Dienstag, 17. April 2012

Buch Roulette History von Selzer-McKenzie SelMcKenzie Buch gratis




Buch Roulette History von Selzer-McKenzie SelMcKenzie Buch gratis
Roulette History

2002 SelMcKenzie Publishing

Author D.Selzer-McKenzie

I . DIE GESCHICHTE DES SPIELCASINOS

1626 : Die ersten offiziellen Casinos

Trotz Verbot entwickelte sich zu Beginn des 17 . Jahrhunderts Venedig mit unzähligen illegalen „ Casini “ zum Mekka der Spielenden . 1626 wurde das Glücksspiel in den Spielbanken offiziell ge¬nehmigt . Dies wegen der unaufhaltsamen Verbreitung der Casino - Unterwelt . Das Beispiel Vene¬dig machte alsbald die Runde und Adelshöfe sowie Politiker erkannten die praktischen fiskalischen Zusatzerträge aus den Spielbanken.

1750 : Spa wird zur Metropole

1750 entwickelte sich der belgische Kurort Spa zur Metropole des Glücksspiels. Zu jener Zeit gab es dort zwei Casinos und viele Gäste aus ganz Europa, die den kleinen Ort in den Ardennen be¬suchten.

Nachdem 1789 die Spielbanken in Frankreich und Belgien wegen der Wirren der Französischen Revolution geschlossen wurden, konnte das deutsche Aachen Spa den Rang ablaufen und sich zur neuen Hochburg des Glücksspiels entwickeln.

1806 : Napoleon Bonaparte

Selbst Napoleon Bonaparte , der die Spielbanken zwar nicht liebte, aber für die Aufbesserung seiner Kriegskasse unbedingt benötigte, ging mit einer Verordnung in die Casino-Geschichte ein. Er hob nämlich das nach der Französischen Revolution erlassene Spielverbot auf und liess 1806 alle Pariser Casinos in den Stadtteil des Palais Royal verlegen , um sie besser kontrollieren zu können .

Was Napoleon aufgrund leerer Staatskassen nicht verantworten konnte, setzte sein Nachfolger Louis Philippe um und erliess 1838 ein Generalverbot. Da auch England die Spielbanken verboten hatte , fiel nunmehr Deutschland das Glücksspiel - Monopol zu .

Ab 1840 : Das deutsche Glücksspiel - Monopol

Anfang des 19 . Jahrhunderts gab es 24 Casinos im Reich deutscher Nationen . Davon sind im heu¬tigen Deutschland nur die Standorte Aachen , Baden - Baden , Ems , Homburg , Kissingen , Norder¬ney , Pyrmont , Travemünde und Wiesbaden übrig geblieben .

Ein absoluter Meilenstein in der deutschen Casinogeschichte war 1840 die Gründung der Spielbank Bad Homburg . Als ihr Gründer , François Blanc , die zweite Zero im Roulettekessel abschaffte und so die Gewinnmöglichkeiten der Gäste auf das Doppelte erhöhte , erlangte das 3000 Einwohner zählende Dorf einen enormen Aufschwung . Zudem wurde das Spieleangebot modernisiert und zur Zielgruppe gehörten fortan nicht mehr nur Adelige . Durch diese Massnahmen entwickelte sich Bad Homburg innerhalb kurzer Zeit zur erfolgreichsten Spielbank Europas .

Ab 1848 : Verbot deutscher Spielbanken

Nach dem Verbot in Frankreich im Jahre 1838 , setzten sich 1848 auch in Deutschland die Moralisten durch und verboten die Spielbanken . Alle ? Nein , wieder war es François Blanc , der es schaffte , sich mit dem Landesherrn zu einigen und die Spielbank in Bad Homburg weiter zu betreiben . Wie ihm dies gelang , sei dahingestellt . Umsonst wird er das Recht wohl nicht bekommen haben .

1856 : Eröffnung in Monte Carlo

Im Jahre 1856 wurde die heute wohl berühmteste Spielbank der Welt in Monte Carlo eröffnet . Als souveräner Staat leistete sich Monaco die Freiheit , das Glücksspiel freizugeben . Wegen der schlechten Zufahrt – das Fürstentum war zu jener Zeit nur über das Meer und einen mühsamen Landweg erreichbar – hatte die Spielbank einen denkbar schlechten Start .

1863 übernahm François Blanc, der Gründer der Spielbank Bad Homburg , die Leitung des Casinos . Dieser Entschluss des Fürstentums sollte richtungsweisend für die Casinowelt sein , denn in nur zehn Jahren machte Blanc das unbedeutende Dorf an der französischen Riviera zur Welthauptstadt



des Luxus , der Kunst, des Entertainments und des Glücksspiels . Dies geschah dank Blancs Rou¬lettekessel mit nur einer Zero und anderen ausgeklügelten Werbeideen .

Das 20 . Jahrhundert

Bedingt durch die Kriegswirren und die Verbote der Moralisten , wurden um 1900 die Casinos ge¬schlossen , geöffnet und wieder geschlossen. In der Casino - Frage herrschte zu jener Zeit Uneinig¬keit zwischen den Staaten . Immer dann , wenn in einem Land Spielbanken verboten wurden, nut¬zen dies die Nachbarstaaten aus und gaben zumindest teilweise das Glücksspiel frei . Eines war den Casinos dieser Zeit aber gemein . Sie alle glänzten mit architektonischer Schönheit und beeindru¬ckenden Bauten und vermittelten den Gästen das einzigartige Gefühl von Luxus und Reichtum . Zu Beginn des 20 . Jahrhunderts erlaubte Frankreich das Roulettespiel wieder und brach damit das Monopol Monacos . Selbst Kriege konnten den wirtschaftlichen Erfolg der Casinos nicht gefähr¬den.

1919 : Eröffnung des Casinos in Zoppot

Aufgrund des von 1872 bis 1933 dauernden Casinoverbots hatte Deutschland in der Welt des Glücksspiels damals vorübergehend keine Bedeutung mehr . Eine Ausnahme bildete einzig das 1919 eröffnete Casino in Zoppot . Dieses befand sich, bestimmt durch den Versailler Vertrag , im Freistaat Danzig. Das Casino erhielt durch sein Monopol einen grossen Zulauf. Auffallend für die damalige Zeit war die visionäre Marketingstrategie , welche die Herausgabe von Gästezeitungen und die Veröffentlichung der Permanenzen – so genannten Auflistung der an den Roulettetischen gefallenen Zahlen – beinhaltete.

