Trading per Zufallseinstieg SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=KRcWm1ElgkQ
Ein interessantes Gedankenexperiment! Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass nicht der Einstieg, sondern der Ausstieg über Erfolg oder Misserfolg eines Trades entscheidet. Für diese Idee wird im Folgenden eine Möglichkeit der praktischen Umsetzung dargestellt. Im Zweifelsfall können Trader diese Strategien natürlich auch dann anwenden, wenn der Einstieg letztlich nicht per Zufall geschieht.
2andorn Wall r
Wenn alle Kurse völlig vom Zufall bestimmt entstehen würden, dann wäre das für manche Trader ein Vorteil. Zumindest für diejenigen, die sich nicht an ihre Stopps halten und die Verluste aussitzen möchten. In Sum¬me würden alle Trader langfristig „nur" einen Verlust in Höhe ihrer Transaktionskosten erleiden. Existieren da-gegen Trends, sind nach anfänglichen Verlusten weitere Kursrückgänge wahrscheinlich. Nur mit dieser Markt¬eigenschaft des Trendverhaltens können Trader, die ein effektives Stopp-Management betreiben, wirklich Gewinne erzielen. Glücklicherweise ist es in der Realität tatsächlich so, dass die Kurse nicht ausschließlich auf Zufallsfaktoren beruhen.
Manche Akademiker haben das in der Vergangenheit bestritten und behauptet, dass den Kursbewegungen eine Normalverteilung zugrunde liegt. In diesem Falle würden technische Handelsstrategien tatsächlich kei-nen Erfolg bringen. Allerdings haben jüngere Untersu-chungen die Tendenz zum Trendverhalten empirisch bestätigt — so zeigen zum Beispiel die besten Aktien des Vorjahres mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch im
Folgejahr eine überdurchschnittliche Entwicklung. Der Zusammenhang besteht vor allem auf mittel- bis lang-fristigem Zeithorizont.
Wenn also nachweislich Trends am Aktienmarkt existieren, sollte eine ausgefeilte Ausstiegsstrategie un-geachtet der Einstiegsmethode bereits profitabel sein. Dazu ein Beispiel. Angenommen, der Einstieg findet zu¬fällig am Tag X statt, ebenfalls zufällig in Long- oder Short¬Richtung. Erreicht der Trade einen Verlust von zum Beispiel drei Prozent, wird glattgestellt. Läuft der Trade dagegen in den Gewinn, wird ein Trailing-Stopp von beispielsweise fünf Prozent verwendet. Dies entspricht der Grundregel „Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen". Wenn tatsächlich Trends existieren, wird die Strategie früher oder später davon profitieren. Natürlich ist dieses Vorgehen nicht gerade das Optimum, aber bereits so sollten sich langfristig Gewinne erzielen las¬sen, da der Erwartungswert leicht positiv ist. Dabei wer¬den allerdings noch keine Transaktionskosten berück¬sichtigt und die Schwankungen der Kapitalkurve sind vergleichsweise hoch.
Kein F"-,erleben ohne Stopps
Werden in der beschriebenen Zufallsstrategie die Stopps entfernt und erfolgt der Ausstieg auf andere Weise, ist der positive Erwartungswert dahin. Hinter-grund ist, dass Trends sich nun auch in Verlust-Richtung entwickeln können. Unter Einbeziehung der Trans-aktionskosten ist das System dann langfristig zum Scheitern verurteilt.
Bisher konnten wir zeigen, dass Trading sogar ohne kon¬krete Handelsidee zum Einstieg profitabel sein kann. Der große Vorteil ist es nun, dass Trader sich aussuchen können, was, wann und in welchem Umfang sie handeln möchten. Es existiert eine Reihe bewährter Handelsstra¬tegien für den Einstieg. Sind diese statistisch nur leicht besser als der Zufallseinstieg, hat der Trader die Wahr¬scheinlichkeiten bereits doppelt auf seiner Seite — beim Einstieg und beim Stopp-Management. Entsprechend der Leitidee dieses Artikels soll nochmals betont werden, dass dem Ausstieg die größere Bedeutung zukommt. Werden die Stopps nicht eingehalten, nützt auch die beste Einstiegsstrategie nichts.
de-M ernent
Ein weiterer kritischer Faktor ist die Positionsgröße. Guter Einstieg und striktes Stopp-Management sind nutzlos, wenn der Trader beim Handel jeweils große Teile seines Kapitals riskiert. Denn eine Verlustserie von fünf oder zehn Trades kann jederzeit auftreten. Daher sollte der Einsatz je Trade ebenfalls klar begrenzt sein.
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