Trading Millionär als Mitglied Fibonacci-Trading-Team by
Selzer-McKenzie SelMcKenzie
Video:
Werte Trader,
als ehemaliges führendes Mitglied des Turtle-Trading-Teams
(Anfang der 1980er Jahren) möchte ich ein neues Team ins Leben rufen, in
gleicher Weise wie seinerzeit das erfolgreiche Turtle-Trading-Team und mit dem
Ziel, Millionen an der Börse zu verdienen. Damals, vor 30 Jahren, wurden
tatsächlich im Team Millionen verdient aber dann haben wir uns alle in alle
Welt verstreut und aus den Augen verloren.
Ich habe nunmehr die Absicht, mit einem neu aufgestellten
Team in gleicher Weise und dem entsprechenden Einsatzkapital an der
Warenterminbörse CBoT (Chicago Board of Trade) und an der deutschen Börse DAX
diese Millionengewinne zu wiederholen.
Dazu werden also Mitglieder für dieses Trading-Team gesucht
und ich möchte ein neues Trading-Team rekrutieren, allerdings auch nur aus
Personen, die tatsächlich in das Team passen.
Es ist beabsichtigt, nach den Fibonacci-Retracements, den
Fibonacci-Fans und den Fibonacci-Arcs das Handelssystem zu gestalten und ich
habe hier auch bereits ein entsprechendes Handelssystem „ausgetüftelt“. Deshalb
der Name: Fibonacci-Trading-Team. Damals, im Jahre 1980, war es mein Vorschlag,
das Team „Turtle“ (steht für Schildkröte) zu benennen und mein Freund Dennis
hatte das begeistert aufgenommen. Turtle deshalb, weil Schildkröten einen harten
Panzer haben, lange leben und nur überlegt sich bewegen. So sollte es an der damaligen
Trading-Performance auch werden, zumal die Zeiten damals völlig anders waren
als heute.
Zum neuen Team Fibonacci-Trading-Team: Es soll
ausschliesslich an der CBoT und dem deutschen DAX zur Anwendung kommen. Ich
denke, der deutsche DAX wird in diesem Jahr 2013 einen Höhenflug hinlegen, rotz
rezessiver Tendenzen der deutschen Wirtschaft. Auch die Rahmenbedingungen sind
in diesem Jahr gut, weil die Euro-Krise noch in diesem Jahre fast gelöst werden
dürfte, die CDU auch nach den Bundestagswahlen mit kleinen Wählerblessuren
weiterregieren dürfte und der deutsche DAX noch in diesem Jahr an der 9.000 bis
9.500 Punkte-Linie schnuppern dürfte. Auch die Wartenterminmärkte an der CBoT
dürften in diesem Jahr relativ volativ werden, weil der Rohstoffhunger der
BRICs China und Brazil immer grösser werden dürfte. Hinzu befürchte ich auch
eine deutliche Erhöhung der Agrarpreise, weil die landwirtschaftlichen Flächen
weltweit immer knapper werden.
Ich möchte hier also ein Team von etwa 20 Leuten
zusammenstellen. Dabei ist es äusserst wichtig, dass diese Personen nicht nur
seriös und korrekt sind, sondern auch über logisches Denken verfügen und keine
Zocker oder Harsardeure sind. Auch müssen Sie Geld mitbringen, zum eigenen
Trading. Dieser Betrag in der Höhe von etwa 25.000 Dollar bleibt immer zu Ihrer
eigenen Verfügung, niemand anderes kann darauf zugreifen und natürlich können
Sie auch jederzeit aus dem Team aussteigen und Ihr Geld incl. evtl. Gewinne
mitnehmen.
Das Handelssystem, welches ich natürlich als sehr
vorteilhaft und sicher betrachte (jeder Krämer lobt seine Ware) wird dem Team
natürlich kostenlos zur Verfügung gestellt und ich bin überzeugt davon, dass
Sie, sollten Sie Mitglied werden, auch danach traden werden.
Bedingung ist allerdings genau wie 1982 im Turtle-Team,
ausschliesslich nur der deutsche DAX (nicht M-Dax oder S-Dax) und die CBoT.
Die genauen Details müssten persönlich oder in einer
Videokonferenz besprochen werden. Ich denke, wenn das Team von Interessenten
steht, werde ich eine Internet-Video-Konferenz mit allen Teilnehmern abhalten
und dort sollten wir dann gemeinsam alle Details, auch wenn es Stunden dauert,
besprechen.
Ich richte mein Angebot zur Gründung eines
Millionen-Trading-Teams an ernsthafte Interessenten, weil ich glaube, genauso
wie 1982 werden wir es auch diesmal in anderer Formation schaffen. Bitte also
keine Bewerbungen, sondern ernsthafte interessierte seriöse Trader können zur
Kontaktaufnahme per eMail oder Fax unter
eMail: SelzerMcKenzie@googlemail.com
Fax: Germany
03222-2445263
benutzen.
Für die, die mit der Fibonacci-Technik nicht vertraut sind.
Ich habe schon im Jahre 1971 mit meinem DocFather Prof.Harald Gartley an der Harvard-University
in Boston,Massachussets,USA gemeinsame
Gedanken entworfen die auch hier nunmehr Eingang finden sollen.
Auf unserer Internetsite können Sie mein Buch „Fibonacci
Trading“ ISBN 978-1-4716-9114-0, 547
Seiten, kostenlos als PDF herunterladen.
Fibonacci Trading
Buch von Selzer-McKenzie SelMcKenzie
„Fibonacci Trading“
von D.Selzer-McKenzie
Ein Titelsatz für diese Publikation ist bei der Deutschen
Staatsbibliothek hinterlegt.
Originalausgabe ®Fibonacci Trading
® 2005 by D.Selzer-McKenzie
(Dr.of Molekularbiology and Genetics)
published by SelMcKenzie Media Publishing
auch als Hörbuch und eBook (ePUB)
ISBN 978-1-4716-9114-0, €uro 7,80 547 Seiten
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und
Verbreitung vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch
Fotokopie,Microfilm oder ein anderes Verfahren) ohne Genehmigung des Authors
und Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme
gespeichert,verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Zur Erläuterung unseres Turtle-Trading-Experiments im Jahre
1982 füge ich auch nachstehend ein paar Ausführungen bei:
Das Turtle-Experiment
Man wollte herausfinden, ob die notwendigen Eigenschaften,
die einen guten Trader ausmachen, angeboren oder erlernbar sind.
ielfach wurde schon
der folgenden Frage
nachgegangen: Ist die Fähigkeit des erfolgreichen Tradings
angeboren oder erlernbar?
Es war im Jahr 1983, als der berühmte Future-Spekulant
Richard Dennis eine anhaltende Auseinandersetzung mit seinem langjährigen
Freund Bill Eckardt über genau diesen Sachverhalt hatte.
Richard war der Auffassung,
er könne anderen
das erfolgreiche Traden
beibringen. Bill hingegen hielt die genetische Veranlagung
und die
Begabung eines Menschen für die entscheidenden Faktoren.
Um die Angelegenheit zu klären, schlug Rich vor, einige
Trader zu rekrutieren, sie einzuarbeiten und ihnen ein reales Geldkonto zum
Handeln zu überlassen.
Um geeignete Trainees anzuwerben, schalteten sie
Stellenanzeigen im Barron’s, im Wall Street Journal und in der New York Times.
In den Anzeigen stand, dass nach einer kurzen Einlernphase, den Trainees ein
eigenes Geldkonto für die Tradingaktivitäten zur Verfügung gestellt wird.
Da Rich zu der Zeit wohl der weltweit bekannteste Trader
war, erhielt er über 1000 Bewerbungen. Davon hat er 80 Kandidaten zu einem
Vorstellungsgespräch eingeladen, wovon letztendlich zehn als Trainees
eingestellt wurden. Mit drei weiteren, die Richard Dennis bereits kannte,
entstand auf diese Weise eine dreizehnköpfige Gruppe.
Ende Dezember wurden wir nach Chicago eingeladen, zwei
Wochen lang in die Turtle-Methode eingewiesen und begannen Anfang Januar mit
zunächst geringfügigen Geldsummen zu handeln. Nachdem wir unser Können unter
Beweis gestellt hatten, stellte Dennis uns Anfang Februar finanzielle Mittel in
Höhe von 500.000 USD bis 2.000.000 USD zur Verfügung.
Die Trainees bekamen den Namen „Turtles“. (Dennis, der
gerade aus Asien zurückgekommen war, als das Trainee-Programm begann, beschrieb
sein Vorhaben auf folgende Art und Weise: „Wir ziehen Trader groß, genauso wie
sie in Singapore Schildkröten züchten.“ – Stanley W. Angrist, Wall Street
Journal 09/05/1989
Die Turtles wurden zum bekanntesten Experiment in der
Geschichte des Tradings. Und das hatte folgenden Grund: Über den Zeitraum von
vier Jahren erwirtschafteten wir zusammen eine jährliche Gewinnrate von 80%.