1925 : Gefälschte Jetons in Monaco

1925 verlor das Casino von Monte Carlo 600 ’ 000 Francs , weil Betrüger gefälschte Jetons verwen¬deten . Der Ingenieur Grasset erkannte die Marktlücke und bot alsbald beschichtete und damit nahezu fälschungssichere Jetons mit aufgedruckten Metall - Buchstaben an . Hierzu lieferte ihm sein Freund , der Lithograf Bourgogne , die Buchstaben . Monte Carlo führte diese Jetons ein und die beiden Erfinder gründeten die Firma Bourgogne et Grasset , die bis heute weltweiter Marktführer in der Herstellung von Jetons ist .

1931 : Das Glücksspiel in Nevada

1931 wurde im amerikanischen Bundesstaat Nevada das Glücksspiel offiziell erlaubt . Mit Hilfe der Mafia entstand aus einem dreckigen Wüstennest die grösste Casinostadt der Welt – Las Vegas. Es wiederholte sich die Erfolgsstory Monte Carlos mit dem Unterschied, dass Prunk und Noblesse durch Neonlichter und Entertainment abgelöst wurden .

Zwar dauerte es noch bis 1946, ehe das erste heute noch erfolgreiche Grosscasino, das „Flamingo“, eröffnet wurde. Dann setzte aber ein Boom mit schier unglaublichem Drang nach Wachstum, Neu¬em und Grösserem ein. Die fliessenden Touristenströme sorgten dafür, dass ein Casino nach dem anderen aus dem Boden schoss. Las Vegas wurde zum Inbegriff des „ American Dream of Life “. Die Mafia hielt die Wüstenstadt sauber und der Ehrenkodex „ Kein Blut auf dem grünen Tuch “ war Gesetz. Synonym für den Aufschwung von Las Vegas war das amerikanische Showbusiness, denn schon damals traten die Weltstars in der Spielerstadt auf .

Wegen dem schlechten Einzugsgebiet brauchte Las Vegas eigene Hotels , die natürlich alle mit einem eigenen Casino versehen wurden . Die Hotelpreise konnten äusserst tief gehalten werden , da der Profit ja hauptsächlich mit den Casinos gemacht wurde . Heute sind in Las Vegas Hotelkom¬plexe mit über 2000 Zimmern eine Selbstverständlichkeit und immer neue Traumgebäude entlang des Strips entstehen . Ganz nach dem Motto : grösser , greller und exotischer .



1933 : Ende des deutschen Casinoverbots

1933 nach der Machtübernahme durch die Nazis in Deutschland, war eine der ersten Massnahmen des neuen Regimes die Wiedereröffnung der seit 1872 geschlossenen Spielbanken. Man versuchte dem damaligen Deutschland , verarmt durch die Niederlage im Ersten Weltkrieg und die anschlies¬sende Hyperinflation , zu neuem Glanz zu verhelfen . Ein weiterer Grund dürfte einmal mehr die dringende Finanzierung des Kriegshaushaltes gewesen sein .

1962 : Macao

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich auch in Asien Casino - Hochburgen , vor allem in Macao . Mit seinen exotischen Spielbanken und den dazugehörigen , in Europa kaum bekannten Spielen , wurde die nur 16 Quadratkilometer grosse portugiesische Enklave zu einer Traumwelt für Spielende . 300 ‘ 000 Einwohner empfingen jährlich mehrere Millionen Spielergäste . Berühmt und berüchtigt war Macao für seine eigenartigen Spielregeln . Insbesondere beim Black Jack konnte man vor Überraschungen kaum sicher sein .

Das neue Jahrtausend

In den letzten Jahren zeigt sich ein verstärkter Trend zur Verschmelzung von Spielbanken mit einem breiten Angebot an Entertainment , Gastronomie und sonstiger Unterhaltung . Selbst in Las Vegas kommt heute kaum ein grösseres Hotel ohne Shows der Superlative , Konferenzen , Sportveranstal¬tungen oder Musicals aus . Da sind Spielturniere oder „ Black Jack im Pool “ bereits alte Hüte . Trotz des sich wandelnden Zeitgeistes , des damit verbundenen Wechsels der Kundschaft und immer neuer Spiele , hat sich etwas nicht geändert : Ob mittels Roulettekessel , Spielkarten oder Würfeln , die knisternde Spannung zwischen den Zeitpunkten des Geldeinsatzes und der Gewinnermittlung bleibt eine faszinierende Gratwanderung zwischen Gewinn und Verlust , Sieg und Niederlage oder einfach zwischen Glück und Pech .

II. ROULETTE

2. 1. Die Geschichte des Roulette

Die Erfindung

Das heutige Roulette ist nicht etwa der Geniestreich eines Einzelnen . Es stellt vielmehr die Vermi¬schung einer simplen aber ausgeklügelten Spielidee mit den vorerst völlig unabhängigen Zufalls¬experimenten des französischen Mathematikers Blaise Pascal ( 1623 – 1662 ) dar . Pascal hatte zur Erforschung seiner Wahrscheinlichkeitstheorien eine etwas verwirrende Maschine mit den heute noch gängigen Zahlenkombinationen des Roulettekessels entwickelt . Sein entsprechendes Buch „ Abhandlung über das Roulette “ erschien 1649 .

Die ursprüngliche Spielidee des Roulettes könnte einerseits aus Venedig stammen , wo Mönche schon im Mittelalter eine Art von Roulettekessel entwickelt haben sollen . Eine alternative Version ist die Theorie , dass das Spiel im Fernen Osten , in China oder Indien , erfunden wurde . Bis heute wird es in derselben Form und mit unveränderten Auszahlungsquoten angeboten . Als Symbol gilt der sich drehende Roulettekessel .

Die Einführung in den Casinos

Einer weiteren Überlieferung zufolge , soll der französische Mathematiker François Blanc für einen Freund die Gewinnchancen und das Spielfeld des Roulettes entwickelt haben . Blanc nahm die Zéro



als 37 . Zahl im Roulettekessel auf , um einen Bankvorteil zu garantieren . Dies tat er , um eine alte Schuld zu tilgen . Der genannte Freund richtete prompt ein Pariser Casino ein und wurde so inner¬halb kurzer Zeit zum Millionär .

Das erfolgreichste Spiel

Nach der Einführung des Roulettes dauerte es rund fünfzig Jahre , bis das Spiel seine grosse Be¬liebtheit erreichte . Zuvor waren Kartenspiele bestimmendes Element eines jeden Casinos gewesen . Grenzenlose Anerkennung und damit einen ungefährdeten Aufschwung wurde dem Roulette spä¬testens dann zuteil , als François Blanc, der Gründer der Spielbank in Bad Homburg , die bis anhin übliche Doppelzéro abschaffte . Er verdoppelte damit die Gewinnchancen der Spielenden und ver¬half mit diesem einfachen Schachzug seiner Spielbank und dem Roulette zu grossem Ruhm .

