Dienstag, 31. August 2010

Wassermarder Fischotter Neuweltotter Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Wassermarder Fischotter Neuweltotter Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video
http://www.youtube.com/watch?v=3EGzUq9dr7o

Die Filmbilder wurden an den Iguazu-Wasserfällen gedreht

Die Neuweltotter oder Amerikanischen Fischotter (Lontra) sind eine Raubtiergattung aus der Unterfamilie der Otter (Lutrinae) innerhalb der Familie der Marder (Mustelidae). Die vier Arten dieser Gattung leben auf dem amerikanischen Kontinent.
Neuweltotter ähneln dem auch in Europa lebenden Eurasischen Fischotter und werden auch annähernd gleich groß, sie unterscheiden sich lediglich in Details im Bau des Schädels und der Zähne. Ihr dichtes, wasserabweisendes Fell ist an der Oberseite braun gefärbt, die Unterseite ist hellbraun oder gräulich. Die Schnauze und die Kehle können weiß oder hellgrau gefärbt sein. Wie alle Otter haben sie einen langgestreckten, walzenförmigen Körper. Die Beine sind kurz, die Zehen sind mit starken Krallen versehen und durch Schwimmhäute verbunden. Der Schwanz ist lang und muskulös. Der Kopf ist abgerundet und mit einer stumpfen Schnauze versehen, die Ohren sind klein und können ebenso wie die Nasenlöcher bei Tauchgängen verschlossen werden. Neuweltotter erreichen eine Kopfrumpflänge von 46 bis 82 Zentimeter und eine Schwanzlänge von 30 bis 57 Zentimeter. Ihr Gewicht variiert zwischen 3 und 15 Kilogramm, wobei die Männchen deutlich schwerer werden als die Weibchen.


Nordamerikanische Fischotter
Neuweltotter sind nahezu auf dem ganzen amerikanischen Kontinent beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Alaska bis Feuerland. Sie bewohnen eine Reihe von Habitaten, sind jedoch stets in der Nähe von Wasser zu finden. Sie leben sowohl entlang Süßwasser wie Flüssen und Seen, in Sumpfgebieten, im Bereich von Flussmündungen und auch entlang der Meeresküsten. Eine Art, der Küstenotter, bewohnt sogar ausschließlich Küstenregionen, während die anderen Arten weniger wählerisch in Bezug auf ihren Lebensraum sind.


Ein Nordamerikanischer Fischotter in Olympic Nationalpark
Neuweltotter sind vorwiegend dämmerungs- oder nachtaktiv, manchmal begeben sie sich aber auch am Tag auf Nahrungssuche. Als Ruheplätze dienen ihnen selbst gegrabene oder von anderen Tieren übernommene Baue, an den Küsten verwenden sie auch Felsspalten und kleine Höhlen. Sie sie sind ausgezeichnete Schwimmer und Taucher, die bis zu 8 Minuten unter Wasser bleiben können; sie bewegen sich aber auch am Land geschickt und schnell vorwärts.
Neuweltotter leben vorwiegend einzelgängerisch, die einzige dauerhafte Beziehung ist die der Weibchen zu ihren Jungtieren. Es sind territoriale Tiere, die Revier umfassen rund 10 bis 80 Kilometer entlang eines Gewässerabschnittes. Die Grenzen der Territorien werden mit Urin, Kot oder dem Sekret ihrer Analdrüsen markiert. Zwar können sich Reviere großflächig überlappen, dennoch gehen sich die Tiere gegenseitig aus dem Weg und reagieren eher aggressiv auf Artgenossen.
Neuweltotter ernähren sich vorwiegend von wasserbewohnenden Tieren wie Fischen, Lurchen, Schildkröten und anderen Reptilien und Krebstieren. Manchmal verzehren sie auch Vögel und deren Eier, kleine Säugetiere oder Insekten. Sie haben eine hohe Stoffwechselrate und müssen ausgesprochen viel Nahrung zu sich nehmen.


Zwei Nordamerikanische Fischotter
Nach einer rund 60- bis 63-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen im Durchschnitt zwei bis drei Jungtiere zur Welt. Im Norden ihres Verbreitungsgebietes kommt es aber zu einer verzögerten Einnistung, sodass zwischen Begattung und Geburt etliche Monate liegen können. Die Neugeborenen werden in einem Bau oder einem natürlichen Unterschlupf großgezogen, den sie mit zwei Monaten erstmals verlassen. Nach fünf bis sechs Monaten werden sie entwöhnt, sie verlassen die Mutter kurz bevor diese das nächste Mal Nachwuchs gebärt. Die Geschlechtsreife tritt mit rund zwei Jahren ein. Die Lebenserwartung beträgt in freier Wildbahn bis zu 14 Jahre, in menschlicher Obhut bis zu 25 Jahre.
Schon die Indianer jagten die Otter ihres Felles wegen, die Tiere spielten aber auch in der Mythologie mancher Völker eine Rolle, was sich zum Beispiel im Otter-Bund niederschlug. Heute sind diese Tiere durch Waldrodungen, Flussbegradigungen und Wasserverschmutzung zunehmend in ihrem Bestand gefährdet. Eine weitere Gefahr stellt die Pelzjagd dar, die Otter werden immer noch zu tausenden ihres Felles wegen gejagt. In einigen Teilen ihres Verbreitungsgebietes sind sie selten geworden, zwei Arten gelten laut IUCN als bedroht (endangered).

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