Ja, Rich hat tatsächlich bewiesen, dass Trading erlernbar
ist. Er hat bewiesen, dass es mit einem einfachen Regelwerk möglich ist, aus
Menschen ohne oder mit nur geringen Erfahrungen im Wertpapiergeschäft
exzellente Trader zu machen.
Lesen Sie deshalb weiter, es lohnt sich! In den nachfolgende
Ausführungen erfahren Sie die Original Turtle Trading-Rules, die Richard Dennis
seinen Trainees übermittelt hat.
Ein komplettes Handelssystem
Das Turtle Trading-System war ein komplettes Handelssystem.
Alle Eventualitäten wurden berücksichtigt, so dass subjektive Eingriffe des
Traders praktisch unmöglich waren.
ie Mehrzahl der erfolgreichen Trader setzen mechanische
Handelssysteme ein.
Das ist kein Zufall. Ein gutes mechanisches Handelssystem
automatisiert den ganzen
Trading-Prozess. Das System
generiert
Antworten auf alle Entscheidungen, die ein Trader im Rahmen
seiner Handelsaktivitäten treffen muss. Daher erleichtert ihm das System ein
kontinuierliches Handeln. Der Grund hierfür liegt in der
Existenz eines Regelwerkes, das die Handelsaktivitäten genau festlegt. Das
Trading ist somit nicht
den subjektiven Einschätzungen des
Traders
unterworfen.
Wenn Sie wissen, dass Ihr System auf lange Sicht
gewinnbringend ist, fällt es Ihnen leichter, die vom System generierten
Handelssignale auch in Verlustphasen weiterhin konstant zu befolgen. Falls Sie
sich jedoch bei Ihren Tradingaktivitäten von Ihren Emotionen leiten lassen,
werden sie sich womöglich falsch entscheiden. Sie werden in Situationen
ängstlich sein, in denen Mut angebracht gewesen wäre und mutig, wenn sie
eigentlich vorsichtig sein sollten.
Wenn Sie ein funktionierendes mechanisches Handelssystem
haben und dessen Signale kontinuierlich befolgen, dann werden Sie in langen
Verlustperioden oder bei hohen Gewinnen trotz der emotionalen Versuchung, gegen
die Signale zu agieren, konsequent an Ihrem System festhalten. Der Schlüssel zu
vielen der ertragreichsten Handelsaktivitäten waren das Vertrauen, die
Kontinuität und die Disziplin der Trader, die durch ein gründlich getestetes
mechanisches System ermöglicht wurden.
Das Turtle Trading-System ist ein komplettes Handelssystem.
Es beinhaltet alle dafür erforderlichen Komponenten: Alle Eventualitäten werden
berücksichtigt, so dass keine Freiräume für subjektive Eingriffe des Traders
existieren.
Die Komponenten eines kompletten Handelssystems
Ein komplettes Handelssystem liefert in allen möglichen
Entscheidungssituationen Handlungsanweisungen, die zu einem erfolgreichen
Trading führen:
• Märkte: Was
wird gekauft bzw. verkauft?
• Positionsgrößenbestimmung: Wie
viel soll gekauft
bzw. verkauft werden?
• Entries: Zu
welchem Zeitpunkt soll gekauft bzw. verkauft werden?
• Stopps: Wann
wird eine Verlustposition geschlossen?
• Exits: Wann
wird eine Gewinnposition geschlossen?
• Strategie:
Wie wird gekauft bzw. verkauft?
Märkte: Was wird gekauft bzw. verkauft?
Zunächst ist zu
entscheiden, was gekauft
bzw. verkauft werden
soll oder
welche Märkte im Wesentlichen gehandelt werden sollen. Falls
Sie sich für eine zu geringe Anzahl an Märkten entscheiden, verringern Sie
erheblich Ihre Chancen einen Trend mitzunehmen. Gleichzeitig sollten Sie darauf
achten, dass Ihre Wahl nicht auf Märkte mit geringem Transaktionsvolumen oder
mit gering ausgeprägtem Trend fällt.
Positionsgrößenbestimmung: Wie viel soll gekauft bzw.
verkauft werden?
Eine äußerst grundlegende Entscheidung ist die Wahl der
Positionsgröße. Noch
immer vernachlässigen die meisten Trader diesen Aspekt oder
wählen ihn teilweise ungeeignet aus.
Dabei hat die Positionsgröße sowohl einen Einfluss auf die
Diversifikation als auch auf das Money Management. Diversifikation stellt dabei
den Versuch dar, das Risiko auf unterschiedliche Finanzmarktinstrumente
aufzuteilen und so die Gewinnchancen zu erhöhen, indem mehr Gelegenheiten
geschaffen werden, erfolgreiche Trades zu erwischen. Eine ausreichende
Diversifikation erfordert ähnliche, wenn nicht sogar identische Positionen bei
vielen verschiedenen Finanzprodukten. Beim Money Management erfolgt die
Risikokontrolle durch eine Größenbeschränkung der eingegangenen
Handelspositionen mit dem Ziel, sein Geld nicht zu verlieren, bevor die guten
Trends kommen.
Die Bestimmung der Positionsgröße ist der wichtigste Aspekt
beim Traden. Die meisten Anfänger setzen bei einzelnen Trades viel zu viel Geld
ein. Damit erhöhen sie das Risiko eines finanziellen Ruins immens, auch wenn
sie ansonsten eine solide Handelsstrategie haben.
Entries: Zu welchem Zeitpunkt soll gekauft bzw. verkauft
werden?
Computerisierte Systeme generieren Einstiegssignale, die den
genauen Preis
und die Marktgegebenheiten bei Eintritt definieren. Genauso
legen sie fest, ob eine Short- oder Long-Position eingegangen werden soll.
Stopps: Wann wird eine Verlustposition geschlossen?
Trader, die ihre Verluste nicht begrenzen, werden
langfristig nicht erfolgreich
sein. Wichtig ist deshalb, bevor Sie eine Position eingehen,
die Verlusthöhe festzulegen, bei der Sie aussteigen.
Exits: Wann wird eine Gewinnposition geschlossen?
Viele so genannte Handelssysteme, die als komplette
Trading-Systeme
verkauft werden, liefern keine Handlungsanweisung, wann eine
Gewinnposition verkauft werden soll. Die Frage, zu welchem Zeitpunkt eine
Position mit Gewinn verkauft werden soll, ist jedoch für die Rentabilität eines
Systems ausschlaggebend. Jedes Trading-System, das den Ausstieg aus
Gewinnpositionen vernachlässigt, ist kein vollständiges System.
Strategie: Wie wird gekauft bzw. verkauft?
Sobald ein Signal
generiert wurde, werden
strategische Überlegungen
hinsichtlich dessen Ausführung wichtig. Besonders bei großen
Konten, bei denen der Ein- oder der Ausstieg eine ungünstige Preisentwicklung
auslösen
oder einen erheblichen Einfluss auf den Markt haben kann,
ist dieser Aspekt
wichtig,
Zusammenfassung
Ein mechanisches Handelssystem einzusetzen, ist der beste
Weg, um im Wertpapierhandel konstant Geld zu verdienen. Wenn sie wissen, dass
Ihr System langfristig rentabel ist, ist es viel einfacher, den Handelssignalen
zu vertrauen und dem System auch in Verlustphasen zu folgen. Wenn sie sich beim
Traden von ihren eigenen Emotionen leiten lassen, werden Sie sich
wahrscheinlich falsch entscheiden Sie werden in Situationen ängstlich sein, in
denen Mut angebracht gewesen wäre und mutig, wenn sie eigentlich vorsichtig
sein sollten.
Wenn Sie ein profitables mechanisches Trading-System haben
und diesem äußerst gewissenhaft folgen, wird ihr Trading erfolgreich. Das
Handelssystem wird ihnen dabei helfen, die emotionalen Herausforderungen, die
in Verlustserien oder bei hohen Gewinnen unvermeidbar sind, zu überstehen.
Das von den Turtles eingesetzte Handelssystem war ein
komplettes Trading- System. Dieser Faktor war für unseren Erfolg mit
entscheidend. Das System machte es einfacher, konstant und erfolgreich zu
Traden, da keine wichtigen Entscheidungen dem subjektiven Ermessen des Traders
überlassen wurden.
Märkte: Was die Turtles gehandelt haben
Die Turtles konzentrierten sich
auf liquide Futures,
die an den amerikanischen Börsen in Chicago und New
York gehandelt wurden.
ie Turtles waren Future Trader - zum damaligen Zeitpunkt
besser bekannt unter Commodities Trader. Wir haben mit Future-Kontrakten an den
bedeutendsten U.S.-amerikanischen Future-Börsen gehandelt.