2.2 Französisches Roulette

Der Spieltisch

Das Rouletterad. Französisches Roulette wird klassisch an Doppeltischen gespielt: In der Mitte eines langen mit grünem Tuch (Tapis) bespannten Tisches ist die Roulettemaschine (Cylindre) in ei¬ner Vertiefung eingelassen, links und rechts davon befinden sich die Einsatzfelder (Tableau). Jeder Tisch wird von acht Angestellten des Casinos betreut, der Zylinder befindet sich in der Mitte von vier Croupiers, an den beiden Kopfenden sitzt jeweils ein weiterer Croupier und für jede Tisch¬hälfte ist ein eigener Chef de table zuständig.

Heute wird jedoch vorwiegend an Einfachtischen gespielt, die von vier Croupiers betreut werden: Der Roulette-Zylinder befindet sich an einem Tischende, und es gibt nur ein Tableau, das sich in der Mitte des Tisches befindet.

Die Roulettemaschine besteht aus einer in einer Schüssel (Cuvette) eingelassenen drehbaren Schei¬be mit 36 abwechselnd roten und schwarzen Nummernfächern, sowie einem 37., grün gekenn¬zeichneten Fach für die Null.

2.3 Amerikanisches Roulette

Die Abwicklung des Spieles vollzieht sich beim American Roulette in rascherem Tempo. Die Tische sind daher etwas kleiner, sodass jeder Spieler selbst setzen kann und keine Annoncen nötig sind. Die Ansagen der Croupiers erfolgen in englischer statt französischer Sprache, die Bezeichnungen am Tableau (hier: Lay out) sind englisch, auch ist die Anordnung der Einsatzfelder eine andere. Der Croupier zeigt die Gewinnzahl nicht mit dem Rateau an, sondern markiert sie mit einer kleinen Metallfigur namens Dolly.

Beim American Roulette, so wie es in den europäischen Spielbanken angeboten wird, gilt für die einfachen Chancen folgende Zéro-Regel: Fällt die Kugel auf die Null, so wird die Hälfte der Einsät¬ze eingezogen.

Eine Besonderheit des American Roulette ist die Möglichkeit mit persönlichen Chips zu spielen. Diese Spielmarken besitzen keine Wertangabe und werden nur am Tisch in sieben verschiedenen Farben ausgegeben. Jeder Spieler bestimmt beim Kauf den Wert, der für jeden sichtbar angezeigt wird. Diese Chips können nur an dem betreffenden Tisch gespielt werden und müssen bei Beendi¬gung des Spiels an diesem Tisch zurückgewechselt werden.

Das Spiel in den USA

American Roulette, so wie es in den europäischen Casinos gespielt wird, unterscheidet sich vom Spiel in den USA vor allem dadurch, dass in Europa der französische Roulettekessel mit den 37

Zahlen 0, 1–36 verwendet wird. Die Zahlen im amerikanischen Kessel sind nicht nur anders an¬geordnet, der in den USA gebräuchliche Zylinder enthält zusätzlich als 38. Zahl die Doppel-Null (Double zero), sodass der Bankvorteil in den USA mit 2/38 = 5,26 % ganz wesentlich größer ist als in Europa. Die Regel, dass die Sätze auf den einfachen Chancen bei einer Null nur zur Hälfte ver-lieren, gilt nicht: In den USA werden die Einsätze zur Gänze eingezogen.

2.4 Fachjargon

Ein Spieler kann anstelle des Sperrens mit den Worten „Partagez la masse, s‘il vous plaît“ die Hälfte seines Einsatzes zurückfordern, die andere Hälfte wird eingezogen. - Null fällt fortgesetztes Verdoppeln (vgl. Martingalespiel)

Absage         Das berühmte „Rien ne va plus“ („Nichts geht mehr“) des Croupiers. Von dieser

Spielabsage an darf nicht mehr gesetzt werden.

Annonce      Wörtlich „Ruf“, Ansage eines Spieles

Ausgleich     Frz.: Équilibre; Statistisches Gesetz, nach dem sich alle Chancen des Roulette auf

lange Sicht gegenseitig ausgleichen. Das Gegenteil des Ausgleichs ist der Equart (s.d.).

Bank  Kapital eines Spieltisches. Das legendäre „Sprengen der Bank“ meint tatsächlich

nicht etwa das gesamte Spielbankunternehmen, sondern nur die Tischbank.

Carré Vier auf dem Tableau zusammenhängende Zahlen auf einmal setzen. (Platzieren

des Jetons in der Mitte der vier Zahlen)

Chance         Man unterteilt beim Roulette in einfache Chancen (bei denen der einfache Einsatz

als Gewinn ausbezahlt wird) und in mehrfache Chancen (bei denen das mehrfache des Einsatzes ausbezahlt wird).

Cheval          Frz.: Pferd. Satzmöglichkeit, bei der zwei auf dem Tableau (s.h.) nebeneinander

liegende Nummern zusammen gespielt werden.

Chips ist die Bezeichnung für alle Spielmarken an den amerikan. Tischen.

Croupier       Der für die Abwicklung des Spiels verantwortliche Angestellte des Casinos. Der

Croupier nimmt Annoncen an und bezahlt Gewinne aus.

Dealer           Der für die Abwicklung des Spiels verantwortliche Angestellte des Casinos. Der

Croupier nimmt Annoncen an und bezahlt Gewinne aus.

Doublette     Das zweimalige Erscheinen einer Zahl unmittelbar hintereinander.

Dutzend        Mehrfache Chance. Man setzt auf das erste Dutzend (Premier Douze, 1-12), oder

das mittlere Dutzend (Douze Milieux, 13-24) oder auf das dritte Dutzend (Douze Dernier, 15-36) Auszahlungsquote: 2:1.

Einsatz          Der Spieler kann Einsätze selbst tätigen oder durch den Croupier setzen lassen

indem er entsprechende Annoncen gibt.

Faites vos jeux Machen Sie Ihr Spiel“, Aufforderung des Croupiers die Einsätze zu tätigen

Gewinn         Der Grund des Spiels und vor allem steuerfrei.

Handwechsel Die beiden Croupiers am Roulettekessel wechseln sich mit dem Werfen der Kugel ab. Der Wechsel wird vorher angesagt und erfolgt in der Regel halbstündig.

Impair            Alle ungraden Nummern (zB.: 1,3,5,...) Auszahlungsquote: 1:1



Jeton Spielmarke, meist aus teurem Kunststoff; fälschungssicher hergestellt.

Kessel           Roulettzylinder, in dessen Mitte sich die Scheibe mit den 37 Zahlenfeldern,

kugelgelagert, auf einem Stift dreht.

