Trading - Erfolgreich mit dem Strom schwimmen?
Author D.Selzer-McKenzie
https://youtu.be/iD4RzPDRM-o
Jeder erfahrene Anleger weiß, dass es lukrativ ist,
antizyklisch zu handeln. Mit dem Strom der Mas¬se zu schwimmen führt in der
Regel dazu, dass man als Letzter auf den fahrenden Zug aufspringt. Dazu sollte
man aber erst einmal die Ströme kennen, die an den Börsen vorherrschen.
Gegen einenTrend zu handeln, kann zwar kurzfristig kleine
Gewinne mit sich bringen, langfristig dürften Anleger mit dieser Strategie
allerdings auf der Verliererstraße fahren. Wichtiger wäre es, die vorhandene
Schwungmasse zu erkennen und für sich selbst zu nutzen. Erst dann, wenn diese
Trenddynamik merklich nachlässt, wird „antizy-klischesTrading" interessant.
Trends erkennen und nutzen
Verschiedene Zeitebenen ermöglichen es, übergeordnete Trends
zu erkennen. Als Beispiel wird an dieser Stelle der DAX auf Monats-, Wochen-
und Tagesbasis betrach¬tet. Damit es für die Erklärung einfacher ist, wird in
jeder Zeitebene der Moving Average Convergence/Divergence (MACD) mit
Standardeinstellung als Indikator verwendet. Später lässt sich dieses System
noch feiner justieren.
In der Regel wird zur Analyse eines Wertes der Chart in
einer Zeitebene — meist auf Tagesbasis — ausgewählt.
Bei Betrachtung des DAX auf Tagesbasis sowie mit dem
erwähnten MACD fällt auf, dass sich der Index Anfang Februar erneut dem Tief
vom Januar beziehungsweise den Tiefpunkten vom August und September des
ver¬gangenen Jahres angenähert hat, die in der Region um rund 9300 Punkten eine
markante Unterstützung darstel¬len (siehe rote waagerechte Linie in Bild 1).
Mit Blick auf den darunter eingeblendeten Indikator läge die Vermu¬tung nahe,
dass der DAX seine Korrekturbewegung in Kürze beenden kann und zu einerTrendwende
nach oben ansetzen wird. Kreuzt der MACD nämlich die Signallinie von oben nach
unten, entspricht dies nach klassischer Interpretation einem Verkaufssignal,
umgekehrt einem Kaufsignal.
Eine solche Tendenz dürfte kurzfristig sogar möglich sein, nur
sollte sie voraussichtlich nicht sehr ausgeprägt ausfallen. Zu diesem Schluss
gelangen Analytiker, wenn sie den Wochen- oder gar den Monats-Chart betrachten.
Vorteil mehrerer
Zeitebenen
Bereits bei der Betrachtung der Wochenebene (Bild 2) fällt
auf, dass der MACD um die Mittellinie verläuft und damit keineswegs eine
attrak¬tive Kaufzone anzeigt. Vielmehr ver-
deutlicht diese Betrachtung, dass der olte
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DAX mit der Abschwächung der ver-
gangenen Wochen einzig die in der Wochenebene zuvor
erkennbare Über¬treibung hach oben ab-, allerdings noch keine Übertreibung nach
unten aufgebaut hat. Damit wird der Beginn beziehungsweise die Fortsetzung der
in den letzten Wochen unterbrochenen
Rallye ein eher unwahrscheinliches B1) DAX auf Tagesbasis
Szenario. Eine klare Perspektive ergibt die Wochenebene
allerdings nicht. Dennoch nimmt sie etwas die „Eupho¬rie" aus der
Tagesebene und mahnt daher zur Vorsicht.
Alarmierende Monatsebene
Ein erschreckendes Bild liefert hin¬gegen die Monatsebene.
Hier ste¬chen sofort die Hochpunkte von 2000 beziehungsweise 2007 ins Auge, auf
die jeweils ein Aktiencrash die Folge war. Auch im MACD auf Monatsbasis sind
diese äußerst markant. Selbst das Zwischenhoch aus dem Jahr 1998, das mit der
damaligen Asien-/ Russlandkrise ebenfalls einen hef¬tigen Rücksetzer zur Folge
hatte, ist auffällig. Viel interessanter ist aktuell jedoch, dass der DAX diese
Hoch¬punkte klar überwunden hat. Leider hat dies aber auch der MACD, der vom
Bewertungsniveau zu Beginn des vergangenen Jahres so hoch wie nie zuvor lag. Da
obere Extrem-werte immer wieder zu Aktiencrashs geführt haben, ist die
Möglichkeit einer aktuellen Trend¬wende nach unten durchaus als sehr hoch zu
bewerten.
In dieser Zeitebene kann es Monate dauern, bis auf ein
Signal eine Bewegung folgt. Das klare Verkaufssignal
entstand hier zuletzt beim Rücksetzer von August 2015,
seit¬dem zeigt die Richtung nach unten. Aktuell ist der Monats-MACD aber immer
noch weit im positiven Terrain, sodass das Abwärtspotenzial längst nicht
ausgereizt erschein
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