.
Seit unser Transaktionsvolumen eine
Höhe von mehreren
hundert Dollar erreicht hatte,
kamen für uns keine Märkte mehr in Frage, auf denen nur einige hundert
Kontrakte pro Tag gehandelt wurden. Das hatte nachfolgenden Grund: Die von uns
erteilten Aufträge hätten den Markt so stark beeinflusst, dass es zu
problematisch gewesen wäre, Positionen zu eröffnen und zu schließen, ohne dabei
einen großen Verlust in Kauf zu nehmen. Deshalb haben sich die Turtles auf
Märkte mit hohem Transaktionsvolumen konzentriert.
Für gewöhnlich handelten die Turtles alle liquiden U.S.
Märkte außer Getreide und Fleisch. Da Richard Dennis bereits die von der Börse
vorgegebenen Positionsobergrenzen auf seinem eigenen Konto handelte, konnte er
uns den Handel mit Future auf Getreide nicht ebenfalls zugestehen, ohne das
Limit zu überschreiten.
Future auf Fleisch haben wir aufgrund eines
Korruptionsverdachts auf den Fleischmärkten durch Eigenhändler nicht gehandelt.
Einige Jahre nach der Auflösung der Turtles führte das FBI an der Chicagoer
Fleischbörse eine Durchsuchung durch, wonach viele Händler der Manipulation der
Börsenkurse und für andere Arten der Korruption angeklagt wurden.
Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der von den Turtles
gehandelten Futuremärkte:
Chicago Board of Trade (CBoT)
• 30-jährige
U.S.-Staatsanleihe
• 10-jährige
U.S.-Staatsanleihe
New York Coffee Cocoa and Sugar Exchange (CSCE)
• Kaffee
• Kakao
• Zucker
• Baumwolle
Chicago Mercantile Exchange (CME)
• Schweizer
Franken
• DM
• Britische
Pfund
• Französische
Franc
• Japanische
Yen
• Kanadische
Dollar
• S&P 500
Stock Index
• Eurodollar
• 90-tägige
U.S.-Staatsanleihe
Comex
• Gold
• Silber
• Kupfer
New York Mercantile Exchange (NYMEX)
• Erdöl
• Heizöl
• Bleifreies
Benzin
Es lag im Ermessen eines jeden Turtles, einzelne der
aufgelisteten Waren nicht zu handeln. Hat sich ein Trader jedoch einmal gegen
den Handel eines bestimmten Marktes entschieden, so durfte er auch in diesen
nicht mehr einsteigen. Denn der Leitgedanke unserer Handelsaktivitäten sollte
Kontinuität sein.
Positionsgrößenbestimmung
Die Turtles verwendeten einen konstanten prozentualen
Risiko- Algorithmus, der auf der Volatilität basierte.
osition Sizing ist
einer der wichtigsten, aber
am wenigsten verstandenen
Bestandteile eines jeden Handelssystems.
Die Turtles setzten zur Positionsgrößenbestimmung einen
Algorithmus ein, der für seine Zeit sehr fortschrittlich war. Revolutionär war
dabei, dass durch die Anpassung der Positionsgröße an die Marktvolatilität des
Dollars, eine Normierung der Position an die Dollar Volatilität erreicht wurde.
Das hatte folgende Auswirkungen: Falls sich eine bestimmte Position (im
Vergleich zu anderen Positionen in anderen Märkten) an einem bestimmten Tag
ungefähr um denselben Betrag in Dollar im Wert verändern würde, blieb die
Volatilität des Underlyings desselben Marktes davon unberührt.
Das stimmt, denn in Märkten mit hoher Volatilität wird zum
Ausgleich der Wertschwankungen eine kleinere Anzahl von Kontrakten im Vergleich
zu Märkten mit geringer Volatilität benötigt.
Die Normierung der Volatilität ist äußerst wichtig, da sie
dazu führt, dass verschiedene Trades auf unterschiedlichen Märkten nahezu
dieselbe Chance auf einen einzelnen Dollar Verlust oder Gewinn haben. Dadurch
wird die Wirksamkeit der Risikodiversifikation beim Handel auf vielen Märkten
verstärkt.
Sogar auf bestimmten Märkten mit einer geringeren
Volatilität würde jeder stark ausgeprägte Trend zu einem ansehnlichen Gewinn
führen. Das hat folgenden Grund: Nach der Turtle-Methode hätte man mehr
Underlying- Kontrakte auf dem Markt mit geringerer Volatilität gehalten.
Volatiliät – Die Bedeutung der Variablen N
Die von den Turtles eingesetzte Variable, die von Richard
Dennis und Bill Eckhardt mit N bezeichnet wurde, beschreibt die Volatilität des
Underlyings eines einzelnen Marktes.
N ist dabei einfach der 20-tägige exponentiell gleitende
Durchschnitt der True Range – zum heutigen Zeitpunkt allgemein unter der
Bezeichnung Average True Range bekannt. Der Ausdruck N beschreibt die
durchschnittliche Tagesrange des Kurses, die durch Opening Gaps bedingt werden.
Dabei wurde N zu denselben Zeitpunkten gemessen wie die jeweiligen Underlyings.
Berechnung der True Range:
True Range = Maximum (H-L,H-PDC,PDC-L) H – Aktuelles
Kurshoch
L – Aktuelles
Kurstief
PDC – Schlusskurs / Vortag Formel zur Berechnung von N:
PDN – N / Vortag
TR – Aktuelle True Range
Da zur Berechnung der Formel der Wert von PDN benötigt wird,
muss bei der erstmaligen Berechung der 20-tägige einfache Durchschnitt der True
Range verwendet werden.
Bestimmung der Dollar Volatilität
Der erste Schritt in der Positionsgrößenbestimmung war die
Bestimmung der Dollar Volatilität. Sie wird mit Hilfe der Marktvolatilität des
Kurses des Underlyings (beschrieben durch N) berechnet.
Das hört sich komplizierter an, als es tatsächlich ist. Die
Berechnung erfolgt anhand der nachfolgenden einfachen Formel:
Dollar Volatilität = N x Dollar pro Punkt
Bestimmung der Position Units
Die Turtles haben ihre Positionen in so genannte Units
aufgebaut. Bei der Bildung der Units wurde nach folgender Regel vorgegangen:
Ein N steht für ein Prozent des Trading-Eigenkapitals.
Demnach kann für die Berechnung einer Unit für einen
bestimmten Markt oder eines Commodities folgende Formel herangezogen werden:
oder
Beispiele
Heizöl:
Betrachten wir nachfolgende Werte für die Kurse, die True
Range und die Variable N für Heizöl im März 2003:
Die Größe der Unit für den 06. Dezember 2002 wird wie folgt
berechnet (als N wird der Wert 0.0141 vom 04. Dezember angenommen):
Heizöl:
N = 0.0141
Eigenkapital = 1.000.000 USD
Dollars pro Punkt = 42,000 (Kontraktumfang: 42,000 Gallonen;
Preis in USD)
Da es nicht möglich ist, partiell Kontrakte zu handeln, wird
das Ergebnis auf insgesamt 16 Kontrakte abgerundet.
Sie fragen sich vielleicht: „ Wie oft es nötig ist, das N
und die Größe der Units zu bestimmen?“ Die Turtles berechneten immer montags
für jeweils eine Woche die Werte der Variablen N und der Größe der Units für
alle von ihnen
gehandelten Future.
Die Bedeutung der Positionsgrößenbestimmung
Diversifikation stellt den Versuch dar, das Risiko auf
unterschiedliche Finanzmarktinstrumente aufzuteilen und so die Gewinnchancen zu
erhöhen, indem mehr Gelegenheiten geschaffen werden, erfolgreiche Trades zu
erwischen. Eine ausreichende Diversifikation erfordert ähnliche, wenn nicht
sogar identische Positionen bei vielen verschiedenen Finanzprodukten.
Das Turtle System hat die Marktvolatilität zur Bewertung des
Risikos, das mit dem jeweiligen Markt verbunden ist, herangezogen. Diese
Risikobestimmung diente uns dann als Grundlage für die Bildung von Positionen
in einer Höhe, die einer konstanten Risikohöhe (oder Volatilität) entsprachen.
Diese Vorgehensweise erhöht die Wirksamkeit der Diversifikation und die
Wahrscheinlichkeit, dass profitreiche Trades Verluste kompensieren.
Seien Sie sich darüber im Klaren, dass eine Diversifikation
viel schwieriger zu erreichen ist, wenn nicht ausreichend Kapital für die
Handelsaktivitäten vorhanden ist. Betrachten wir erneut das vorangegangene
Beispiel, jedoch mit einer verfügbaren Handelssumme von 100.000 USD. Für die
Größe einer Unit würde sich demnach ein einzelner Kontrakt ergeben (das
Ergebnis von 1.688 wird auf 1 abgerundet). Bei geringerem Tradingkapital kann
keine umfangreiche Aufteilung auf die Units erfolgen. Dieser Umstand reduziert
die Wirksamkeit der Diversifikation in einem beträchtlichen Ausmaß.