Kolonne       Mehrfache Chance. Satzmöglichkeit auf eine der drei senkrechten Reihen

(Kolonne 34, Kolonne 35, Kolonne 36). Auszahlungsquote: 2:1

Manque        Alle Nummern zwischen 1-18

Mehrfache

Chancen      Kolonnen, Dutzende (2:1), Transversale Simple (5:1), Transversale Pleine (11:1),

Nebenzahlen Auch Nachbarn (frz. Voisins) genannt. Die neben einer Zahl im Kessel liegenden Zahlen sind die Nebenzahlen. (Sind nicht wie am Tableau angeordnet!)

Pin      Auch Dolly oder Marker wird vom Dealer benutzt, um die Gewinnzahl sichtbar

zu markieren.

Pair    Alle geraden Nummern (zB.:2,4,6,...) Auszahlungsquote: 1:1

Passe            Alle Nummern zwischen 19-36 Auszahlungsquote: 1:1

Plein  Volle Zahl beim Roulette setzen.

Rateau          Im Casino Arbeitsgerät des Croupiers zum Setzen und Einziehen der Jetons

(Wird ausschliesslich bei Französisch Roulette verwendet).

Rien ne va plus Frz. für „Nichts geht mehr“, Spielabsage des Croupiers, es dürfen keine Einsätze mehr getätigt werden.

Satz    Das Setzen eines oder mehrere Jetons durch den Spieler oder Croupier.

Tableau        Bedrucktes Filztuch; Spielfläche.

Token           Metallscheiben in Münzform mit einer speziellen Legierung. Sie können als

Ersatz für Münzen in versch. Spielbanken als Spieleinsatz bei den Automaten genutzt werden. Die Automatenspiele der Spielbanken Sachsen-Anhalt GmbH in Magdeburg und Halle können nur mit Euro-Geldscheinen oder –Münzen bespielt werden.

Transversale

Pleine            Einsatz auf eine Querreihe von drei Zahlen (zB.: 7-8-9). Auszahlungsquote 11:1

Transversale

Simple           Einsatz auf eine Querreihe von sechs Zahlen (zB.: 7-8-9-10-11-12). Auszahlungs

quote 5:1.

Trinkgeld     Es ist üblich, bei einem Gewinn auf eine Zahl (Plein) ein Trinkgeld in Höhe des

Einsatzes zu geben. Die Croupiers und Angestellten eines Casinos leben grossteils von den Trinkgeldern der Spieler.

Tronc            Siehe auch Cagnotte; Trinkgeldbehälter, aus dem die Gehälter der Casinoan

gestellten bezahlt werden.

Voisins de Zero Große Serie 0/2/3, man setzt auf eine Kombination aus 17 nebeneinander-liegenden Zahlen

Zero   Ist die Null, die 37. Zahl.



2.5 Rund um den Roulettetisch









Jetons

Ein Jeton wiegt 11,5 g (teils auch 12; 13,5 oder 14 g), da er entweder aus homogenem Material, wie dem keramikartigen sogenannten Clay (einem Material welches nur anfänglich etwas mit Ton zu tun hatte und heute aus Mineralien und verstärkenden hitzefesten Fasern unter hohem Druck und hoher Temperatur gegossen wird) oder bei preiswerteren Jetons aus Kunststoff besteht und als Ballast einen Metallkern hat. Bei Chips aus Clay ist das Gewicht gleichmäßig über den Chipkörper verteilt im Gegensatz zu Chips mit Kern. Beim Durchmesser hat sich der Casinostandard von 39 mm fast überall durchgesetzt.

Roulettekessel

Der zumeist hölzerne Roulettekessel besteht aus 37 geeichten, gleich großen Kammern, in die die - früher aus Elfenbein, heute meist aus Plastik - geworfene Kugel nach dem Abwurf hinein fällt. Zwischen oberem Rand und Teller befinden sich acht bis zehn rautenförmige Hölzer, die die Kugel unvorhersehbar ablenken, bevor sie in eins der Zahlenfächer fällt.

Die Anordnung der Zahlen innerhalb des Roulettekessels ist genormt und auf die Berechnungen des französischen Mathematikers Blaise Pascal zurückzuführen.

Roulettekugel

Früher bestanden Roulette-Kugeln aus Elfenbein, heute bestehen sie meist aus Kunststoff. Welche Kugel passt zu welchem Kessel?

Bakelit Kessel:

25-26cm Durchmesser = Kugel 10mm 35-36cm Durchmesser = Kugel 12mm

Mahagoni Kessel:

26cm Durchmesser = Kugel 10mm 31cm Durchmesser = Kugel 12mm 36cm Durchmesser = Kugel 12-14mm 45-50cm Durchmesser = Kugel 14-16mm

Professionelle Roulette-Kessel:



60cm Durchmesser = Kugel 18mm 80cm Durchmesser = Kugel 10-22mm 86cm Durchmesser = Kugel 20-22mm

2.6 Berufsbild - Croupier

_ Ausbildung an der Croupier-Akademie - Dauer: mindestens 1 Jahr

_ nach Abschluss der Ausbildung - dann erst Kugel werfen & Gewinne auszahlen

_ Bezahlung durch Trinkgelder - ausschließlich

_ Verdienstmöglichkeiten waren enorm hoch / heute: durch schlechte Wirtschaftslage rapide abnehmend

_ Gewinnt ein Spieler einen Satz auf eine volle Nummer, so ist es üblich, dass er ein Stück dem Tronc (fr. Opferstock), d. h. der Trinkgeldkasse der Angestellten zukommen lässt.

_ Voraussetzungen: Fingerfertigkeit, schnelles Kopfrechnen, Belastbarkeit, Freundlichkeit und mittlerweile auch Entertainer-Qualitäten, Nachtmensch - auf ungewöhnliche Arbeitszeiten einstellen können

III. STATISTIK UND CHANCEN



Setzung        gespielte Zahlen    Beispiel        Gewinnfaktor          Trefferchance

Plein  1          {4}       35-fach          2,7%

Cheval          2          {8,9}   17-fach          5,4%

Transverale Plain  3          {13, 14, 15}   11-fach          8,1%

Carré 4          {20, 21,23, 24}         7-fach            10,8%

Transverale Simple          6          {25, 26, 27, 28, 29, 30}       5-fach            16,2%

Kolonne       12       {3, 6, 9, 12, ..., }        2-fach            32,4%

Dutzend        12       {1, 2, 3, 4, ...} 2-fach            32,4%

Rouge           18       alle rot           1-fach            48,6%

Noir    18       alle schwarz            1-fach            48,6%

Pair    18       alle gerade   1-fach            48,6%

Impair            18       alle ungerade          1-fach            48,6%

Manque        18       alle von 1-18            1-fach            48,6%

Passe            18       alle von 19-36         1-fach            48,6%



3.1 Strategien

Ihre Gewinnerwartung im Roulette können Sie entscheidend beeinflussen. Im Folgenden lernen Sie, wie Sie spielen müssen, um Ihre Gewinnerwartung zu maximieren. Die hier vorgestellten Stra¬tegien sind keine Roulettesysteme.

