Dynamics EQ Anwendung
in Ableton Live
Author D. Selzer-McKenzie
YoutubeVideo: https://youtu.be/2bkhev8btZ4
Ein weiterer Vorteil im Summieren von Tracks innerhalb des
Arrangements auf Subgruppen ist, dass man in diese Subgruppe wiederum Plugins
inserten kann. Bei Drums ist es klassischerweise ein Kompressor. Und den zeige
ich jetzt mal. Unter "Audio Effects" finden wir hier einen Reiter
namens Kompressoren oder "Compressor" und darunter wieder jede Menge
Presets. Ich glaube, wir suchen uns den "Brute Compression" aus, weil
es irgendwie auch ein lustiger Name ist.
Ich klicke die Drum-Subgruppe auf "Solo". Wir sehen,
alles wird stumm geschaltet, nur unsere Tracks, die in der Drums-Subgruppe
sind, nicht. Ich drücke auf "Play." ♪ (Musik) ♪
Ich deaktiviere den Kompressor und aktiviere ihn wieder. ♪
(Musik) ♪ Okay, hier ist Name Programm. Aber ich werde jetzt
versuchen, mal Stück für Stück zu erklären, was so ein Kompressor eigentlich
macht. Einen Kompressor kann man eigentlich als automatischen Pegelreduzierer
verstehen.
Das bedeutet, wenn ein gewisser Grenzwert überschritten
wird, der hier im Threshold spezifiziert wird, in dem Fall -31,9 dB, oder jetzt
-16 dB, sollte der eingehende Pegel diese -16 dB überschreiten, dann wird
dieser Pegel bzw. das, was lauter als -16 dB ist, reduziert, in dem Verhältnis,
in diesem Fall, was in "Ratio" eingestellt wird. Hier steht "12,6
: 1", also in diesem Verhältnis wird der Pegel reduziert.
Ich demonstriere das jetzt einfach einmal, indem ich hier
nochmal auf "Play" drücke. ♪ (Musik) ♪
Wir sehen hier, wie der Pegel reduziert wird. Und wir sehen hier den Pegel, wie
er hineinkommt, und unseren Schwellwert "Threshold". Je weiter ich
ihn runterziehe, desto heftiger wird reduziert. Je weiter ich ihn raufbringe,
desto weniger Spitzen fängt er hier nur noch ab. Und er wird unauffälliger vom
Effekt her. Wir können jetzt hier das Verhältnis, Kompressionsverhältnis
"Ratio" etwas verändern.
Ich mache es hier mal auf 1:1, d. h. jetzt reagiert der
Kompressor gar nicht. Und hier können wir ihn langsam reindrehen. Zwei weitere
Dinge, die man beim Kompressor wissen sollte, sind der "Attack"-Wert
bzw. der "Release"-Wert. Der "Attack"-Wert beschreibt, zu
welchem Zeitpunkt, nachdem der Pegel unseren Grenzwert überschritten hat, diese
Gain-Reduktion bzw. das Leiserwerden in dem Verhältnis stattfinden soll.
Sprich, wenn ich das jetzt extrem einstelle, das bedeutet,
erst wenn der Pegel eine Sekunde lang über unserem Threshold liegt, dann tritt
erst diese Gain-Reduction in Kraft. Üblicherweise stellt man das im
Millisekunden-Bereich ein, denn meistens braucht man diesen Bereich sehr stark
für die Drums. Und man möchte, dass die ersten Transienten, sprich die ersten
Pegelsprünge des Signals gut durchkommen und erst danach, in diesem Verhältnis
reduziert werden.
Dieser Wert hier beschreibt, wie lange der Pegel braucht,
bis er wieder auf den Normalwert kommt, nachdem der Eingangspegel den Threshold
unterschritten hat. Ich stelle auch das jetzt mal extrem ein und drücke auf
"Play", damit man sieht, was passiert. ♪ (Musik) ♪
In diesem Fall wird der Gain erst wieder gen Null gehen, wenn der Threshold
drei Sekunden lang unterschritten wurde. Ich mache das jetzt mal so und dann
sieht man, wie lange es dauert, bis er wieder hier auf Null ist.
Üblicherweise orientiert man sich ein wenig am Tempo des
Songs bzw. an der Zeit zwischen zwei Schlägen, wenn man Drums komprimiert mit
dieser Release-Zeit. Das Auto-Setting im unteren Bereich des
Release-Drehreglers nimmt einem diese Arbeit ab und hilft manchmal sehr gut,
den richtigen Release-Wert zu finden. Ich versuche jetzt aber so einen
Kompressor mal ein bisschen einzustellen, so dass ich das Gefühl habe, dass es
ganz in Ordnung klingt.