Units als Risikomaßstab
Seit die Turtles eine Unit als Maßstab für die
Positionsgrößenbestimmung eingesetzt haben und deren Anpassung an die
Volatilität erfolgt war, fungierte ein Unit sowohl als eine Messgröße für das
Risiko einer Position als auch eines ganzes Portfolios von Handelspositionen.
Die Turtles erhielten ein Risiko Management, das auf vier
Ebenen die Anzahl der gehandelten Units, die wir zu jedem bestimmten Zeitpunkt halten
konnten, beschränkte. Im Wesentlichen gab das Regelwerk das maximale Risiko
vor, das ein Trader auf sich nehmen konnte. Diese Beschränkungen minimierten
die Verluste sowohl in anhaltenden Verlustperioden als auch bei
außerordentlichen Kursschwankungen.
Ein Beispiel für einen extremen Kurseinbruch war der Tag
nach dem Börsencrash 1987. Der U.S. Federal Reserve senkte über Nacht die
Zinsen um einige Prozentpunkte, um das Vertrauen in den Aktienmarkt und die
Wirtschaft zu fördern. Die Turtles hielten zu dem Zeitpunkt eine Long-Position
in Zins- Futures: Eurodollars, TBills und Bonds. Die Verluste am Folgetag waren
von enormer Höhe: In einigen Fällen umfasste er 20% bis 40% des gesamten
Trading Kapitals an nur einem Tag. Jedoch wären diese Verluste ohne die
Positionsobergrenzen entsprechend höher gewesen.
Die Positionsobergrenzen waren wie folgt:
Ebene Markt Maximale Anzahl
der
Units
1 Einzelmarkt 4
2 Stark
korrelierte 6
Märkte
3 Gering korrelierte 10
Märkte
4 Einzelne
Richtung / 12
Long- oder Short- Position
Einzelmärkte - Maximal vier Units pro Markt
Stark korrelierte Märkte - Bei stark korrelierten Märkten
konnte eine maximale
Positionsgröße von 6 Units in eine einzelne Richtung eingenommen werden (z.B. 6
Units bei einer Long-Position oder 6 Units bei einer Short- Position). Zu den
stark korrelierten Märkten gehörten: Heiz- und Erdöl, Gold und Silber,
Schweizer Franken und DM, TBill und Eurodollar, usw.
Gering korrelierte Märkte – Bei gering korrelierten Märkten
war eine maximale Positionsgröße von zehn Units in eine bestimmte Richtung
möglich. Zu den gering korrelierten Märkten gehörten: Gold und Kupfer, Silber
und Kupfer und viele Kombinationen aus dem Getreidesektor, die jedoch von den
Turtles aufgrund der Positionslimits nicht handelten.
Einzelne Richtung / Long- oder Short-Position –
Die maximale Gesamtanzahl an
Units, die long oder short gegangen werden konnten, betrug
12. Rein
theoretisch war es daher möglich, dass gleichzeitig 12 Units long und 12 Units
short gehandelt wurden.
Die Turtles haben den Begriff loaded verwendet, wenn sie die
maximal erlaubte Menge an Units eines bestimmten Levels eingesetzt hatten.
Daher bedeutete der Ausdruck loaded in Yen, dass die maximalen vier Units für
japanische Yen-Kontrake eingesetzt wurden. Completely loaded hieß folglich die
Ausschöpfung des maximalen Limits von 12 Units, usw.
Anpassung der Tradinggröße
Es gibt Zeiten, in denen Märkte über viele Monate hinweg
keine Trends aufweisen werden. In solchen Perioden ist es möglich, einen
bedeutenden Anteil seines Trading-Kontos zu verlieren.
Nachdem hingegen große Gewinne verbucht wurden, spielt man
vielleicht mit dem Gedanken, die Höhe des Eigenkapitals, die als
Bemessungsgrundlage für die Bestimmung der Positionsgröße dient, anzuheben.
Bei den Turtles wurde in solchen Situationen folgendermaßen
vorgegangen: Die Turtles handelten nicht mit einem Konto, auf dem laufend die
Gewinne
und Verluste verbucht wurden. Stattdessen erhielten wir
fiktive Konten mit einem Startkapital von Null und einer bestimmten
Accountgröße. So bekamen beispielsweise viele Turtles ein fiktives Konto mit
100.000 USD, als wir erstmalig den Handel im Februar 1983 aufnahmen. Die
fiktive Summe wurde dann zu Beginn jedes Jahres angepasst. Dabei wurde die
Größe des Accounts in Abhängigkeit des Erfolgs des Traders nach subjektivem
Ermessen von Rich erhöht oder verringert. Die Erhöhung bzw. Minderung entsprach
üblicherweise in etwa der Summe der Gewinne oder Verluste, die auf dem Konto im
vorangegangenen Jahr erwirtschaftet wurde.
Die Turtles hatten die Anweisung, die fiktive Kontengröße
jedes Mal um 20 % herabzusetzen, wenn wir 10 % des Startkapitals verloren
hatten. Immer wenn ein Turtle, der mit einem 1.000.000 USD Account handelte,
somit einen Verlust in Höhe von 10 % bzw. 100.000 USD hatte, wurde sein
fiktives Trading-Kapital auf 800.000 USD herabgesetzt, bis das jährliche
Startkapital wieder erreicht wurde. Wurden weitere 10 % Verlust eingefahren (10
% von 800.000USD bzw. 80.000USD
und somit ein
Gesamtverlust in Höhe
von
180.000 USD), dann reduzierte sich die Kontengröße um
weitere 20 % auf die fiktive Handelssumme von 640.000 USD.
Möglicherweise gibt andere und bessere Strategien als
vorangegangene Vorgehensweise. Dies war einfach die Methode der Turtles.
Entries
Die Turtles setzten zwei ähnliche System-Entries ein, die
beide auf dem Donchian Channel Breakaut System basierten.
er typische Trader denkt im Bezug auf ein bestimmtes
Handelssystem hauptsächlich an die Entry-Signale. Viele gehen davon aus, dass
der Einstieg der wichtigste Aspekt eines jeden Trading Systems ist.
Viele werden deshalb umso überraschter sein, wenn sie hören,
dass die Turtles ein sehr einfaches, auf dem Channel Breakout System von
Richard Donchian basierendes Entry System verwendet haben.
Die Turtles bekamen Regeln für zwei verschiedene, aber
ähnliche Breakout Systeme, die wir System 1 und 2 nannten. Es lag in unserem
vollen Ermessen, wie viel unseres Eigenkapitals wir beiden Systemen zuwiesen.
Einige von uns entschieden sich dafür, die Gesamtsumme mit System 2 zu handeln,
einige haben beiden Systemen jeweils die Hälfte zugewiesen, während andere von
uns andersartige Aufteilungen bevorzugten.
System 1 – Ein kurzfristiges System basierend auf einem
20-tägigen Breakout
System 2 – Ein einfacheres langfristiges System basierend
auf einem 55-tägigen Breakout
Breakouts
Ein Breakout ist definiert als Überschreitung der maximalen
oder minimalen Kurshöhe einer bestimmten Anzahl an Handelstagen. Folglich
bedeutet ein 20- tätigiges Breakout, dass der Wertpapierpreis das Hoch bzw.
Tief der vorangegangenen 20 Tage nach unten oder oben überschreitet.
Die Turtles reagierten grundsätzlich noch während desselben
Tages der Überschreitung auf den Breakout und warteten den Börsenschluss oder
die Börseneröffnung am Folgetag nicht ab. Zur Eröffnung würden die Turtles
lediglich im Fall von Opening Gaps in Positionen einsteigen, deren
Eröffnungskurse außerhalb der oben genannten Grenzen liegen.
Der Entry beim System 1 – Die Turtles eröffneten Positionen,
sobald der Preis geringfügig höher bzw. niedriger als das Hoch oder Tief der
vorangegangenen 20 Handelstage war. Für den Fall, dass der Kurspreis das
Kurshoch der letzten
20 Tage überstieg, gingen die Turtles eine Unit long
hinsichtlich des entsprechenden Warenkontraktes ein. Fiel der Preis hingegen
minimal unter den tiefsten Börsenstand der letzten 20 Tage, verkauften die
Turtles eine Unit und bezogen somit eine Short-Position.
