Gold Rohstoffe Commodities Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Das chemische Kürzel Au für Gold leitet sich von der lateini-schen Bezeichnung „aurum" ab. Gold wurde zum ersten Mal vor mehr als 4.000 Jahren in Ägypten gefördert. Ungefähr im Jahre 640 vor Christus wurde es in der heutigen Türkei erstmals in Münzen verarbeitet.
Gold ist ein dichtes, glänzendes, gelbes Edelmetall, das seit Jahrtausenden als Anlage, als Währungseinheit und in der Herstellung von Schmuck verwendet wird. Es ist das am bes¬ten form- und dehnbare Metall, das dem Menschen bekannt ist. Ein einziges Gramm Gold lässt sich zu einer Platte mit einer Fläche von einem Quadratmeter auswalzen oder zu einem Draht mit einer Länge von mehr als einer Meile ziehen. Gold ist ein guter Hitze- und Stromleiter und korrosionsbeständig gegen Luft, Hitze, Feuchtigkeit und die meisten Lösungsmittel. Es tritt mitunter in Goldklumpen auf; jedoch findet man es häufiger als winzige Körnchen an den Rändern von Mineral¬körnern. In der Vergangenheit wurde Gold aus Flussbetten herausgewaschen. Dank moderner Fördertechnik kann es heute kostengünstig aus Erzen gewonnen werden, die einen
Massenanteil an der Erdhülle von weniger als 0,5 Teilen pro Million haben.
Gold war zwischen 1944 und 1971 die Basis des Weltwährungs¬systems nach dem Abkommen von Bretton Woods. Die Welt¬währungen wurden an einen mit Gold hinterlegten US-Dollar gekoppelt. Seit dem Zusammenbruch dieses Systems Ende 1971 gibt es nicht nur flexible Wechselkurse, sondern auch flexible Goldpreise.
Wichtigste Produzenten
Die Goldproduktion in Südafrika, Australien und den USA macht rund ein Drittel der weltweiten Produktion aus. Ein Großteil davon findet in Südafrika im Gebiet des Witwatersrand in Transvaal bei Johannesburg statt. Die Goldreserven Süd¬afrikas werden auf 40.000 Tonnen oder 40 Prozent der Gold¬reserven weltweit geschätzt. Der US-Bundesstaat mit den höchsten Gold-Fördermengen ist Nevada, gefolgt von Alaska und Kalifornien.
Größte Marktteilnehmer
Internationale Notenbanken sind einflussreiche Institutionen im globalen Goldmarkt, da sie über Goldreserven von über 30.000 Tonnen verfügen (Stand Januar 2010). Die größten Goldbestände halten die USA mit 8.700 Tonnen. Dies entspricht 75,1 Prozent ihrer Gesamtreserve.
Im Durchschnitt aller Notenbanken liegt das Verhältnis von Gold- zu Gesamtreserven bei 11,2 Prozent. Derzeit halten die 15 Notenbanken, welche das Central Bank Gold Agreement unterschrieben haben, durchschnittlich rund 50 % ihrer Reser¬ven in Gold. Die Europäische Zentralbank hält dagegen lediglich 15 Prozent ihrer Reserven in Gold.
Während europäische Notenbanken weiterhin bedeutende Goldbestände halten, haben Notenbanken in Asien in den ver¬gangenen Jahren im Gegensatz dazu ihre Devisenbestände drastisch gesteigert. Infolgedessen ist das Verhältnis von Gold-zu Gesamtbeständen in Asien stetig gefallen. In Japan liegt das Verhältnis von Gold- zu Gesamtreserven derzeit bei nur noch 1,8 Prozent. Allerdings deutet sich ein Trendwechsel an: Vor allem China, Russland, Indien und Mexiko bauen gegenwärtig ihre Bestände an Goldreserven stark aus.
Häufigste Verwendung
Gold wird hauptsächlich in der Schmuckindustrie verwendet
und häufig mit Silber, Kupfer und anderen Metallen legiert, da
reines Gold zu weich ist. Der reine Goldanteil wird in Karat (kt)
angegeben. Gold wird wegen seiner elektrischen Leitfähigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Reflektierfähigkeit und anderen phy¬sikalischen und chemischen Eigenschaften auch in der Indus¬trie verwendet. Es wird für Elektronanschlüsse und -kontakte, in der Zahnmedizin, für medizinische Geräte, in der Chemie und Fotografie gebraucht. Da Gold im Vergleich zu anderen Metal¬len sehr teuer ist, ist seine Verwendung in der Industrie gering.
Börsenhandel und Preiskonventionen
Gold wird unter anderem an der Tokioter Rohstoffbörse TOCOM und an der COMEX, einer Tochter der New Yorker Warenterminbörse NYMEX, gehandelt. Der Goldpreis wird unter dem Bloomberg-Tickersymbol GOLDS veröf¬fentlicht. Für den physischen Markt ist der London Bullion Market Association die wichtigste Handelsplattform weltweit. Weitere Marktplätze für den physischen Handel von Gold sind New York und Zürich.
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