Bitte denken Sie immer daran: es gibt keine Gewinnsysteme!!



Auswahl des richtigen Spiels

Bereits die Wahl der richtigen Roulettevariante hat einen Einfluß auf Ihren zu erwartenden Gewinn bzw. Verlust. Entnehmen Sie der folgenden Tabelle, bei welchem Spiel Ihre durchschnittliche Ge¬winnerwartung am höchsten ist.

Die durchschnittliche Gewinnerwartung ist ein Wert, der angibt, welchen Gewinn oder Verlust ein Spieler auf Dauer erzielt. Je geringer der Wert der durchschnittlichen Gewinnerwartung ist, desto schlechter ist das Spiel für den Spieler:



Roulettevariante    Gewinnerwartung

Roulette        2,7%

American Roulette            2,7%

Roulette im Kleinen Spiel           4,0%

Roulette am Automaten mit 38 Zahlen            5,3%

Roulette am Automaten mit 13 Zahlen            7,7%



Spielen Sie maximal 35 Zahlen

In Spielbanken treffen Sie immer wieder Spieler, welche gegen diese Regel spielen. Achten Sie im¬mer darauf, dass Sie nicht „im Eifer des Gefechts“ auf 36 oder 37 Zahlen gleichzeitig einen Einsatz in gleicher Höhe setzen (Beispiele).

Beachten Sie aber:

Ihre durchschnittliche Gewinnerwartung können Sie durch die Wahl Ihrer Setzung nicht beeinflus¬sen. Sie beträgt im Roulette mit 37 Zahlen immer -2,7%.

Einfache Chancen

Die wirkungsvollste Möglichkeit, die Gewinnerwartung zu beeinflussen, wird von den wenigsten Roulettespielern genutzt. Die meisten Spieler könnten ihre Gewinnerwartung von -2,7% auf -1,35% verdoppeln, wenn sie ausnahmslos auf Einfache Chancen spielen würden. Der Grund, warum Ihre Gewinnerwartung beim Spiel auf Einfache Chancen doppelt so hoch ist: wird die Zéro ausgespielt, verlieren Ihre Einsätze auf den Einfachen Chancen nur zur Hälfte, Ihre Einsätze auf den anderen Chancen verlieren ganz.

Dies gilt allerdings nicht für dasAmerican Roulette, Roulette im Kleinen Spiel oder Roulette am Automaten.

3.2. Fehler & Fehleinschätzungen

Einige Fehleinschätzungen über Wahrscheinlichkeiten halten sich hartnäckig (nicht nur) unter den meisten Roulettespielern. In den beiden folgenden Absätzen wird erklärt, warum diese Einschät¬zungen falsch sind und warum sie keinsfalls als Grundlage irgendwelcher „Berechnungen“ ge¬nommen werden können.

1. Fehleinschätzung

„Wenn 10 mal Rot fiel, ist die Wahrscheinlichkeit größer, daß im nächsten Spiel Schwarz fällt, als daß wieder Rot fällt.“

Diese Aussage ist falsch. Die Zahlen oder Farben, die in den vergangenen Spielen bereits gespielt wurden, haben keinen Einfluß auf die Ergebnisse und die Wahrscheinlichkeiten der kommenden

Spiele. Richtig ist dagegen, dass die Wahrscheinlichkeit für Rot oder Schwarz vor jedem Spiel genau die gleiche ist - völlig egal, welche Farben vorher fielen. Selbst wenn die Kugel die letzten hundert Spiele auf Rot gefallen ist, die Wahrscheinlichkeit für das Ergebnis des nächsten Spiels ist:

_ 48,65% dass Rot fällt

_ 48,65% dass Schwarz fällt

_ 2,7% dass die Zéro fällt

Denn weder Kugel noch Kessel haben ein Gedächtnis und können sich daran erinnern, welche Zahlen oder Farben in den vergangenen Spielen gespielt wurden.

2. Fehleinschätzung

„Anhand von »Permanenzen« kann berechnet werden, welche Zahlen zukünftig kommen werden.“ Diese Aussage ist falsch. Neben jedem Roulettetisch stehen Anzeigetafeln, auf denen die Ergebnisse der letzten Spiele aufgelistet werden. Außerdem können Sie in fast allen Spielbanken und bei ver¬schiedenen Verlagen Listen mit Zahlenkolonnen (sog. Permanenzen) kaufen. Es handelt sich dabei um Auflistungen der vergangenen Spielergebnisse eines bestimmten Tisches in der Spielbank. Viele Spieler versuchen, im Rahmen Ihrer »Forschungen«, Permanenzen nach Unregelmäßigkeiten auszuwerten. Um aber Unregelmäßigkeiten erkennen zu können, müssten die Rahmenbedin¬gungen für alle aufgelisteten Spiele die gleichen sein. Das bedeutet, bei allen Spielen der Perma¬nenzliste müsste es sich um die immer gleiche Kugel handeln, die in den immer gleichen Kessel geworfen wird.

Das ist aber in den Angaben der Permanenzen nicht zwangsläufig so. Denn jede Spielbank hat die Möglichkeit, nach Schließung des Spielbetriebs die Kessel innerhalb der einzelnen Tische unterei¬nander auszutauschen, ohne dass ein Spieler dies jemals bemerken würde. Das würde dann aber bedeuten, daß eine Permanenz eben nicht die Zahlen eines Kessels sondern nur die Zahlen eines Tisches wiedergibt.

Wenn aber Permanenzen keine Auskunft darüber geben, in welchem Kessel und mit welcher Kugel die Ergebnisse erspielt wurden - dann sind Sie zwangsläufig wertlos und kein Spieler sollte für wertlose Informationen Geld ausgeben.

IIII. GLüCKSSPIEL UND STAAT 4.1. Recht und Finanzen

Seit 1919 ist die Veranstaltung von und Teilnahme an Glücksspielen in Deutschland strafbar. Die

Teilnahme an einem nicht genemigten Glücksspiel kann gemäß § 285 StGB mit bis zu sechs Mona

ten Freiheitsstrafe geahndet werden.

Zum legalen Glücksspiel bedarf es einer vom jeweiligen Bundesland ausgestellten Glücksspielli

zenz , die mit folgenden Auflagen verbunden ist :

_ Spielbanken müssen je nach Bundesland bis zu 85 Prozent ihrer Spieleinnahmen

in den Staat abgeben

_ je ein Euro Umsatz in Lotto und Fußballtoto erhebt das Finanzamt 16 , 6 cent Lotterie

- steuer

_ Zahlenlotto - sowie Fußballtotobetreiber müssen zusätzlich 20 % Konzession auf die

Wetteinsätze zahlen

_ Einnahmen aus den staatlichen Klassenlotterien fließen vollständig an die Bundesländer

Im Jahr 2003 verspielten die Deutschen mit Lotto und Toto 10 , 5 Milliarden Euro , 5 , 3 Milliarden

Euro in Geldspielautomaten und 236 Millionen Euro mit Perdewetten. Das macht pro Kopf 200 Euro im Jahr.