Die vom System 1 generierten Einstiegssignale wurden
ignoriert, wenn der letzte Breakout zu einem Gewinntrade geführt hatte. DABEI
IST ZU BEACHTEN: Die vorangegangene Überschreitung wurde grundsätzlich als
letzter Breakout behandelt – unabhängig davon, ob man auf den Breakout
tatsächlich reagiert hat oder er aufgrund der Regel ignoriert wurde. Aus dieser
Regel ergab sich ein Verlustbreakout, falls sich eine Kursschwankung in Höhe
von zwei N im Anschluss an den Breakout einstellte, bevor ein profitabler
Ausstieg innerhalb einer zehntägigen Frist möglich gewesen wäre.
Unbedeutend für die Regel war die Handelsrichtung des
letzten Breakouts. Folglich berechtigte sowohl ein Verlustbreakout aus einer
Long- als auch aus einer Short-Position, im Anschluss an einen erneuten
Breakout einen zulässigen Entry
vorzunehmen. Und das ganze unabhängig davon, in welche Richtung der Einstieg
vorgenommen wurde (long oder short).
Für den Fall hingegen, dass ein Einstiegssignal von System 1
aufgrund eines vorangegangenen Gewinntrades ignoriert wurde, erfolgte der
Einstieg auf der Basis eines 55-tägigen Breakouts, um alle bedeutenden
Kursbewegungen zu berücksichtigen. Dieser 55-tägige Breakout wurde als so
genannter Failsafe Breakout Point angesehen.
Ist man in einem Markt nicht aktiv, so gibt es zu jedem
betrachteten Zeitpunkt immer einen Kurs, der einen Short-Einstieg
initialisiert. Genauso exisitiert ein anderer und höherer Kurs, der eine
Long-Position auslöst. War der letzte Breakout ein Verlusttrade, liegt das
Einstiegssignal näher am aktuellen Preis
(d.h. am 20-tägigen Breakout) als bei einem Gewinnbreakout.
Bei letzterem ist das Einstiegssignal wahrscheinlich weiter entfernt (am
55-tägigen Breakout).
Der Entry beim System 2 – Das System 2 gab das
Einstiegssignal, sobald der Preis geringfügig höher bzw. niedriger als das Hoch
oder Tief der vorangegangenen 55 Handelstage war. Falls der Kurs das
55-Tage-Hoch überschritt, gingen die Turtles hinsichtlich der bestimmten Ware
eine Unit long. Unterschritt der Preis um einen minimalen Wert das Kurstief der
letzten 55 Handelstage, verkauften die Turtles eine Unit und bezogen eine
Short- Position.
Hinzufügen von Units
Bei Breakouts kauften die Turtles einzelne Units, die sie in
Intervallen von ½ N ihrem Startkapital hinzufügten. Das besagte Intervall von ½
N beschrieb dabei die Kursdifferenz, die sich aus der zeitlichen Verzögerung
zwischen Orderaufgabe und Ausführung an der Börse ergab. Falls somit die
Kursdifferenz des ursprünglichen Auftrags aus dem vorangegangenen Breakout ½ N
war, dann ergab sich für den neuen Auftrag nach dem Breakout ein ganzes N (½ N
aus der Slippage plus des üblichen Intervallschritts in Höhe von ½).
Der Prozess wurde solange fortgeführt, bis die maximale
Anzahl an Units erreicht war. Falls die Marktentwicklung schnell genug war,
konnten an nur einem Tag die maximalen vier Units erzielt werden.
Beispiel:
Gold
N = 2.50
55-tägiger Breakout = 310
Erstes Unit Zweites Unit
310.00
310.00 + ½ 2.50 =
311.25
Drittes Unit 311.25 +
½ 2.50 = 312.50
Viertes Unit 312.50 +
½ 2.50 = 313.75
Erdöl
N = 1.20
55-tägiger Breakout = 28.30
Erstes
Unit 28.30
Zweites Unit
28.30 + ½ 1.20 = 28.90
Drittes Unit
28.90 + ½ 1.20 = 29.50
Viertes Unit
29.50 + ½ 1.20 = 30.10
Bedeutung der Kontinuität
Da die meisten Erträge eines bestimmten Jahres mit hoher
Wahrscheinlichkeit lediglich mit zwei oder drei großen Gewinntrades erzielt
wurden, wurden die Turtles dazu angehalten, die Eintrittssignale konstant zu
befolgen. Sollte ein Handelssignal absichtlich übergangen oder versäumt werden,
konnte dies die Rückläufe des ganzen Jahres enorm beeinträchtigen.
Gerade die Turtles mit den besten Ergebnissen im Trading
haben die Signale kontinuierlich befolgt. Solche mit den schlechtesten
Leistungen sowie all diejenigen, die aus dem Programm vorzeitig entlassen
wurden, schafften es nicht, beständig nach den Signalen zu handeln.
Stopps
Um große Eigenkapitalverluste zu vermeiden, setzten die
Turtles N- basierte Stopps.
s gibt ein Sprichwort, das besagt: „ There are old traders;
and there are bold traders; but there are no old bold traders.“ Trader, die
keine Stopps setzen, gehen pleite.
Die Turtles haben immer Stopps eingesetzt.
Halten wir uns eine Sache vor Augen: Aus einer
Verlustposition wieder herauszukommen, ist eine schwierige Sache. Deshalb
werden Trader, die ihre Verluste nicht begrenzen, langfristig keinen Erfolg
haben. In fast allen Beispielen, in denen das Trading außer Kontrolle geriet
und selbst Kreditinstitute finanziell in Gefahr gebracht wurden, konnten sich
aus Trades riesige Verluste entwickeln. Denken Sie an die Barings Bank, an
Long-term Capital Management und an viele andere. Und das hatte folgenden
Grund: Die Positionen wurden nicht verkauft, als die Verluste noch gering
waren.
Um Verluste in Grenzen zu halten, ist die Festlegung eines
Ausstiegskurses vor der Eröffnung der Position äußerst wichtig. Sollte sich
dieses Kurslimit dann auf dem Markt einstellen, dann müssen Sie die Position
schließen. Und das jedes Mal ohne Ausnahmen. Denn Abweichungen von dieser
Vorgehensweise werden wahrscheinlich in einer Katastrophe enden.
Die Stopps der Turtles
Verlustlimits zu haben, bedeutet nicht, dass die Turtles
immer tatsächlich Stop Orders mit den Brokern vereinbart hatten.
Seit wir Turtles immens große Positionen hielten, wollten
wir nicht durch die Platzierung von Stop Order mit den Brokern unsere
Positionen oder unsere Trading-Strategien
offenlegen. Stattdessen wurde
ein bestimmter Kurs
festgelegt, dessen Eintreffen uns zum Schließen der Position
entweder über eine Limit Order oder über eine Marktorder veranlasste.
Diese Stopps waren nicht handelsfähig. Wurde ein bestimmter
Warenkontrakt zum Kurslimit gehandelt, dann wurde die Position geschlossen –
jedes Mal ohne jegliche Ausnahme.
Das Setzen der Stopps
Die Stopps wurden von den Turtles in Abhängigkeit des
Risikos einer Position gesetzt. Dabei konnte bei einem Trade ein maximales
Risiko von 2 % eingegangen werden.
Da eine Einheit von N einem Prozent der Kontengröße
entspricht, ergeben sich für den maximalen Stopp mit einem Risiko in Höhe von 2
% zwei Einheiten von N. Die Turtles setzten demnach bei Long-Positionen die
Stopps zwei N unter dem Einstiegskurs, bei Short-Positionen dagegen zwei N über
dem Entry.
Um das Gesamtrisiko einer Position zu minimieren, wurden
beim Hinzufügen zusätzlicher Units die Stopps vorheriger Units um ½ N erhöht.
Das bedeutete im Allgemeinen, dass die Stopps aller vier Units einheitlich auf
2 N – bezogen auf den Einstiegskurs der zuletzt hinzugefügten Unit – gesetzt
werden. Es können jedoch auch Fälle auftreten, bei denen die Stopps der Units
unterschiedlich sind. Dies kommt bei später hinzugefügten Units entweder
aufgrund von plötzlichen Marktveränderungen oder aufgrund von Opening Gaps vor.
Beispiel:
Erdöl
N = 1.20
55-tägiger Breakout
= 28.30
Einstiegskurs Stopp
Erstes Unit 28.30 25.90
Einstiegskurs Stopp
Erstes Unit 28.30 26.50
Zweites Unit 28.90 26.50
Einstiegskurs Stopp
Erstes Unit 28.30 27.10
Zweites Unit 28.90 27.10
Drittes Unit 29.50 27.10
Einstiegskurs Stopp
Erstes Unit 28.30 27.70
Zweites Unit 28.90 27.70
Drittes Unit 29.50 27.70
Viertes Unit 30.10 27.70
Im folgenden Fall wurde die 4. Unit aufgrund eines Opening
Gaps zu einem höheren Preis von 30.80 hinzugefügt.
