Rohstoff-Währungen Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video http://www.youtube.com/watch?v=N-U6DJSeO1I
ROHSTOFFWÄHRUNGEN
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GUT POSITIONIERT FÜR WEITERE
KURSGEWINNE
Wer am Devisenmarkt nach klaren Trends sucht, der wird bei den Leitwährungen nur bedingt fün¬dig. Die beiden wichtigsten Währungen Dollar und Euro können damit jedenfalls nicht dienen. Ihre Entwicklung ist dafür in diesem Jahr einfach zu sprunghaft.
Verglichen damit ist die Sache bei den sogenannten Rohstoffwäh-rungen eindeutiger. Sie befinden sich gegenüber Euro und Dollar seit 2009 tendenziell im Aufwind. Und dieses Verhalten ist nachvoll¬ziehbar. Schließlich treibt die sich bessernde Weltkonjunktur die Preise für Rohstoffe nach oben. So hat der Reuters Commodity Index seit Ende 2008 schon um 63 Prozent zugelegt.
Für die Rohstoffwährungen ist das ein idealer Nährboden für eige-ne Kursgewinne. Sprudeln bei den betroffenen Ländern bei hohen Rohstoffpreisen doch deren Exporteinnahmen aus dem Verkauf eben jener Rohstoffe. Das wiederum hilft der Handelsbilanz und der Wirtschaft auf die Sprünge. Und beides sind bekannt¬lich wichtige Einflussfaktoren auf die Entwicklung von Devisenkursen. Speziell zuletzt haben sich die Akteure am Devi¬senmarkt jedenfalls wieder verstärkt auf den Wachstumsaspekt als Kurstreiber fokussiert.
Zu den bekanntesten Rohstoffwährungen zählen der austra¬lische (wichtigste Exportgüter: Kohle, Eisenerz, Edelmetalle) und kanadische Dollar (Öl/Gas, landwirtschaftliche Produkte, Holz), die norwegische Krone (Öl) und der brasilianische Real (Zucker, Kaffee, Kakao, Eisenerz). Wie wichtig die Rohstoffe für diese Länder sind, zeigt sich daran, dass in Kanada deren Exporte rund 35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausma¬chen und in Australien rund 23 Prozent. In Norwegen wird mit dem Erdöl sogar fast die Hälfte der Exporteinnahmen erzielt.
Diese Relationen lassen die mit Rohstoffreichtum gesegneten Staaten in Zeiten hoher Rohstoffpreise vergleichsweise gut dastehen. Und das bestätigt sich auch jetzt wieder. So prog¬nostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) Australien für 2010 und 2011 ein für Industrienationen relativ hohes Wachstum von 3 bzw. 3,5 Prozent. Für Brasilien liegen die Prognosen sogar bei 7,5 und 4,1 Prozent. Vor diesem Hinter¬grund sind steigende Währungskurse seit 2009 bei allen vier genannten Rohstoffländern kein Wunder.
Und das könnte auch so bleiben. Zumindest dann, wenn die Analysten der UBS Recht behalten. Denn sie können sich eine neue Runde an Preiserhöhungen bei den Rohstoffen speziell dann vorstellen, wenn die amerikanische Notenbank, wie an¬gekündigt, neue geldpolitische Konjunkturstimuli beschließen sollte. Für weiterhin feste Kurse bei den Rohstoffwährungen spricht zudem auch ein Sicherheitsaspekt. In Zeiten, in denen viele Staaten mit hohen Staatsschulden zu kämpfen haben, dürften sich Länder mit Rohstoffen in der Hinterhand leichter tun beim Begleichen ihrer finanziellen Verpflichtungen.
Rohstoff-Devisen-Anleihe mit Kapitalschutz
Angelockt werden dürften aber nicht nur nach Sicherheit suchende Investoren, sondern auch Zinsjäger. Schließlich bieten die Rohstoffländer vergleichsweise hohe Zinsen. Wo¬bei die Tendenz wegen der besseren Wachstumsaussichten und den damit verbundenen Inflationsgefahren in Richtung weiterer Zinserhöhungen weist. So rechnet die Deutsche Bank damit, dass die Notenbank in Norwegen ihre Leitzinsen auf Sicht von 12 Monaten von derzeit 2,00 auf 3,00 Prozent erhöhen wird. Auch in Kanada und Australien wird von einer Anhebung um jeweils einen Prozentpunkt auf 2,25 und 5,50 Prozent ausgegangen. In Brasilien soll der Leitzins dann so¬gar 11,25 Prozent betragen. Zum Vergleich: In der Euro-Zone liegt dieser derzeit bei 1,00 Prozent und in Amerika sogar nur bei 0,25 Prozent.
BIP-Wachstum ausgewählter Länder*
2008 2009 2010e 2011e
Australien 2,24 1,25 3,00 3,47
Brasilien 5,14 -0,19 7,54 4,13
Kanada 0,52 -2,46 3,10 2,67
Norwegen 0,75 -1,43 0,57 1,79
*Angabe in Prozenten, e=geschätzt, Quelle: IWF
Wer vor dem skizzierten Hintergrund auf steigende Rohstoffwährungen setzen, gleichzeitig aber einen Kapitalschutz zum Laufzeitende durch die Emittentin ha¬ben möchte, für den bietet sich eine von Barclays im Sommer aufgelegte Devisen Anleihe (WKN: BCOB6Q) an. Das Produkt mit dreijähriger Laufzeit bezieht sich auf einen gleich gewichteten Korb aus dem besprochenen Devisen-Quartett und
dessen Entwicklung gegenüber dem Euro. Steigt der Wert des Währungskorbes, partizipieren investierte Anleger davon zu 100 Prozent. Und im Falle einer negativen Entwicklung besteht zum Ende der Laufzeit der Devisen-Anleihe ein 100-prozentiger Kapitalschutz durch Barclays.
Für spekulativere Investoren hat Barclays zudem Long und Short Mini Futures im Be-stand, mit denen sich zum Euro auf fallen¬de und steigende Rohstoffwährungen wie den Australischen Dollar, den Kanadischen Dollar oder die Norwegische Krone setzen lässt. Die Long-Variante ist dabei für jene Anleger geeignet, die neues Ungemach für die Weltwirtschaft befürchten. Denn wenn Zweifel am Wachstumstempo und damit an der Rohstoffnachfrage aufkommen, kann es, wie in vergleichbaren früheren Fällen, auch schnell zu einem Ausverkauf kommen, wodurch der Euro zu den Rohstoffwährungen aufwerten würde.
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