Montag, 17. Oktober 2011

Trading Tradingsystem nach Signalen traden SelMcKenzie Selzer-McKenzie


Trading Tradingsystem nach Signalen traden SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Author D.Selzer-McKenzie
Das beste Mittel zum Erfolg ist aktives Trading. Dabei verbessern sich die Wahrnehmung und die Achtsamkeitfür Signale und ihre Feinheiten. Doch erst emotionale Stabilität führt einen Trader zum professionellen Niveau.

UnerfahreneTrader unterliegen ständig emotionalen Ablenkungen. In der Folge nehmen sie Signale oft nicht so wahr, wie sie tatsächlich sind — sondern nur subjektiv gefiltert durch die eigene emotionale In-volviertheit. Professionelle Trader bauen dagegen auf ihre Achtsamkeit und Disziplin, also das Gegenteil von emotionaler Ablenkung. Die
damit verbundene Routine ermöglicht es, ruhig und besonnen zu traden und Einsicht in
das eigene Handeln zu gewinnen. Der professionelle Trader reflektiert sich selbst und weiß genau, was und wie er etwas tut. Verborgene psychologische Mechanismen kann er so bewusst wahrnehmen.
Allerdings schaffen es nicht alle Trader, Achtsamkeit und Disziplin in ihr eigenes Trading zu transportieren. Die Folge ist, dass viele Trading-Anfänger ein bestimmtes Ni¬veau erreichen und dann auf diesem stehenbleiben. Nicht selten sind ihre Einstellungen und ihr Trading starr und verschlossen. Zudem nehmen diese Trader ihr eigenes Handeln zu subjektiv wahr und sehen nur, was sie sehen wollen. Alles andere — zumeist negative Erfahrung — wird geleugnet oder unterdrückt.
Eine solche Haltung bei Anfängern und mitunter auch halbprofessionellen Tradern verhindert, dass sie neue Er¬fahrungen und Fortschritte beim Trading machen. Im prak¬tischen Trading sind es aber gerade diese Entwicklungen, die am Ende den großen Sprung zum Profi ausmachen.

Autobahn schnell und entspannt vor¬wärtszukommen, trifft der Fahrer nach einem halben Kilometer auf ei¬nen Erdrutsch und kommt nicht wei¬ter. An dieser Stelle ist das Enttäu¬schungspotenzial hoch. Wenn der Autofahrer nicht weiß, was unter die
sen Bedingungen die beste
Lösung ist, kann er das Pro
blem weder umgehen, noch
mit dem geringstmöglichen Zeit
verlust passieren. Ebenso verhält
es sich im Trading, wenn uner
wartete Schwierigkeiten auftre
ten. In einer solchen Situation
muss der Trader unter Berücksich¬tung aller Kriterien die beste Lösung finden — auch wenn dies einen Verlust bedeutet. Da es immer wieder zu Hin¬dernissen kommt, führt das praktische Trading zu einem Lernprozess. Durch Beobachtung und Er¬fahrung gewinnt der Trader Erkenntnisse über die Märkte, durch die Reflektion seines eigenen Verhaltens lernt er sich selbst besser kennen. Das theoretische Trading auf einem Demo-Konto, die Lektüre eines Buchs oder ein Seminar¬besuch können daher nicht annähernd den Lerneffekt des praktischen Tradings erreichen. Die Zahl der gelesenen Bü¬cher, der bekannten Indikatoren und auswendig gelernten Candlestick-Formationen stehen in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen praktischen Erfahrungen mit selbigen.
Je länger und intensiver ein Trader praktisch handelt, desto klarer wird ihm, dass Konzepte und Signale allein nicht reichen. Sie entstammen dem logischen Teil des Tra-der-Geistes. Was für den tatsächlichen Erfolg aber viel wichtiger ist, ist die praktische Erfahrung, die Fähigkeit, Konzepte und Signale in Echtzeit zu erkennen, diszipliniert zu handeln, den Trade in seinem Verlauf klug zu verwalten und sich dabei nicht selbst im Weg zu stehen.
Chaotischer Anfang
Bis zu dieser Routine ist es ein weiter Weg.Trading-Einstei¬ger sind oft unruhig und zerstreut. Dazu kann etwa bei¬tragen, dass sie über mitunter widersprüchliche Signale und Interpretationsmöglichkeiten gelesen haben und die¬se nun beim Live-Trading abwechselnd wiederentdecken.
Die Herausforderung besteht in der Komplexität, also der Masse an Handelsmöglichkeiten, die letztlich aber in ei¬ner einzelnen Entscheidung zum Kauf oder Verkauf mün¬den muss. Die Einflüsse müssen gewichtet werden, sodass eine Entscheidung möglich wird.
Aufgrund mangelnder Erfahrung greift das Gehirn da-bei auf Emotionen zurück, die der Trader unbewusst mit dem Chartbild und den vielen Signalen verbindet. Aller-dings sind diese Emotionen alles andere als stabil und ver-ändern sich, sobald der Trade in den Gewinn oder Verlust läuft. In der Folge sind Fehler programmiert und der Tra-der entfernt sich zunehmend von einem sinnvollen, repro-duzierbaren Trading-Stil. Die Emotionen übernehmen das Ruder — sowohl im Gewinn- als auch im Verlustfall. Interes¬santerweise erkennen viele Trader nicht, dass sie selbst es sind, die diesen Aufruhr fördern oder zumindest nichts da¬gegen unternehmen.
Emotionale Ungleichgewichte
So brauchen etwa viele Trading-Einsteiger „Unterhaltung" durch die Börse und möchten ständig an einem Trade ar-beiten. Von diesem Gedanken müssen sie sich lösen und sich in Geduld üben. Denn das Nichtstun gehört ebenso zu einem konsistenten Handelsansatz wie dasTun. Oft sind sogar diejenigenTrader am erfolgreichsten, die nur wenige