Einstiegskurs Stopp
Erstes Unit 28.30 27.70
Zweites Unit 28.90 27.70
Drittes Unit 29.50 27.70
Viertes Unit 30.80 28.40
Der Whipsaw als alternative Stopp-Strategie
Die Turtles hatten eine alternative Stopp-Strategie, die auf
eine höhere Rentabilität hinauslaufen konnte. Jedoch war die Umsetzung
schwieriger, da viel mehr Verluste in Kauf genommen werden mussten, was
letztendlich auch zu einem geringeren Gewinn/Verlust-Verhältnis führen konnte.
Diese Strategie hatte den Namen „The Whipsaw“.
Anstatt eines zweiprozentigen Risikos pro Trade wurden die
Stopps bei ½ N und somit bei einem Risiko von ½ % gesetzt. Falls eine bestimmte
Unit aus der Position herausgenommen wurde, hat man sie bei Erreichen des
ursprünglichen Einstiegskurses wieder mit aufgenommen. Einige Turtles
erwirtschafteten mit dieser Methode respektable Gewinne.
Auch bei der Whipsaw-Methode wurden bei zusätzlichen Units
die Stopps in Intervallen erhöht, ohne jedoch die Stopps vorheriger Units
anzupassen. Dies war in diesem Fall nicht nötig, da auch bei der maximalen
Anzahl in Höhe von vier Units das Gesamtrisiko niemals 2 % überschreiten würde.
Bei Anwendung der Whipsaw-Methode ergeben sich für unser
vorangegangenes Beispiel nachfolgende Stopps:
Beispiel:
Erdöl
N = 1.20
55-tägiger Breakout
= 28.30
Einstiegskurs Stopp
Erstes Unit 28.30 27.70
Einstiegskurs Stopp
Erstes Unit 28.30 27.70
Zweites Unit 28.90 28.30
Einstiegskurs Stopp
Erstes Unit 28.30 27.70
Zweites Unit 28.90 28.30
Drittes Unit 29.50 28.90
Einstiegskurs Stopp
Erstes Unit 28.30 27.70
Zweites Unit 28.90 28.30
Drittes Unit 29.50 28.90
Viertes Unit 30.10 29.50
Der Nutzen der Turtle Stopps
Da die Stopps der Turtles auf N basierten, waren sie an die
Marktvolatilität angepasst. Unbeständigere Märkte hatten deshalb zwar
großzügigere Stopps, aber gleichzeitig wurden weniger Kontrakte pro Unit
gehandelt. Dieser Umstand teilte das Risiko auf alle Entries auf und führte
somit zu einer besseren Diversifikation und zu einem robusteren
Risikomanagement.
Exits
Die Turtles nutzten für Gewinnpositionen Breakout-basierte
Exits.
s gibt ein weiteres altes Sprichwort: „ You can never go
broke taking a profit.“ Die Turtles würden dieser Aussage nicht zustimmen.
Gewinnpositionen zu früh zu schließen, ist einer der am weitesten verbreiteten
Fehler beim Handel nach dem Trend-Following-Ansatz.
Börsenpreise steigen nicht kontinuierlich, sie folgen einem
Trend. Falls man einen Trend handelt, ist es zeitweise erforderlich, eine
entgegen gesetzte Kursentwicklung in Kauf zu nehmen. In frühen Phasen eines
Trends kann das oft bedeuten, dass man dabei zusieht, wie Gewinne in Höhe von
10% bis 30% zu kleinen Verlusten werden. In der Mitte eines Trends sind es
bereits Gewinne von 80 % bis 100 %, die auf 30 % bis 40 % fallen. Die
Versuchung, zur Sicherung der Gewinne die Position teilweise zu schließen, kann
sehr groß sein.
Die Turtles wussten, dass die Wahl des Zeitpunkts, an dem
eine Gewinnposition geschlossen wird, entscheidend dafür ist, ob man am Ende
als Gewinner oder Verlierer dasteht.
Das Turtle System entschieden über die Eröffnung von Positionen
auf der Basis von Breakouts. Die meisten Breakouts lieferten jedoch keinen
Einstieg in einen Trend. Das heißt, die Mehrzahl der Trades der Turtles führte
zu Verlusten. Falls die Gewinntrades im Durchschnitt nicht genug einbrachten,
um diese Verluste auszugleichen, haben die Turtles viel Geld verloren.
Jedes erfolgreiche Handelssystem hat einen anderen optimalen
Exit-Zeitpunkt. Halten Sie sich das Turtle System vor Augen: Wenn Sie eine
Position bei einem Gewinn von einem N schließen, während Sie aus einer
Verlustposition in Höhe von zwei N aussteigen, dann würden zweimal so viele
Gewinnkontrakte benötigen, um die Verluste zu kompensieren.
Es gibt einen komplexen Zusammenhang zwischen den
Komponenten eines Handelssystems. Das bedeutet, dass man nicht einen
ordentlichen Exit aus einer Gewinnposition vornehmen kann, ohne dabei den
Entry, das Money Management und andere Faktoren zu berücksichtigen.
Ein optimal gewählter Ausstieg aus einer Gewinnposition ist
einer der wichtigsten Aspekte beim Trading – und derjenige, der am wenigsten
als solcher anerkannt wird. Jedoch kann gerade er den Ausschlag dafür geben, ob
man als Gewinner oder Verlierer vom Platz geht.
Die Exits der Turtles
Der Exit beim System 1 war ein 10-tägiges Tief für Long- und
ein 10-tägiges Hoch für Short-Positionen. Alle Units einer Position wurden
abgestoßen, falls der Preis die festgelegte Grenze überschritt.
Der Exit beim System 2 war ein 20-tägiges Tief für Long- und
ein 20-tägiges Hoch für Short-Positionen. Alle Units einer Position wurden
geschlossen, falls der Preis die festgelegte Grenze erreicht hat.
Genauso wie bei den Entries setzten die Turtles nicht wie
üblich Stop Orders. Stattdessen beobachteten sie täglich die Kursentwicklung
und veranlassten telefonisch Exit Orders, sobald der Preis das festgelegte
Kurslimit durchbrach.
Die Schwierigkeit an Exits
Für die meisten Trader waren die Exits wahrscheinlich der
einzig schwierige Teil der Turtle System-Rules. Indem man auf ein neues 10-
oder 20- tägiges Tief wartet, sieht man oftmals wie sich bedeutende Gewinne in
Höhe von 20%, 40% oder sogar 100% in Luft auslösen.
Dadurch entsteht ein starker Drang, den Ausstieg früher
vorzunehmen. Es erfordert daher ein hohes Maß an Disziplin, dabei zuzusehen,
wie sich Gewinne wieder auflösen. Und das ganze, um die Stellung zu halten und
auf den wirklich großen Kursanstieg zu warten. Die Fähigkeit zur
Aufrechterhaltung der Disziplin und zur Befolgung der Regeln während
beträchtlichen Gewinnphasen ist das Markenzeichen eines erfahrenen und
erfolgreichen Trader.
Strategie
Um auch wirklich das komplette Turtle System vorzustellen,
werden Ihnen in diesem Kapitel die restlichen Trading Richtlinien der Turtles
vorgestellt.
er berühmte Architekt Mies van der Rohe sagte einmal im Gespräch
über Baubeschränkungen: “God is in the details.” Diese Aussage trifft genauso
auf Handelssysteme zu.
Es gibt einige wichtige Einzelheiten, die bei der Anwendung
der Turtle- Methode ausschlaggebend für die Wirtschaftlichkeit Ihres Tradings
sein können.
Handelsoptionen
Wie ich oben bereits schon erwähnt habe, hatten die Turtles
von Richard Dennis und William Eckhardt die Anweisung, keine Stop Orders zu
erteilen. Stattdessen rieten Sie uns Turtles dazu, den Markt zu beobachten und
entsprechende Aufträge zu veranlassen, wenn der Kurs das gesetzte Limit
erreicht.
Sie empfohlen uns zudem, dass das Setzen von Limit Orders im
Allgemeinen besser als Marktorders ist. Das liegt darin begründet, dass bei
einer preislich limitierten Order eine höhere Chance zur Schließung von Opening
Gaps und zu einer geringeren Slippage besteht.
Auf jedem Markt gibt es zu jeder Zeit ein Bid und ein Ask.
Der Bid ist der Preis, zu dem Käufer bereit sind, ein Wertpapier zu kaufen
(Geldkurs). Als Ask wird der Kurs bezeichnet, zu dem Marktteilnehmer zum
Verkauf bereit sind (Briefkurs). Immer wenn der Geldkurs höher als der
Briefkurs ist, kommt ein Handel zustande. Bei einer Marktorder wird veranlasst,
dass der Auftrag unmittelbar zum besten aktuellen Marktkurs abgewickelt wird –
bei größeren Aufträgen oftmals mit einem schlechteren gerade erzielbaren Kurs.
