Peso Mexico Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/Xp0ZVvcTI2c
Mexikanischer Peso sollte von besseren
Wachstumsaussichten profitieren
In den letzten Wochen haben die Spekulationen über einen
Ausstieg der US-Notenbank aus der expansiven Geldpolitik den mexikanischen Peso
belastet. Allerdings hängt Mexikos Wirtschaft stark am Konjunkturzyklus der USA
und die US-Notenbank wird eine Kehrtwende nur dann vollziehen, wenn die
US-Wirtschaft weiter auf Erholungskurs ist. Davon wird die mexikanische
Wirtschaft profitieren, was dem Peso zugutekommen sollte.
In den letzten Jahren haben Schwellenlän-derwährungen wie
der mexikanische Peso von der Liquiditätsschwemme der Zentral¬banken der
Industrieländer profitiert. Der bevorstehende Ausstieg der US-No¬tenbank aus
der expansiven Geldpolitik (»Tapering«) ist daher für diese Währun¬gen ein
Belastungsfaktor. So herrschte in den letzten Wochen folgendes Reaktions¬muster:
Nahmen Spekulationen über ein frühes »Tapering« durch die US-Noten¬bank zu, kam
der mexikanische Peso un¬ter Druck. Enttäuschten dagegen die US-Daten oder
äußerten sich Mitglieder der US-Notenbank taubenhaft, konnte der Peso zulegen
(Grafik 1). Aber ist diese Reaktion wirklich gerechtfertigt? Schlie߬lich hängt
die mexikanische Wirtschaft stark am Konjunkturzyklus der USA. Rund 80 Prozent
der mexikanischen Exporte werden im nördlichen Nachbarland abge¬setzt. Die
Industrieproduktion in Mexiko
zeigt eine starke Abhängigkeit von der Industrieproduktion
in den USA (Grafik 2). Fängt die US-Notenbank an, aus ihrer expansiven
Geldpolitik auszusteigen, ist das ein Anzeichen dafür, dass es der
US-Konjunktur besser geht. Die Befürchtung, dass die Kehrtwende in der
US-Geldpoli¬tik letztlich die mexikanische Wirtschaft belastet, teilen wir
nicht. Denn die Geld-politik in den USA wird noch lange expan-siv bleiben. Die
Anleihenkäufe werden lediglich schrittweise reduziert, während sich an der
Nullzinspolitik in den USA vorerst nichts ändert. Vor 2015 ist nicht damit zu
rechnen, dass die US-Notenbank ihren Leitzins anhebt.
Wir sehen also eher den positiven Aspekt: »Tapering« in den
USA bedeutet, dass sich die Wachstumsaussichten für die USA verbessert haben
und damit auch für Mexiko. Während der mexikanische Peso
auf kurze Sicht von dem Ausstieg der Fed aus der expansiven
Geldpolitik belastet wird, sollte er auf mittlere Sicht von den verbesserten
Aussichten für die mexikani-sche Wirtschaft profitieren können.
Mexikos Wirtschaft dürfte aber nicht nur von der Erholung
des nördlichen Nach-barlandes profitieren. Nachdem jahrelang wichtige Reformen
in Mexiko vernachläs-sigt wurden, haben sich nach dem politi-schen Machtwechsel
im vergangenen Jahr die Aussichten hierfür deutlich verbessert. Die
Regierungspartei PRI (Partei der Insti-tutionalisierten Revolution) hat
zusammen mit den zwei großen Oppositionsparteien (PAN und PRD) den Pakt für
Mexiko (Pacto por Mexico) geschlossen. Mithilfe dieses Pakts sollen zentrale
Reformen in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Zwar ist der Pakt in den
Parteien umstrit¬ten, sodass pessimistische Beobachter das Risiko eines
Scheiterns des Pakts sehen. Zurzeit stehen die Chancen jedoch gut, dass
wichtige Reformen umgesetzt wer-den. Erste Weichen wurden bereits in den
letzten Monaten gestellt. So wurden Reformen in der Telekommunikation, im
Bildungssystem und des Arbeitsmarkts gebilligt. In der zweiten Jahreshälfte
sollen die wichtige Reform des Steuersys¬tems, die die Einnahmenseite der
Regie¬rung stärken soll, sowie die Öffnung des vom Staatskonzern PEMEX
kontrollierten Energiesektors für private Investoren in Angriff genommen
werden. Werden diese erfolgreich umgesetzt, sollten sich die Aussichten für
Mexikos Wirtschaft in den kommenden Jahren verbessern.
zins noch einmal senken könnte. Die No-tenbank zeigte sich
hinsichtlich der kon-junkturellen Entwicklung ebenso besorgt und senkte ihre
Prognose für das Wirt-schaftswachstum in diesem Jahr von 3 bis 4 Prozent auf 2
bis 3 Prozent. Die Prog-nose für das kom¬mende Jahr beließ sie allerdings
unver¬ändert bei 4,2 Pro¬zent. Zwar sieht sie Risiken im Zusam-
menhang mit der Weltwirtschaft, anderer¬seits sollten sich
verbesserte Aussichten für die US-Wirtschaft sowie die Umset¬zung von Reformen
in Mexiko positiv auf die mexikanische Wirtschaft auswirken.
Wir gehen davon aus, dass sich das Wachstum ab der zweiten
Jahreshälfte beschleunigt. Die Inflationsrate bietet, trotz ihres Rückgangs auf
3,5 Prozent in den letzten Monaten (das Inflationsziel der mexikanischen
Notenbank liegt bei
3,0 Prozent), aus unserer Sicht noch nicht ausreichend
Spielraum, die Zinsen weiter zu senken. Wir gehen daher davon aus, dass die
Notenbank die Zinsen vorerst unverändert lassen wird.
Die Geldpolitik
dürfte also keinen
negativen Impuls
für den Peso lie-
fern. Auf kurze
Sicht sehen wir
aber dennoch die Gefahr, dass sich der Peso abschwächt, wenn
sich die Pläne der US-Notenbank, ihre Anleihenkäufe zu reduzieren,
konkre-tisieren bzw. in die Tat umgesetzt werden. Mittelfristig sollte der Peso
aber von den besseren Wachstumsaussichten in den USA profitieren. Ein weiterer
positiver Aspekt sind die Reformen, die nach jahre¬langem politischem
Stillstand endlich in Angriff genommen werden. Es gibt also eine Reihe von Gründen,
die für den Peso sprechen.
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