Die Einnahmen des Staates beliefen sich 2003 somit auf 4,7 Milliarden Euro – doppelt so viel wie vor 15 Jahren.

Die größten Einnahmen erzielte Nordrhein-Westfalen mit 1,06 Milliarden Euro, gefolgt von Bayern mit 688 Millionen und Baden - Württemberg mit 671 Millionen . Die Einnahmen stammen heute zum größten Teil aus dem Zahlenlotto .

Immer mehr private Wett - und Glücksspielanbieter wollen insbesondere mit Onlinewetten mit¬verdienen. International sehen die Regierungen diese Konkurrenz als Bedrohung für ihre Glücks¬spiel - und Wettmonopole , sodass sie sich einig sind , dass Wett - und Glücksspiele unmoralisch und illegal sind, es sei denn, der Staat ist am Gewinn beteiligt, um „ ... dem nicht zu unterdrückenden Spieltrieb des Menschen staatlich überwachte Betätigungsmöglichkeiten zu verschaffen und da¬durch die natürliche Spielleidenschaft vor strafbarer Ausbeutung zu schützen ...“.

“ Das Gericht hat in seiner Entscheidung zu Sportwetten vom 28 . März 2006 festgestellt , dass ein staatliches Monopol für Sportwetten nur dann mit dem Grundrecht der Berufsfreiheit vereinbar ist , wenn es konsequent am Ziel der Bekämpfung von Suchtgefahren ausgerichtet ist. Es hat eine ge¬setzliche Neuregelung bis Ende 2007 verlangt und gefordert, für die Zeit bis dahin Verhältnisse zu schaffen , die der Rechtslage entsprechen und den Schutz vor Wett - und Spielsucht sicherstellen .“

4.2. Online Glücksspiel

Nach der Studie Online Betting & Gambling 2010 die Online-Glücksspiel-Märkte ( Lotterien , Ca¬sinospiele und Wetten ) werden durch die Schließung privater Wettbüros und den geringen Wett¬bewerb im deutschen Wettgeschäft hauptsächlich ausländische Internetanbieter profitieren . Somit wird das Wachstum des ohnehin schwer kontrollierbaren Online-Vertriebskanals gegenüber dem stationären Wettgeschäft beschleunigt .

Die Online - Glücksspielbranche verzeichnet jährlich zweistellige Zuwachsraten. Wie hoch das Wachstum in Deutschland letztlich ausfallen wird, hängt von den Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen ab , die nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts bis Ende 2007 vor-zunehmen sind.

Nach ausdrücklichem Willen des Gesetzgeber soll unter §§ 284ff . StGB grundsätzlich auch jedes ausländische Online - Casino verboten werden, wenn es in Deutschland abrufbar ist . Andernfalls bestünde die Gefahr , dass der Veranstalter sich im Ausland verstecke und die Strafvorschriften ins Leere liefen . Da von Deutschland aus jede Webseite abrufbar ist , hieße dies , dass man zu einer uferlosen Anwendung des deutschen Strafrechts kommen würde.

Dies heißt , dass sich auch derjenige strafbar macht , der bei einem ausländischen Online - Casino teilnimmt, auch wenn das Glücksspiel im Heimatland des Veranstalters staatlich zugelassen und rechtmäßig ist . In der Praxis wird dieser eigentlich unhaltbare Zustand dadurch ausgeglichen , dass Verurteilungen wegen der bloßen Teilnahme an Online - Casinos praktisch so gut wie kaum vorkommen . Sollte es dennoch einmal zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen kommen , wird das Verfahren in aller Regel wegen der Geringe der Schuld eingestellt.

SPIELERTYPEN

5.1. Spielertypen bezüglich des Suchtverhaltens

Vermeidungsspieler sind Menschen, die Probleme in Ehe, Familie oder im Berufsleben haben. Durch Zufall haben sie entdeckt , daß sie beim Glücksspiel , meist am Automaten ,sich besser von ihrem Unglücklichsein ablenken können als mit anderen Aktivitäten . Deshalb wird für diesen Menschen das Glücksspiel so attraktiv .

Aktionsucher , finden hingegen das Glücksspiel faszinierend . Auch wenn sie hoch verschuldet sind, hoffen sie immer noch auf den großen Gewinn . „ Das sind überwiegend Spieler , die in klas¬sischen Casinospielen , wie zum Beispiel Roulette , oder auf der Pferderennbahn ihr Glück suchen . Irgendwann rutschen sie in ein exzessives Spielen hinein, weil sie Verluste machen, die nicht mehr tragbar sind . Sie spielen weiter, weil sie immer auf den großen Gewinn hoffen , um ihre Schulden auszugleichen, mit dem Vorsatz: dann spiel ich nie mehr“, so Hand.

5.2. Spielertypen beim Pokern

Die Unterscheidung beginnt schon beim Anfang des Spiels , bei den Starthänden . Hier unterschei¬det man zwei Formen:

Loose , dieser Spielertyp ist oft Anfänger und spielt nahezu jede Hand . Er hat die Meinung , dass man mit jeder Starthand gewinnen kann. Loose Spieler wollen zumindest den Flop sehen, spielen auch sehr häufig bis zum River , dabei haben sie dabei oftmals kein gutes oder fertiges Blatt . Loose Spieler sind häufig im Anfängerbereich oder an Spielgeldtischen zu finden . Gute Spieler sollten hier vorsichtig vorgehen , da der Gegner überdurchschnittlich auf Glück baut , was dazu führen kann auch mit guten Händen das Spiel zu verlieren.

Tight , dieser Spielertyp will seine Chancen zu gewinnen maximieren indem er gute Starthände auswählt, er spielt somit weniger Starthände. Möchte man in der Gewinnzone beim Texas Hol¬dem spielen ist es im Schluss sicher wichtig an jedem Tisch tighter zu spielen als die Mitspieler am Tisch.

Jetzt kann man darüber hinaus die Pokerspieler nach ihrem Setzverhalten unterscheiden:

Der aggressive Spieler erhöht andauernd und handelt nicht vorhersehbar.

Der passive Spieler callt oder checkt meist, wenn dieser erhöht hat er mit hoher Wahrscheinlichkeit das beste Blatt .