Üblicherweise treten relativ zufällig eine bestimmte Anzahl
an Kursschwankungen auf, die zuweilen auch unter der Bezeichnung „Bounce“
bekannt sind. Die Idee hinter dem Einsatz von Limit Order ist, sie lediglich
für den Fall einer Abwärtsbewegung zu setzen - im Gegensatz zu einer
Marktorder, die unabhängig von der Richtung der Kursbewegung sofort ausgeführt
wird.
Bei kleinen Aufträgen wird die preislich limitierte Order
den Markt nicht beeinflussen. Und bei großen Aufträgen sind die Auswirkungen
allenfalls geringfügig.
Es erfordert etwas Geschick, den Preis der Limit Order
festzulegen. Jedoch mit etwas Übung werden Sie mit einer Limit Order, die sich
an den Marktgegebenheiten orientiert, bessere Ergebnisse erzielen als mit einer
Marktorder.
Instabile Märkte
In Zeiten, in denen die Preise aufgrund von rapiden
Marktveränderungen starken Schwankungen unterworfen sind, ist das Setzen einer
preislich limitierten Order schwierig. Bei schnellen Änderungen der
Marktgegebenheiten kann sich der Wert eines Kontraktes in nur wenigen Minuten
um tausende von Dollars ändern.
In solchen Situationen wurde den Turtles dazu geraten, die
Ruhe zu bewahren und mit der Erteilung einer Order abzuwarten, bis sich der
Markt stabilisiert hat.
Viele Anfänger unter den Trader tun sich schwer damit. Sie
verfallen in Panik und setzen eine Marktorder. Sie entscheiden sich
grundsätzlich zu einem der denkbar schlechtesten Zeitpunkte für diese Maßnahme.
Denn oftmals findet der Trade zu einem Tageshoch oder – tief zu dem denkbar
schlechtesten Preis statt.
Instabile Märkte sind zeitweise nicht liquide. Im Fall eines
rapiden Preisanstiegs stellen Verkäufer ihre Aktivitäten ein und harren solange
aus, bis sich ein höheres Preisniveau einstellt. Sie werden den Verkauf dabei
nicht wieder aufnehmen, bis der Preisanstieg zum Stillstand kommt. In diesem
Szenario schnellen die Briefkurse nach oben und der Preisunterschied zwischen
Bid und Ask wird größer.
Käufer sind nun gezwungen, viel höhere Preise zu zahlen, da
die Verkäufer weiterhin ihre Asks erhöhen. Irgendwann erreicht die
Preisentwicklung eine derartige Geschwindigkeit und Höhe, dass weitere
Verkäufer in den Markt eintreten. Dadurch stabilisiert sich der Preis. Oftmals
findet im Anschluss daran eine viel zu schnelle Umkehrung der Preisentwicklung
statt und der Preis bricht teilweise ein.
Auf instabilen Märkten führen eine Marktorder für gewöhnlich
dazu, dass sie am Höhepunkt des Preisanstiegs ausgeführt wird, wenn durch den
Eintritt neuer Verkäufer eine Stabilisierung des Preises eingeleitet wird.
Wir Turtles warteten mit unseren Order bis einige Anzeichen
mindestens für einen temporären Kursabfall sprachen. Diese Vorgehensweise
führte oft zu viel besseren Ergebnissen, als man mit dem Einsatz einer
Marktorder erzielt hätte. Sollte sich der Markt bei einem Kurs stabilisieren,
der über unserem Limit lag, dann hätten wir die Handelsposition geschlossen –
jedoch ohne in Panik zu verfallen.
Simultane Einstiegssignale
An vielen Tagen gab es für uns Trader aufgrund der geringen
Marktaktivität nicht viel zu tun außer bestehende Handelspositionen zu
überwachen. Tagelang haben wir keine einzige Order erteilt. An anderen Tagen,
an denen Handelssignale über mehrere Stunden verteilt auftraten, waren wir
mittelmäßig ausgelastet. In diesen Situationen haben wir einfach die Trades so
genommen, wie sie kamen, bis sie die Positionslimits der jeweiligen Märkte
erreichten.
Dann gab es Zeiten, in denen alles auf einmal zu passieren
schien. Innerhalb von zwei oder drei Tagen erreichten wir die maximale Anzahl
an Units bei einer Position, die wir vorher nicht einmal besessen hatten.
Oftmals wurde diese Situation durch das gleichzeitige Auftreten von
Handelssignalen bei korrelierten Märkten verschärft.
Dies traf insbesondere bei Einstiegssignalen zu. So konnte
es vorkommen, dass aufgrund eines Opening Gaps am selben Tag der Einstieg bei
Erdöl, Heizöl und Benzin bleifrei signalisiert wurde. Genauso trat es bei
Futurekontrakten extrem häufig auf, dass über verschiedene Monate hinweg der
Einstieg in denselben Markt signalisiert wurde.
„Buy Strength – Sell Weakness“
Wenn die Signale alle simultan auftraten, bezogen wir
grundsätzlich in den vielversprechendsten Märkten Long- und in den schwächsten
Märkten Short- Positionen.
Wir eröffneten in einem einzelnen Markt immer nur eine Unit
zur gleichen Zeit. Anstatt gleichzeitig Heizölkontrakte für die Monate Februar,
März und April zu kaufen, hätten wir denjenigen Terminkontrakt mit dem größten
Potenzial, einem ausreichenden Transaktionsvolumen und einer angemessenen
Liquidität ausgewählt.
Nachfolgende Ausführungen sind außerordentlich wichtig!
Innerhalb einer Gruppe korrelierter Märkte sind die stärksten Märkte am besten
für Long- Positionen geeignet (da sie fast immer die Erfolge der schwächsten
Märkte aus derselben Gruppe übertreffen). Umgekehrt, werden die größten Gewinne
aus Short-Positionen von den schwächsten Märkten in einer korrelierten Gruppe
erzielt.
Wir Turtles griffen auf verschiedenartige Messungen zurück,
um die Eigenschaften der Märkte zu bestimmen. Die einfachste und meist
verbreitete Methode war, die Marktentwicklungen grafisch darzustellen und durch
einen Vergleich der Schaubilder zu untersuchen, welcher Markt das meiste Potenzial
aufwies.
Eine andere Methode war die Bestimmung der Anzahl an N, um
die sich der Preis seit dem letzten Breakout verändert hat. Die Wahl fiel dann
auf den Markt mit der größten Veränderung gemessen in N.
Andere errechneten die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs
und dem Börsenstand vor drei Monaten. Das Ergebnis wurde durch das aktuelle N
dividiert. Dadurch erhielten sie eine Kennziffer, die die Märkte untereinander
vergleichbar machten. Die vielversprechendsten Märkte wiesen die höchsten, die
schwächsten Märkte die niedrigsten Werte auf.
Jeder der Ansätze funktionierte gut.
Welchen Ansatz Sie auch wählen, die wichtigste Sache ist, in
den stärksten Märkten long und in den schwächsten Märkten short zu gehen.
Der Roll-Over
Wenn Future-Kontrakte auslaufen, gibt es zwei Hauptaspekte,
die bei einem Roll-Over in den nächsten Future zu beachten sind.
Es gibt erstens viele Fälle, in denen zwar die Futurepreise
der kommenden Monate einem Trend folgen, weiter entfernt liegende Monate jedoch
nicht dieselbe Preisentwicklung aufweisen. Deshalb wechseln Sie nicht in einen
neuen Future-Kontrakt, solange sich dessen Preisentwicklung in einer Position
niedergeschlagen hat.
Zweitens sollte ein Roll-Over eines Kontraktes stattfinden,
bevor das Volumen und die Summe aller offenen Positionen des auslaufenden
Kontrakts zu stark sinken. Ab welcher Menge von zu wenig gesprochen werden
kann, hängt von der Größe der Units ab. Eine allgemeingültige Regel der Turtles
war, den Roll- Over ein paar Wochen vor dem Auslaufen des Futures vorzunehmen.
Es sei denn, (der aktuell gehaltene) zeitlich näher liegende Monat entwickelte
sich erheblich besser als weiter entfernt liegende Monate.
Fazit
Sie haben nun die Regeln des kompletten Turtle Trading
Systems kennen gelernt. Sie dürften Ihnen nicht allzu kompliziert erscheinen.
Jedoch reicht allein die Kenntnis der Regeln nicht dazu aus, das große Geld zu
machen. Denn sie müssen in der Lage sein, sie auch zu befolgen.
Rufen Sie sich noch einmal die Worte von Richard Dennis in
Erinnerung: : „I always say that you could publish my trading rules in the
newspaper and no one would follow them. The key is consistency and discipline.
Almost anybody can make up a list of rules that are 80% as good as what we
taught people. What they couldn’t do is give them the confidence to stick to
those rules even when things going bad.” – Market Wizards, Jack D. Schwager.
