Platin Rohstoffe Commodities Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Platin hat das chemische Symbol Pt. Der Name leitet sich von dem spanischen Wort „platina" ab und bedeutet „kleines Sil¬ber". Platin ist eines der edelsten Metalle, das bedeutet, dass nur sehr wenige Chemikalien mit Platin reagieren oder es durch Oxydation angreifen. Es kommt 30-mal seltener vor als Gold und hat einen Massenanteil an der Erdhülle von rund 5 Teilen pro Milliarde. Platin ist wie Gold form- und dehnbar. So kann ein Gramm Platin zu einem feinen Draht mit einer Länge von rund zwei Kilometern gerollt werden.
Das Edelmetall hat bemerkenswerte katalytische Eigenschaf¬ten. Da es nicht anläuft, ist Platin für die Schmuckherstellung gut geeignet. Die ersten Belege für das Vorkommen von Platin stammen aus dem späten 15. Jahrhundert. Dem Astronomen Antonio de Ulloa wird indes die Entdeckung von Platin in der Mitte des 17. Jahrhunderts zugeschrieben. Bis vor Kurzem basierte die Definition für einen Meter (Urmeter) auf der Ent¬fernung zwischen zwei Markierungen auf einem Platin-lridium¬Stab, der im Internationalen Büro für Maß und Gewicht (Bureau
International des Poids et Mesures (BIPM)) in Sevres, Frank¬reich, zu finden ist. Auch heute noch basiert das Gewicht eines Kilogramms auf dem Urkilogramm in Form eines Platin-Iridium¬Zylinders, der ebenfalls dort steht.
Wichtigste Produzenten
Rund 80 Prozent der Platinbestände und -produktion sind vor¬wiegend im Bushveld lgneous Complex, nördlich von Pretoria, in Südafrika anzutreffen. Es kommt zudem im Great Dyke (Sim¬babwe) vor, eine geologische Auffaltung, die das Land in Nord¬Süd-Richtung durchzieht.
Außerhalb Afrikas besitzt Russland die bedeutendsten Platin¬bestände. Platin ist hier in erster Linie ein Nebenprodukt der Nickelproduktion in den Lagerstätten von Norilsk. Weitere wich¬tige Produzenten sind Kanada und die USA. Platin ist auch dort in erster Linie ein Nebenprodukt der Nickel- und Palladiumpro¬duktion. Man benötigt zwischen sieben und zwölf Tonnen Erz, um eine Feinunze oder rund 31 Gramm Platin zu produzieren
Häufigste Verwendung
Platin wird häufig dort verwendet, wo Katalysatoren chemische Prozesse in Gang setzen müssen, ohne dabei verbraucht zu werden. 50 Prozent der Gesamtproduktion werden dafür ver¬wendet. Es wird vorwiegend für die Reinigung von Abgasen aus Auspuffendrohren in leichten Dieselfahrzeugen verwendet. Die Schmuckindustrie ist mit etwa 25 Prozent der Gesamtnach¬frage die zweitwichtigste Branche, wobei China nahezu 45 Prozent des Weltmarkts für Platinschmuck beherrscht. Platin gewinnt als Industriemetall in der chemischen, Elektro- und Glasindustrie zunehmend an Bedeutung. Durch den aktuell festzustellenden Trend weiter steigender Energiepreise könnte die Nachfrage nach Platin ansteigen. Denn es eignet sich unter anderem hervorragend als Katalysator in der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik. Brennstoffzellen wandeln die Energie einer chemischen Reaktion direkt in Elektrizität um und erzeu¬gen Hitze als Nebenprodukt. Im Unterschied zu fossilen Brenn¬stoffen ist das Abgasprodukt einer mit Wasserstoff und Sau¬erstoff betriebenen Brennstoffzelle lediglich Wasserdampf.
Börsenhandel und Preiskonventionen
In erster Linie wird Platin an der Tokioter Rohstoffbörse, aber
auch an der New Yorker Metallbörse gehandelt. Das Bloom
berg-Tickersymbol für den Spotmarktpreis für Platin lautet PLAT . Für den physischen Platin-Markt ist der London Platin & Palladium Market die wichtigste Handelsplattform weltweit. Ein weiterer Marktplatz für den physischen Handel von Platin ist Zürich.
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