Mittwoch, 10. August 2011

Mercedes Benz 300 SLS Auto SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Mercedes Benz 300 SLS   Auto SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie



Die Ähnlichkeit ist unverkennbar.
Der neue SLS orientiert sich optisch
und konzeptionell an einer Legende
des Fahrzeugbaus – dem 300 SL
„Flügeltürer“, der Ende der 50er die Automobilwelt
begeisterte. Bei geöffneten Flügeltüren
wird die charakteristische Schwingenform besonders
gut erkennbar. Die lange Motorhaube,
die markante Front mit den großen Lufteinlässen
sowie die niedrige, weit hinten positionierte
Fahrgastzelle erzeugen eine sportive Breitenwirkung
mit Rennsportcharakter.
Öffnen sich die Flügeltüren, wird der Blick frei
auf das eindrucksvolle Interieur des SLS AMG.
FEINSTE Materialien im Innenraum
Der Innenraum paart Rennsportambiente mit
Mercedes-Benz-typischer Sicherheit. Feine
Materialien wie Nappaleder, Echtmetall und
Echtcarbon zeigen das hohe Niveau des SLSInnenraums
und begeistern mit ausgesprochener
Liebe zum Detail. Das Thema Flugzeugbau
spiegelt sich hier bis ins kleinste Detail wider.
Der Wählhebel im Stil eines Jetbedienpanels
besticht in der Mittelkonsole aus massivem Metall.
Die flügelförmige Instrumententafel mit
vier markanten Belüftungsdüsen und das AMG
Kombiinstrument mit weiß hinterleuchteten
Rundinstrumenten wirken imposant und doch
puristisch.
Mit der Konzeption und Entwicklung des neuen
Supersportwagens wurde bereits Ende 2006
bei Mercedes-AMG in Affalterbach begonnen.
Bevor der erste „echte“ Prototyp auf die Räder
gestellt wurde, mussten zunächst die virtuellen
Prototypen das Laufen lernen. Mithilfe aus-
D giebiger Untersuchungen wurde ermittelt, ob
die Zielsetzungen für den Supersportwagen
erreicht werden können. Modernste Simulationsprogramme
ermöglichten die realitätsnahe
Abbildung des Fahrzeugs und aller seiner Eigenschaften
wie Gewichtsverteilung, Einbauposition
des Motors, Schwerpunktlage, Achskonstruktion,
Aerodynamik, Ergonomie und
Crashverhalten.
Dank der virtuellen Vorarbeit hatten die seit
Frühjahr 2007 eingesetzten Testfahrzeuge vom
Start weg einen sehr hohen Reifegrad. Modernste
Messtechnik in den Fahrzeugen lieferte
wertvolle Daten, etwa die Temperaturen von
Motoröl, Kühlwasser und Bremsscheiben – im
Fokus standen aber auch Rundenzeiten, etwa
auf der Nürburgring-Nordschleife, sowie messbare
und exakt definierte Fahrdynamikmanöver.
Seit Sommer 2008 waren die ersten getarnten
Prototypen des SLS auf Welterprobung.
6,3-Liter -Frontmittelmotor
Der 6,3-Liter-V8-Motor macht den SLS zu einem
der stärksten Sportwagen in seinem Segment.
Der Achtzylinder reagiert agil auf kleinste
Gaspedalbewegungen im gesamten Drehzahlbereich
und zeigt die typischen Merkmale
leistungsstarker Rennmotoren. Die Höchstleistung
von 420 kW – umgerechnet 521 PS – liegt
bei 6.800 Umdrehungen pro Minute, und sein
maximales Drehmoment von 650 Newtonmetern
erreicht der 8-Zylinder-Saugmotor bei 4.750
Umdrehungen. In Bezug auf das Leistungsgewicht
nimmt der AMG 6,3-Liter-V8-Motor damit
im Vergleich zu anderen Seriensportwagen
eine führende Position ein.
Der 300 SL errang 1952 zunächst als Rennsportwagen
W194 unerwartete Erfolge. In
diesem Jahr nahm das Fahrzeug an allen wichtigen
Rennen teil, gegen deutlich stärker motorisierte
Gegner. Das 24-Stunden-Rennen von Le
Mans beendete der Rennsportwagen unerwartet
mit einem Doppelsieg. Bei der Carrera Panamericana
in Mexiko siegte der 300 SL erneut.
Eine Serienfertigung des 300 SL war zunächst
nicht geplant. Doch US-Importeur Maximilian
Hoffman wünschte sich vom Vorstand von
Daimler-Benz schon seit einiger Zeit einen
Sportwagen für seine Kundschaft. Als Basis bot
sich das Rennsport-Coupé an, das wegen des
Sieges bei der Carrera Panamericana in den
USA bekannt war. Nach langem Abwägen fiel
die Entscheidung für eine Serienproduktion des
300 SL, der Straßenversion W 198.
Keine sechs Monate nach dem Vorstandsbeschluss
hatten der 300 SL Premiere auf der
„International Motor Sports Show“ in New York.
Mercedes-Benz erlebte auf der Motor Show
eine enorm positive Besucherresonanz auf
den 300 SL und auf das Schwestermodell 190
SL. Die Serienproduktion begann im August
1954 im Werk Sindelfingen. Zu den bekannten
Neuwagenkäufern des 300 SL zählten unter
anderem Juan Perón, Juan Manuel Fangio,
Herbert von Karajan, Tony Curtis, Sophia Loren,
Romy Schneider, Clark Gable und Glenn Ford.
Insgesamt wurden 1.400 Flügeltürer gebaut.
Wer heute ein solches Auto kaufen will, muss
tief in die Tasche greifen:
0-100 km /h: 3,8 Sekunden
Von null auf 100 km/h beschleunigt der Flügeltürer
in 3,8 Sekunden. Nach kaum zwölf Sekunden
stehen 200 km/h auf dem Tacho und selbst
jenseits von 300 km/h schiebt der V8 noch so
mächtig voran, dass die auf 317 km/h erfolgte
Tempobegrenzung wie ein Akt der Willkür erscheint.
Die Doppelkupplungsautomatik mit ihren
drei Schaltprogrammen wechselt die sieben
Gänge in Windeseile. Dabei bleibt der Verbrauch
für einen Supersportwagen moderat: Bei geruhsamer
Fahrweise fließen im Schnitt 13,2 Liter pro
100 km in Richtung Benzineinspritzung.
Das Sportfahrwerk des SLS ermöglicht kompromisslose
Rennstrecken-Performance durch
die Umsetzung des im Motorsport erfolgreichen
Doppelquerlenker-Konzepts an allen vier
Rädern. Die eigens für den SLS entwickelten
Federbeine und die Trennung von Radführung
und Federung sorgen für eine maßgebliche Reduzierung
des Nickens beim Beschleunigen und
Verzögern. Somit kann der Fahrbahnkontakt
auch in sportlichen Grenzsituationen erhalten
bleiben.
Die schlechte Nachricht kommt ganz zum
Schluss. Trotz des wirklich stolzen Preises von
177.310 Euro ist der SLS in Deutschland derzeit
ausverkauft. Die komplette Produktion des Supersportwagens
ist bis Ende 2010 ausgebucht.
Ein kleiner Lichtblick für mögliche Käufer: Mercedes-
Benz denkt bereits über eine Aufstockung
der Produktionskapazitäten nach.

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