Zins Zertifikate Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
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http://www.youtube.com/watch?v=OLUU0p1wi78
deutsche Sparer sind ein
wenig trübe: Rekordtiefstände beherr¬schen den Zinsmarkt. Die Verzinsung der klassischen Spareinlagen liegt nahezu bei null. Damit wird nicht einmal die Inflationsrate kompen¬siert. Doch nicht überall sieht
die Zinswelt so düster aus wie in Deutschland. In einigen Volkswirt¬schaften wie etwa Australien, Norwe¬gen oder Ungarn sind die während der
Finanzkrise erreichten Tiefstände der Leitzin
sen entweder bereits verlassen worden oder
diese sind nicht so extrem gefallen, wie
anfangs befürchtet. Das lässt auf eine gewisse Wirtschaftskraft schließen und bietet somit neue interessante Anlagemöglichkeiten für zinsorien¬tierte Investoren.
Zu einigen aussichtsreichen Volks
wirtschaften bietet das Währungs-research auf den nächsten Seiten einen Einblick
Australische Dollar (AUD) — Eigentlich der wirklich sichere Hafen
Die australische Wirtschaft hat im vergangenen Jahr erstaunlich robust die Wirtschaftskrise überwunden. Während die meisten Industrieländer Wachstums-einbrüche erlitten, expandierte das Bruttoinlandspro-dukt Australiens noch um 1,2 Prozent. Die Erholung hat sich im ersten Halbjahr 2010 recht schwungvoll fortgesetzt. Damit schaffte der Arbeitsmarkt überra¬schend schnell die Wende zum Besseren. Insgesamt dürfte die Wirtschaft im Jahresdurchschnitt 2010 mit etwa 3 Prozent expandieren. Auch 2011 sollte sich der Aufschwung ähnlich dynamisch fortsetzen.
Nicht nur feste Rohstoffpreise und der Zinsvorteil des australischen Dollar machen diesen zu einer attraktiven Währung. Denn schließlich ist er eigent-lich der sichere Hafen schlechthin. In Zeiten großer Unsicherheit, was die Kreditwürdigkeit einiger Industrienationen angeht, besticht Australien mit grundsoliden Daten.
Australien — Konjunkturprognosen
2009 2010 2011
Bruttoinlandsprodukt, real, Wo Vj 1,20 3,00 3,00
Leistungsbilanz ( % des BIP) —4,40 —3,50 —4,00
Leitzinsen (Jahresende) 3,75 4,50 5,50
Stand: 11. Oktober 2010; Quelle: Commerzbank Research
Norwegische Kronen (NOK) — Langfristig
moderat fester
Nach einem zwischenzeitlichen Tempoverlust hat die norwegische Festlandwirtschaft im zweiten Quartal 2010 an Fahrt gewonnen. Neben der immer noch erheblichen staatlichen Nachfrage legten die Inves¬titionen spürbar zu. Dies führt dazu, dass sich der Arbeitsmarkt scheinbar stabilisiert. Trotz wieder steigender Beschäftigung dürfte der private Konsum eher nur moderat zulegen. Alles in allem erwarten Research-Strategen der Commerzbank eine fort¬setzende Erholung in moderatem Tempo und ein Wachstum für 2010 von 1,3 Prozent, für 2011 dürften es schon 2,3 Prozent werden.
Dank sinkender Marktunsicherheit und steigender Ölpreise legte die Krone seit Anfang 2009 wieder deutlich zu. Mittelfristig wird sie gegenüber dem Euro allmählich weiter steigen, denn die norwegische Wirtschaft sah bei weitem nicht eine so tiefe Rezes
sion wie die Eurozone. Die Wachstumsaussichten für 2010 sind für Norwegen zudem besser und deutlich solider als für den Euroraum. Die Erholung der Weltwirtschaft wird der Krone als Rohstoffwährung zusätzliche Unterstützung geben.
Norwegen — Konjunkturprognosen
2009 2010 2011
Bruttoinlandsprodukt, real, % Vj —1,50 1,30 2,30
Arbeitslosenquote, in Wo 3,20 3,50 3,60
Leitzinsen (Jahresende) 1,75 2,25 3,00
Stand: 7. Oktober 2010; Quelle: OECD, Global lnsight, Commerzbank Research
Ungarische Forint (HUF) — Krise abgewendet Ungarns wirtschaftliche Erholung nach der Krise verläuft zwar langsamer als in den meisten anderen Ländern der Region, dennoch sehen die FX-Re-search-Strategen für die nächsten Quartale moderat positives Überraschungspotenzial. Denn vor allem die erfreulich rasche Erholung in einigen Ländern des Euroraums dürfte die Nachfrage nach ungari-schen Exportgütern wieder deutlich anziehen lassen. Mittlerweile rechnet deshalb auch die ungarische Notenbank für dieses Jahr mit einem Wachstum von 0,9 Prozent. Im nächsten Jahr soll der bremsende Effekt der restriktiven Fiskalpolitik — als Folge der Auflagen von EU und IWF — dann deutlich weniger wirken, sodass dann schon wieder ein Wachstum von 3,2 Prozent möglich ist.