♪ (Musik) ♪
Ich mache hier den Pegel der Drums ein bisschen leiser noch. Gut. Eigentlich
bin ich jetzt mit dem Drums-Sound zufrieden und verschiebe meine Drums-Sounds
mal ganz links ins Arrangement.
Ich habe mir das so angewöhnt, die Drums immer nach links,
dann danach den Bass oder die Bassinstrumente, Pad-Sounds und dann die
Lead-Sounds zu machen, damit das Arrangement für mich so von links nach rechts
funktioniert. Aber das bin auch nur ich. Als nächstes hören wir uns den
Bass-Sound an und deaktivieren das "Solo" hier an der Stelle und
hören uns das an. ♪ (Musik) ♪
Mach den Bass auch ein bisschen lauter.
Ich habe den Eindruck, dass der Bass etwas mumpfig im
unteren Mittenbereich ist und suche mir dafür einen EQ aus. Ich klappe den
Kompressor hier wieder ein. Wieder unter "Audio Effects" findet man
sämtliche Plugins, die Ableton Live so mit liefert, u.a. auch den EQ8. Wir
können ihn auch wieder aufklappen. Der hat wieder jede Menge Presets für
diverse Fälle vorbereitet. In unserem Fall möchte ich aber einen EQ nehmen, der
noch gar keine Settings hat.
Das macht man so, wie auch bei allen anderen Plugins hier:
Man geht nicht auf ein Preset und zieht dieses Preset dann ins Arrangement,
sondern man nimmt das eigentliche Instrument auf der obersten Ebene und zieht
das dann auf das Plugin-Fenster, hier in unserem Fall nach dem Dual OS4 Plastic
Bass Analog-Synthesizer. Ich lasse das jetzt los. Und hier ist unser EQ8.
Prinzipiell verwendet man einen EQ, um den Frequenz-Bereich des Signals
entweder einzugrenzen oder gewisse Teile in dem Signal zu featuren.
In unserem Fall hören wir uns den Bass einmal an. ♪
(Musik) ♪ Da sehen wir, dass im unteren Bereich sehr viel
Energie ist und relativ wenig Höhen, aber
schon auch. Wir können uns das etwas genauer in dem EQ8 anschauen, indem wir
hier auf dieses kleine Dreieck klicken. Dann wird das Ganze nochmal vergrößert.
Ich drücke nochmal auf "Play" und dann können wir uns das in größer
anschauen. Hier ist der Bass. Jetzt nehme ich einfach mal ein Frequenz-Band und
hebe es an.
♪ (Musik) ♪
Hier hören wir schon, wenn man es anhebt, wird
es auch recht deutlich. Ein weiteres Feature ist, wenn ich hier die Maus in dem
Bereich so bewege, sehen wir hier links unten ein kleines Info-Fenster. Hier
sehen wir, wieviel dB wir wieviel dB wir absenken würden gerade an der Stelle,
auf welchem Ton wir uns befinden hier auch, hier auf C1, Cis1, D1 usw., und
darüber die Hertz-Angaben.
Noch genauer können wir mit dem EQ arbeiten, wenn wir hier
unten hinschauen. Ich drücke nochmal auf "Play". ♪
(Musik) ♪ Und hier sieht man, wo die "3" ist, gibt
es hier ein korrespondierendes Menü mit 3 und
da kann man noch genauer an der Frequenz feilen, die man entweder anheben oder
absenken möchte. Hier kann man noch an der Güte, das ist die Frequenz-Breite,
arbeiten.
Ich mache das nochmal lauter, dann hört man auch, was da
passiert. Also wenn die Güte von einem EQ ganz eng ist, dann bekommt sie so
eine kleine Eigenresonanz. Das hat den Vorteil, man erkennt relativ gut, in
welchem Bereich dieser EQ jetzt eigentlich arbeitet. Wenn man jetzt sagt, man
hat da etwas gefunden, was einem missfällt oder gefällt. Probieren wir das
einmal mit dem hier. ♪ (Musik) ♪
hier wummert es mir ein wenig zu sehr, dann kann man das absenken und dann die
Güte wieder breiter machen.
Das war ein bisschen zu viel, aber hier so in dem Bereich
finde ich das eigentlich ganz gut. Jetzt klappe ich den EQ wieder ein und wir
hören uns das mal an. ♪ (Musik) ♪
Der Bass ist jetzt auch deutlich leiser als vorher, aber er fügt sich hier auch besser ins Arrangement ein.
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