Vielleicht ist der beste Beweis für den Wahrheitsgehalt
dieser Aussage die eigene Leistung der Turtles: Viele von ihnen machten kein
Geld. Und das lag nicht an den Regeln, sondern daran, dass sie die Regeln nicht
befolgten oder befolgen konnten. Genau aus dem gleichen Grund werden nur wenige
Leser dieses Dokuments erfolgreich mit dem Trading nach den Turtle Trading-Rules
sein. Nochmals, das liegt nicht daran, dass die Turtle-Methode nicht
funktioniert. Es liegt vielmehr daran, dass die entsprechenden Leser einfach
nicht das Vertrauen haben, den Regeln zu folgen.
Ohne Frage, das konsequente Befolgen der Turtle-Rules ist
äußerst schwierig, da sie darauf abzielen, relative seltene und anhaltende
Trends zu erwischen. Demzufolge können viele Monate zwischen Gewinnperioden
vergehen, manchmal sogar ein Jahr oder zwei. In diesen Phasen kommen leicht
Zweifel an dem System auf, die einen dazu veranlassen, die Regeln nicht weiter
zu befolgen:
Was ist, wenn das System nicht mehr funktioniert und sich
die Marktgegebenheiten verändert haben?
Was, wenn das System einen bedeutenden Faktor
unberücksichtigt lässt?
Wie kann ich mir wirklich über die Funktionsfähigkeit der
Turtle-Methode sicher sein?
Eines der ersten Mitglieder der Turtles, das noch vor Ablauf
des ersten Jahres gefeuert wurde, war sehr bald der Ansicht, dass gewisse
Informationen absichtlich von der Gruppe ferngehalten wurden. Irgendwann war er
davon überzeugt, dass es verborgene Geheimnisse gab, die Rich nicht preisgeben
wollte. Dieser bestimmte Trader konnte der Tatsache nicht ins Auge sehen, dass
seine schlechten Ergebnisse von seinen eigenen Zweifeln und Unsicherheiten
herrührten. Denn diese hinderten ihn an der konsequenten Anwendung der Regeln.
Ein weiteres Problem ist die Veranlagung, Regeln verändern
zu wollen. Viele Turtles änderten auf subtile Art und Weise die Regeln, um das
Risiko des Handelssystems zu reduzieren. Mitunter hatte dies genau das
Gegenteil zum Ergebnis.
Beispielhaft hierfür ist eine zu langsame Reaktion auf ein
Einstiegssignal des Systems (eine Unit pro ½ N). Man könnte diese
Handlungsweise auch als besonders zurückhaltend bezeichnen, jedoch konnte ein
zu langsames Hinzufügen von Positionen bei der von den Turtles eingesetzten Art
von Entry System die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass durch einen Kurseinbruch
das festgelegte Ausstiegslimit erreicht wurde – was zu Verlusten führte. Bei
einer schnelleren Handlungsweise hätte die Handelsposition hingegen den
Kurseinbruch überstehen können, ohne an das Ausstiegslimit zu stoßen. Somit
konnte dieser kleine Eingriff bei bestimmten Marktgegebenheiten die
Rentabilität des Systems bedeutend beeinflussen.
Um ein hohes Maß an Vertrauen gegenüber einem System
aufzubauen, müssen Sie dessen Regeln befolgen. Ganz egal, ob es sich dabei um
das Turtle System, ein ähnliches oder ein völlig anderes System handelt, es ist
dringend notwendig, dass Sie selbst über das System anhand historischer
Handelsdaten recherchieren. Es ist nicht ausreichend, wenn Ihnen andere von der
Funktionsfähigkeit des Systems erzählen. Genauso ist es unzulänglich, die
zusammengefassten Ergebnisse der Forschungsarbeiten anderer zu lesen. Sie
müssen selbst aktiv werden.
Legen Sie los und machen Sie sich unmittelbar an Ihre
Nachforschungen. Schauen Sie sich Trades und die tägliche
Eigenkapitalaufzeichnung an. Machen Sie sich mit dem Handelssystem vertraut.
Bringen Sie alles über das Ausmaß und die Häufigkeit der Verluste in Erfahrung.
Es ist sehr viel einfacher, eine 8-monatige Verlustperiode
zu überstehen, wenn man weiß, dass in den letzten 20 Jahren viele derartige
Phasen mit derselben Dauer aufgetreten sind. Genauso wird es Ihnen leichter
fallen, Positionen schnell zu eröffnen, wenn Sie wissen, dass Schnelligkeit in
diesem Fall der Schlüssel für die Profitabilität des Systems ist.
Weiterführende Studien
Wie geht es jetzt für Sie weiter?
Es gibt nur eins, das mit nichts zu ersetzen ist: Die
praktische Erfahrung
er Humorist Barry Le Platner sagte einmal: “Good judgement
comes from experience, and experience comes from bad judgement.”
Wollen Sie ein Trader werden, dann müssen sie mit dem
Handeln anfangen. Sie können diese Erfahrung mit nichts anderem ersetzen. Dabei
müssen Sie auch Fehler machen.
Erfahrung “Experience
is that marvellous thing, that enables you to recognize a mistake when you make
it again.” – Franklyn Jones.
Zum Traden gehört es genauso dazu, Fehlentscheidungen zu
treffen. Falls Sie mit dem Traden beginnen, ohne reales Geld einzusetzen oder
ohne eine ausreichende Geldmenge einzusetzen, so dass Gewinne und Verluste für
Sie spürbar sind, werden Sie nicht alle Facetten des Tradings erlernen.
Auf einem Blatt Papier zu handeln, ist kein Ersatz für den
Handel mit realem Geld. Sie werden nicht lernen wie Hoffnung, Angst und Gier
Sie persönlich ergreift.
Gleichzeitig ist es wichtig, dass Sie die Grundlagen des
Trading verstanden haben. Bewaffnet mit diesem Wissen werden Sie weniger Fehler
machen und Sie werden viel schneller aus ihren Fehlentscheidungen lernen.
Nachfolgend finden Sie einige empfohlenen Themen für
weiterführende Studien:
Die Rolle der Psychologie
Die Psychologie ist beim Trading ein äußerst wichtiger
Faktor. Seine eigene Persönlichkeit im Hinblick auf das Verhalten beim Trading
zu kennen, ist nicht leicht. Es geht nicht darum, ein Psychologiebuch ausfindig
zu machen, das Ihnen alle Antworten liefert. Vielmehr sollten Sie versuchen,
sich ehrlich und aufgeschlossen mit sich selbst auseinander zu setzen
Money Management
Das Money Management ist die wichtigste Komponente eines
mechanischen Handelssystems. Eine Risikokontrolle, die ermöglicht, dass
Handelsaktivitäten auch in unvermeidbaren Verlustperioden fortgeführt werden
können, so dass diese überstanden werden, um das Ertragspotenzial von guten
System zu erkennen, ist absolut elementar. Noch ist das Zusammenspiel von
Einstiegssignalen, Exits und Money Management teilweise unerforscht. Studien und
Forschungstätigkeiten für die neuesten Techniken im Bereich Money Management
werden sich daher enorm bezahlbar machen.
Tradinganalysen
Für die Entwicklung mechanischer Handelssysteme sind genaue
statistische Untersuchungen historischer Daten unersetzbar. In der Praxis sind
deshalb Kenntnisse in der Programmiersprache wichtig, um Simulationen über die
Ertragsentwicklung eines Handelssystems ablaufen lassen zu können.
Im Internet und in Büchern finden Sie eine ausreichende
Menge an Informationen über Kurvenanpassung, Überoptimierung, statistische
Methoden und Prüfverfahren. Die Informationen sind jedoch nicht immer ganz
einfach zu finden.
Seien Sie skeptisch, aber gehen Sie trotzdem offen an die
Sachen heran, dann werden sich Ihre Nachforschungen auszahlen.
Abschließende Warnung
Es gibt zahlreiche Personen, die versuchen, sich und ihre
Ratschläge für sachkundig zu verkaufen. Vertrauen Sie nicht blind den Hinweisen
dieser selbsternannten Experten. Die zuverlässigsten Auskünfte bekommt man von
denjenigen, die ihr Geld mit dem Trading verdienen, nicht mit dem Verkauf von
Trading-Methoden. Es gibt zahlreiche Bücher und Biografien, die Einblicke in
die Praktiken all derjenigen geben, die erfolgreiche Trader waren
– oder noch immer sind.
Wie man ein guter oder sogar ein ausgezeichneter Trader
wird, ist erlernbar. Aber das bedeutet eine Menge harte Arbeit und erfordert
ein gesundes Maß an Skepsis. Diejenigen unter uns, die sich für diesen Weg
entscheiden, begeben sich auf eine endlose Reise. Denn schaffen sie es,
erfolgreich zu bleiben, werden sie nie im Ziel ankommen. Sie lernen aber,
Gefallen an der Reise an sich zu finden.
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