Die FX-Research-Strategen bewerten das weitere Aufwertungspotenzial des Forint zwar als begrenzt. Aber sie erwarten auch positive Überraschungen von den Makrodaten der nächsten Monate. Außerdem dürfte die Skepsis der Investoren gegenüber Ungarn etwas abgenommen haben. Des Weiteren hat die ungarische Notenbank jüngst wieder klargestellt, dass sie sogar gewillt wäre, die Zinsen anzuheben, wenn die Risikoprämie des Forint wieder steigen würde. Die Politik der Notenbank unterstützt damit den Forint tendenziell.
Drei interessante Zinskandidaten und eine Anlagelösung
Die Commerzbank bietet ab dem 28. Oktober nicht nur für die drei vorgestellten Kandidaten, sondern insgesamt 13 neue Zins-Zertifikate an. Damit können Anleger an den Zinssätzen und Wechselkursen ver¬schiedener ausländischer Währungen partizipieren. Die Funktionsweise gleicht der eines Fremdwäh¬rungskontos bei klaren Kosten-, Transparenz- und Flexibilitätsvorteilen.
Fremdwährungskonto
Ein in einer fremden Währung geführtes Konto. Die Verzinsung orientiert sich am Marktzins der jeweiligen Währung. Der Kontoinhaber trägt das Wechselkursrisiko.
Die Funktionsweise und Vorteile eines Zins-Zertifikats im Überblick:
• Tägliche Gutschrift der kurzfristigen Geldmarkt¬zinsen der jeweiligen Währung
• Positiver Zinseszinseffekt
• Partizipation an der Wechselkursentwicklung
• Kein Zinsänderungsrisiko, da kurzfristige Zinsen angesammelt werden
• Keine Wechselkurskosten
• Einfach und kostengünstig täglich über die Börse und außerbörslich handelbar
Konkret kann man sich das an einem Rechenbeispiel für ein Zins-Zertifikat auf den australischen Dollar wie folgt vorstellen:
Ein Anleger möchte EUR 10.000 investieren und das aktuelle Zinsnivau von 4,40 Prozent p. a. in Down Under für sich nutzen. Er wählt dazu ein Zins-Zerti¬fikat auf den australischen Dollar (AUD). Der fiktive Zertifikatspreis beträgt EUR 80,00, sodass der An¬leger 125 Zertifikate für den Gegenwert von EUR 10.000 erwirbt. Bei einem EUR/AUD-Wechselkurs von AUD 1,40 entspricht jedes Zertifikat einem Wert von AUD 112. Der AUD-Wert des Zertifikats wird in der Folge jeden Tag mit dem tagesaktuellen Geld¬marktzins verzinst:
AUD-Wert, = AUD-Wert t_1 x 1+ Zins '1)
360
(
Bei einem konstanten Zinssatz von 4,40 Prozent p. a. steigt der Wert des Zertifikats in australischen Dollar nach einem Jahr (365 Tagen) auf AUD 117,00. Ver¬äußert der Anleger beispielsweise nach einem Jahr seine 125 Stücke, wird der Wert eines jeden Zins- Zertifikats in australischen Dollar mit dem aktuellen EUR/AUD-Wechselkurs umgerechnet. Angenommen der EUR/AUD-Kurs hätte sich auf AUD 1,38 redu¬ziert, so erhielte der Anleger EUR 10.597,83.
Auszahlungsbetrag = Stücke x AUD-Wert-Zertifikat
EUR/AUD-Kurs
Durch den geringeren EUR/AUD-Wechselkurs steigt die Rendite der Anlage von ursprünglich 4,40 Prozent p. a. auf 5,97 Prozent p. a. Umgekehrt führt ein stei¬gender EUR/AUD-Wechselkurs zu einem geringeren Zertifikatspreis.
Fazit: Wer höhere Erträge für täglich verfügbares Geld erwirtschaften will, findet bei Anlagen in Auslandswährungen attraktive Alternativen. Bei aller Freude gilt es Folgendes zu beachten: Bei Zins-Zertifikaten beeinflussen sowohl der Zinssatz als auch die Entwicklung des Wechselkurses den Preis des Zertifikats.
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