Freitag, 19. Juni 2009

Fahrrad Tour Bycicle Tour SelMcKenzie Selzer-McKenzie



Fahrrad-Tour Fahrradtourismus ist eine Art der Urlaubsgestaltung mit Fahrrädern, die seit den 1980er Jahren im Wachsen begriffen ist, vor allem in Mitteleuropa. Diese Sparte des Tourismus umfasst den Radurlaub als Urlaub mit Radtouren und das Radwandern. Fahrradurlaub umfasst eine Vielzahl von Urlaubsgestaltungen, bei denen das Fahrrad als Reisefahrzeug und/oder Sportgerät eine Rolle spielt. Ein Fahrradurlaub kann zwei grundsätzliche Strukturen haben: * Radreise, bestehend aus mehreren Etappen von einem Übernachtungsort zum nächsten * Radausflüge von einem günstig gelegenen Standquartier aus Viele Radtouristen reisen mit anderen Verkehrsmitteln (Bahn, Auto, Flugzeug) in eine Urlaubsregion, um dort eine Etappentour zu machen. Manche Radreisenden nehmen sich auch eine lange Reiseroute vor, die sie dann aber in mehrere Jahresurlaube zerlegt erradeln. Eine Kombination von Radtour und Bergsport ist die Mountainbiketour. Beschilderte und ausgebaute Routen und Netze sind für Radreisen nicht zwingend erforderlichen, aber die beste Möglichkeit, Fahrradtourismus zu fördern. So lassen sich mit entsprechendem Aufwand auch in engen Tälern mit stark KFZ-belasteter Hauptstraße attraktive Routen schaffen. Radwandernetze sind heute auch ein Mittel bislang wenig bekannter Urlaubsregionen, sich bekannter zu machen, oder schon bekannter Länder und Regionen, um von einem bisher eher einseitigen Image wegzukommen. So demonstrieren die Schweiz (Veloland Schweiz) und Österreich, dass sie nicht nur Hochgebirge haben – aber auch, dass diese Gebirge mit dem Rad erwanderbar sind, und die Insel Usedom, dass sie nicht nur Badeküste ist. In etlichen europäischen Ländern hat man schon früh begonnen, landesweite Netze zu planen. Auf Europa-Ebene (ECF) konzipierten Engländer, Franzosen und Skandinavier schon in den 1990er Jahren ein europaweites Netz. In Deutschland entstanden zwar schon Anfang der 1980er Jahre in regionaler Initiative die ersten Radwanderwege. Die Vernetzung innerhalb der Bundesländer kam in Baden-Württemberg frühzeitig, in anderen Ländern aber erst später zustande. Das bundesweite D-Netz kam zuletzt und basiert auf vorhandenen Routen. Inzwischen ist auch Deutschland am EuroVelo-Netz beteiligt. Schon in den 1980er Jahren, lange vor offiziellen Netzkonzepten, waren in den Niederlanden detaillierte Routenbeschreibungen für Fernreisen auf dem Markt, z. B. von den Niederlanden nach Skandinavien oder nach Rom. Fahrradreiseführer und Radwanderkarten gibt es inzwischen für europäische Länder flächendeckend. Das ist Teil der Markttendenz, Karten für bestimmte Zielgruppen zu drucken statt einer Karte für alle. Vorhandene Wegweisungen lassen sich wesentlich besser bewerten und benutzen, wenn sie anhand einer Landkarte nachzuvollziehen sind. Teilweise tritt allerdings die kartografische Information hinter werbenden touristischen Logos zurück. Zusätzlich wurden Spiralhefte im Querformat entwickelt, die in das Sichtfenster einer Lenkertasche passen. Auch im Internet gibt es zahlreiche Informationen für Radreisende, kostenfreie wie kostenpflichtige. Manches davon ist nur Werbung für ein Druckerzeugnis, aber vieles beinhaltet auch detaillierte Routeninformation. Es gibt Kartenserver, Routenplaner wie den von Nordrhein-Westfalen, ausgearbeitete Routen in Kartenform sowie GPS-Tracks. Beliebt ist eine Radreise flussabwärts entlang der großen Flusstäler (z. B. Donau-Radweg). Im Flachland lassen sich Flussrouten zwar wegen der bekannten Flussnamen gut vermarkten, sind aber oft weniger abwechslungsreich als flussunabhängige Routen. Gerade im Flachland können Radreisende mit tagelangem Gegenwind zu kämpfen haben. Der ist eventuell zermürbender als ein Gebirgspass, der erst Kraft kostet, dann aber jenseits der Passhöhe mit einer langen Abfahrt belohnt. Aber auch hügeliges Terrain mit stetigem auf und ab führt zu anspruchsvollen Routen. Bei Gebirgspässen sind für die Auffahrt Routen ohne starken