Man hat nun vier Kombinationsmöglichkeiten aus Starthandauswahl und Setzverhalten, hier erge¬ben sich nun folgende Spielertypen:



Der Loose-passive Spieler erhöht selten , wenn er ein gutes Blatt hat , aber auch schlechte Blätter werden oft bis zum Ende mitgegangen, da er an seine Chance glaubt, das Spiel noch zu gewinnen . Der Loose-aggressive Spielertyp erhöht sehr oft , auch wenn er keine gute Hand hat . Diese irrati¬onale Spielweise stellt eine sehr grosse Gefahr dar, da man grosse Beträge verlieren kann, es kann aber auch sehr profitabel werden .

Der Tight - passive Spielertyp spielt seine wenigen Hände sehr vorsichtig und mit Bedacht. Spieler diese Typs verlieren wenig Geld, allerdings gewinnt er auch nicht allzu viel dazu. Wenn dieser Spieler mit dem bestmöglichen Blatt extrem erhöht , wissen die Mitspieler, dass seine Hand sehr gut ist.

Der Tight - aggressive Poker - Spieler wird wenige Blätter spielen , diese werden aber sehr variabel gespielt . Wenn dieser Spiler erhöht , dann ist es oft sehr unklar ob er wirklich ein gutes Blatt hält , oder nur blufft . Auch wenn er langsam und vorsichtig spielt , hat dies den Sinn, andere Mitspieler dazu zu verleiten , ihr Blatt stärker zu werten als sie sind . Dies ist der Spielstil , den es zu erreichen gilt, da man undurchsichtig und dennoch kontrolliert spielt.

VI. Stories und Anekdoten rund ums Glücksspiel

Carlo Herrmann (1947-1998) aus Dresden

Der Sachse Carlo Herrmann scheint das Kesselgucken besonders gut zu beherrschen. Vier Millio¬nen Euro verdient er jährlich am Roulettetisch - das sagte er zumindest Jahren gegenüber der Presse.

„Zwei Drittel Können, ein Drittel Gefühl“ gehörten dazu, um abzuschätzen, wo die Kugel lan¬det. Nach Sachse Carlo Hermann‘s Angaben gibt es weltweit maximal 40 Roulette-Profis - er sieht sich selbst als einen davon. Pokerrunde in der Spielbank Baden-Baden: „Man muss sich sehr viel mit dem Spiel beschäftigen“ .Wegen seiner ungewöhnlichen Glückssträhne bekam der Zocker  sogar Hausverbot in verschiedenen Casinos.

Benno Winkel und Erich Puch

Das Internationale Institut für Rouletteforschung hat Benno Winkel den Ehrennamen „Bezwinger der Spielbanken und erfolgreichster Spieler unseres Jahrhunderts“ verliehen. Er selbst läßt sich am liebsten „Roulette-König“ titulieren.

1943 machte Winkel im Casino Baden bei Wien mit kleinsten Einsätzen sein erstes Spiel. Er hatte sich inzwischen Einblick in sogenannte klassische Roulette-Systeme verschafft, deren Zahl über tausend liegt. Vor jedem geplanten Großangriff läßt Winkel erst einmal sämtliche Coups (Treffer) der vergangenen Wochen notieren. Allein in Travemünde „arbeiten“ für ihn acht Beobachter für einen Tageslohn von zwanzig Mark pro Person. Aus den von ihnen notierten Zahlenreihen (soge¬nannten Permanenzen) zieht er dann das Fazit für seinen neuen Angriff. Er stellt ganze Kolonnen

von Zahlen zusammen, die nach den geläufigen Wahrscheinlichkeitsgesetzen eine große Anzahl von Treffern enthalten sollen.

Die Spannung in dem weißen Casino-Palast an der Ostsee stieg auf den Siedepunkt, als auch noch ein zweiter Meister des Systemspiels, der Wiener Buchmacher Erich Puch mit seiner Gruppe über die Spieltische von Travemünde herfiel. Puch läßt hauptsächlich seine Ehefrau und seine schmuck¬behängte schwarzhaarige Assistentin Hildgard Hübner, 23, die am Gewinn beteiligt ist, am grünen Zahlenteppich „arbeiten“. Sie setzten stur jeden Tag die Zahlenreihe, die er ihnen mittags auf den einen Zettel in die Hand drückt. Puch selbst, den die Atmosphäre des Spielsaals aufregt („Das Spiel ist eine eigene Macht, die das Denken vernebelt“), bleibt im Hintergrund oder sieht zur Ablenkung Filme an. Seiner Assistentin ist vertraglich jeder Umgang mit Männern untersagt, damit das „Be¬triebsgeheimnis gewahrt“ bleibt.

Die Folgen des systematischen „Bandenspiels“ zeigten sich sehr bald: Die Spielbank Travemünde hatte von Januar bis Juli etwa 1 250 000 Mark weniger Brutto-Einnahmen als während der gleichen Monate im Vorjahr. Diese Summe haben die beiden organisierten Spielsyndikate weggetragen.

Das Zockertrio

Noch raffinierter ging kürzlich ein Zockertrio vor, das im Casino des Londoner Ritz-Hotels 1,3 Millionen Pfund kassierte. Eine 32-jährige Ungarin und zwei serbische Begleiter analysierten das Roulettespiel mit modernster Technik: Ein Handy mit Lasergerät maß die Drehung des Kreisels und den Lauf der Kugel.

Ein Taschencomputer berechnete dann blitzschnell, auf welcher Zahl diese vermutlich zu liegen kommt. Magnet oder Laser? Scotland Yard nahm zunächst Ermittlungen auf, ließ die Dreierbande aber schließlich ausreisen. Das Spielgeschehen sei von ihnen ja nicht beeinflusst worden, sagte ein Polizeisprecher.

Zu Hause zocken

Überlisten Sie den einarmigen Banditen - im Online-Spiel Mancher aus der Spielbranche bezweifelt sogar, dass das Trio tatsächlich mit einem Laser arbeitete. Wilhelm Vogl, der in der Schweiz ein Schulungs-Centrum für Croupiers betreibt, glaubt eher an einen Magnettrick.

Offenbar sei die Kugel vom Londoner Croupier gegen eine magnetische ausgetauscht worden, sagte er dem Portal SelMcKenzie.. Die Täter hätten dann drei bis fünf Handy-Akkus zusammen¬geschlossen und damit ein starkes Magnetfeld erzeugt, um die Kugel in den gewünschten Bereich zu lenken.

Maximum

Die Rouletteforschung, mit dem Ziel sichere und auf Dauer gewinnbringende Spielmethoden zu entwickeln, lässt sich in zwei Epochen einteilen: die Zeit vor MAXIMUM und die Zeit danach. Maximum heißt die neue Roulette-Gewinntaktik, die alles bisher dagewesene in den Schatten stellt und wie keine andere wahre Wunder vollbringt. – So haben beispielsweise die Söhne des Erfinders in wenigen Wochen allein ca. 3,5 Millionen Euro in deutschen Spielbanken gewonnen. Dieser, in der Roulettegeschichte bisher einmalige Siegeszug wird mit nebenstehenden Original-Presseaus¬schnitten schwarz auf weiß belegt.

