prozent liegen. Dabei wird China wohl die Marktkapitalisierung der Vereinigten Staaten hinter sich lassen.
Investieren in Emerging Markets
Die führenden Schwellenländer in der Welt sind derzeit Brasilien, Russland, Indien und allen voran China. Banken Chef-volkswirt Jim O'Neill hat bereits 2001 das Wachstumspotenzial dieser vier Länder beschrieben und sie mit dem Akronym BRIC zu einem inzwischen weithin geläufigen Begriff zusammengefasst. Anleger, die mit steigenden Notierungen an den Börsen dieser Länder rechnen, könnten über eine Investition in den DAXgIo-bal® BRIC Price Return Index nachdenken. Dieser von der Deut-schen Börse in Euro berechnete Index vereint die Aktien der füh-renden Unternehmen Brasiliens, Russlands, Indiens und Chinas. Banken bietet eine breite Palette an Open-End-, Bonus-, Cap-Bonus- und Discount-Zertifikaten auf diesen Index an. Ein Anlageprodukt für steigende Märkte ist zum Beispiel das Open-End-Zertifikat mit der WKN GSONFN. Es bildet die Kursent-wicklung des DAXglobal° BRIC Price Return Index ab. Steigt der Index z.B. um zehn Prozent, erhöht sich der Kurs des Produkts auch um ungefähr zehn Prozent. Fällt der Index jedoch, bedeuten zehn Prozent Kursrückgang in etwa zehn Prozent Kursverlust im Zertifikat. Es besteht das Risiko eines Totalverlusts, sollten alle im
Index enthaltenen Titel auf null fallen. Die Laufzeit des Produkts ist prinzipiell unbegrenzt. Der DAXglobal® BRIC notiert derzeit bei 447,67 Euro (Stand: 28. Oktober 2010). Das Zertifikat mit einem Bezugsverhältnis von 0,1 kostet derzeit 45,14 Euro.

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