Kraftfahrzeugverkehr von Vorteil, um bei der Anstrengung die Belästigung durch Abgase zu reduzieren. Für die Abfahrt sollten die Reisenden dagegen Schotter und Steilstrecken vermeiden, auch hierbei ist Kraftfahrzeugverkehr ein besonderes Sicherheitsrisiko für den Radfahrer. Für die Tourvorbereitung sind topografische und ähnliche Karten mit Höhenlinien von Vorteil. Am Wetter erwägen erfahrene Reiseradler neben den möglichen Windrichtungen noch Anderes, z. B. Kälteeinbrüche im Gebirge, generell niedrigere Temperaturen auf höheren Bergen, Auskühlung bei langen Bergabfahrten, Hitze in Tälern und an Südhängen. Besonders windexponiert sind Wege auf Deichen. Guten Wind- und Sonnenschutz bieten Wälder. Nach starken Regenfällen können Uferwege überflutet sein und Fähren ihren Betrieb wegen Hochwassers einstellen. Die Kfz- und damit Abgasbelastung mancher Straßen und die Belebtheit von Promenadenwegen ist an Sonn- und Feiertagen ganz anders als unter der Woche, an vielbefahrenen Strecken gilt das auch für den Radverkehr selbst. Für Mountainbiketouren abseits der Straßen ist bei der Routenplanung auf das Vorhandensein von Wegen, die befahrbar und auf denen Radfahren zulässig ist, zu achten – die meisten alpinen Vereine pflegen Listen von radtauglichen Bergrouten. Seit den 1980er Jahren wurde einiges an Spezialausrüstung für Radreisen entwickelt. Vieles davon ist allerdings allgemeine Freizeit- und Outdoor-Ausrüstung, deren Markt in den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen hat. Speziell für den Fahrradtourismus wurden strapazierfähige wetterfeste Packtaschen entwickelt, die inzwischen von vielen Radlern auch zum Einkaufen und den Weg zur Arbeit verwendet werden. Einige besonders leistungsfähige und haltbare Teile sind allerdings wieder vom Markt verschwunden, da die Zahl kleiner Radreisen stärker zugenommen hat als die Extremtouren. Zwar hat der Anteil luxuriös ausgestatteter Fahrräder am Angebot deutlich zugenommen, aber ergonomische Qualität und Haltbarkeit orientieren sich eher an Fahrleistungen unter 1000 km pro Jahr. So müssen meistens immer noch Teile getauscht und andere Veränderungen vorgenommen werden, um aus einem handelsüblichen Fahrrad ein auf den jeweiligen Radtouristen zugeschnittenes Reiserad zu machen. Für den Einsatz abseits der öffentlichen Straßen eignen sich Trekkingräder, das sind Kombinationen aus Reiserad und Mountainbike. Neben Bekleidung und Lebensmitteln werden oft Schlafsack, Zelt, Isomatte und Kochgeschirr, wenn nicht in Beherbergungsstätten übernachtet wird, sowie auch Kartenmaterial/GPS-Ausrüstung und Kameraausrüstung mitgeführt. Die Verwendung wasserdichter Packtaschen ist zweckmäßig, erhöht das Gewicht aber ebenfalls. Zum vollständigen Reisegepäck gehören auch Werkzeug und Ersatzteile, sowie ein Erste-Hilfe-Set für Unfälle. Der Proviant deckt je nach Reisegegend und individueller Vorliebe nur den Bedarf an Getränken und Nahrung für ein bis zwei Stunden oder den für mehrere Tage. Das Gesamtgewicht eines beladenen Reiserades beträgt abhängig von der Ausrüstung und Reisedauer zwischen 15 und 70 Kilogramm, in Einzelfällen auch mehr. Das Fahrverhalten ist direkt vom Gesamtgewicht von Fahrrad und Gepäck abhängig. Bis zu 40 kg Zuladung kann ein normal gebauter Fahrer ohne weiteres beherrschen, wenn das Gepäck sinnvoll verteilt ist. Bis 60 kg ist einige Übung erforderlich, vor allem bei sehr langsamer oder sehr schneller Fahrt. 