                                              
                        Beginn praktisches Trading                 
In dieser Grafik ist eine schematische Lernkurve für einen typischen Trading-Einstei¬ger zu sehen. In der Regel erfolgt am Anfang ein großer Zugewinn an theoretischem Wissen. Erst die Erfahrungen im praktischen Trading über längere Zeit ermöglichen es, dauerhaft in der Gewinnzone zu bleiben.

gut geplante Trades platzieren und den Rest der Zeit da¬mit verbringen, den Trade zu beobachten oder etwas ganz anderes zu tun. Einsteiger, die gerade keine sinnvolle Tra¬ding-Gelegenheit haben, beginnen dagegen nach einigem Warten ungeduldig mit der Suche nach Setups. Oft durch¬stöbern sie verschiedene Zeitebenen, um eine scheinbar günstige Gelegenheit zu finden. Solche Trades beruhen selten auf sinnvollen Analysen und werden in der Regel auf den Impuls hin eröffnet, man müsse unbedingt han¬deln. Häufig werden bei Einsteigern auch positive oder ne¬gative Emotionen wach, wenn die vergangenen Trading¬Tage besonders gut oder schlecht gelaufen sind. Daraus ergibt sich unterbewusst ein Ungleichgewicht für den ak¬tuellen Tag. Die Ruhe beim Trading geht verloren. Dies ist aber nicht auf objektive Kriterien zurückzuführen, sondern ausschließlich darauf, dass sich der Trader selbst in Unru¬he versetzt, indem er sich von seinen Emotionen aus dem Gleichgewicht bringen lässt.
Emotionale Stabilisierung
Gedanken und Emotionen sind von Natur aus instabil. Extreme Zustände, wie sie die Börse, speziell das Tra-ding, hervorbringen kann, bringen Menschen ohne spezi¬elle Schulung oder langjährige Erfahrung schnell aus dem Gleichgewicht. Der Schlüssel für eine Stabilisierung des Trader-Geistes liegt darin, dass sich der Händler der Me¬chanismen während des Tradings bewusst wird. Er muss verstehen, dass er sich selbst mit den Reaktionen auf seine Emotionen aus dem Gleichgewicht bringt. Wenn er sich als Verursacher erkennt, kann er sich auf das konzentrieren,
was am Markt wirklich passiert — und nicht mehr auf sei¬ne Emotionen. Eine gute Übung hierfür ist, sich vorzustel¬len, man habe aktuell keine Position im betrachteten Ba¬siswert. Wie wäre die Situation dann einzuschätzen, und stimmt diese Einschätzung mit der tatsächlichen Positio¬nierung überein? Wenn sich derTrader auf das reale Markt¬geschehen und nicht auf seine Emotionen konzentriert, kann er sein Gleichgewicht finden, behalten und in der Fol¬ge gleichmäßiger und bewusster handeln.
Lernerfolg beschleunigen
Wenn sich Trading-Einsteiger und semiprofessionelle Tra¬der emotional stabilisieren, lässt sich ihr Lernerfolg durch praktisches Trading deutlich beschleunigen. Sobald der Trader sein Verhalten reflektiert und bemerkt, dass er emo¬tional agiert, kann er denTrade einfach auslassen, um sich von emotionalen Faktoren zu befreien. Der Trader erspart sich so einen Kampf mit seinen Emotionen und findet zu¬rück zu einer objektiven Sichtweise.
Trader, die konsequent solche emotional unterlegten Trades auslassen, werden mental immer ausgeglichener und entspannter. Denn die Emotionen sind nur ein stän¬diges Auf und Ab, das die eigene Wahrnehmung für die tat¬sächlichen Geschehnisse trübt. Emotionen kommen und gehen — und sie ändern sich sehr schnell, wenn die Kur¬se sich ändern. Oft erhält der besonnene Trader, der seine Emotionen zurückhält, beim Betrachten des Kursverlaufs das bestärkende Gefühl: „Wie gut, dass ich an dieser Stel-le im Chart nicht nach meinen Emotionen gehandelt habe So können Trader die Hindernisse, die sich im praktischen Handel unweigerlich ergeben, dazu nutzen, sich weiterzu¬entwickeln und das eigeneTrading zu verbessern.
Das ruhige Ende
Trading-Einsteigern winkt also häufig ein chaotischer An¬fang ihrer Karriere. Erfolgreiche Profi-Trader entwickeln sich im Laufe der Zeit in Richtung des anderen Extrems —dem ruhigen Ende.
Diese Händler sind im Laufe der Zeit durch unaufhör¬liches praktisches Trading auf ihrer Lernkurve so weit vo¬rangekommen, dass sie ein spezifisches System ständig anwenden und die Klippen damit auf Dauer gekonnt um¬schiffen. Sie haben ein spezifisches System perfektioniert und handeln nur nach dieser Methode. Von der emotio¬nalen Achterbahnfahrt, die die Börse fürTrading-Einsteiger bereithält, sind diese Profi-Trader Lichtjahre entfernt

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