Für die Roulette-Redaktion gab es kein Halten mehr. Wir wollten genau wissen, was gespielt wird und wer hinter den Sensationsmeldungen steckt. Uns interessierte brennend, wer das ist, der in der Spielbank Hamburg 1/2 Million, in der Spielbank Berlin 1 Million und in Baden-Baden sogar fast 2 Millionen Euro gewann und welche geheimnisvolle Gewinntaktik er anwendet.

Eine fantastisch einfache und logische Beobach-tungstaktik lässt innerhalb 4–5 Kugelwürfen Wurf¬rhythmen und Tendenzen erkennen, die Einsätze mit einer enorm hohen Trefferquote signalisieren. Der prozentuale Gewinnüberschuss liegt bei sage und schreibe 28,0%. Innerhalt einer Zeitspanne von 20–30 Minuten, in der durchschnittlich 13mal die Kugel geworfen wird, werden ca. 8 Coups



hintereinander gesetzt, die laut Statistik 13–14 Stücke Reingewinn erbringen. Ein schnelleres und kürzeres Spiel hat es bisher noch nicht gegeben.

VII. Faszinierendes aus der Welt der Spiele

Das Spiel fasziniert die Menschen seit eh und je. So hat laut der griechischen Mythologie bereits der Gott Hermes das Würfelspiel erfunden. Aber nicht nur das, auch die Kunst, daraus zu weissagen wird dem Sohn des Zeus zugeschrieben. Im alten Ägypten sollen die ersten Kartenspiele aus Pa¬pyrus entstanden sein, um damit zu orakeln. Und vom Vorgänger des heutigen Bingo, dem Keno, wird gesagt, dass es über 3000 Jahre alt sei und aus China stamme. Es wurde erfunden, um den Bau der Chinesischen Mauer zu finanzieren.

Es folgten sodann die Götter des Glücksspiels, Feldherren, die ihre Kriegsstrategien vom Ausgang eines Spiels abhängig machten und königliche Lotto-Generaldirektionen. Bestimmt waren die Glücksspiele in frühgeschichtlicher Zeit meist von der Magie. Denn durch den Wurf eines Loses oder eines Würfels versuchten die Menschen den Willen der Götter zu ermitteln.

Auf die Sklaverei gesetzt

Seit es Spiele gibt, haben die Menschen um Sachwerte, später um Geld gewettet. Immer ging es dabei um den Nervenkitzel, darum, das scheinbar unüberwindbare Schicksal zu korrigieren und die Glücksgöttin Fortuna herauszufordern. Es entwickelten sich nicht nur die Formen des Glücks¬spiels kontinuierlich weiter, sondern auch die Einsätze. Die alten Germanen setzten Weib und Kind, schliesslich sich selber aufs Spiel und endeten vereinzelt sogar in der Sklaverei. Heute leidet – zum Glück und trotz Pech – nur noch das Portemonnaie unter einer verlorenen Wette.

Des Teufels Hand im Spiel

Im Mittelalter wurde das Glücksspiel – wie so manches – zum Spielball zwischen fortschreitender Aufklärung und der erzkonservativen Haltung von Moralisten und der Kirche. Lange war das Spielen verpönt, zwischendurch verboten, aber immer galt es als gotteslästerlich. Bis mehr und mehr Könige und Staatsmänner die Möglichkeit entdeckten, mit den Glücksspielen enorme Steu¬ereinnahmen zu verzeichnen. Sie besserten damit ihren Haushalt auf, erbauten Kirchen, gründeten Universitäten, bekämpften Seuchen oder aber finanzierten Kriege.

Nach und nach wurden zwischenzeitliche Verbote aufgehoben oder aufgeweicht. So war auch die Spielerlaubnis im 17. Jahrhundert in Italien eine Kapitulation vor dem menschlichen Bedürfnis, zu spielen.

Lotto und die Demokratie

Im Mittelalter waren Lotterien sehr beliebt. Es sollen Formen des heutigen Zahlenlottos mit Geld¬auszahlungen schon seit 1530 in Italien und ab 1569 in England angeboten worden sein. Die heute gebräuchliche Form des Lottos wurde 1620 in Genua erfunden. Bereits damals hatte die italienische



Politik einen leichten „Casino-Charakter“, wurden doch als besondere Form der „Demokratie“ po¬litische Entscheidungen mit Hilfe des Lottos getroffen. Bei der so genannten Ziehung 5 aus 90 wur¬den aus 90 Kandidaten 5 Ratsherren gewählt. Aus dem politischen Wahlprinzip entwickelte sich sodann das Wettspiel und das Glücksspiel Lotto war geboren.

Die Spielcasinos entstehen

In den Spielcasinos des 18. Jahrhunderts spielte man hauptsächlich mit Karten und Würfeln. Das bekannteste und beliebteste Glücksspiel zu jener Zeit war Pharao, eine Wette auf die nächste er¬scheinende Karte. Das Kartenspiel Trente-et-un war im 19. Jahrhundert das geläufigste Casino¬Spiel, ihm folgte Vingt-et-un, das heutige Black Jack. Schliesslich hielt das Roulette Einzug in die Spielbanken und bis heute ist der Roulette-Kessel das Symbol des Glücksspiels.

Im Westen viel Neues

Mit der Entwicklung und Produktion der ersten Geldspielautomaten zu Beginn des 20. Jahrhun¬derts in den Vereinigten Staaten von Amerika, folgte auch der Siegeszug der „Einarmigen Bandi¬ten“. Das Prinzip des Automatenspiels ist einfach und wohl deshalb so erfolgreich. Auf drei sich drehenden Walzen befinden sich 20 verschiedene Symbole. Diese Walzen werden mit Hilfe eines seitlichen Hebels, Handle genannt, in Bewegung gesetzt und per Zufall gestoppt. Erscheinen glei¬che Symbole nebeneinander, hat der Spieler gewonnen und bekommt den Gewinn ausgezahlt oder auf dem Zähler gutgeschrieben.

Das ursprüngliche Konzept der Spielautomaten ist bis heute erhalten geblieben. Wohl werden die Walzen zunehmend durch Prozessoren gesteuert und die Mechanik wird von Videoanzeigen ver¬drängt. In modernen Automatenspielsälen finden sich elektronische Roulette-Spiele, Pferderennen und Spielautomaten mit hochwertigen Video-Animationen. Einzelne Geräte werden gar miteinan¬der vernetzt und bauen attraktive Jackpots auf. Doch all dem zum Trotz sorgt ein Detail in den Automatenspielsälen bis heute für die leidenschaftlichsten Gefühle – das Scheppern der Münzen bei der Gewinnauszahlung.

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