Mittwoch, 25. März 2009

Kaninchennasenbeutler



Kaninchennasenbeutler
Author Selzer-McKenzie
Die Filmbilder hat der Author in den australian Outbacks gedreht
Die Kaninchennasenbeutler (Macrotis) sind eine Gattung aus der Beuteltierordnung der Nasenbeutler (Peramelemorphia). Sie werden heute als eigene Familie Thylacomyidae klassifiziert. Es gibt zwei Arten: den Großen Kaninchennasenbeutler (Macrotis lagotis) und den ausgestorbenen Kleinen Kaninchennasenbeutler (M. leucura). Auf englisch heißen diese Tiere Bilbies.
Kaninchennasenbeutler sind wie alle Nasenbeutler stämmig gebaute Tiere mit langgezogener Schnauze. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 20 bis 55 Zentimeter, der Schwanz misst 12 bis 29 Zentimeter. Mit 0,3 bis 0,4 Kilogramm war der Kleine Kaninchennasenbeutler deutlich leichter als sein größerer Verwandter, der bis zu 2,5 Kilogramm auf die Waage bringt. Das Fell dieser Tiere ist lang, weich und seidig, es ist an der Oberseite graubraun bis blaugrau und an der Unterseite weiß gefärbt. Der Schwanz trägt am Ende eine kleine, weiße Quaste. Der Kopf wird durch die zugespitzte Schnauze und die großen, fein behaarten Ohren charakterisiert. Die Zahnformel lautet I4-5/3 C1/1 P4/4 M3/3, insgesamt haben sie also 46 bis 48 Zähne. Die kräftigen Vorderbeine sind an das Graben angepasst, sie tragen fünf Zehen, wobei die erste und die fünfte rückgebildet sind. Die drei großen mittleren Zehen sind mit Krallen versehen. Die Hinterbeine sind lang und känguruähnlich und dienen der hoppelnden Fortbewegungsweise. Die erste Zehe der Hinterbeine fehlt, die zweite und dritte Zehe sind zusammengewachsen.
Einst kamen die Kaninchennasenbeutler in weiten Teilen Australiens vor und bewohnten verschiedene Lebensräume wie Wälder, Savannen, Buschländer und Wüsten. Heute sind sie in die Trockenregionen verdrängt und leben sie nur mehr in vereinzelten Gebieten in Western Australia, dem Northern Territory und Queensland.
Kaninchennasenbeutler sind nachtaktiv und schlafen tagsüber in selbst gegrabenen Bauen. In der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche, wobei sie ihre Nahrung aus dem Boden graben. Sie ernähren sich vorwiegend von Insekten und deren Larven und anderen Kleintieren, manchmal nehmen sie auch unterirdische Pflanzenteile wie Wurzeln und Knollen zu sich.

Die Tragzeit ist mit rund 14 Tagen eine der kürzesten aller Säugetiere. Die Jungtiere verbringen die ersten 80 Tage ausschließlich im Beutel der Mutter, anschließend halten sie sich noch in ihrem Bau auf. Das bekannte Höchstalter eines Kaninchennasenbeutlers betrug sieben Jahre.

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