80 kg sind bei einem ‚echten‘ Reiserad gerade noch beherrschbar. Das Fahrrad kann anfangen zu flattern. Reifenpannen sind häufiger, und in der Fahrt gefährlicher, bei zu leichter Bauweise und schlechtem Material kann es zu vermehrte Speichenbrüchen oder gar zum Gabel- oder Rahmenbruch kommen. Manche Radreisenden ziehen für viel Gepäck einen Fahrradanhänger vor. Der Einzelfahrer ist bei der Gestaltung der Etappen flexibler. Pausen und kurze Halte, z. B. zum Fotografieren, können spontan eingelegt werden, sofern die Verkehrssituation dies zulässt. Ebenso kann die Route, sofern mehrere Alternativen existieren, spontan gewechselt werden. Das Landschaftserlebnis kann intensiver sein, da keine Aufmerksamkeit auf Mitfahrer gerichtet werden muss und die Sicht vor allem nach vorn nicht durch Mitfahrer eingeschränkt wird. Dafür muss der Einzelfahrer auch die Gepäckstücke, die in einer Gruppe nicht jeder Fahrer mitführen muss, mitführen. Dies gilt insbesondere für Kartenmaterial/GPS-Ausrüstung, Erste-Hilfe-Set und Werkzeug sowie, falls nicht in Beherbergungsstätten übernachtet wird, auch für Zelt und Kochgeschirr. Bei Unfällen oder Pannen muss sich der Einzelfahrer selbst helfen, oder, wenn dies nicht möglich ist, auf Hilfe warten. Außerdem fährt der Einzelfahrer ständig im Wind. Das Fahren in der Gruppe kann ein Gruppenerlebnis vermitteln. Gepäckstücke, die nicht jeder Fahrer mitführen muss, können auf die Gruppe verteilt werden, wodurch die Gepäcklast jedes Fahrrades sinkt. Bei Unfällen oder Pannen ist sofort Hilfe verfügbar, sofern nicht die gesamte Gruppe direkt betroffen ist. Dafür müssen Pausen, kurze Halte und die Routenwahl abgestimmt werden. Problematisch sind Gruppen, die sich aus Fahrern mit sehr unterschiedlichem Leistungsvermögen zusammensetzen, da einige Fahrer über- oder unterfordert werden. Bahntransfers mit größeren Gruppen können Schwierigkeiten bereiten, da vor allem in stark frequentierten Zügen oft nicht genügend Stellplatz für alle Fahrräder vorhanden ist. Das Fahren in der geschlossenen Gruppe erfolgt meist nicht in Radrennsportmanier, da die Gruppe auf Straßen der Belastung durch Kraftfahrzeugverkehr ausgesetzt ist und Radwege meist wenig Platz in der Breite bieten. Windschattenfahren ist verbreitet, erfordert jedoch von allen Fahrern erhöhte Aufmerksamkeit auf die Mitfahrer, da der Sicherheitsabstand unterschritten werden kann. Regelmäßige Wechsel an der Spitze sollten selbstverständlich sein, sind aber verkehrs- und wegebedingt nicht jederzeit möglich. Bei Bergauffahrten kann die Gruppe auseinander fallen. Dann ist es üblich, dass am Ende der Bergaufstrecke auf alle Fahrer gewartet wird. Bergabfahrten erfolgen meist nicht in der geschlossenen Gruppe, damit jeder Fahrer einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum Vordermann und genügend Platz zum Steuern hat. Die Gruppe sammelt sich dann am Ende der Bergabstrecke. Viele Radtouristen möchten in Regionen radeln, die ihnen für eine Anreise auf dem Fahrrad zu weit entfernt sind. Damit wird das Fahrrad für einen Teil der Reise zum Reisegepäck. * Bahn: Umweltfreundlicher als PKW und Flugzeug, regelmäßig verkehrend, trotz Netzausdünnung einigermaßen flächendeckend, ist die Bahn eigentlich zur motorisierten Anreise für eine Radtour prädestiniert. Schwierigkeiten bereiten zurzeit Beschränkungen der Fahrradmitnahme in Fernzügen. (z.B. Deutschland: In ICE ist die Fahrradmitnahme ausgeschlossen, Reservierungspflicht für IC).Hindernisse kann es im grenzüberschreitenden Fernverkehr geben. Probleme mit den Bahnsteigtreppen werden europaweit zunehmend durch Kundenaufzüge und spezielle Radlerrampen gelöst. * Bus: Wegen der Schwierigkeiten der Fahrradmitnahme besonders im internationalen Bahnverkehr haben sich mehrere Busunternehmen auf den Fahrradtransport spezialisiert. Busse mit Fahrradanhänger verkehren von einigen niederländischen und deutschen Städten in beliebte Urlaubsregionen. In Linenbussen abseits der großen Radrouten muss das Rad meist im begrenzen Gepäckraum verstaut werden. * PKW: Viele Urlauber transportieren ihr Fahrrad auf dem Autodach des eigenen Wagens. Damit haben sie keine Probleme mit der Handhabung, doch können sie nur solche Touren unternehmen, bei denen sie zum Standort ihres Autos zurückkommen. Ungeschützter Transport, insbesondere auf der Autobahn, kann zu dauerhaften Schäden führen. Hängen die Fahrräder am Heck des Wagens, ist der Windwiderstand geringer. * Flugzeug: Im internationalen Verkehr ist die Fahrradmitnahme im Flugzeug nicht selten unbürokratischer als mit der Bahn.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.