Sonntag, 16. Oktober 2011

Meran Meraner Land Italia SelMcKenzie Selzer-McKenzie


Meran Meraner Land Italia SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Ein Reisebericht von D.Selzer-McKenzie
Wohnt das Glück hoch über den Wolken? Gewaltige Gipfel scheinen zum Greifen nah. Ihre in Schnee getauchten Spitzen
kitzeln den Himmel, während weiter unten Teppiche aus Wald und Weide auf den Hängen liegen. Die Natur schweigt selten, aber hier im Hirzer Wandergebiet in Südtirol tut sie es.
Das Gute liegt manchmal sehr hoch: Der Hirzer ist einer der Aussichtsberge am Meraner Höhenweg. Die¬ser Pfad umrundet den Naturpark Texeigruppe in fast gleichbleibender Höhe von 1400 Metern. Wer die rund 100 Kilometer komplett erwandern will, sollte schon trainiert sein und vier bis fünf Tage Zeit einpla¬nen. Doch der Weg bietet viele Zugänge für Tagestou-ren, etwa vom Dorf Tirol aus, vom Pfelderer Tal - oder auch vom verträumten Passeiertal.
Beschützt von den Dreitausendern der Sarntaler, Ötz¬taler und Stubaier Alpen, erstreckt sich das Passeiertal über 50 Kilometer zwischen der Kurstadt Meran und dem Jaufenpass. Unten im Tal wachsen Palmen, oben in den Bergen Edelweiß und Enzian. Hier verzaubern dunkle Wälder und sonnige Hochalmen, dort öffnet sich das Tal wie eine grüne Wiese mit Weinhängen und Apfelbaumplantagen. Und über allem liegt mediterrane Milde in der Luft: Genau das richtige Fleckchen, um sich für ein paar Tage den Sommer zurückzuholen
Es ist Zeit zum „Törggelen". Ein Zauberwort, das wür
h3_ zigen Speck, geröstete Kastanien aus dem Ofen und
g jungen Wein in gemütlichen Buschenschänken, urigen
n Stuben und Weinhöfen verspricht. Der Name stammt
Zvon der Torggel, der Traubenpresse. Ein Gläschen Suser
0 (Wein im ersten Gärungsstadium) schmeckt wie Saft,
Gewürztraminer und Vernatsch werden in Krügen ser
2' viert. Kein „Törggelen" ohne Herbstwanderung! Es geht
A in die bunt gefärbte Bergwelt, etwa entlang der Waal
wege. Diese uralten Bewässerungskanäle winden sich
von Hinterpasseier bis nach Meran. Ebenso reizvoll ist
eine Höfewanderung. Einheimische Bäuerinnen beglei
ten die Wanderer und zeigen ihnen, wie Knödel gerollt
und Schindeln geklebt werden, laden in jahrhunderte
M alte Stuben ein. Sie präsentieren den traditionellen All
tag der Psairer Bergbauern. Es ist der Blick in die Seele
Südtirols, das noch unverfälscht ist.

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